Hoch kräftiger singen, weil geübt, aber tief recht mies?

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burnpotter
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Hallo Freunde,

und zwar hab ich folgendes Problem:

Damals vor ca 2-3 Jahren bin ich durch Zufall zum Singen gekommen, weil unser Bandsänger uns verlassen hatte und wir keinen anderen gefunden haben! Das war eine Screamo-Emocore-Band, also mit viel Shouting!
In meinem jugendlichen Leichtsinn (der natürlich noch nicht verflogen ist) habe ich mal versucht die ja wirklich sehr hohen Stimmen dieses Genres zu imitieren...mit überraschend gutem Ergebnis! Ich habe eine recht tiefe Sprechstimme, aber komme scheinbar recht hoch und in den Monaten in der Band bin ich richtig sicher geworden, hab immer mit voller Inbrust gesungen und auch immer lauter geworden! Versteht mich nicht falsch, ich bin kein begnadeter Sänger, die Gesangslines sind recht simpel gehalten, damit sie nicht zu schwieirig sind :)

Mittlerweile bin ich umgezogen, bin aber wieder in einer anderen Band Sänger, Gitarrist und auch der hauptsächliche Songwriter. Das geht jetzt aber eher in Richtung Alternative mit vielen ruhigen Passagen und mir ist etwas aufgefallen! Ich singe in meiner hohen Lage sehr sicher und laut, aber in den tieferen Tönen (in denen meine Singstimme meiner Sprechstimme mehr ähnelt) versage ich zwar nicht, aber falle von der Lautstärke her unfassbar stark ab! Dass die Intonation schwankt habe ich mir ja fast gedacht, weil ich früher einfach nie so gesungen habe!

Es regt mich total auf, vllt kann man das am besten beschreiben, indem man sagt, dass ich immer so singe, wie man in einem lauten Refrain singt! Wenn es aber dann in die ruhigere Strophe geht und ich ruhiger singen will, dann klappt das nicht richtig :(

Was habt ihr für Tips? Ich übe natürlich jetzt immer leise mit der Akustik-Gitarre, aber dauert das jetzt nochmal genauso lange, wie das Stärken der lauten hohen Stimme?
 
Eigenschaft
 
Hast du eine Hörprobe dazu?
Es kann einfach sein, dass du eine hohe Veranlagung hast und in der tiefen Lage einfach nicht dynamischer singen kannst. Außerdem wird tiefer Gesang von Gitarren gerne geplättet, dass man sich nicht durchsetzen kann. Man kann tiefen Tönen aber durchsetzungsfähigere Obertöne beimischen, indem du sie ganz weit nach vorne singst. Such dir also in der Ferne einen Punkt und sing sie dort hin.
Technisch kannst du ansonsten mit einem Kompressor die Lautstärkeschwankungen in Griff kriegen oder bei hohen, lauten Tönen das Mikro weiter weghalten.
 
Hallo burnpotter,


ich bin zwar kein Profi und habe keine Erfahrung mit professioneller Stimmbildung, jedoch eine ähnliche Laufbahn wie du.
Ich spielte auch in einer Band (mit viel "schreien"), in der der Sänger ausfiel und ich ihn mehr oder weniger versucht habe zu ersetzen.
Allerdings waren im Gegensatz zu dir NICHT die tiefen Töne, sondern eher die hohen ein Problem.

Jetzt vier Jahre später hat sich mein Stimmumfang immens erweitert (auf über 2 Oktaven) und ich singe vor allem am liebsten und bequemsten in den höheren Bereichen.
Was mir nun auch immer öfters dabei auffällt ist, dass wenn ich oft und lange hoch singe, meine tiefen Töne zwar noch bekomme, diese allerdings leise und kraftlos sind.

Es wäre denke ich sehr nützlich zu wissen, in welchem Bereich du bequem singst? und natürlich, ab wann du das Gefühl hast, die Töne nicht mehr ordentlich bilden zu können?
Es kommt erst einmal auf deine Stimmbildung und -umfang an, eventuell sind die Töne ja einfach schlichtweg zu tief für dich?
Andererseits kann es auch sein, dass es ein ähnlicher Effekt wie bei mir ist... (allerdings bleibt bei mir dann immer noch ein Tonumfang von mindestens 2 Oktaven, er verlagert sich nur nach oben)
Gut wäre hier wohl mal eine Audioprobe von dir, in der du Tonfolgenvon deinem sicheren aus Bereich nach unten singst ;)

Was habt ihr für Tips? Ich übe natürlich jetzt immer leise mit der Akustik-Gitarre, aber dauert das jetzt nochmal genauso lange, wie das Stärken der lauten hohen Stimme?
Eigentlich will ich dir deine Hoffnung nicht nehmen, doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Stimmbildungsprozess ein sehr mühsamer und langer Prozess ist.
Allerdings heißt das nicht, dass man nicht besser oder sicherer werden kann!
In Sachen Tipps würde ich dir wohl Atem- und Stütztechniken vorschlagen, da es auch durchaus gut sein kann, dass du zu sehr aus dem Kopf singst.
Wie sieht es aus, machst du sowas schon?


Liebe Grüße

---------- Post hinzugefügt 12.02.2012 um 00:14:53 ---------- Letzter Beitrag war um 23:52:52 ----------

Huch, da hat schon jemand geantwortet wärend ich geschrieben hab ^^

Hast du eine Hörprobe dazu?
Es kann einfach sein, dass du eine hohe Veranlagung hast und in der tiefen Lage einfach nicht dynamischer singen kannst. Außerdem wird tiefer Gesang von Gitarren gerne geplättet, dass man sich nicht durchsetzen kann. Man kann tiefen Tönen aber durchsetzungsfähigere Obertöne beimischen, indem du sie ganz weit nach vorne singst. Such dir also in der Ferne einen Punkt und sing sie dort hin.
Technisch kannst du ansonsten mit einem Kompressor die Lautstärkeschwankungen in Griff kriegen oder bei hohen, lauten Tönen das Mikro weiter weghalten.

Also wie ich auch gesagt habe, eine Hörprobe oder Stimmumfang (Tessitur, Timbre) wäre hier sehr hilfreich.

Ansonsten muss ich zum Obertöne beimischen sagen, dass man gerade als Mann hier viel falsch machen kann.
Wenn du wie Vali sagt "ganz weit nach vorne" singen sollst, versuche immer nach vorne zu -denken-, achte darauf, dass du nicht deinen Kiefer vorschiebst oder ähnliches.
Sonst passiert es dir schnell, dass du viel mehr Luft brauchst (ist jedenfalls bei mir so) ;)

Von den technischen Unterstützungen würde ich dir allerdings erst einmal abraten, wenn du deine Stimme wirklich bilden willst!
Weil ersten hörst du dich ohne Micro besser (und nicht nur die bereiche, die hauptsächlich verstärkt werden) und zweitens, kannst du es dann auch ohne!
Ich hab das früher oft falsch gemacht und Singen immer über das Micro geübt. (Klar muss das auch sein, allerdings sollte man dabei nicht neue Techniken sondern nur den Umgang mit dem Micro erlernen)
Du wirst merken, wenn du etwas erst einmal ohne Micro geht, kannst du es mit dem Micro viel einfacher - anders herum habe ich die Erfahrung gemacht, dass du Dinge, die du bei den Proben/Auftritten gemacht hast, plötzlich nicht mehr a capella hinbekommst, da du dich nicht richtig wahrgenommen hast.
 
Ja klar Hörprobe... :D
Ich hab heute mal rumprobiert und einfach immer wieder die gleiche Stelle gesungen, tief versteht sich! Ich hab jetzt extra eine zufällige Aufnahme rausgewählt, also nicht wundern, ich habe immer rumprobiert wie es am besten geht, deshalb holpert es häufig mal :)

http://www.box.com/files#/files/0/f/206597962/1/f_1576317730

Vom Hohen habe ich nichts, ich will hier heute auch niemanden mehr wecken, deshalb gibts erstmal was von meiner alten Band! Da sind die Aufnahmen zwar bearbeitet, aber nicht verfremdet und ich denke dann weiß man was mein Problem ist!
Mir fehlt im tiefen einfach viel Grundlage und Fläche :( Die Frage ist halt nur ob es einfach nicht geht bzw sich nicht lohnt oder eben doch!

http://www.myspace.com/flyingmencity

Danke schonmal für eure Antworten :)
 
Der erste Link geht leider nicht?! :(

Habe mir aber mal die Lieder von deiner Band angehört und wenn ich das so richtig gehört habe singst du dort in Bereichen von b bis a' wobei du die all diese Töne wirklich locker und sicher zu erreichen scheinst.
Damit fällst du für mich in das Register eine Tenor! (also die höchste Männerstimme)
Ein Tenor kann überlicherweiße nicht so tief singen - anders als wenn du growlst, weil das sind ja gewisse Resonanztechniken.
Normalerweiße kommen gut ausgebildete Tenöre nur bis zum unteren c.

Allerdings finde ich, dass du überhaupt ziemlich wenig Bruststimme benutzt und einsetzt, dadurch klingst du ziemlich jung, aber es gibt auch Sänger bei denen ist das eben so :)
Wie alt bist du denn?
Auf die Art und Weiße wie ich deine Stimme bisher gehört habe, wirst du wohl nicht wirklich tief kommen, was aber auch nicht so schlimm ist, weil die meisten Balladen eh nur bis d runter gehen. Mit Übung solltest du das aber schaffen!
Dafür denke ich, hast du viel Potential in den höheren Bereichen (hier ein Sänger der dir meiner Meinung nach ziemlich ähnlich klingt http://www.youtube.com/watch?v=ea9s7QuA6bc), was in unseren modernen Musik gern gesehen ist :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Mist! Jetzt sollte es aber gehen :) http://www.box.com/files/0/f/206597962/1/f_1576317730#/files/0/f/206597962/1/f_1576317730 Tiefer als das will ich gar nicht, mit den Tonhöhen kenne ich mich leider nicht so aus wie du :/

Ich bin fast 22 und vor allem 2 Meter groß, da ist das immer ziemlich witzig mit der Stimme :D Damit habe ich mich aber abgefunden, es klingt ja! Nur hab ich deshalb manchmal das Gefühl, dass ich meine Stimme sehr "verstelle". Ist auch schön, dass du mich mit dem Sänger vergleichst, vor 2 Jahren hätte ich mir dafür einen Arm abgerissen! Aber sowas wie 30Stm könnte ich niemals in der Originaltonlage singen, das mag aber daran liegen, dass ich vom ersten Tag an immer mit 2 Halbtonschritten runter auf der Gitarre gesungen habe, wie das so oft ist bei Core-Bands :D Im Standard-Tuning komme ich nicht so hoch!
 
Das boxnet-file funktioniert nicht.
 
Du musst bei Box.net die Datei auf "Teilen" umstellen, sonst können wir darauf nicht zugreifen.
 
Dein Link geht immer noch nich. Ich seh schon an der URL, dass Du den Link falsch kopiert hast. (im Login Modus)
Kuck ma rechts neben deinen Files gibt's n Pfeil und dann ein "Share". Den dort angezeigten Link musst Du posten!

EDIT: Ich werd alt und langsam.... :bad:
 
So, jetzt hat es endlich funktioniert ;)
Man hört tatsächlich, daß du beim tiefsten Ton des Songs am Limit bist. Ich glaube auch, daß deine Stimme eher hoch veranlagt ist. Außerdem darf man nie vergessen, daß man in tiefen Lagen nie soviel Power und Durchsetzungskraft hat wie in den hohen - man muß also die Lautstärke-Erwartungen etwas zurückfahren.
Wenn du eine chromatische Übung machst, d.h. in Halbtonschritten eine Abwärtslinie singst, und sagen wir mal beim h (kleine Oktave) anfängst: wie tief kommst du dann ? Probiere es mal auf ja-a-a-a-a und j-u-u-u-u.
 
Ich weiß nicht wie tief ich komme :D Wofür ist das denn wichtig? Wie du ja gemerkt hast, das ist meine Grenze, ansonsten verfalle ich ins Sprechen!

Hört sich das denn so an, als könnte ich die Stimme auch mal so tief einsetzen? Die Stimmbildung würde dann ja auch noch greifen, mir ist natürlich klar, dass das lange dauert, aber wenn ichs nie mache, dann wirds auch nie was! Ist halt schöner, wenn man was steigerndes von leise zu laut macht und dann so anfangen kann, als direkt hoch und dann nur leiser :)
 
Also ich persönlich habe keine Probleme mit tiefen Tönen, aber ich kann Dir mal sagen, was ich dazu weiß.
Sowohl (sehr) hohe als auch (sehr) tiefe Töbe brauchen mehr Input/Energie; nicht Luft! Vielleicht fehlt die Dir!
Und eben viel Resonanz; daher versuch mal den Mund bei tiefen Tönen weit aufzumachen UND in die Breite zu ziehen.
Ansonsten meine ich, dass tiefe Töne automatisch "mittrainiert" werden, wenn Du an den Höhen arbeitest; vielleicht hilft Dir das; zumindest sollte es mal nicht kontraproduktiv sein...
 
Meinung nach ziemlich ähnlich klingt http://www.youtube.com/watch?v=ea9s7QuA6bc), was in unseren modernen Musik gern gesehen ist

Von dem Kerl sollte man sich aber technisch nichts abgucken. Auch wenn er die Stilmittel der Vorbilder sehr gut immitiert - die Höhen nimmt er äußerst ungesund.

An den TE:

Schöne Stimme, sehr ausbaufähig und gefühlvoll!

Mir fallen drei Sachen auf: 1. Du benutzt sowohl in Höhe als auch Tiefe zu viel Luft. 2. Deine Stimme sitzt nicht richtig, du versuchst sie tiefer klingen zu lassen, als sie in der Lage des Songs klingen müsste. Klar, dass du dann nicht viel tiefer kommst 3. Wirklich bestimmen lässt sich deine Veranlagung noch nicht

Was tut man da?

1. Ganz ganz viel Stimmbandverschluss üben. Vor dem Song ein kleines Warmup: Gähnen von der Kopfstimme bis runter ins tiefe Vocal Fry. Dann ein paar mal rauf und runter miauen. Anschließend den Song ein paar mal Acapella auf Liprolls durchblubbern. Dann nur den Anfang der Phrase Blubbern und den rest auf u singen ohne, dass der Vom Liproll erzeugte Stimmsitz wieder weggeht. Dann den Song mit genau dem selben entspannten Gefühl singen.

Wenn du merkst, dass eine Phrase in der Kehle rasselt: Nochmal das selbe! Blubbern, Blubbern und auf u auslaufen, Phrase nochmal singen.

2. Im Grunde wie 1. Nur die Stimme sollte so akzeptiert werden wie sie klingt - nicht wie dein Klangideal ist. In der Tiefe nicht verkrampfen sondern ganz entspannt runtergehen. Wenn die Sprechstimme kommt, darauf weitersingen. Die Gehört auch zur Singstimme und klingt bei entsprechendem Training schön männlich und tragfähig.

3. Zum Bestimmen der Veranlagung muss erstmal die Technik stimmen. Dann erkennst du auch bald deine "wahre" Bestimmung, junger Padawan. :)

Probier die Sachen mal aus und schrieb uns wie es weitergeht. :)
 
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3. Zum Bestimmen der Veranlagung muss erstmal die Technik stimmen. Dann erkennst du auch bald deine "wahre" Bestimmung, junger Padawan. :)

Obi-Wan wieder fleißig Nachtschichten für's MB am einlegen?? ;)
 
Danke sehr Leute :)
Kenshi, ich werd das mal alles machen und mich dann in ein paar Wochen wieder melden!

Ich hab die anderen Kerls auch dazu überzeugt, dass wir uns ne ordentliche PA (ca 800€) zulegen, damit ich nicht so ins Mikro schreien muss bei der Mini-PA! Das hat zwar nur indirekt was damit zu tun, aber wenn man gegen was ansingen muss, dann verkrampft man ja auch schnell!
 
Wenn du bereit bist 800 eus auszugeben - wie wärs mit nem In-Ear System? Da kannste dann auch gleich zum Gig mitnehmen. Ist für deine Bandmitglieder nicht so schön, aber dir ermöglicht es eine gewisse Konsistenz in deiner Singweise.
 
Naja wir teilen die 800€ ja, was kostet so ein In Earing denn?
 
Also das IEM G 3 von Sennheiser, welches komplett mit 1x Kopfhörern, 1x Sender und 1x Empfänger kommt, kostet zwischen 800 und 1000 Euro, je nachdem wo du guckst.
 
Wenn man ein kabelgebundenes Mikro hat, dann kann man eigentlich auch kabelgebundenes In-Ear-Monitoring wählen. Dazu tut es dann ein Headphonevorverstärker mit Durchschleifmöglichkeit fürs Mikro und Eingang für den Monitormix, wie beispielsweise diese Teile:


https://www.thomann.de/de/art_mymonitor.htm

https://www.thomann.de/de/samson_smonitor_personalmonitor.htm


Bei beiden kann man dann die Lautstärke des eigenen Mikros unabhängig vom Monitormix einstellen.


Dazu eben geeignet In-Ear Kopfhörer mit Schallschutz:

https://www.thomann.de/de/shure_se315_k.htm

https://www.thomann.de/de/ultimate_ears_ue_sf_10_pro_triplefi.htm (laut meinem Tonmann ein Preis-Leistungsknaller!)


Deutlich günstiger, als alle drahtlosen Konzepte (bei denen noch dazu das Problem mit den Frequenzrechten hinzukommt, die wahrscheinlich ab 2016 nicht mehr zu gebrauchen sind). Wenn man nicht gerade auf den Megabühnen rumrennt und eh ein Mikrokabel hat, das die "Bewegungsfreiheit einschränkt", ist das überhaupt kein Problem. Ich führe das Kabel einfach immer am Rücken unterm Hemd entlang.
 
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