Hört man den Unterschied zwischen einem Ahorn und Palisander Griffbrett?

  • Ersteller I'm_Google
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Sorry, aber alles was ich unter "slabboard" gefunden habe sind Griffbretter, wie ich sie kenne. Ein massives Stück Holz, das mit einer Wölbung versehen ist. Stärke um die 7-8mm. So ist das bei allen meinen Bässen, bei den Gitarren meiner Freundin und auch bei allen anderen E-Bässen, die ich bisher in meinen Händen hatte.

Entweder reden wir aneinander vorbei, oder du zeigst mir was du meinst. Ich kann mir anhand deiner Beschreibungen nicht annähernd vorstellen, was du meinst.

Von Furnieren spricht man übrigens bei Stärken von bis zu ca. 1mm, was darüber, bis in den Bereich 3-4mm geht wird Sägefurnier genannt. Das aber nur am Rande.
 
Eine Frage zum slabboard.

Das "slabboard" wird auf eine gerade geschliffene Hals-"Basis" wie ´ne "Planke" flach aufgeleimt, ist somit min. 6-8 mm dick.

Bedeutet das, dass das :)D) Griffbrett keinen Radius hat?
 
Nabendallerseits!

Soo, da ich ja nun (ungewollt!!) für mehr Verwirrung als Klarheit gesorgt habe, hier jetzt Bilder von "slabboard" bzw "curved veneer" von Fender Strats aus den Jahren 1959 bzw. 1964 im Anhang.

Ich muß mich auch insofern korrigieren, als das mir selbst noch ESP-Bässe einfallen, die in den 80ern bereits auf "slabboards" bei den 700,- DM-instrumenten gesetzt haben.

Gibson-ähnliche Instrumente bzw. Bässe ohne Ahorn-Halsbasis habe in der Tat sehr häufig diese "slabboards", aber mir ging es halt genau um den Unterschied bei Fender-ähnlichen Instrumenten, da am geläufigsten.

Ach ja, "Warwick" hat "slabboards" als Firmenphilosophie, da kann man natürlich auch bei den preiswerten Instrumenten nichts anderes machen. (Die ÄRMSTEN!!)

Mist ... doch mehr Ausnahmen, als dass man es noch als Regel durchgehen lassen kann:redface:

Ähem ... Harley Benton ... lasst uns doch bitte bei Instrumenten verbleiben, bei denen es sich lohnt, nach klanglichen Unterschieden zu suchen:D

Aber zurück zum Kern: je dicker die Palisander-Auflage, desto größer der klangliche Unterschied zum "one-piece-maple-neck", Amen!:hail:

Gruß aussem Westen !

J.T.
 

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Hey jtable,

danke für die Bemühungen uns aufzuklären.:)
Was mich angeht, so ist dir das aber leider immernoch nicht gelungen, weil ich auf den Bildern nichts Außergewöhnliches erkennen kann, bzw. nichts, was bei mir nicht als gewöhnliches Griffbrett durchgehen würde.

Ich habe mal eben ein paar Bilder von den Griffbrettern meiner Bässe gemacht und vielleicht kannst du mir sagen, ob da ein "slabboard" dabei ist. Ich will dich weiß Gott nicht ärgern, aber ich kann mir darunter wirklich nichts vorstellen.
 

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Einmal ist dünnes Palisander auf ein gerundeten Hals geklebt und formt sich mit.
Bei den Dickeren hat das Palisander selbst eine Rundung und ist auf einen flachen Hals geklebt.

Bei meinem Tacoma ist das Palisander schon so 6mm dick, klebt auf Mahagoni, genau wie beim Casady Bass. Dort ist es seitlich jedoch lackiert und man kann die Stärke nicht messen.
Bei beiden Bässen ist der Grundsound weich und holzig. Liegt aber nicht nur am Palisander...
 
Einmal ist dünnes Palisander auf ein gerundeten Hals geklebt und formt sich mit.
Bei den Dickeren hat das Palisander selbst eine Rundung und ist auf einen flachen Hals geklebt.

:rolleyes:Alles klar....:redface:
Jetzt hab ich's verstanden....:great:

Aber dennoch ein Einwand:
Dieses "slabboard" ist wohl eher die Ausnahme, auch bei preiswerten Instrumenten.
 
Aber dennoch ein Einwand:
Dieses "slabboard" ist wohl eher die Ausnahme, auch bei preiswerten Instrumenten.

Hä? :confused: Alle deine Bässe haben doch ein Slabboard! Oder habe ichs jetzt immer noch nicht gescheckt?
 
@Moulin: Ich schlage Dich mal vor, wenn ich komplexe Sachverhalte ohne Bild in einem Satz erklärt haben will - DANKE für´s "dolmetschen"!!

@ The Dude: alles slabboards, man soll´s ja kaum glauben:eek:
Aber Vorsicht, nicht alles was dunkel ist, ist auch Palisander! Bei den "SX" wär ich da skeptisch - bei china Squier ist´s was dunkel gebeiztes, wir testen hier gerade auch im Proberaum.;)

Das Bild der 64er Strat ist leider sehr klein und der Winkel ungünstig, aber wichtig ist halt, das bei der "veneer"-Variante das Griffbrett dem Radius der gewölbten Basis folgt.

Bei Music Mans ist das z.B. auch seeeehr unterschiedlich, da wechselt das in den 80er und 90er Baujahren fast jährlich nach Modell!

So, und jetzt zurück zum Wesentlichen ... ROCKEN:rock::rock:

Tüss!

J.T.
 
jtable schrieb:
@ The Dude: alles slabboards, man soll´s ja kaum glauben
Aber Vorsicht, nicht alles was dunkel ist, ist auch Palisander! Bei den "SX" wär ich da skeptisch - bei china Squier ist´s was dunkel gebeiztes, wir testen hier gerade auch im Proberaum.

Sorry, habe mich vertan, meinte natürlich "Carved Vaneer" ist die Ausnahme....
Jetzt haben wir hoffenlich alle Schäfchen im Trockenen...;)

Was mein Palisander angeht, da bin ich mir sicher, dass das auch alles das ist was es vorgibt zu sein.
 
Sorry, habe mich vertan, meinte natürlich "Carved Vaneer" ist die Ausnahme....
Jetzt haben wir hoffenlich alle Schäfchen im Trockenen...;).

Na denn :great:

So, neue Frage!
Spürt man den Unterschied zwischen einem Ahorn und Palisander Griffbrett?​
 
Im Sinne der Haptik?

Wenn ja, ist die Frage sehr viel eindeutiger zu beantworten als die Frage nach dem Sound. Alleine schon der Umsatnd, dass beinahe alle Ahorngriffbretter lackiert sind, während die wenigsten Palisandergriffbretter mit Lack behandelt wurden, ergibt einen gut fühlbaren Unterschied.
 
Beim "normalen" Spielen habe ich noch keinen Unterschied bemerkt.

Beim Saitenziehen wohl, weil ich dabei deutlichen Kontakt der Finger zum Griffbrett habe. Da ich aber selten Ssiten ziehe, ist es für mich vom Spielgefühl her einerlei.

Inzwischen spiele ich eigentlich nur Ahorngriffbretter. Früher war das Palisander und Wenge.

Grüße, Pat
 
Im Sinne der Haptik?

Wenn ja, ist die Frage sehr viel eindeutiger zu beantworten als die Frage nach dem Sound. Alleine schon der Umsatnd, dass beinahe alle Ahorngriffbretter lackiert sind, während die wenigsten Palisandergriffbretter mit Lack behandelt wurden, ergibt einen gut fühlbaren Unterschied.

Japp, definitiv. Obwohl ich Ahornhälse sowohl vom Aussehen, als auch vom Sound toll finde, kann ich mich rein vom spieltechnischen Gefühl nicht mit einem lackierten Griffbrett anfreunden. Daher bin ich "gezwungen", Palisander zu spielen. Von daher ein definitives JA zu anderem Spielgefühl....
 
Tjaha, wenn wir denn jetzt schon auf die taktile Komponente übergehen, dann würde ich noch folgendes in den Raum stellen, immer mit der Kategorie "Nuancen" versehen:

Mein Eindruck ist, dass einteilige Ahorn-Hälse im Gegensatz zu denen mit Palisander-Griffbrett ein etwas "strafferes" Spielgefühl bieten. Schwierig zu beschreiben, aber ein maple-neck steht für mein Empfinden immer etwas mehr unter "Zug", bietet mir beim Spiel mehr "Widerstand", ich muß mehr um die Töne "kämpfen". Daher neige ich dazu, bei einem Maple-Neck einen Tick härter zu spielen. Und vielleicht auch daher mein empfundener Sound-Unterschied ...!?:gruebel:

Setzt natürlich alles einen korrekt angezogenen Hals voraus, mit "Flitzebogen" klingt alles labberig!

Ich kann mich hier allerdings auch nur auf Fender Precisions beziehen und da mag ich beide Varianten, je nach Einsatzgebiet. Im härteren Sektor eher Ahornhals, bei Jazz / Blues / Soul eher den Rosewood. Die großen Kategorien "Jazz-Bass" & "Stingray" liegen mir nicht in beiden Varianten vor und so gut erinnere ich auch den Ton jeweils nicht mehr.

Habe übrigend mal heute in einem großen Ruhrgebiets-Musikhaus die Griffbretter verglichen und mit deren Techniker gesprochen - offenbar habe ich da echt 10 Jahre verschlafen:redface:
Somit: viel mehr "slabboards" als "curved veneer" auch in den unteren Preisklassen - in Zeiten der CNC-Fräse wohl besser herstellbar.
Der Schrauber sprach dabei übrigens von häufigen Reklamationen bei Billig-Bässen aufgrund von Rissen im (weichen) Palisander-Griffbrett, hat einer von Euch da schon mal ein Problem mit gehabt??

gruezi

J.T.
 
Der Schrauber sprach dabei übrigens von häufigen Reklamationen bei Billig-Bässen aufgrund von Rissen im (weichen) Palisander-Griffbrett, hat einer von Euch da schon mal ein Problem mit gehabt??

gruezi

Gruezi muäsch am A'fong mache, du Siech! ;)

Ich dachte Palisander wäre ein sehr hartes Holz, weshalb es auch als Griffbrettmaterial benutzt wird?
Einziges ''Problem'' das ich mit Palisander hatte (lag wohl eher an der Fertigung) war, dass in meinem Griffbrett (also in den Poren) noch Holzspäne drinnen waren, welche ich nur mit einer Kupferbürste rausbekommen habe.
 
Palisander ist schon hart, das stimmt. Allerdings ist es für Griffbrettverhältnisse schon wieder eher zu den weicheren Vertretern zu zählen, weswegen man es zum Beispiel auch nur bedingt für Fretless Bässe einsetzen sollte.
 
Palisander ist schon hart, das stimmt. Allerdings ist es für Griffbrettverhältnisse schon wieder eher zu den weicheren Vertretern zu zählen, weswegen man es zum Beispiel auch nur bedingt für Fretless Bässe einsetzen sollte.

Achso. Dieses ''curved veneer'' ist dann also rein theoretisch auch nur mir Palisander zu bewerkstelligen (weil's eben 'weich' ist)?
 
weswegen man es zum Beispiel auch nur bedingt für Fretless Bässe einsetzen sollte.

versteh ich nich, da doch klanglich ein weicheres griffbrett tatsächlich nicht falsch für den fretless sound sein sollte. Die Abnutzung muss einen ja nicht stören (die saitenauswahl, flatwound tapewound und so meintest du ja sicherlich schon mit "bedingt")
 
Achso. Dieses ''curved veneer'' ist dann also rein theoretisch auch nur mir Palisander zu bewerkstelligen (weil's eben 'weich' ist)?

Der Griffbrettradius ist ja relativ groß, die Wölbung also relativ gering, von daher lässt sich sicher auch anderes Holz zum Curved Veneer verarbeiten, auch wenns vielleicht etwas wiederspenstiger ist als Palisander.
 
Oh weia...da hab ich mit meinem letzten Beitrag wohl ein bisschen Verwirrung gestiftet. Ich versuchs mal verständlicher zumachen.

Achso. Dieses ''curved veneer'' ist dann also rein theoretisch auch nur mir Palisander zu bewerkstelligen (weil's eben 'weich' ist)?

Nein. Es hängt nicht von der Härte eines Holzes ab, sondern von dessen Verformbarkeit und Biegefestigkeit. Übrigens soll nicht der Eindruck entstehen, Palisander sei ein weiches Holz, verglichen mit allen anderen Hölzern der Welt, wird man nur wenige finden, die tatsächlich härter sind. Unter diesen wenigen, gibt es dann nochmal eine kleine Auswahl, die man eben gerne für Griffbretter verwendet, weil sie in Sachen Härte und Verschleißfestigkeit Palisander überlegen sind. Dazu gehören z.B. Ebenholz, Zitronenholz oder Ziricote.

Mit bestimmten Techniken lassen sich beinahe alle Hözer "biegen", siehe z.b. die Zargen einer akustischen Gitarre. Bei manchen Arten klappt das besser, bei anderen schlechter.

rocking-xmas-man schrieb:
versteh ich nich, da doch klanglich ein weicheres griffbrett tatsächlich nicht falsch für den fretless sound sein sollte. Die Abnutzung muss einen ja nicht stören (die saitenauswahl, flatwound tapewound und so meintest du ja sicherlich schon mit "bedingt")

Über den Klang habe ich bewusst nichts gesagt. Aber eine gewisse Abnutzung wird ein Palisandergriffbrett schon aufweisen, zumindest stärker als bei Materialien wie z.B. Ebenholz. Für den Spieler heißt das, dass die Intervalle bis man ein Griffbrett abrichten muss kürzer werden. Bei jedem dieser Vorgänge wird Material abgetragen, was nichts anderes heißt, als dass ein Fretless Griffbrett aus Ebenholz in der Regel länger hält als eines aus Palisander.
Was die Saitenauswahl angeht, so sollte sich die an den Klangvorstellungen des Spielers ausrichten und nicht an der Holzart des Griffbretts. Das heißt im Umkehrschluss, dass sich die Instrumentenauswahl an den klanglichen Vorlieben des Spielers ausrichten sollte und wenn dieser auf Roundwounds steht, sollte er auch lieber zu einem härteren Material als Palisander greifen, wo diese Saiten schon nach kurzer Zeit deutliche Spuren hinterlassen würden.
 

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