Hohe Töne und Stütze

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Anya
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Liebe Sänger,obwohl das Thema "Hohe Töne" und "Stütze" hier wohl schon oft genug vorkam, möchte ich euch doch nochmal dazu um euern Rat fragen. Ich bin nun 19 Jahre alt und singe seit etwa 12 Jahren regelmäßig. 10 Jahre lang habe ich bei einem recht guten Kathedralchor mitgesungen, die Stimmbildung war (in mehr oder minder ausgeprägter Qualität) meist mit dabei.Ich bin, wie einige meiner Gesangslehrer nun sagten, definitiv ein Sopran - ob Mezzo oder nicht, vermochte noch keiner so richtig festzustellen ^^-, habe aber schon lange mit den hohen Tönen ab f'' ein Problem... was ja eigentlich für einen Sopran nicht sein sollte. Mmmmh, wie beschreib ich es euch nun am besten? Ich denke, dass ich zu wenig mit der Stütze singe, die Töne oben hören sich irgendwie gepresst und sehr aus dem Hals gesungen bzw. vom restlichen Körper getrennt an. Das führt zu einer gewissen Verspannung, weshalb ich dann oben noch mehr zu mache und irgendwann gar nichts mehr geht, ich denke dass auf dem Kehlkopf einfach zu viel Druck lastet.Weiterhin scheint mein Stimmbandschluss ein Problem zu sein und es kommt oft, wenn ich mich nicht konkret drauf konzentriere, zu viel Luft hindurch.Habt ihr eine Idee wie ich lernen kann, die Stütze besser anzuwenden, insb. bei den hohen Tönen? Inwiefern hat das ganze auch mit dem Stimmbandschluss etwas zu tun?Mit meiner momentanen Gesangslehrerin zusammen haben wir schon verschiedenes ausprobiert und ich habe das Gefühl es geht in die richtige Richtung, aber wirklich gute Töne in der Höhe kommen - so hab ich das Gefühl - eher zufällig, steuern kann ich das Ganze noch nicht so wirklich.Ich hoffe ihr wisst Rat, langsam bin ich doch recht frustriert, da es nicht mehr allzu lange dauert bis zur Aufnahmeprüfung... ich möchte nämlich klassischen Gesang studieren.Danke schon einmal fürs Lesen,eure Anya
 
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Puh, Anja. Du bist Sopran, willst klassischen Gesang studieren und hast ab f" ein Problem ? Ab da geht es ja für eine klassische Sopranistin erst wirklich los... wenn ich dich richtig verstanden habe, fehlt es in der Höhe an Körperanbindung, das heißt für mich, die Stimme ist nicht wirklich mit dem Atem verbunden. Was keineswegs heißt, daß du da nur ackern und powern musst - eigentlich muß die Höhe sehr weich angesetzt werden, wie ein Seufzen, aber andererseits muß genug Atempower drunter sein, die die Stimme tragen kann. Das klingt zunächst einmal sehr widersprüchlich. Wenn man diesen Ansatz aber gelernt hat, erleichtert er die Höhe ungemein. Und meine bisherige Erfahrung ist auch, daß ein trainierter Atem den Stimmbandschluß sehr verbessert.
Deshalb zunächst eine Frage: wie sieht es generell mit Atemübungen aus ? Macht deine Lehrerin welche mit dir, oder spielt das in ihrem Unterricht gar keine Rolle ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Bell,
genau das ist das Problem. Und dass die Höhe eher viel mit Weichheit im Ansatz zu tun hat, ist mir bewusst - und genau da sehe ich meine Schwierigkeiten, weil ich diese Weichheit nicht erreichen kann versuche ich zumindest durch den Hals dort hochzukommen... und das hört sich entsprechend an bzw. ist ebenso entsprechend ungesund.
Atemübungen machen wir, aber vielleicht nicht fokussiert genug. Da geht es um die üblichen Übungen wie staccati-t/k/sch und - was den Stimmbandschluss angeht - setzen wir da auch singend speziell immer beim staccato an bevor wir ins legato gehen, damit der Stimmbandschluss zuvor gegeben ist. Was meine Lehrerin mir immer wieder beschreibt - v.a. bezogen auf die staccato-Einsingübungen - ist das Loslassen des Zwerchfelles/der Bauchmuskeln nach einem staccato gesungenen Ton. Das fällt mir sehr schwer, weil ich es mir (leider) angewöhnt habe, den Bauch eher mehr anzuspannen bzw. einzuziehen, anstatt wieder loszulassen. Könnte das ein massgebendes Problem darstellen oder meint ihr, dass der Fehler eher noch woanders liegt?
 
Spätestens jetzt wäre eine Hörprobe hilfreich.... die angespannte Bauchmuskulatur (auch Bauchpresse genannt) stellt auf jeden Fall ein Problem dar, das sollte nicht sein, denn wenn du bewußt die Bauchmuskeln kontrahierst, hat das negative Auswirkungen auf die Kehlkopfmuskulatur. Aber was nun genau im Argen liegt, läßt sich nicht beurteilen, ohne dich gehört zu haben... wobei ich ja nun nicht gerade die Klassik-Expertin bin ;) Aber aus dem, was du schreibst, kann ich schlußfolgern, daß deine Technik nicht die beste bzw. gesündeste ist.
Was sagt denn deine GL zum Höhenproblem ?
 
Grade diese Stakkato-Atemübungen könnsten bei notorischen "Pressern" wie dir (und mir ;) ) das Problem sein. Aber wirklich beziffern kann ich das nur, wenn ich dich gehört habe. ;) Also: Hörprobe, bitte! :)
 
Was meine Lehrerin mir immer wieder beschreibt - v.a. bezogen auf die staccato-Einsingübungen - ist das Loslassen des Zwerchfelles/der Bauchmuskeln nach einem staccato gesungenen Ton. Das fällt mir sehr schwer, weil ich es mir (leider) angewöhnt habe, den Bauch eher mehr anzuspannen bzw. einzuziehen, anstatt wieder loszulassen. Könnte das ein massgebendes Problem darstellen oder meint ihr, dass der Fehler eher noch woanders liegt?

Das kann sehr wohl das (resp. eines der) Problem(e) sein, v.a wenn deine GL das so sagt. Ist ein häufiges Problem: an die Bauch-Impulse wird gedacht, aber das loslassen danach wird vernachlässigt/vergessen! Und das ist sehr schlecht und baut mit der Zeit einen enormen Druck auf, nicht nur im Bauch sondern auch in der Kehle. Gibt Übungen um das loslassen zu trainieren, auch noch andere (meiner Meinung nach interessantere) als die üblichen k/t/p/sch-Übungen, welche aber durchaus auch ok sind.

Bei der Arbeit an der Literatur ist folgendes sinvoll: du schreibst dir im ganzen Stück deine Impulse ein, d.h. wo du Einzelimpuls machen willst, wo du eine Phrase im Legato durchziehst etc und wichtig: am Ende jedes Bauchimpulses zeichnest du dir auch dick und fett ein Zeichen fürs Bauchlösen ein. Also eine strenge Organisation für den Bauch während der ganzen Arie/dem ganzen Lied. Wenn noch nicht alles automatisiert ist, ist das eine gute Hilfe. (Und überlegen wo du deine Impuse machen willst, musst du ja ohnehin, wenn du ein Stück erarbeitest, gibt ja oft mehrere mögliche Alternativen)

Du hast weiter oben auch noch geschrieben, dass du Probleme mit dem Stimmbandschluss hast. Wenn du tatsächlich an ein Gesangstudium denkst, würde ich das aber vorher von einem Phoniater (am besten von einem auf Berufssänger spezialisierten) abklären lassen und vor der Ausbildung in Ordnung bringen lassen. Denn für ein klassisches Gesangsstudium brauchst du einen gesunden belastungsfähigen Stimmapparat.
 

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