Durch den viel größeren Querschnitt ändert sich die Lautstärke und auch das Oberwellenspektrum.
Da die Zungen länger sind, wie Ippenstein und Musikerclaus schon beschrieben haben, kann die Helikonbasszunge auch weiter ausschwingen. Damit die dann auch, wenn se am Schwingen ist, auch genügend Druck aufbaut, der sich in Lautstärke umsetzen lässt, wird die Stimmplatte in den allermeisten Fällen keilförmig gestaltet, so dass die Zunge sich länger im Kanal der Platte bewegt und durch den Luftdruck weiter durchgedrückt wird, als bei normalen Platten. Denn sobald die Zunge durch die Platte durch und auf der anderen Seite heraus schwingt, wird ja wieder eine Öffnung frei, die die Luft frei durchlässt, womit die Zunge keine Luftdruckunterstützung mehr zum Schwingen hat.
Somit hat man dann doppelten Nutzen - einerseits durch die längere und breitere Zunge wird mehr Luft in Bewegung gesetzt = mehr Schallluft. Durch den längeren Weg im Plattenkanal wird die Zunge stärker ausgelenkt, als ohne diese Unterstützung = mehr Schalldruck. Beides zusammen = ist mächtig "Rmmms tata".
Dass die Helikonzungen auch ohne Beibasszunge anschwingen und auch so betrieben werden, habe ich schon mehrfach gelesen und gehört, untergekommen ist mir so ein Beispiel bislang noch nicht. Die weitaus am meisten verbreitete Form ist schon , die Helikonzunge zusammen mit einer Beibasszunge.
Die lange Helikonbasszunge braucht schon etwas länger zum anschwingen, als die Beibasszunge. Und das Anschwingen geht schon schneller, wenn durch die schon vorher angeschwungene beibasszunge die Luft in der entsprechenden Frequenz mitschwingt, denn dadurch entstehen auch mit der Schwingung Luftdfruckunterschiede - es entstehen also im entsprechenden Rhytmus auch zum richtigen Zeitpunkt Maximas beim Luftdruck. Und die helfen dann die große Zunge entsprechend schneller in Fahrt zu bringen, da nun ja ein klein wenig mehr an Luftdruck zur Verfügung steht.
Wie gesagt, es geht auch ohne Beibasszunge - nur gehts mit halt schneller! Und weil es den meisten Helikonbassspielern ja sehr drauf ankommt, dass der Bass schnell und kräftig "Rrrrmmms tata macht" werden die meisten Helikonplatten eben quasi mit "Turbolader" gebaut.
Ein Beispiel einer typischen Helikonbasszunge habe ich auf der Musikmesse auf dem Stand von Harmonikas fotografiert. In dem Fall noch ohne noch zu montierende Ventile, so dass man im Kanal der Gegenzunge gut erkennen kann, wie die Platte eine Keilform hat.
Gruß, maxito