Hört man den Unterschied zwischen einem Ahorn und Palisander Griffbrett?

  • Ersteller I'm_Google
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Das ist so nicht ganz richtig. Die Kopfplatte hat zwar meist primär die Funktion die Mechaniken zur Saitenbefestigung zu beherbergen, gehört allerdings trotzdem zum schwingenden Gesamtsystem.
Danach hätten auch die Potiknöpfe einfluss aufs "Gesamtsystem", immerhin schwingen die ja auch mit.

Sonst hätten ja auch alle anderen Teile aus Holz keinen Einfluss.
Es kommt ja auch darauf an, wo das Holz ist. Eine E-Fach-Abdeckung kann auch aus Holz sein und trägt sicherlich nicht groß zum SOund bei.

Der Sound entsteht ja erst wirklich dadurch, dass die Schwingung der Saite den ganzen Bass zum schwingen anregt und dieser dann entsprechend Holzart, Masse, Volumen und auch Form charakteristisch reagiert.
Die Saite zwischen Sattel und Mechanik steht allerdings nur unter Zugspannung und Schwingt nicht mit, da die Schwingungsenergie in Saitenreitern und Sattel "abwandert". Würde die Saite auch im Bereich der Stimmmechaniken mitschwingen würden sich die Saiten ja stetig verstimmen. Deswegen "klingt" ja auch ein Headless, weil die Kopfplatte im vergleich zum Hals nur vernachlässigbar gering gebogen wird. Die richtige "biegung" und Schwingung entsteht ja hauptsächlich im Hals
 
Schöne Diskussion. :)

Ich kam zu Ahorngriffbrettern, weil mir aufgefallen ist, daß mir der Bassound auf Aufnahmen tendenziell dann gut gefallen hat, wenn der Bass ein Ahorngriffbrett hatte. Das waren dann aber auch viele verschiedene Bässe, Bassisten, Saiten, Amps,.......

Ciao, Pat
 
so ein ahorngriffbrett sieht auch nur noch endgeil aus.
 
ich werfe mal einen neuen gdanken in die diskussion ein:
meine vermutung ist nämlich, dass der klangunterschied palisander/ahorn eher daher rührt, dass das palisandergriffbrett aufgeleimt ist, während das ahron-"griffbrett" ja teil des one-piece halses ist.

Das ist aber auch nicht immer so.
 
Meine Erfahrung sagt mir, dass der Sound eines Basses von vielen Komponenten abhängt, die nie getrennt gesehen werden dürfen.

Die Leute die öfters am "Wer erkennt den Bass" Thread teilnehmen sind keine Deppen! Da merkt man an den teils sehr detaillierten Begründungen, dass nicht ins Blaue getippt wird.
Trotzdem scheint es nicht möglich zu sein den Unterschied zwischen einem Rockinger Bass mit Esche Body sowie Ahornhals und einem Fender Aerodyne mit Linde Body und Palisandergriffbrett einfach herauszuhören (was ja theoretisch leicht möglich sein sollte).

Es kommt eben auch darauf an, wo die Saiten angeschlagen werden, ob eine einfache Blechbrücke verbaut ist und vieles mehr.

Würde man ein und den selben Bass mit verschiedenen Hälsen bestücken, hörte man in dierektem Vergleich einen Unterschied. Sind mehrere Komponenten anders, ist das Griffbrett kaum rauszuhören.

Gruß
Andreas
 
Vielleicht müssen die Instrumentenbauer dieser Welt auch mit solchen Theorien aufwarten, weil Leo Fender bereits 1960 mit dem Jazz Bass den perfekten E-Bass konstruiert hat...:D
Er ist aber auch ein elender Verrecker, unser Leo, uns so dermaßen den Spaß zu verderben und uns keine Chance zu lassen jemals noch irgendwas besser machen zu können...:p

Wahrscheinlich sitzt er gerade zusammen mit Antonio Stradivari bei einem Glas trockenem Rotwein am himmlischen Kaminfeuer und beide grinsen sich selbstzufreiden und verstohlen an....:)

:D super post :D

Ich glaube Andreas hat mit seiner gewohnt diplomatischen Art die Sache auf den Punkt gebracht.
 
Die Leute die öfters am "Wer erkennt den Bass" Thread teilnehmen sind keine Deppen!

Da startet aber jemand eine gewaltige Charme-Offensive...:rolleyes:
Besten Dank!:D

Aber das ist natürlich ein tolles Beispiel. Wer ab und an mal bei Guess-My-Gear rein schaut, der wird merken, wie man sich täuschen kann.
Zwar hört man gewisse Dinge recht eindeutig, was letztendlich jedoch die Ursache für eben dieses Merkmal im Sound ist, kann sehr, sehr unterscheidlich ausfallen.
Mit der richtigen Begründung kann jeder Preci wie ein Jazz Bass klingen....;)
 
...
Würde man ein und den selben Bass mit verschiedenen Hälsen bestücken, hörte man in dierektem Vergleich einen Unterschied. Sind mehrere Komponenten anders, ist das Griffbrett kaum rauszuhören....

Genau richtig! Darum gehts doch, oder??

Will man die Auswirkungen eines Parameters bestimmen, darf man natürlich nur möglichst DIESEN Parameter verändern.
Und hier wird sich der Sound eines passiven Basses (Ich gehe jetzt mal von Jazzbass aus) doch sehr deutlich verändern, wenn man einen Hals mit Ahorn oder einen Hals mit Palisandergriffbrett draufmontiert.

Wenn man an einem möglichst unverfälschten Sound interessiert ist, macht das sehr viel aus.
Wenn man seinen Sound durch Elektronik und Verstärker "formt", eher weniger!
just my two cents ....

Gruß
VolkerG
 
Hallo Volker,

will ich mir einen Active Deluxe P-Bass kaufen (oder einen American Standard) kann ich bei gleichen Modellen ja zwischen Ahorn und Palisander wählen. Eine grobe Richtung geben Ahorn und Palisander schon vor.
Aber selbst dann können die individuellen Holzstücke (Hals und Body) den Klang so stark beeinflussen, dass der Palisander wie ein Ahorn und umgekehrt klingt!

Ich habe bisher zwei meiner Bässe bei GMG vorgestellt. Dudes Analysen (und auch die anderer) waren sehr gut und trafen das Gehörte wunderbar. Ich musste aber (endgültig) feststellen, dass das Hörerlebnis auf verschiedenste Weisen erzielt werden kann.

Die Ausgangsfrage von I'm Google war ja, ob Ahorn und Palisander wirklich eklatanten Einfluss auf den Sound haben. Höre ich wirklich, dass es ein Ahornhals sein muss? Meine Antwort lautet: Nein! Spieltechnik, Pickups, Brückenkonstruktion und die inividuellen Hölzer können es unmöglich machen einen Unterschied herauszuhören.

Es gibt Stücke von den Dire Straits wo ich nicht mal den Unterschied zwischen Strat und Les Paul höre! Und sieht man Live Konzerte wundert man sich, dass Gitarre und Sound nicht recht zusammenpassen wollen.
"Sultans of Swing" wird sich auf einer LP anders anhören; aber "Money for Nothing" habe ich von Knopfler schon auf Les Paul und Strat gesehen (je nach Konzert / Aufnahme). Da hört man auch Mahagoni oder Erle nicht heraus. Knopfler ist viel zu dominant!
Oder nehmen wir Clapton, der in seinem Leben schon jede berühmte Gitarre gespielt hat. Auch da hört man die Gitarre oftmals nicht wirklich heraus.

Ob Ahorn oder Palisander ist daher für mich eine Tendenz, aber kein entscheidender klangbildender Faktor. Ich habe auch eine Tele mit Rosewood, die sich dank der restlichen Komponenten mehr nach Ahorn anhört als der OPMN meiner Rockinger Tele mit X2N am Steg.

Netter Gruß
Andreas
 
Zum Thema Griffbretter wurde ja scho eniges gesagt, aber ich möchte nochmal kurz das Thema mit der Kopfplatte anschneiden!
Die Saiten schwingen zwar nach dem sattel nicht mehr mit, aber wenn ich bei meinen Bässen an den Headstock fasse (hinter dem sattel) spüre ich auch da das schwingen der Saite, also denke ich schon das die Bauform der Kopfplatte einen Soundlichen Unterschied hervorbringen kann inwiefern man diesen hört sei mal dahingestellt!
 
Ich würde auch sagen, dass der Unterschied nur feine Nuancen sind. Aber wo wir grad dabei sind: Bestimmt machen sich dann auch Block inlays aus Perlmutt klanglich bemerkbar, aber eben nur in feinen Nuancen. Der Grundsound des Instruments wird imho nicht geändert.

Block-inlay-set.jpg
 
nicht zu vergessen die gewählten potiknobs, die dicke der kabel der elektronik und in welcher farbe der bass lackiert ist (unterschiedliche dichte der farbpigmente!!)!
 
Tieftonsüchtiger;3274122 schrieb:
Danach hätten auch die Potiknöpfe einfluss aufs "Gesamtsystem", immerhin schwingen die ja auch mit.

Von der reinen Physik her auf jeden Fall.
 
Ohne jetzt hier alles gelesen zu haben, sage ich mal meine Meinung und Erfahrung zur eigentlichen Frage... :D

Ich empfinde den Klangunterschied zwischen Ahorn- und Palisander-griffbrettern schon als relativ groß.
Ahorn klingt meines Empfindens nach, wie im 1. Post schon geschrieben, wesentlich härter, kälter/unlebendiger und definierter/obertonreicher,
im Gegensatz Palisander: weich (wenn man so will "mulmiger"), eben nicht so agressiv, sondern warm und "dichter".

Für mich ist der Unterschied in etwa mit dem von ganz frischen Saiten (in diesem Bsp. Ahorn) und, sagen wir, 2-3 Wochen alten, also leicht abgespielten, Saiten (hier: Palisander) zu vergleichen.

Als wie groß man diesen Unterschied jetzt bewertet, lässt sich schlecht allgemein sagen...

@die Posts vor mir:
Jetzt dürft ihr mal überlegen wieviel Prozent des Gesamtgewichts die Potiknöppe ausmachen. :D ;)
Zumal die Dinger aus Plastik/Metall(hart->niedrige Schallgeschwindigkeit) sind und deswegen die Schwingung des Instruments nicht besonders einschränken werden.

Aber...den Luftdruck sollte man nicht vernachlässigen!
 
nicht zu vergessen die gewählten potiknobs, die dicke der kabel der elektronik und in welcher farbe der bass lackiert ist (unterschiedliche dichte der farbpigmente!!)!

Ich bitte euch, lasst die doofen Kommentare. Meine Frage war durchaus Ernst gemeint und wurde von vielen hier sehr gut beantwortet (vielen Dank an die die's getan haben).
 
nicht zu vergessen die gewählten potiknobs, die dicke der kabel der elektronik und in welcher farbe der bass lackiert ist (unterschiedliche dichte der farbpigmente!!)!

Unter Laborbedingungen wirst du in der Frequenzanalyse sicher den Unterschied zwischen verschiedenen Potiknöpfen sichtbar machen können. Nur hören wirst du's ganz sicher nicht, der Klangunterschied verschwindet einfach im "Hintergrundrauschen" der anderen klangbildenden Komponenten.
 
Hi,

ich will ja nicht verbissen erscheinen :):)

ich habe 2 Fender Jazz mit Ahorngriffbrett, 4 Fender Jazz mit Palisander und ich höre da einen deutlichen Unterschied. Und die Unterschiede sind durchaus so, wie ich Sie mir anhand der Hölzer auch vorgestellt hätte. Dann steht da noch ein 78er Preci mit Palisandergriffbrett, der deutlich wärmer klingt als ein mir bekanntes Pendant mit Ahorngriffbrett!

Achja, wenn wir gerade beim Thema sind ...
Am besten klingt ein Bass mit Ahorngriffbrett und, wenn er trotz Ahorngriffbrett, noch "Eier" besitzt.
Schaut (hört) euch mal Jimmy Earl mit seinem "black blocked Mapleneck Jazzbass" an,
daß ist das, was ich meine.
Ich habe vor ~6 Monaten einen 78er Fender Ahorn/(Blei)Esche verkauft, weil der keine "Eier" hatte, was leider bei der Kombi öfters vorkommt!

Aber, wie schon gesagt ... soll jeder selbst entscheiden .. :):) und ich will nicht den Eindruck eines Missionars erwecken .. :D:D

Freundliche Grüße

VolkerG
 
So rasant wie sich der Thread entwickelt, könnte der Eindruck entstehen, die versammelte Bassergemeinde hätte mal wieder nach so einem herrlichen Streithema gelechzt....:D
Hey ich mag solche "Ich höre Gras wachsen"-Threads von Zeit zu Zeit ganz gerne. Im Prinzip kann keiner etwas falsches sagen. ;) :D

@GoodYears Block-Inlays:
Interessant in dem Zusammenhang finde ich, daß einige Hersteller, mir fällt ad hoc Maruszczyk ein, davon Abstand nehmen bzw. nur auf Kundenwunsch Inlays verwenden, weil es den Klang "negativ" beeinflußt.
 
Es kommt wohl auch auf die "Hörerfahrung" an. Ich glaube gerne, daß Leute heraushören können, ob ein Bass mit Nitro- oder sonst einem Lack lackiert ist, ich kann es jedenfalls nicht. Ich liege oft schon bei den Hörbeispielen hier im Forum grandios daneben, wenn ich versuche, zu erkennen, ob ein Bass jetzt 300 oder 3000 Euro gekostet hat - obwohl man meinen sollte, daß die 2700 Euro zusätzlich in gut klingende Komponenten investiert wurden...
Tonetoys.de lebt meiner Meinung nach von solchen Komponenten, die Glaubenskriege auslösen können.

Kleines Quiz in eigener Sache, würd mich aber echt mal interessieren:
www.myspace.com/skartagnan
2 der fünf Soundbeispiele sind mit nem Ahornhals-JB aufgenommen (die anderen 3 mit nem Palisanderbrett), könnt Ihr das heraushören (hoffe, das ist jetzt nicht zu sehr OT)? Ich glaub ja gerne, daß ich nur Nuancen wahrnehme, wo andere einen Unterschied wie Tag und Nacht feststellen...
 
Das werde ich mir später gerne mal anhören, MortWP. Ich bin gespannt.

Daß, wie schon erwähnt, Ahorn nicht gleich Ahorn ist, sehe ich auch an meinen Basshälsen (-> Profil). Beide haben recht exakt liegende Jahresringe. Bei einem liegen sie dichter und das Griffbrett ist aufgeleimt. Steifer ist aber der andere.
Beide Bässe sind aus den selben Holzarten gemacht und haben die gleichen Saiten aufgezogen. Dennoch klingen sie, auch trocken gespielt, unterschiedlich.

Auch ist die Dicke eines Palisandergriffbretts von Bassmodell zu Bassmodell recht unterschiedlich. Ich kann mir vorstellen, daß ein Hals aus sehr hartem Ahorn mit dünnem Palisandergriffbrett mehr in Richtung Ahorn kingt, als ein weicher mit dickem Palisandergriffbrett. Bei einem Blindtest kann ich mir vorstellen, ersteren nicht unbedingt von einem mit Ahorngriffbrett unterscheiden zu können.

Ciao, Pat
 

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