Hilfe beim kleinen Harmonische Labyrinth von Bach

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Habe ich zufällig von gelesen, und mir gleich die Noten besorgt.
Denn eigentlich dachte ich ganz gut darin zu sein was Akkordfunktionen angeht.
Aber das ist ja mal echt der Bringer. Am ende von Takt 4 wird ja nach F-dur moduliert,
aber im 5. Takt gehts ja direkt wieder zurück nach C-dur. Aber in Takt 7 gehts dann ja richtig ab. Ich meine das klingt schon ziemlich schroff. Aber wenn er das so will soll ers halt so wollen. Aber was passiert da harmonisch?
Am anfang steht da ja h#,d#,f#,a. Das ist ja ein verminderter Septakkord.
Der könnte sich ja nach cis-moll, E-Dur/moll, G-Dur/moll oder B-Dur/moll auflösen.
Natürlich nur wenn man den Ausgangsakkord enharmonisch verwechselt.
Aber wohin löst der sich nun auf? Irgendwie verwirrt mich dieses Stufenweise aufgelöse,
und dann gehts ja mitte des Taktes mit den Tönen h#,c#,d#,e weiter und das ist ja mal richtig krass dissonant, und daher weiß ich nicht wo da jetzt die auflösung ist.
 
Eigenschaft
 
ich kenne das Stück nicht, werde aber mal recherchieren. Wenn da tatsächlich die Töne d#-a-h#-f# als Akkord auftauchen, kann man den vllt als G#7b9 deuten (oder auch h#07), damit würde eine Auflösung nach c#-moll natürlich Sinn machen. Das h# taucht jedenfalls erst ab dem 7. # auf, G#-Dur hat 8 #.
 
Wow, das sieht ja ganz schön verwirrend aus, besonders das "c" und das anschließende "his" im Bass, was ja chromatisch der selbe Ton ist.

Ich werd's mir auf jeden Fall mal anschauen.

Vom Hören her erinnert mich der Teil übrigens an die g-Moll-Fantasie BWV 542, da tauchen auch so abgedrehte Harmonien auf.
 
So, hier ist meine Analyse:

C-Dur: 1| T_ Sp7 D7 | T_ Sp7_ | D D(7) T Tp|

C-Dur: 4| Dsus2 D -- | -- D7 T | Dsus4/2 D7 ? Tp T |
F-Dur: 4| - DD D_| dP7 T DD7 - |

c#-Moll: 7| Dsv D7 t9 t7 - |
g#-Moll: 7| - - - s7 Dsv | ssus4/2 t - - |
d#-Moll: 7| - - - - | - s D7 t|

Mit "Dsus2" im 4. Takt meine ich einfach einen Sekundvorhalt, bei dem der Grundton durch die Sekunde ersetzt wird.
Am Anfang vom 6. Takt soll der "Dsus4/2" bedeuten, dass die Terz erst durch eine Quarte und dann durch eine Sekunde ersetzt wird.
Beim 3. Akkord in diesem Takt (a h d e) bin ich relativ ratlos.

Nun zum wichtigsten Teil, dem 7.Takt:
Für den Übergang zwischen dem 6. und 7. Takt habe ich keine Erklärung,
wenn man aber annimmt, dass man plötzlich in cis-Moll ist,
so würde ich den ersten Akkord als "His°7" betrachten, darauf folgt ein Gis7, der sich erstmal in den cis9 / cis7 auflöst.
Diesen cis7 betrachten wir jetzt als Subdominante von gis-Moll, und es folgt ein fisis°7 der sich nach der Subdominante cis in die Tonika gis auflöst.
Diese interpretieren wir nun als Subdominante von dis-Moll, worauf die Dominante Ais7 und die Tonika dis folgen...

...ich hoffe mal das stimmt so halbwegs.
Wieso sich das Stück allerdings in Takt 6 in C-Dur und in Takt 7 in cis-Moll befindet, weiß ich auch nicht...oder handelt es sich bloß um eine Rückung?

Edit:
@kleinershredder: Wenn man kurz die Tonart wechselt und direkt wieder zurückkehrt, spricht man übrigens von einer Ausweichung.
...nur so als Info falls du das nicht wusstest, ist nicht besserwisserisch gemeint ;)
 
jetzt funktioniert die Datei auch bei mir und mich schon sehr wundern, dass man für solch schräge Klänge im 18. Jahrhundert anscheinend nicht gesteinigt wurde. Respekt an die Zivilisiertheit, hätte ich nicht gedacht.
 
Mein Gitarrenlehrer meinte, das Bach da wohl an manchen Stellen extra, um das Labyrinth zu "bauen", manche sachen einfach enharmonisch verwechselt hat, weil es an manchen Stellen keinen Sinn machen würde, bestimmte Akkorde zu benutzen. Oder auch das er manche Töne enharmonisch verwechselt hat damit man den Akkord nicht so schnell bauen kann.
 

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