Hohner Electronium Probleme

  • Ersteller Don_Tommi
  • Erstellt am
Hallo Thomas,

also der Reihe nach:

Das Kabel zu tauschen, ist sehr aufwendig. Es ist leider nicht so, dass das Ding einfach an einer Lötleiste oder dergl. angeschlossen ist, sondern die einzelnen Adern sind im Verstärker aufgespleißt und laufen in ganz verschiedene Richtungen. Da sitzt man lange dran.

Im Internet gibt's eigentlich gar nichts, was man verwerten könnte. Wenn man nicht schon vor vielen Jahren an die Fertigungsunterlagen herangekommen ist, hat man Pech gehabt.

So wie Du den Fehler beschreibst, habe ich meine Zweifel, ob es sich hier nur um einen Kabelbruch handelt. Das riecht eher nach dem häufigsten Fehler, den das "N" hat. Den hatte ich schon 40...50 mal.

Aber ich glaube, so langsam langweilen wir hier die Gemeinde mit diesen speziellen Problemen, die doch vom Akkordeon etwas entfernt sind. Wenn Du einen Weg kennst, wie ich privat mit Dir in Verbindung treten kann, will ich das gerne tun, dann kann ich Dir noch eine Menge Hinweise geben.

Ich weiß nicht, ob hier eine PN möglich ist, ich habe mir die Gebrauchsanweisung nicht dahingehend durchgelesen.

Gruß Claus
 
PN ist möglich, wenn ihr beide das erlaubt habt. Auf den Benutzernamen (in dem Fall Don_Tommi) klicken und dann dem Menü nach ;)
 
ja, das geht hier, wie iceprincess beschrieben hat!

eigentlich hatte ich gehofft, dass sich noch ein paar andere user in die diskussion einmischen, denn es lesen ja offensichtlich viele mit (wenn du die klicks des themas anschaust)

Gruß
Thomas
 
Hallo,

nette Diskussion! Wir haben im AO noch 2 alte Röhrenverstärker für das Electronium rumstehen - die sollen weg. Unsere 2 umgebauten Eldeks laufen über PA über einem Korg 01/RW, das geht Klasse.

Also wenn jemand interesse an den Verstärkern hat, müssen halt in Frankfurt abgeholt werden. Sonst wandern die in den Sperrmüll (wenn sie dort nicht schon sind, müßte ich mal nachfragen).

Bei interesse mail an info{a t}sao-frankfurt.de

cu
Markus
 
Hallo Markus,

warum die Dinger wegschmeißen ? Steckt sie doch in's Ebay. Ich habe schon ein paarmal gesehen, dass so ein Verstärker für 30...40 Euro weggeht, dann gibt' wieder ein paar Mäuse für die Orchesterkasse. Zum verpacken und wegschicken sind die Dinger natürlich etwas heftig, aber Ihr könnt ja Abholung vereinbaren.

Gruß Claus
 
H
  • Gelöscht von Gast 23432
  • Grund: Dafür gibt es den Flohmarkt.
So ein Kabel ist doch kein Beinbruch!

Das Kabel zu tauschen, ist sehr aufwendig. Es ist leider nicht so, dass das Ding einfach an einer Lötleiste oder dergl. angeschlossen ist, sondern die einzelnen Adern sind im Verstärker aufgespleißt und laufen in ganz verschiedene Richtungen. Da sitzt man lange dran

Na, so ein klassischer Verstärker ist doch noch mit klassischen Schrauben zusammengeschraubt und damit kommt man doch an das Kabel ran. Da würd ich doch sagen, wer schon so n netten Oldtimer gekriegt hat, dem solte da doch mal einen Bastelsonntag wert sein! Passendes Ersatzkabel gibt es mit Sicherheit in jedem besseren Eklektronikladen. Und da das alte kabel noch verlegt ist, muß man das neue nur in genau der gleichen Art vorbereiten und an genau die gleichen Kontakte löten - dann dürfte es auch schon fertig sein.
Ist bestimmt das vernünftigste für einen verregneten Sonntag Nachmittag - da ist man beschäftigt, lernt was dabei und billiger als ein neues (altes) Teil zu suchen dürfte es doch auch sein!

Gruß,
maxito
 
So ein Kabel ist doch kein Beinbruch!

Gruß,
maxito

Hallo Maxito,

ich find's ja immer toll, wenn einer solche Weisheiten von sich gibt, der das sicherlich noch nie gemacht hat! Da lässt sich's gut quaken. Ich habe von diesen Fällen schon 'zig hinter mir und sage nochmal, dass das eine ziemlich schwierige Sache ist. Auch ein Ersatz-Kabelmaterial zu finden, ist sehr problematisch. Das gibt es halt beim Elektronikladen um die Ecke eben nicht.

Versuch's doch erst mal und dann gib' dann bekannt, wie schön das war!

Gruß Claus
 
Hallo Musikerclaus,

nicht böse sein, das war nicht persönlich gemeint - ich weiß, dass sowas eine ziemliche Schinderei sein kann!

Dass man das nicht in fünf Minuten erledigt hat habe ich auch gar nicht angenommen. Außerdem macht das auch sehr wohl einen Unterschied, ob ich als Servicemann das Gerät reparieren und genau so wie vorher wieder abzuliefern habe (nur halt in Ordnung), oder ob ich für mich eine Lösung brauche, die das Problem behebt und es egal ist, ob ich z.B. am Gehäuse eine Zwischenbuchse anbringe und dann ein auswechselbares Übertragungskabel habe, wenn´s mal wieder hin sein sollte.

Aber wenn das Kabel nicht komplett vergossen ist kann man es auch auswechseln und dass das Übertragungskabel keines aus dem Baumarkt ist, ist auch klar, aber ich kann mir partout nicht vostellen, dass Hohner sich da ein ganz spezielles, ganz eigenes Kabel hat machen lassen, das sich durch nichts anderes ersetzen lässt!. Somit müßte sich auch ein passender Typ auftreiben lassen - zumindest was ähnliches, das ebenfalls verwendbar ist..
Außerdem ist der Kabelbruch vermutlich außerhalb des Gehäuses und dann kann man auch nur das nach außen führende Kabel ersetzen und dazwischen eine entsprechende Kontaktstelle einfügen, dann muß man auch gar nicht alle Adern einzeln komplett nachverfolgen. Es geht ja nicht drum, das Gerät auf Originalzustand zu restaurieren, sondern wieder den Strom durch das Kabel bringen.

Da kommt bei mir vielleicht auch einfach der Schwabe ein bisschen durch - dass man das ganze Gerät einfach aufgibt, weil ein Kabel nicht mehr tut, will mir einfach nicht in den Kopf, es sei denn das ganze Gerät ist eine granatenmäßige Fehlkonstruktion, was ich nun aber nicht glauben kann. Da bin ich immer noch der Meinung, dass man mit etwas Einfallsreichtum die Schwachstelle beheben und vielleicht sogar servicefreundlicher gestalten könnte.

Außerdem, wer sagt dir, denn dass beim nächsten Gerät nicht auch gleich wieder das Kabel den Geist aufgibt, zumal das ja wohl eine bekannte Schwachstelle ist - und dann haste zwei rumstehen!.

P.S. Jetzt hast du mich doch neugierig gemacht: was ist denn das besondere an dem Kabel, weshalb man das so nirgends kriegt?

Gruß,
maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S. Jetzt hast du mich doch neugierig gemacht: was ist denn das besondere an dem Kabel, weshalb man das so nirgends kriegt?

Gruß,
maxito

Hallo Maxito

1. Ich bin mindestens genauso ein Schwabe wie Du, ich bin nämlich in Stuttgart geboren.

2. Das Kabel besteht aus einer separat abgeschirmten Ader, drei Adern von ca. 1q für die Stromversorgung und Masse und vier Hilfsadern von ca. 0,5q sowie dem Außenschirm.

3. Ich habe nicht behauptet, dass man es nicht kriegt. Wir haben zum Glück einen Hersteller in der Nähe, wo ich was ähnliches beziehen kann. Ich habe halt nur beim Elektronikmarkt noch nie sowas gesehen.

4. Es hat auch niemand was vom "Aufgeben des Instruments" gesagt. Es ist nur so, dass die Reparatur ein Mords-Aufwand ist. Ich habe in meinem Posting ja gesagt, dass das kein Kabelbruch ist (Das wäre ja noch das Wenigste). Der Fehlerbeschreibung mit dem "Brummen" nach handelt es sich um eine Kettenreaktion von mehreren Fehlern, die beim "N" halt leider immer wieder auftritt.

5. Die Ursache ist, dass Hohner damals Tantal-Elektrolytkondensatoren verwendet hat, die jetzt durch Alterung zu Kurzschlüssen neigen. Das fängt auf der Filterplatine an, wo diese C's "schwarze Köpfe" kriegen. Als nächstes brennen dann die beiden 15-V-Regler auf der Füllung ab und nehmen dann nach einigen Minuten auch die Gleichrichterdioden des Siebteils mit, dessen Platine rechts an der Gehäuse-Innenwand des Verstärkers sitzt. Dadurch, dass die Regler jetzt "Durchzug" machen, bekommen alle Platinen eine ungeregelte höhere Spannung, wodurch wiederum auf Filter-, Generator- und Steuerungsplatine ein Großteil der Tantals "abgeschossen" werden und wenn man Pech hat, noch einige IC's dazu.
Und dann hat man richtig Arbeit; ich bin seit längerem dazu übergegangen, alle Tantals komplett 'rauszuwerfen, damit das nicht mehr passiert, und das sind verdammt viele. Außerdem müssen alle Platinen komplett ausgebaut und "außenbords" geprüft werden.

Das Anschlusskabel wird eigentlich nur ausgewechselt, weil es eh meistens durch schlechte Behandlung beschädigt ist und weil es bei der vielen Arbeit auch schon nicht mehr drauf ankommt.

Da reicht der verregnete Sonntagnachmittag halt bei weitem nicht.

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Jetzt kann ich mir wesentlich besser vorstellen, was das eigentliche Grundübel des Geräts ist.

Unter dem ganzen Aspekt der Elektronikschwächen, die seinerzeit vermutlich einfach nicht anders lösbar waren, bekommt das Ganze durchaus einen anderen Gesichtspunkt.
Allerdings wird diese grundsätzliche Schwäche ja nicht besser, wenn man ein anders Gerät (des gleichen Typs natürlich) nimmt, weil das ja Bauartbedingt ist, dass es mit zunehmendem Alter diese Aussetzer kriegt. nach den geschielderten Effekten würde ich auf jeden Fall ein altes "generalüberholtes" Gerät (nach deiner Aufwandbeschreibung ist es das ja!) einem andern alten Gerät auf jeden Fall vorziehen, denn da würde ich mal stark vermuten, dass das Teil mit allen seinen neuen Teilen wieder ne ganze Weile zuverlässig funktioniert - selbst wenn mich das nun deutlich teurer käme als ein anderes altes.

Wobei sich das weiter oben für mich schon so angelesen hat, als ob das Kabel die Schinderei verursacht - da würde ich nach wie vor überlegen, ob es nicht Sinn macht, eine ordendliche Kupplungsdose am Gehäuse zu setzten, denn Kabel sind ja im Bühneneinsatz immer hochgefährdet.
Übrigens dürften sich in Zukunft solche Kabel vielleicht eher wieder finden lassen, denn das von dir beschriebe Kabel ist ein mehr oder weniger typscher Vertreter von Audio/Video Kabeln mit integrierten Versorgungsleitungen (was ähnliches gibt es auch in der Industrie zur Ansteuerung von Servoventilen und Sensoren) und der Videomarkt mit allen seinen Überwachungskameras und so boomt ja grade.

Gruß,
maxito
 
Allerdings wird diese grundsätzliche Schwäche ja nicht besser, wenn man ein anders Gerät (des gleichen Typs natürlich) nimmt, weil das ja Bauartbedingt ist, dass es mit zunehmendem Alter diese Aussetzer kriegt. nach den geschielderten Effekten würde ich auf jeden Fall ein altes "generalüberholtes" Gerät (nach deiner Aufwandbeschreibung ist es das ja!) einem andern alten Gerät auf jeden Fall vorziehen, denn da würde ich mal stark vermuten, dass das Teil mit allen seinen neuen Teilen wieder ne ganze Weile zuverlässig funktioniert - selbst wenn mich das nun deutlich teurer käme als ein anderes altes.

maxito

Hallo Maxito,

das kann ich natürlich voll unterschreiben.

Was das Kabel anbetrifft, so habe ich in meiner Statistik nachgeschaut; von 62 Instrumenten "N" war bei 55 Stück die Tantal-Geschichte der Grund. Das Kabel war bei keinem der Auslöser, allerdings mussten halt die Hälfte davon wegen äußerlicher Beschädigung ausgewechselt werden.
Das mit der zweiten Buchse habe ich auch schon ein paarmal gemacht, wenn's jemand gewünscht hat. Die meisten wollen's aber garnicht, denn so "braucht man das Kabel nicht suchen und es geht auch nicht verloren".

Das mit dem Kabelmaterial ist trotzdem nicht ganz so einfach. Die gängigen Audio- und vor allem die Videokabel haben eine Innentube, die verhältnismäßig steif ist, da es ja eine Tube mit bestimmtem Wellenwiderstand sein muss. Wirklich flexible Kabel gibt's nicht viel.
Außerdem darf der Außendurchmesser nicht zu groß werden, sonst geht das Zeug nicht mehr in den Stecker hinein.

Gruß Claus
 

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