Harp + Gitarre ... aber wie?

Ich, jemand der Laienhaft auf der harp improvisiert, wäre ein durchgängig gleichbleibendes Blas - Zieh Muster eben sehr schön.
Ich kann beim intuitiven Spiel mit meiner blues harp nicht abschalten, da ich immer im Kopf behalten muss, wann ich die Kanzellen 6 / 7 überschreite.
Mit dem Solo-Stimmsystem würde ich komplett in die Fluten geraten, meiner Einschätzung nach und mal außer Acht gelassen dass meine Hände und mein Kopf ganz bei der Gitarre sind.
Ich möchte den technischen Anspruch an dieses Instrument möglichst Gering ausfallen lassen, falls das nicht schon aus meinen Postings herausgegangen ist.
 
Ah, ok. Da her weht der Wind. Hmmm. Da bleibt Dir nichts anderes, als das Circularsystem auszuprobieren. Ich selbst kenne es nur vom Hörensagen und weiß, dass man es bei Seydel bekommt. Da ich gerade auf dem Handy tippe, ist es etwas umständlich, einen passenden Link herauszusuchen. Aber das ist eigentlich nicht schwer zu finden.
Wie spielst Du eigentlich? Nach Noten oder Liedtext mit Akkorden drüber und die Melodie auswendig nach Gehör?
Könnte es Dir eventuell helfen, wenn Du an den Stellen, an denen man ziehen muss, einen Kringel über die Note oder die Textsilbe malst?
Gruß
Lisa
 
Ich verwende die MuHa als Melodieinstrument. Allerdings nicht als "vollwertiges Lead-Instrument", welches eine durchgängige Rolle in meinem Spiel findet, sondern für bestimmte Stellen wie ein Instrumental zwischen zwei Songbausteinen, intro, Outro, etc.
Du kannst dir vorstellen, dass ich an solchen Stellen einfach ein paar auswendig gelernte Licks aneinanderreihe und ggf. Intuitiv die einen und anderen Töne erweitere/reduziere.
Der Thread hat mir insofern schon geholfen, die richtige Harp dafür auswählen zu können.
Ich habe erkannt, dass die Harp ein wesentlich breitgefächerteres Instrument ist, wenn man sich mit ihr beschäftigt, aber ich habe das Gefühl dass ich die Stimmung der gemeinen Blues Harp nicht wirklich benötige.
Wenn ich einfach zwei bis drei Oktaven durchgängig in bestimmter Tonart hoch und runter spielen könnte, mit gleich bleibenden Blasen/Ziehen Muster, wäre mir sehr abgeholfen.
Ich muss mir nicht den Kopf zebrechen wann ich nun Kanzelle 6 bzw. 7 überschreite und mein Atemmuster umkehren muss, ich brauch kein Akkordspiel, Blues ist auch nicht mein Stil.

Ich kann ab Kanzelle 4 aufwärts ganz in Ordnung nach Noten spielen, übe aber grundsätzlich mit Tabs (Kanzellen Nummer mit Blas/Zieh Vermerk).
Tehniken die mir leicht fallen sind der Handvibrato (der mehr oder weniger überflüssig ist, da ich die Hände nicht frei habe), Kehlkopfvibrato, Thriller sowie die Artikulation.
Das Bending fällt mir ganz schwer und will mir nicht so zufriedenstellend gelingen (unnötige Gehirnakrobatik noch dazu).

Ich werde mal schauen ob, ich mir eine Circular Harp zulege.
 
Du kannst dir vorstellen, dass ich an solchen Stellen einfach ein paar auswendig gelernte Licks aneinanderreihe und ggf. Intuitiv die einen und anderen Töne erweitere/reduziere.
Kommen in den Licks auch Dreiklänge vor?
Blase mal in die Mundharmonika und ziehe sie ohne abzusetzen durch den Mund. Dann entsteht der Tonika-Dreiklang über mehrere Oktaven (bei der Bluesharp 3 Oktaven) Auf einer Mundharmonika mit Circular-System geht das so nicht. Da musst Du beim Wechsel in die nächste Oktave von Blasen auf Ziehen wechseln. Also irgendeinen Pferdefuß gibt es immer.

Ich kann ab Kanzelle 4 aufwärts ganz in Ordnung nach Noten spielen, übe aber grundsätzlich mit Tabs (Kanzellen Nummer mit Blas/Zieh Vermerk).
Je nach dem, wie ein Lick aussieht, hast Du da ja auch mehr oder weniger komplizierte Blas-Zieh-Wechsel drin, die erst einmal eingeübt werden wollen, bevor sie auswendig funktionieren. Wenn Du die hinbekommst, sollte Dir die Tonleiter auch irgendwann ganz intuitiv und durchs Hören gesteuert gelingen.


Kannst Du leise blasend und ziehend pfeifen? Also ich meine dieses Pfeifen, bei dem kein klarer, kräftiger Ton entsteht, sondern nur so ein leises Rauschen, das aber die verschiedenen Tonhöhen erkennen lässt.
Mit dieser Technik kann man ohne Mundharmonika "Trockenübungen" machen.

Bevor Du Dir eine Mundharmonika mit Circular- oder Solo-Stimmsystem kaufst, kannst Du Dir ja mal Tabs in den verschiedenen Systemen ausdrucken. Das geht mit der Seydel Tab-Suite:
http://www.seydel1847.de/epages/Seydel1847.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Seydel/Categories/Made_in_Germany/News/NewsArchiv/Neuigkeiten_2010/SEYDELTabTools[1]
Die rechnet eine einmal eingegebene Melodie in verschiedene Stimmsysteme um.

Anhand dieser Tabs kannst Du mit der Blas-Zieh-Pfeiftechnik ausprobieren, wie sich die verschiedenen Stimmsysteme beim Spielen auswirken. Vielleicht hilft Dir das ja bei der Entscheidung.

Gruß
Lisa
 
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Habe mich mittlerweile dazu entschieden bei der diatonischen zu bleiben. Irgendwie kommt da so eine gewisse Routine in die Sache und ein gewisses "Gespür" fürs Improvisieren.
Auch spiele ich mittlerweile ganz moderat nach Noten (vom Blatt). Das funktioniert bei der C-Harp schon recht gut. Bei anderen Stimmungen ist wieder Umdenken angesagt, was aber mit der Zeit auch möglich sein sollte...
Solo- und Circularstimmung auszuprobieren verschwindet aber nicht ganz aus der Planung, da mich trotz der Fortschritte ein paar Dinge wurmen.
In der untersten Oktave (Kanzelle 1-3) fehlen bekannterweise jeweils zwei Tonartrelevante Töne. Von C-Dur ausgehend sind das F und A.
Kann man an der diatonischen theoretisch Feintuning vornehmen?
Ich spiele mit der Überlegung Kanzelle 2 Ziehen von G auf F runterzustimmen. Da ich das G nicht doppelt brauche. Nächste Überlegung wäre Kanzelle 3 Ziehen zwischen H und A zu wählen.
Ein Ton wird mir in der Oktave aber immer fehlen und die gesamte MuHa umzustimmen macht auch keinen Sinn.
Ich habe mich schon ans Bending drangemacht und mir dazu (neben meinem Lehrbuch) etliche Youtube Tutorials angeschaut, die teilweise ähnliche aber auch teilweise grundverschiedene Ansätze zum Thema Bending behandeln.
Wie ich es auch mache, den Dreh habe ich nicht raus. Bei mir tut sich da absolut gar nichts! *Frust*


Der Tabsuite von Seydel ist übrigens eine geniale Sache!
 
Über Bending würdest du an die fehlenden Töne rankommen. MIr mag das aber auch kaum gelingen.

Auf unterschiedlichen Muhas fällt das aber unterschiedlich aus. Auf meiner "Western-Harp" (Toanart G, made in GDR) kriege ich auf einer Kanzelle ein sogar richtiges Bending hin.
 
Habe mich mittlerweile dazu entschieden bei der diatonischen zu bleiben.
Bei welcher? Richter?
Das Solo-Stimmsystem ist auch diatonisch und die Circularstimmung auch.

Ein Ton wird mir in der Oktave aber immer fehlen und die gesamte MuHa umzustimmen macht auch keinen Sinn.
Eine Mundharmonika umstimmen, das würde ich auch nicht versuchen. Es gibt doch bei Seydel jedes erdenkliche Stimmsystem zu kaufen!
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...Products/10312C&ChangeAction=SelectSubProduct
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ectPath=/Shops/Seydel/Categories/Configurator

Hast Du Dir schon die Paddy Richter Stimmung angesehen?
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ducts/16206C&ViewAction=IC_ViewPrintToneTable
Da hast Du in der unteren Oktave nur ein g. In der 3. Kanzelle blasen ist ein a. Das fehlt mir auf der Richter-Harp wesentlich häufiger als das f.

Wenn Du auf der Richter spielen kannst, wirst Du mit einer Solo-Harp auch ganz schnell klarkommen. Denn das Stimmsystem der Zentraloktave, auch Kernoktav genannt, ist identisch.
 
Bei welcher? Richter?
Das Solo-Stimmsystem ist auch diatonisch und die Circularstimmung auch.

Ja, meine ich doch ...

Hast Du Dir schon die Paddy Richter Stimmung angesehen?
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ducts/16206C&ViewAction=IC_ViewPrintToneTable
Da hast Du in der unteren Oktave nur ein g. In der 3. Kanzelle blasen ist ein a. Das fehlt mir auf der Richter-Harp wesentlich häufiger als das f.

Paddy habe ich mir noch nicht angeschaut bisher. Aber die Stimmung deckt in etwa das Schema ab, über welches ich mir zuletzt den Kopf zerbrochen habe und versucht habe zu erklären, in meinem letzten Posting.
Paddy Stimmung kann ich mir sehr gut vorstellen. Wenn ich weiß, wie ich meine Instrumente umstimmen kann, würde ich das versuchen.

Über Bending würdest du an die fehlenden Töne rankommen. MIr mag das aber auch kaum gelingen

Ich weiß. Ich hab mich auch aus diesem Grund an das Bending rangemacht. Aus aktuellem Anlass muss ich das MuHa spielen aber unterbrechen. Ich schätze, ich habe mir meine Ziehkanzellen "kaputt" gemacht durchs Benden Üben (welches ich immer noch nicht raus habe). Und das gleichzeitig bei zwei meiner drei Instrumente.
Bei einer Kanzelle ist der Ziehton ungewöhnlich hoch. Viel höher als er sein sollte und fast identisch mit defm nächsthöhren Blaston, der Nachbarkanzelle. Auch sehr schwerfällig mit der Ansprache. Eine anderer Ziehton spricht absolut gar nicht mehr an.
Als Neuling kann ich nichts auffälliges an den Stimmzungen erkennen, habe die Instrumente aber auch noch nicht aufgeschraubt.
Das aber nur mal am Rande erwähnt, zum Thema Bending - wovon ich felsenfest überzeugt bin, dass es daher rührt.
Werd die Dinger zur Reperatur schicken müssen und dann kann es hoffentlich weiter gehen.
 
Werd die Dinger zur Reperatur schicken müssen und dann kann es hoffentlich weiter gehen.

Bevor Du das machst, schraube sie doch mal auf und guck Dir an, wie es auf der Stimmplatte aussieht. Oder hast Du genagelte Instrumente? Die bekommt man auch auseinander. (Anleitungen in YT suchen - habe gerade keine Links parat) Aber vorher einen Satz Schrauben besorgen, die anschließend die Einzelteile zusammenhalten können. Die Nägel sind nach der Demontage für den Müll.
Wenn Du mit dem Richter-Stimmsystem haderst, kannst Du (vorausgesetzt Du hast das entsprechende MuHa-Modell) andere Stimmplatten kaufen und einsetzen. Das ist nun wirklich kein Hexenwerk. Zum Reinigen habe ich schon als Kind meine MuHa auseinandergnommen. Das sollte man ohnehin generell ab und an machen.

Es gibt hier einen uralten Thread mit dem Titel "Mundharmonika stimmen"
https://www.musiker-board.de/threads/mundharmonika-stimmen.343460/
Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurden auch in anderen Threads Hinweise auf Videos und Anleitungen zum Stimmen gegeben. Vielleicht findest Du da noch den ein oder anderen Tipp, der Dir bei den scheinbar kaputten Stimmzungen weiterhilft.

Wenn die Stimmzungen hin sind, werden sie in der Werkstatt nicht repariert, sondern ausgetauscht. Wer handwerkliches Geschick hat, kann das auch selbst versuchen.
Bei Seydel gibt es einzelne Stimmzungen, komplette Stimmplatten und Werkzeug hier:
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...el/Categories/Configurator/Config_Stimmzungen
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ps/Seydel/Categories/Products/Equipment/Spare
Allgemeine Pflegehinweise:
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ps/Seydel/Categories/Configurator/Maintenance

@MichaHH war kürzlich in Klingenthal. Und hat sich angesehen, wie da die Instrumente zusammengebaut werden. Dabei konnte er auch einige Kontakte knüpfen und weiß vielleicht, wen man wegen eines Workshops "Wartungsarbeiten an der Mundharmonika" ansprechen kann. Im Kürze ist in Klingenthal ein Mundharmonika-Festival. Vielleicht findet sich im Rahmen dieser Veranstaltung die Möglichkeit für so einen Workshop. Offiziell scheint es den noch nicht zu geben. Aber was nicht ist ...

http://www.mundharmonika-live.de/newpage/program.htm
http://www.klingenthal.de/DE/Musiks...harmonika_live_-_Intenationales_Festival.html

Auch Hohner hat einen Custom-Shop, der Ersatzteile bereit hält:
http://www.hohner-cshop.de/Mundharmonika/
http://www.hohner-cshop.de/Mundharmonika/Service-Zubehoer-HOHNER/Hilfsmittel/
außerdem Werkzeug
http://www.hohner-cshop.de/Mundharmonika/Service-Zubehoer-HOHNER/
und viele Anleitungen
http://de.playhohner.com/service/hohner-service/mundharmonika-service/

Also nur Mut!
Das wird schon. :)

Gruß
Lisa
 
AHA ! ... Also gut.
Mein Feedback:
Links durchgegangen und einfach mal rangemacht meine Harps aufzuschrauben. Werkzeug war zum Glück passendes in der Werkstatt aufzusammeln (Muss also kein Tool Kit für 60€ sein).
Erster Eindruck: WOW! Was ein Schmodder! Die Problemkanzellen waren rings um die Stimmzungen ordentlich verklebt. Wovon eigentlich? Ich habe mich immer dran gehalten keine süßen Getränke vor oder wärend dem Spielen zu konsumieren. Ich habe nie direkt nach dem Essen gespielt. Habe vor dem Spielen sogar immer meinen Mund mit klarem Wasser ausgespült. Nur der Sicherheit halber. Nunja, ließ sich nicht vermeiden. Der Dreck muss weg.
Ich habe die Stimmplatten vom Kanzellenkörper abgenommen, damit ich das ganze Ding grundreinigen konnte.
Zu meiner Hilfe kamen Youtube Tutorials von Offical Hohner mit dem Channelnamen "Playhohner" (mit Steve Baker) und diverse andere wie under anderem "Harmonicanotes".
Meine zu behandelnden Instrumente waren eine Hohner Marine Band Crossover und eine Hohner Blues Harp MS.
Was ist mir dabei aufgefallen? Der Kanzellenkörper der wesentlich teureren Marine Band Crossover (Bambus) ist im gegensatz zur Blues MS (Mahagoni) NICHT von innen lackiert. Zur Folge hatte dies, dass sich ein unschöner grüner Schmodder angesiedelt hat, der an Schimmel erinnert. (Kann das sein?) Der Kanzellenkörper der Blues MS hingegen war einwandfrei...
Nun gut, so gut es ging gesäubert und an die Stimmplatten gemacht. Zuerst habe ich es mit warmen Wasser und Wattestäbchen probiert. Der Schmutz ging bis auf die dunklen, fast schwarzen, verklebten Ablagerungen ab. Dann habe ich das Wasser mit etwas Spiritus (Allesreiniger) vermischt. So ganz wie neu sehen die Stimmplatten nun nicht aus. Aber so sehen die ältesten Töpfe und Pfannen in meiner Küche auch aus.
Die Deckelplatten habe ich mit einem Brillenputztuch von beiden Seiten auf Hochglanz poliiert.
Stimmzungen auf Beweglichkeit durchgegangen, ohne groß aufs Stimmen einzugehen und das ganze Gerät wieder zusammengeschraubt.

Resultat:
Unerwartet. Sämtliche Blas- und Ziehtönen lassen sich wieder wie gewohnt ansprechen und liefern den Ton, den sie sollen.
Das Thema Stimmen (Stichpunkt Paddystimmung) habe ich noch nicht in Angriff genommen, werde ich aber noch tun und gerne darüber berichten.
Momentan bin ich aber glücklich, dass ich alle meine Instrumente zur Verfügung habe und "nur" eine Reinigung das Problem behoben hat.

Fragen die aufgekommen sind:
Sollte ich den Kanzellenkörper meiner Crossover ersetzen? Evtl. einen lackierten verwenden, bzw. einen Modelgleichen vor dem Einbau selbst lackieren?
Sehen die Simmplatten nach einem halben bis dreiviertel Jahr bei jedem so schmutzig und verklebt aus oder nur bei mir als Anfänger? Und ab wann wechseln eingespielte Harpspieler diese mal komplett durch?
Weshalb bietet der Cshop von Hohner kein komplettes "Toolkit" an, Thomann allerdings schon?
Lohnt sich eine Seydel Solist Pro?

Eigentlich ist der Thread schon komplett Offtopic, aber es hilft mir Probleme beim Prozess Harpspielen lernen von der Seele zu schreiben. Danke hierfür.
 
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Gratuliere zur erfolgreichen Wartung Deiner Instrumente :great:

Offtopic? Wie Deine zuletzt geschilderten Erfahrungen zeigen, darf man beim Erlernen des Mundharmonikaspiels nicht nur an Korrekturen der Spieltechnik denken, wenn Schwierigkeiten auftreten. Daher gehört das Erlernen der Wartung dazu.

Innen nicht versiegelt - Das hat den Effekt, dass das Holz die Feuchtigkeit aufnimmt und das ist gewollt. (Stichwort Dichtigkeit )
Was im Innern der Mundharmonika beim Spielen Vorteile verschafft (je dichter um so weniger Luftverbrauch beim Spielen ) würde sich an den Lippen unangenehm auswirken. Deshalb ist das Holz außen versiegelt So bleibt die Oberfläche glatt.

Grüner Belag - Hoher Mundharmonikas haben Messingzungen. Das kann man riechen und schmecken, wenn das Metall feucht wird und die Lippen auf den Kanten der Stimmplatten entlang rutschen.
Ich glaube nicht, dass der grüne Belag auf Schimmel verweist sondern tippe auf Grünspan. Feuchtigkeit lässt Messing korrodieren. Mit Stimmzungen aus Edelstahl hat man dieses Problem nicht.

Viele Grüße
Elisabeth
 
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Lohnt sich eine Seydel Solist Pro?

Ich habe noch keine, da ich mehr auf "Solo" stehe.
Schau Dir einfach mal die im Richter-Stimmsystem erhältlichen Tonlagen an ...

http://www.seydel1847.de/epages/Sey...hops/Seydel/Products/11301/SubProducts/11301C

.. und suche Dir eine nicht zu tiefe Low-Tonart aus. Für die braucht man wegen der langen Stimmzungen/Schlitze in der Stimmplatte sehr viel Luft. Da ist eine gute Dichtigkeit der Harp ein MUSS. Sonst macht das Spielen keinen Spaß. Mit so einer "Test-Harp" ergänzt Du dann auf sinnvolle Weise Dein "Harp-Arsenal" und außerdem machst Du damit auf keinen Fall etwas verkehrt, da man sich meines Erachtens auf die Zuverlässigkeit der Seydel-Harps verlassen kann.

Gruß
Lisa
 
Vielen Dank.
wenn das von Hohner so gewollt ist (die marine band crossover hat auch wirklich eine super Ansprache, wie ich bisher beurteilen kann) und die grünen Verfärbungen kein Schimmel ist, dann nehme ich das wohlwollend hin.
Auf meinem Merkzettel steht aus aktuellem Anlaß eine Session Steel von Seydel, zum einen um eine Vergleichserfahrung zu bekommen hinsichtlich Seydel und den Stahlstimmplatten.
Ich darf verkünden, ich habe heute Abend meine erste Harp auf Paddy Richter Tuning bearbeitet.
Das Benden will mir weiterhin absolut gar nicht gelingen. Trotz etlichen Youtube Tutorials auf Englisch und Deutsch.
Wahrscheinlicher ist, dass ich dem durch Operationen wie heute nach und nach aus dem Weg gehen werde.
 
grünen Verfärbungen kein Schimmel
Ich nehme das zumindest an. Grünspan ist halt eben die "Alternative".
Bei Edelstahlzungen gibt es keinen Grünspan. Wenn da was "bunt" wird ...
Wichtig ist, dass die Instrumente nach Gebrauch schnell gut trocknen können. Dann ist die Gefahr der Schimmelbildung deutlich geringer.

meine erste Harp auf Paddy Richter Tuning bearbeitet.
Gratuliere! :great:

Das Benden will mir weiterhin absolut gar nicht gelingen.
Vielleicht hast Du ja mal irgendwann Gelegenheit, Dir das von jemandem live zeigen zu lassen. Aber man muss ja nicht jede auf der Mundharmonika spielbare Spieltechnik beherrschen. Es kommt in erster Linie darauf an, eine Spieltechnik zu finden, mit der man an seinem Instrument Freude hat. :)
 
Das Benden will mir weiterhin absolut gar nicht gelingen. Trotz etlichen Youtube Tutorials auf Englisch und Deutsch.
Wahrscheinlicher ist, dass ich dem durch Operationen wie heute nach und nach aus dem Weg gehen werde.

Hi Filztier,

das ist aber weder im Sinne des Erfinders, noch wird es dich auf Dauer befriedigen. Zum ersten werden dir immer Töne und/oder Spiel- und damit Ausdrucksmöglichkeiten fehlen. Zum zweiten müsstest du bei dieser Methode ja im Zweifelsfall für Lieder einer Tonart mehrere Harps in Sonderstimmungen vorhalten, die du dann auch noch treffsicher unterscheiden können müsstest. Und zum dritten ist es auf Dauer auf jedem Instrument wichtig und notwendig, sich zumindest mit den grundlegenden Spieltechniken (und dazu zähle ich bei der Bluesharp das Bending definitiv) auseinanderzusetzen und vertraut zu machen. Eine Gitarre stimmt man ja auch nicht vor jedem Stück auf ein anderes Open Tuning, um dann alles mit dem langen Zeigefinger spielen zu können...;)

Also dransetzen, probieren, üben... irgendwann platzt der Knoten schon! :great:
 
@Filztier
Solange das Blues-Spiel Dein Hauptziel ist, muss ich @bluesmash zustimmen.
Grund: Die für eine Blues-Scala typischen "Blue Notes" sind streng genommen nicht in der normalen diatonischen Tonskala enthalten sondern liegen (ich sag mal salopp) knapp daneben. Wenn man die Blues-Scala auf der "2. Position" startet (auf einer C-Harp mit dem Ton G), ergibt sich die Verteilung der Töne auf die Kanzellen in einer Weise, dass die "Blue Notes" als "Zieh-Töne" gespielt werden können. Das Bending sorgt für die typische Färbung der "Blue Notes".
Dazu wurde hier im Board schon einiges geschrieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Blue_Note

Das Paddy-Richter Tuning wurde erdacht, um den Anforderungen des Irischen Musikstils besser gerecht werden zu können.
http://paddyharmonica.blogspot.de/p/blog-page.html

Es gibt Musikstile, in denen das Akkordspiel eine wichtige Rolle spielt. Da kommt es dann darauf an, zu wissen, welche Akkorde in welcher Harp stecken und die dann geschickt durch Harpwechsel miteinander zu kombinieren. Das kann man sowohl mit mehreren Bluesharps als auch mit Wendermundharmonikas machen. Welche Instrumente man da bevorzugt, hängt vom Musikstil ab und welchen Sound man erreichen will. Auf Bluesharps kann man auch beim Akkordspiel benden. Auf Tremolo- und Oktav-Mundharmonikas geht das nicht, weil Blas- und Ziehzungen in getrennten Kanzellen untergebracht sind. Mit Gitarrespiel lässt sich das Wechselspiel auf verschiedenen Harps aber nicht kombinieren, weil man ja die im Doppel- oder gar Dreierpack übereinander gehaltenen Mundharmonikas mit beiden Händen festhalten muss. Einen Mundharmonikahalter, in den man 2 oder 3 Instrumente übereinander gestapelt einspannen kann, habe ich jedenfalls bislang noch nicht gesehen.

Das Bending ist übrigens eine Spieltechnik, die nicht nur auf Bluesharps funktioniert. Im Prinzip ist sie auf jeder Mundharmonika realisierbar, bei der Blas- und Ziehzunge in einer Kanzelle eingebaut sind und der Abstand zwischen Blas- und Ziehton mindestens ein Ganzton ist.

Mundharmonikaspiel hat sehr viele Facetten. Jede davon hat auf ihre Weise ihren Reiz. Das Wichtigste beim Hobby Mundharmonikaspiel ist, dass es Freude macht. Wenn das Benden nicht funktionieren will, brauchst Du jemanden, der Dir zeigt, wie es geht und gegebenenfalls auch mal kontrolliert, ob die Lösabstände der Zungen gut eingestellt sind. Bei mir platzte der Knoten erst, als ich eine Harp in die Finger bekam, deren Zungen sehr leicht reagierten. Das war eine Oskar Lee.

Gruß
Lisa
 
@Filztier
Solange das Blues-Spiel Dein Hauptziel ist, muss ich @bluesmash zustimmen.

Njaaaaaa....;)
Das Bending ist aber keine Technik, die exklusiv in den Blues gehört. Richtig ist natürlich, dass sie da in quasi jedem Stück zum "guten Ton" bzw. zu den "Must haves" gehört. Aber auch wenn du Melodien irgendwelcher Volkslieder, Schlager oder auch klassicher Stücke spielen willst, stößt du ohne Bendings beim ersten # oder b, das nicht tonarteigen ist, an ansonsten unüberwindbare Grenzen. Und so ganz nebenbei ist es auch mal ein ganz netter Gimmick....;)


Mundharmonikaspiel hat sehr viele Facetten. Jede davon hat auf ihre Weise ihren Reiz. Das Wichtigste beim Hobby Mundharmonikaspiel ist, dass es Freude macht. Wenn das Benden nicht funktionieren will, brauchst Du jemanden, der Dir zeigt, wie es geht...

Right....:great:
Instrumente operieren, umstimmen etc. ist erst wirklich sinnvoll, wenn ich mir die wesentlichen Spieltechniken erarbeitet habe. Und das gilt nicht nur für die Harp...
 
... unüberwindbare Grenzen.
Mit der Bluesharp ohne Bending-Technik ja. Aber letztlich ist das meines Erachtens eine Frage der Mundharmonikawahl. Es gibt ja nicht ohne Grund verschiedene Stimmsysteme und Bauformen.

Weil Du Volkslieder erwähnst -
In denen taucht gerne mal in C-Dur ein Fis auf (in G-Dur wäre es ein Dis ... also die Erhöhung der 4. Leiterstufe). Das sind Melodien, in denen die Tonart mal kurz von C-Dur nach G-Dur wechselt (in G-Dur Wechsel nach D-Dur). Die Melodien spiele ich auf meiner Oktav-Wender. Das gefällt mir viel besser, weil ich dann obendrein die richtigen Akkorde dabei habe. Auf der 6-fach-Wender klingt es noch schöner, weil man dann noch mehr Akkorde zur Verfügung hat. Die dafür notwendigen Spieltechniken kommen ohne Bending aus, das ja auf Tremolo- und Oktavmundharmonikas mit den einzeln eingebauten Zungen ohnehin nicht machbar ist (siehe oben).

Ein anderes Beispiel ist die Absenkung der 2. Tonleiterstufe. Paradebeispiel "Leise rieselt der Schnee". An der Stelle "weihnachtlich" macht die Melodie einen Halbtonschritt nach unten und zurück. Das Lied spiele ich vorzugsweise auf einer Harp in Solostimmung. Da lässt sich dieser Ton dann durch Bending erreichen.

Wenn es komplizierter wird greife ich zur chromatischen Harp.

Man muss schauen, was einem gefällt und was man will. Howard Levy, den ich sehr bewundere, spielt Bluesharps komplett chromatisch. Andere nutzen stattdessen nicht minder beeindruckend die chromatische Harp. Also was soll's? :)
 
Man muss schauen, was einem gefällt und was man will. Howard Levy, den ich sehr bewundere, spielt Bluesharps komplett chromatisch.

Jau - wenn der Bach-Motetten oder Ähnliches spielt, fallen dir die Augen bzw. Ohren aus dem Kopf...;)


Andere nutzen stattdessen nicht minder beeindruckend die chromatische Harp. Also was soll's? :)

So isses - jeder wie er meint und wie es ihm gefällt....:great:
 
Hi Filztier,

das ist aber weder im Sinne des Erfinders, noch wird es dich auf Dauer befriedigen. Zum ersten werden dir immer Töne und/oder Spiel- und damit Ausdrucksmöglichkeiten fehlen. Zum zweiten müsstest du bei dieser Methode ja im Zweifelsfall für Lieder einer Tonart mehrere Harps in Sonderstimmungen vorhalten, die du dann auch noch treffsicher unterscheiden können müsstest. Und zum dritten ist es auf Dauer auf jedem Instrument wichtig und notwendig, sich zumindest mit den grundlegenden Spieltechniken (und dazu zähle ich bei der Bluesharp das Bending definitiv) auseinanderzusetzen und vertraut zu machen. Eine Gitarre stimmt man ja auch nicht vor jedem Stück auf ein anderes Open Tuning, um dann alles mit dem langen Zeigefinger spielen zu können...;)

Also dransetzen, probieren, üben... irgendwann platzt der Knoten schon! :great:

Die Operation von Blues auf Paddy Richter Stimmung hat mir sehr viel Freude am Harp Spiel bereitet, dank derer ich in kürzester Zeit eine Menge Spielerische Fortschritte gemacht habe + eine Menge Spaß und Freude.
Sinnvoll zu erwähnen ist, dass ich davor schon sehr viel auf der Schiene des Irish Folks unterwegs war und die Paddy Richter Stimmung, die prädestiniert für dieses Genre ist, ergänzt mein Spiel in Sachen Jigs & Reels hervorragend.
Zuvor habe ich die Harp für melodische Licks hier und dort zwischen meinem Gitarrespiel verwendet. Dass mache ich nun immer noch mit Freude, doch ist sie bei mir nun auch ein vollwertiges Melodieinstrument.
Hier und dort schleichen sich dennoch immer mal wieder Töne rein, für die ich das Bending beherrschen muss. Auch im irischen, das will ich nicht abstreiten.
Z.B. in der Balleydesmond Polka (Irish Traditional) in C-Dur ist eine Achtelnote im sogar Tonartrelevanten Ton F in der ersten Oktave. Diesen habe ich bei der Paddy Richter Stimmung nicht. Und auch bei jeder anderen meiner Harps fehlt jeweils ein Tonartrelevanter Ton in der ersten Oktave und einer in der dritten Oktave.
Das Bending selbst möchte ich gar nicht aufgeben, so wie es vielleicht rüberkam. Doch lieber habe ich mir durch meine Operationen wesentlich mehr Möglichkeiten eröffnet und übe das Benden nebenher dennoch (bisher weiterhin ohne Erfolg), als gefrustet zu sein und alles in der Fiepsregion spielen zu müssen (und auch das ist ohne Bending nicht immer möglich).
Zum Benden: Immer wenn ich es versuche, kann ich zwar den Klang maßgeblich verändern (Stichwort Artikulation), aber tiefer wird dabei nichts. Für mich ist das ein Buch mit sieben Siegeln.
 

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