Ibanez EDGE - Saiten schwingen unrund - Klirren im Steg

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Hallo!

Argh - EDIT: Titel sollte heißen Klirren im Steg! Geistige Umnachtung...

Ich habe einen alte Gitarre mit einem alten 1986er Ibanez Edge Trem - dem allerersten. Stimmstabilität und die üblichen Sachen wie Federnnachhallen habe ich schon lösen können.

Allerdings klingt die Gitarre fast "twängig". Ob nun die alten rostigen Saiten mit denen ich sie bekommen habe, oder neue Saiten, alle klingen unrund und klanglich ist das alles keine Offenbarung. Insbesondere die dickeren Saiten klingen fies. Beim Anschlag gibt es eine Art "Drrrrr" (so ungefähr... zumindest schlagen die Saiten weder an die Bünde, noch klirren sie im Klemmsattel), bevor die Saiten irgendwann rund(er) ausklingen - dann hat sich der Klang aber schon erledigt. :gruebel:

Mittlerweile habe ich die Ursache identifiziert: Die Saiten scheppern anscheinend im Steg. :(

Testweise habe ich mal etwas Schaumstoff unter die tiefe E-Saite geklemmt - siehe da, die Saite klingt rund, aber natürlich relativ dumpf. :gruebel:

Wie kann man das sonst noch lösen? Gibt es da einen alten "Haudecken"-Tipp aus der Praxis? Das Trem ist mMn richtig eingestellt (parallel zum Korpus). Als Saiten verwende ich einen 010er Satz DR Tite-Fit (Rundkern-Saiten).

Über Tipps würde ich mich sehr freuen! :)
 
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(Titel ist korrigiert)


Probier mal, den Schwingungsknoten der Saite zu forcieren, indem Du die Saite ca. einen halben Zentimeter vor dem Saitenreiter des Stegs stark herunterdrückst, so dass die Saite (fast) einen kleinen Knick bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Tipp!

Bis heute hatten sich die drei Tage alten Saiten etwas mehr "gesetzt" - das Nebengeräusch hat sich zu einem länger andauernden Surren, dass über dem eigentlichen Klang mitschwingt entwickelt.

Das Runterdrücken der Saite habe ich probiert - tendenziell hat es kurz etwas Linderung gebracht, aber einerseits kann ich die aufgezogenen Saiten aus Platzgründen auch nicht wirklich tief runterdrücken und wohl auch nicht stark genug... einmal Trem benutzt und schon ist alles wieder beim Alten. Die Saite an der richtigen Stelle zu markieren, abzunehmen und mit der Zange zu bearbeiten würde mir als Alternative einfallen... wäre aber sehr brachial... und es bräuchte viele Versuche. ;)

Oder gehe ich das falsch an? :confused:
 
Hm, schwer zu sagen. Dann bringt das wohl nix.

Andere Idee: Ist denn die Intonationsschraube fest angezogen? Wenn ja, hat sie auch genügend Auflagefläche oder steht sie zur Hälfte über?
 
Hi,

nimm doch mal die Saiten ab und poste ein paar möglichst detaillierte Fotos der Saitenreiter. Vielleicht kann man da eine Ursache erkennen; ich tippe ja auf Korrosion oder Abrieb der Reiter. In dem Fall könnte man es mit Abschleifen versuchen, ehe man sich bei Meinl um Ersatzteile bemüht. Andere (unwahrscheinlichere) Möglichkeiten wären auch, dass sich der Tremoloblock an der Grundplatte oder die Einschlaghülsen imHolz gelockert haben, oder das was mit den Messerkanten nicht stimmt.

Ach ja: sind die Schrauben richtig angezogen, mit denen die Reiter vorne auf der Grundplatte befestigt sind? Aber nicht übertreiben, falls Du sie nachziehen musst.

Abhilfe bringt es manchmal auch, wenn man einfach die Feinstimmschrauben so stark wie möglich reindreht und am Ende des Einstellbereichs betreibt, dadurch wird der hintere Teil des Böckchens etwas nach hinten gekippt. Viele Spieler wollen ja immer möglichst viel Einstellraum zum Nachstimmen nach oben haben, das ist in dem Fall kontraproduktiv. Falls Du eh nicht viel nach oben tremolierst, könntest Du das Trem auch etwas aus der Waagerechten bringen und so einstellen, dass es in Neutralstellung immer ein bisschen nach hinten gekippt ist. Dann liegen die Saiten ein kleines Stückchen weiter vorne auf (evtl. Oktavreinheit minimal korrigieren).

Gruß, bagotrix
 
Vielen Dank für die vielen Tipps!

Bei der nächsten Gelegenheit werde ich mal Fotos machen. :)

Ach ja, mir war mal aufgefallen, dass unterhalb der Saitenreiter unterschiedliche Symbole abgebildet/eingeprägt sind. Manche haben einen, manche zwei oder drei Punkte (soweit ich mich erinnere). Nach dem Zerlegen und Reinigen habe ich die Saitenreiter einfach wieder anhand der Handschweiß-Oxidationsabzeichnungen eingebaut. Sind die unterschiedlich oder alle gleich?

Die Intonationsschrauben sind fest (sind welche mit zusätzlichen Unterlegscheiben). Sonst würden doch die Saitenreiter auch unter Saitenzug maximal nach vorne rutschen - und das tun sie nicht.

Ich hatte aber grad so einigermaßem den Heureka-Durchbruch. Das mechanische Problem, dass da etwas minimal summt, habe ich zwar nicht gelöst, aber herausgefunden, warum der Klang so schlimm war.

Dazu folgende Geschichte - Ich spiele üblicherweise eine Gibson Les Paul mit C-Switches statt Klangpotis über ein Niedrigkapazitäts-Elixir-Kabel in einen Buffer (und verwende dabei dicke unflexible Plektren mit relativ kräftigen Anschlag). Wenn man will, kann man so noch extrem hohe Töne von den Saiten abnehmen - aber Störgeräusche durch Saitenschnarren und den Anschlag werden eben auch sehr laut übertragen. Das lässt sich aber über den C-Switch super aufs Optimum einstellen. In der Konfiguration klingt die Gitarre verdammt groß. :)

Meine Ibanez Artist hatte noch angeschlossene Klangpotis und keine zusätzlichen Kondensatoren. Ausserdem hat sie auch neue Tonabnehmer bekommen, von denen ich wusste, dass sie etwas mehr Höhen als die in der Paula haben (und die alten Super58s hatten - wie auch laut Herstellerinformation - eine sehr höhenlastige Charakteristik). Ich hatte schon mal mit nem kleinen extra Kondensator experimentiert (330 pF), aber das hatte klanglich alles nur verschlimmbessert. Vorhin habe ich die Klangregler abgeklemmt - siehe da: Resonanzüberhöhung "extraordinaire" - die Gitarre klingt groß. Dann die Kondensatoren dazu - so ungefähr 1320 pF sind nötig, damit es für mich gut klingt (viel mehr als ich erwartet hatte...).

Im Vergleich zur (gekammerten) Paula (mit Palisandergriffbrett) ist die (solid body) Artist (mit Ebenholzgriffbrett) immer noch Attack-lastiger... und (wohl auch noch durch den jetzt 230 g schweren Messing Sustain-Block... im Gegensatz zum 115 g schweren Originalteil) hat einen ziemlich durchdringenden Bass. Ok, das passt zur üblichen Klangholz-Einfluss-Theorie, aber durch das Vibratosystem vergleicht man da auch irgendwie Äpfel und Ananas. ;)

Ich glaube, dass der Klang noch etwas besser werden kann, wenn ich die Saitenschwingung mechanisch besser in den Griff bekomme. Deshalb werde ich auch nochmal Fotos der Saitenreiter posten. Aber erstmal spielen. :)

Vielen Dank nochmal! :)
 
Sind die unterschiedlich oder alle gleich?
Beim EDGE sind (im Gegensatz z.B. zu einem original Floyd Rose!) die Reiter alle gleich, egal welche Markierungen eventuell vorhanden sind. Der Grund ist die Abstufung in der Grundplatte, wo andere Systeme eine ebene Fläche haben.
 

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