Hohner Morino II aus den 40er Jahren?

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Hallo,
kann jemand dieses Akkordeon bestimmen. Ich habe selber leider keine Ahnung von diesen Instrumenten. Über google habe ich nur ähnliche finden können wie das Hohner Morino I und II, aber kein identisches. Würde mich freuen wenn mir einer von euch Experten weiterhelfen kann.
 
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Hallo Anschlag,

es handelt sich um eine Morino II. Das Instrument erscheint in meinen Unterlagen von 1937. Der Unterschied von Morino I und II ist folgender: Die "I" hat 120 Bässe in 6 Reihen und die "II" 140 Bässe in 7 Reihen. Das ist eine Bestückung, die es schon lange nicht mehr gibt.

Man hat drei Reihen Grundbässe, eine Reihe Durakkorde, eine Reihe Mollakkorde, eine Reihe verminderte Septimakkorde und, was ganz ungewöhnlich ist, eine Reihe übermäßige Akkorde. Septimakkorde gibt es nicht. Für einen heutigen Musiker, der auf einem "normalen" Akkordeon gelernt hat, ist das etwas gewöhnungsbedürftig.

Es gibt zwei Diskantregister mit Anzeige und ein Basskippregister ebenfalls mit Anzeige.

Das Instrument wurde damals für 875 Reichsmark verkauft.

Das Gerät sieht ja äußerlich noch ganz passabel aus für sein Alter, aber es steht zu befürchten, dass innerlich einiges zu richten ist. Es ist schon sehr verdächtig, dass die Tasten so durcheinander stehen; das deutet zumindest auf verschlissene Klappenbeläge hin.

Gruß Claus

P.S. Warum eigentlich gleich zwei Fäden aufmachen?
 
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Hallo Claus,
großartig, vielen vielen Dank, super Infos. Was macht man mit so einem Instrument wenn man es selbst nicht spielen kann? Ich kenne auch niemanden in meinem Freundeskreis der Akkordeon spielt. Ins ebay damit für 1 Euro? Oder zu jemanden gehen der sich auskennt und durchsehen lassen. Was meinst du?

Sorry das ich hier gleich doppelt gepostet habe, war ein Versehen. Ich versuche mal zu finden wie ich einen Beitrag löschen kann.
 
Hallo Anschlag,

wenn Du selber nichts damit anfängst und es auch nicht als Deko verwenden willst, kannst Du halt versuchen, es loszuwerden. Ob Ebay dafür das Beste ist, wage ich nicht zu beurteilen. Es ist so, dass dieses Instrument m. E. heutzutage nicht für normalen Gebrauch zu verwenden ist. Das ist mehr etwas für einen Sammler alter Instrumente. Du könntest es auch mal im Kleinanzeigenteil der "Akkordeonjugend BW" versuchen.

Aber Du solltest auf jeden Fall mal einen Kundigen hineinschauen lassen, da Du ja einem potentiellen Käufer schon ein bisschen was über den Zustand sagen können müsstest.

Gruß Claus
 
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Hallo Anschlag,

ich arbeite momentan in Frankfurt, evtl können wir uns treffen, dann könnte ich dir etwas über den Zustand des Instruments sagen.

grüße
Morigol
 
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Hallo Morigol,
das wäre klasse wenn du dir das Akkordeon ansehen würdest. Weisst du schon wann es dir passen würde?
Grüße
Arno
 
Hallo zusammen!

Ist die Morino 1 bzw. 2 mit späteren Modellen, wie z. B. der Morino VM vergleichbar?

Ich habe irgendwo gelesen, dass bei den alten Modellen die Tasten aus Elfenbein sind? Stiimmt das? Die bei der VM sind zumindest nur in Elfenbeinoptik.
 
Ja, die ersten Morinos hatten wohl teilweise Elfenbein verbaut:

http://www.akkordeon-museum.de/index.php?p=akkordeons&cat=1&id=103

technisch sind diese Instrumente aber völlig veraltet. Zu der Zeit hat es noch bei jeder neuen Serie erhebliche technische Fortschritte gegeben.
Klar, sie sind heute noch gut spielbar, aber mehr als Liebhaberei kann ich den alten Teilen nicht abgewinnen.

Die rote links in meinem Avatar ist von 1953. Die hat auch schon Cassotto. Ab der Zeit sind es dann -auch heute noch- ernstzunehmende Instrumente.
 
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Hallo,
man hat natürlich mit der Morino 1 ein Instrument vor sich, dass um die 80 Jahre alt ist. Ich selbst hatte das Vergnügen mal auf ein instandgesetzten Morino 1
zu spielen und war angenehm überrascht. Vor allem der Klang hat es mir angetan.
Für mich sind das in gutem Zustand immer noch hervorragende Instrumente und jede Zeit hat auch ihren Klang d.h. wenn ich ältere Musikstücke
aus den 50ern o.ä. spiele, habe ich halt auch diesen Klang von früher, welcher mir auf einem alten instandgesetzten Instrument u.U. besser gefällt
als von manchem Instrument was so in heutiger Zeit als Akkordeon verkauft wird.
Bezüglich dem Cassotto kann ich auch mit zwei Instrumenten aufwarten welches dieses schon vor 1940 verbaut hatten und eines davon ist
ein Italiener.
Natürlich kann man für die gründliche Instandsetzung eines alten Instrumentes auch ein neues Kaufen. Aber wenn man nicht unbedingt einen
Orchestereinheitsklang benötigt haben die alten Instrument durchaus ihren Charme.
Gruß
Klangsucher
 
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Hallo,
mittlerweile bin ich auch durch Zufall an eine Hohner Morino 1 gekommen und freue mich darüber. Einige mechanische Unzulänglichkeiten konnte ich bereits selber lösen d.h. die
schwergängigen Registerschaltungen im Diskant und Bass inklusive der Registeranzeigen am Gehäuse funktionieren jetzt wieder.
Eine Sache bereitet mir aber noch Kopfzerbrechen. Die Diskanttasten lassen sich trotz erfolgreichem ausziehen der Messingachse nur im mittleren Tastaturbereich entnehmen d.h. die
restlichen Tasten bekomme ich nicht aus dem Holzrechen entnommen wg. der gebogenen Clavishebel, welche den Klappenmechanismus für das tiefe Register betätigen.
Werde mal versuchen einen Clavishebel aus der Taste zu ziehen, falls diese eingeklebt wurden könnte ich versuchen die Metallteile zu erwärmen??
Freue mich über einen guten Rat. Vielleicht hat bereits jemand mal mit Erfolg ein ähnliches Problem gelöst.
Gruß
Klangsucher
 

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Uff. Das sieht nicht sehr wartungsfreundlich aus.

Deine Idee, den Clavishebel aus der Taste zu lösen scheint logisch. die Frage ist nur, wie den Kleber lösen. Erwärmen kann die Lösung sein. Da wurde damals an allen Ecken Heißleim genommen. Vielleicht mal an einer Stelle probieren
Die Clavishebel etwas zu verbiegen, um sie heraus zu bekommen, kann gefährlich sein.
Die Frage ist, wie die das damals zusammengebaut haben.

Vielleicht kann dir unser user 'balg' hier im board helfen. Das ist der Spezialist für unkonventionelle Lösungen. 'geht nicht' gibt's nicht bei ihm.
 
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Danke vielmals, gerade wollte ich an Maxito schreiben, dann probier ich es aber mal bei "balg". Da ich im Diskantbereich nicht nur die Achse gezogen habe sondern auch die Diskanttastatur vom Restgehäuse weggebrochen habe, bin ich der Meinung, dass der Herr Morino zuerst das Gehäuse mit der Holzführung (Rechen) für die Diskanttastatur zusammengebaut hat. Anschließend die Diskanttasten mit den Clavishebeln für die 8 er-Stimmen eingefügt hat inklusive dem Einführen der Diskantachse und erst am Schluß die "Clavisstummel" zur Bedienung der Mechanik für die tiefen Töne von der Rückseite aus in bereits vorhandenen Tastenbohrungen eingeführt bzw. eingeklebt hat. Da die Diskanttastatur im Achsenbereich meiner Meinung nach ausgeleiert ist könnte ich mir auch eine Aufbohrung der Achsenlöcher vorstellen nur wie? Gedanklich hatte ich an eine Fixierung der Tastatur von
außen gedacht und anschließende Ziehung der Diskantachse. Leider kenne ich keinen Bohrer mit 2,5 mm der so lang ist. Könnte mir höchstens vorstellen, dass man bei einer neuen Diskantachse eine Art Bohrspitze, welche auch noch gut funktionieren sollte anfertigt, aber sollte mechanische Fertigkeiten habe ich dann doch nicht.
Gruß
Klangsucher
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Upps auch noch Schreibfehler, es heißt natürlich "solche mechanische Fertigkeiten.
 
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