Hat die Fender 60s Strat Nitrolack?

  • Ersteller EddieGuerrero
  • Erstellt am
Aber ein Gitarrenbauer hat zum Beispiel die Möglichkeit ähnliche Modelle zu vergleichen.

Wenn ein Zupfinstrumentenbauer nur die Möglichkeit hat, ähnliche Instrumente zu vergleichen, heißt das genau gar nichts.

Dazu würde ich gerne folgende Hörbeispiele hören:

  1. Gitarre völlig unlackiert
  2. Gitarre mit Nitrolack lackiert
  3. Gitarre wieder komplett abgeschliffen und mit Polyurethanlack genau gleich dick lackiert

Also, immer dieselbe Gitarre, das ganze am selben Tag, bei demselben Wetter (Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit), mit den 100% genau gleichen Verstärkereinstellungen, Kabel und Aufnahmebedingungen, demselben Gitarristen sowieso und genau denselben Noten mit genau derselben Anschlagtechnik, demselben Plektrum nicht zu vergessen.

Ist ja alleine schon wegen der Lacktrockungszeiten nicht möglich, aber erst dann, wenn diese Hörbeispiele existieren würden und man im Blindtest einen Unterschied hören könnte, hätte die Diskussion um Klangunterschiede der Lackarten einen Sinn. Bis dahin ist das alles weiterhin Voodoo bzw. spielt sich in der Fantasie ab und sonst nix. ;)

Das heißt jetzt aber nicht, dass Nitrolack nicht besser sein kann. Dem einen gefällt Grün, dem anderen Blau, das ist alles.
 
Die Lackdiskussionen werden mit jedem Mal....ermüdender. :(

Sele hat zum Lack ja schon alles gesagt.

Ob eine Gitarre Nitrolack drauf hat oder nicht, sagt nichts über die Klangqualität aus.

Wie sorgsam und bedacht eine Gitarre lackiert wurde ( nämlich Dicke der Lackschicht ) hat u.U. Einfluss auf den Klang. Dies zu beurteilen ist eine recht theoretische Sache und am ehesten mit einer Gitarre, deren Lack entfernt wurde, nachzubilden.

Leider ändern sich dann wieder die Voraussetzungen. Die Hardware wurde vorher abmontiert ( um Lack abzuschleifen ), Elektronik ausgebaut usw.

Nachher wieder alles drauf gemacht, kann man trotzdem nicht 100%ig davon ausgehen, daß die Einstellungen 1:1 zu vorher sind.

Worauf ich hinaus will?

Ich denke, daß die Einstellung einer Gitarre, sei es bei einer Les Paul die Anpassung der Saitenlage, Pickuphöhe, das Einstellen des Halses, höher/niedrigstellen des STPs usw. bzw. ähnliche Einstellungen bei der Strat mehr klangrelevante Unterschiede ausmachen als ein Gitarrenlack.

Somit schadet es wohl nicht, sich zuerst mit solchen Dingen zu beschäftigen. Da holt man mehr Klang raus als am veränderten Lack.

Was mich trotzdem immer wieder zu Nitrolack treibt: es ist der Lack, der mir persönlich am Meisten das Gefühl gibt, eine Gitarre aus Holz zu haben. Die Haptik, der Geruch, die Alterung.

Solche Lacke wie bei PRS, die zwar die Oberfläche nahezu unverwüstlich machen, finde ich persönlich grässlich. Das Holz wirkt wie Plastik und total zugekleistert. Das es trotzdem funktioniert, zeigt mir, daß es nicht am Lack liegt. Eine PRS klingt meist super und das trotz des Lacks.

Den Lack sollte man deshalb so bewerten, für was er auch konzipiert wurde: als ästhetische Komponente.
 
...danke für die ganzen Infos! Ich glaube aber trotzdem, dass Nitrolack grundsätzlich härter ist bzw. schneller aushärtet - wie könnte man sonst erklären, dass fast jede Nitrogitarre nach kurzer Zeit das Checking im Lack bekommt (sogar meine 2 Jahre alte NOS Strat hat schon überall Risse im Lack nach dem kalten Winter) aber die meisten Polygitarren auch nach 30 Jahren noch eine intakte Oberfläche haben? Das kann ich mir nur dadurch erklären dass Polylack weicher bzw. elastischer reagiert wenn das Holz Temperaturschwankungen ausgesetzt ist und je weicher/elastischer der Lack ist, desto schwingungsdämpfender müsste er sich dann doch eigentlich auswirken, oder???
 
In diesem Zusammenhang würde mich ja interessieren, mit welchem Lack meine G&L F-100, Bj. 81 lackiert worden ist:
IMG_0896.sized.jpg


Ich glaube nicht, dass das da Nitrolack ist. Riechen tut er aber trotzdem eigenartig, ich weiß aber nicht, ob der Vorbesitzer da irgendein seltsames Mittel draufgegeben hat, oder ob wirklich der Lack so riecht.

Wen's interessiert, mehr Fotos davon sind hier: G&L F-100
 
In diesem Zusammenhang würde mich ja interessieren, mit welchem Lack meine G&L F-100, Bj. 81 lackiert worden ist:
IMG_0896.sized.jpg


Ich glaube nicht, dass das da Nitrolack ist. Riechen tut er aber trotzdem eigenartig, ich weiß aber nicht, ob der Vorbesitzer da irgendein seltsames Mittel draufgegeben hat, oder ob wirklich der Lack so riecht.

Wen's interessiert, mehr Fotos davon sind hier: G&L F-100

Also ich denke schon, dass es sich bei Deiner Gitarre um Nitrolack handelt - das feine Checking sieht genauso aus wie bei meiner alten Epiphone, die definitv ein Nitrofinish besitzt...
 
Also ich denke schon, dass es sich bei Deiner Gitarre um Nitrolack handelt - das feine Checking sieht genauso aus wie bei meiner alten Epiphone, die definitv ein Nitrofinish besitzt...

Ich habe einmal nachgeforscht und nachgefragt. G&L hat tatsächlich von 1980 bis 1984 bei manchen Modellen Nitrocelluloselack verwendet und die F-100 sei eines davon. Es ist also ziemlich sicher Nitro.

Deshalb klingt sie also so geil!!!1 :D
 

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