Hohner Concerto III - worauf achten?

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Luzia
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Achtung, Dilettantenfrage!

Hallo zusammen,

habe nun ein Akkordeon Hohner Concerto III zur Probe bei mir zu Hause.
Der nette Verkäufer möchte für das Gerät, das ca. 60 Jahre alt ist, 450 Euro haben. Ich darf es eine Woche prüfen, kenne mich aber null aus. Der Klang gefällt mir, der Verkäufer hat mir ein paar Lieder vorgespielt. Ich habe die Töne der Tastatur sogar mit einem Stimmgerät "geprüft". Es sieht gepflegt aus und unverletzt, bis auf leicht verbogene Metalleisten. Der Geruch ist eher Keller als Schimmel, also etwas modrig, nicht stechend.
Ich möchte das Akkordeon verschenken, an eine Anfängerin, die einfach Lust hat, mal noch so zum Spaß Akkordeon zu lernen.
Worauf kann ich achten, inwieweit kann ich es prüfen, ohne es auseinanderzubauen?
Kann es sein, dass das Ding Schrott ist, auch wenn es gut klingt?

Viele Grüße
Luzi
 
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Hallo Luzia,
erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.
Der Geruch ist eher Keller als Schimmel, also etwas modrig, nicht stechend.
Das würde mich schon sher stutzig machen. Nun lässt sich über das Internet leider (noch) kein Geruch schicken, denn fast jedes Akkordeon hat seinen Geruch und etwas abgestanden kann noch harmlos. Aber wenn du es schon mit Dachboden assoziierst, wäre ich da sehr vorsichtig.
Besonders deshalb, aber auch sonst ist das unmöglich:
inwieweit kann ich es prüfen, ohne es auseinanderzubauen?
Da sollte man reinschauen. Es gibt zwar Dinge, die ein versierter Laie mit viel Erfahrung anhand von Spielproben erahnen kann, aber spätestens bei den ersten kleinen Auffälligkeiten sollte man reinschauen. Beispielsweise können sirrende Nebengeräusche, die man u.U. nur bei leisen Tönen oder wenn man beim Balg die Richtung wechselt, etwas schlappe Ventile sein, womit man je nach Preis und Anspruch bedingt leben kann. Sie können aber auch auf lose Stimmplatten hindeuten, das muss dann repariert werden, denn das wird schnell schlimmer; das wäre eine Generalüberholung der Stimmstöcke, die sich nicht immer lohnt und teuer ist (bei einer Concerto III so ab 600 Euro).
Ein Fachmann oder ein geschulter Laie kann da übrigens reinschauen, ohne dass man nachher sieht, dass das Instrument geöffnet wurde.
Kann es sein, dass das Ding Schrott ist, auch wenn es gut klingt?
Das ist leider möglich. Es ist auch die Frage, ob du selbst Akkordeon spielst oder zumindest viel und verschiedene Akkordeonmusik hörst. Denn "gut klingen" ist ein sehr weiter Bereich!
Ich möchte das Akkordeon verschenken, an eine Anfängerin, die einfach Lust hat, mal noch so zum Spaß Akkordeon zu lernen.
Die Grundidee ist super und ehrt dich. Aber dann kauf bei ebay irgend eine Möhre von Akkordeon für maximal 10 Euro oder Akkorodenteil oder ein Modell und verschenke das als Gutschein für ein taugliches.

Gruß, Tobias
 
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Mein Concerto III mit "Kellergeruch" hab ich für 50 Euro an einen Akkordeon-Laden verkauft. Das muss echt "entmüffelt" werden. Ja, ich weiß nicht wie stark hier der Geruch ist, aber wenn er schon auffällt, muss etwas gemacht werden.

Muffiger Geruch hat immer auch etwas mit Feuchtigkeit zu tun. Die wirkt sich im Inneren eines Akkordeons aus - selbst beim Öffnen wird der technische Laie nicht (alle) Schäden feststellen. Wenn man kein Fachmann (der auch ohne Öffnen die Erfahrung zur Beurteilung hat) ist, rate ich dazu, die Finger davon zu lassen.

Na ja, @Tobias R., eine "Möhre von Akkordeon für maximal 10 Euro" "an eine Anfängerin, die einfach Lust hat, mal noch so zum Spaß Akkordeon zu lernen" zu geben, kann schon seeehr in die Hose gehen. Das Budget von @Luzia halte ich schon für gut und angemessen, um einen brauchbaren Versuch zu starten. Und dafür bekommt man "einfache" Neuinstrumente oder in meinen Augen besser gute Gebrauchte vom Fachmann - dann hat man Garantie oder zumindest jemanden an der Hand, den man bei Problemen (wenigstens an seiner Ehre) packen kann.
 
Na ja, @Tobias R., eine "Möhre von Akkordeon für maximal 10 Euro" "an eine Anfängerin, die einfach Lust hat, mal noch so zum Spaß Akkordeon zu lernen" zu geben, kann schon seeehr in die Hose gehen. Das Budget von @Luzia halte ich schon für gut und angemessen, um einen brauchbaren Versuch zu starten. Und dafür bekommt man "einfache" Neuinstrumente oder in meinen Augen besser gute Gebrauchte vom Fachmann - dann hat man Garantie oder zumindest jemanden an der Hand, den man bei Problemen (wenigstens an seiner Ehre) packen kann.
Die 10 Euro Möhre war als Gutschein gedacht, nicht zum Spielen. Noch kreativer könnte ein Akkordeonrteil sein, eine Taste, eine Stimmplatte etc.

Für ein spielbares Instrument finde ich das Budget von Luzia ebenfalls als angemessen. Auf keinen Fall würde ich allerdings dafür ein einfaches Neuinstrument kaufen, das kann dann nur ein Startone oder ähnlicher Ch*na-Böller sein. Das ist zwar neu, ohne Vorgeschichte und versteckte Mängel und hat Gewährleistung, aber als spielbar kann man das nur bedingt bezeichnen. Gerade für Anfänger: Finger weg von diesen Luftpumpen.
In der Tat ist eine gebrauchte Concerto III empfehleneswert oder eine Weltmeister/Fröhlich Achat.

Gruß, Tobias
 
Kann es sein, dass das Ding Schrott ist, auch wenn es gut klingt?

Kann sein, muss aber nicht sein... Das Problem ist, dass man aus der Entfernung, ohne das Ding selber anschauen zu können nicht wirklich was vernünftiges aussagen kann.

Der Geruch ist eher Keller als Schimmel, also etwas modrig, nicht stechend.

Das ist allerdings ein Problem!

Denn der Geruch hat ja meist auch einen Zusammenhang mit dem Umstand wo der herkommt.

Meine Freunde haben mir mal als Gag ein kleines Akkordoen zum Geburtstag geschenkt, halt so zum mit rumziehen zum Zelten und Lagerfeuer und so (wo s dann auch egal ist, wenn etwas Sand vom Strand mit reinkommt). Das hatte auch so einen Kellergeruch. Ich hab dann Lavendelkissen mit in den Koffer gelegt - dann rochs nach im Keller eingelagertem Lavendel:D - also schon besser, aber der Kellergeruch war immer noch da.

Daraufhin hab ich den Koffer offen abgestellt, so dass das Instrument auslüften kann , in der Hoffnung, dass sich der Geruch verflüchtigt. ... nach nun ca. 30 jahren später riechts immer noch und ich bin mir nicht mehr so sicher, ob sich der "Eigengeruch" noch zu meinen Lebzeiten verflüchtigt...:gruebel:


Drum, egal wie der Rest ist - wenn das Instrument "riecht" dann würd ich eher die Finger weglassen!
 
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Vielen Dank für die Ratschläge! Ich habe das Akkordeon zurückgegeben und stattdessen bei einem Händler angerufen. Im Moment hat er nichts in der passenden Größe, aber vielleicht hab ich ja noch Glück in nächster Zeit. Evtl. werde ich mich also hier nochmal melden. Ich finde es sehr schön, hier so wohlmeinende und hilfreiche Antworten zu bekommen.
 
So schön der Gedanke ist, ein spielbereites Akkordeon zu verschenken, möchte ich nochmal den Vorschlag von @Tobias R. unterstützen, "nur" einen Gutschein (*) zu schenken und dann mit der Beschenkten gemeinsam das richtige Instrument zu suchen. Denn zum einen sind die Geschmäcker verschieden - was dem einen gefällt, gefällt der anderen überhaupt nicht. Das betrifft sowohl den Klang eines Instruments als auch die Optik. Und, was auch bei einem Anfängerinstrument noch wichtiger ist, es muss richtig an den Körper passen. Und drittens könnte es ja sein, dass die Beschenkte dann auf dein Budget selbst noch einen Betrag drauflegt, um etwas höherwertiges zu kaufen ...
(*) ob dieser Gutschein dann ein Akkordeon ist oder der Teil eines Akkordeons oder auch nur ein Stück Papier sei dahingestellt
 
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  • Gelöscht von Wil_Riker
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