Ich will den Blues!!! - Womit anfangen?

  • Ersteller xLaCorx
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Das führt dazu, dass - man höre sich entsprechende Hörbeispiele auch hier im MB an - Anfänger dazu neigen, diese fünf Töne 'rauf und 'runter zuspielen, in der Erwartung, das es jetzt bestimmt irgendwann nach Blues klingen muss.

Das mag durchaus stimmen. Das Problem liegt aber doch nicht an der Pentatonik, also der reduzierten Skala, sondern einzig und allein daran wie die Gitarristen die Pentatonik nutzen. In den von dir beschriebenen Fällen liegt das Problem, meiner Meinung nach, eher im Bereich Phrasierung und im Bereich des Hörverstehens bzw. Hörerfahrung im Blues.
Zu verstehen, dass es im Blues nicht um Lichtgeschwindigkeit und viele Noten geht, braucht auch erstmal. Gerade wenn man aus dem Rock kommt und sich nun Blues ansieht.

Das mit den Akkordtönen und dem sich darauf konzentrieren, finde ich einen guten Ansatz. Aber das kann man auch im Bereich Pentatonik einbauen. Es geht mir auch nicht um ein "Allheilmittel" aber es ist doch nunmal so, dass die Pentatoniken die Grundlage sind. Das war schon 1890, 1958,68 und ist auch 2014 so. Ob man das 1890 schon als Pentatonik bezeichnet hat ist doch Wurst...früher bestellte ich auch nur "Einen Kaffe zum mitnehmen" heute eben einen "Coffe to go". Ergebnis ist aber das gleiche ;)

Auch viele Gesanglinien,im (akustischen) Blues, bedienen sich aus dem pentatonischen Tonvorrat.

Aber es ist vollkommen richtig, dass es immer darauf ankommt wie man entsprechende Töne präsentiert und das es viele Leute gibt die Blues falsch bzw. anders interpretieren und viel zu viel spielen wollen und das was Blues ausmacht, Feeling und die autentische Präsentation von entprechenden Noten (richtig! oft Akkordtöne) in einem Wust von Noten untergeht.

Die Frage ob ein Gitarrist wissen muss wie diese Sammlung von 5 Tönen heißt, also die Frage ob der Begriff "Pentatonik" gelernt werden muss, stellt sich für mich nicht, denn ich sage ganz klar "ja".

Wer sich ernsthaft mit dem Blues beschäftigt muss heutzutage, meiner Meinung nach, den Begriff Pentatonik kennen und den "Inhalt" genauso wissen wie man seine Grundtöne auf dem Griffbrett kennen muss. Ab welchem Punkt man das einbauen möchte ist ja jedem selbst überlassen. Aber man kommt bei ernsthaften Interesse am Blues nicht drumherum sich Begriffe wie Moll-Pentatonik und Dur-Pentatonik anzugucken.

Und da der TE ja schon fortgeschrittener ist, denke ich das er mit den Begriffen was anfangen kann.

Nichts desto trotz hast du recht, wenn du sagst, dass AKkordtöne immer einer gute Anlaufstelle sind und einen hervorragenden Weg durch den Blues bieten können.
 
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Wie fast immer, wohl eine der idealen (ersten) Anlaufstellen: http://www.justinguitar.com/en/BL-000-Blues.php

Ich weiß nicht genau ob das jetzt die Antwort auf mich oder den Thread ist, aber meine Frage nach einer Acoustic-Blues-Lektüre beantwortet es nicht. Ich hätte doch lieber eine Lektüre die sich eher auf Fingerstyle Blues, etc. konzentiert. Die Grundregeln des Blues sind mir bekannt, ich kann da nur schlecht auf der Akustikgitarre umsetzen.
 
Ggf. ist "Blues Roots" von Woody Mann was für dich. @MrPoll

Verschiende akustik Blues Stücke mit Wechselbasstechniken, open Tunings etc. Immer auch Erklärungen dabei an wen die Stücke angelehnt sind.

cheers
 
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MrPolli
Versuch doch 'mal, das Sonderheft von "Acoustic Guitar" mit dem Titel "Best of Bluescafe" zu bekommen.
Da sind 30 absolute Klassiker mit Tabs, Spieltipps, Biografien von den allergrößten Blueser (Son House, Blind Blake, Big Bill Broonzy,Tampa Red, lind Willie McTell usw., usw) drin.
Für einen erfahrenen Gitaristen wie Dich sollte das alles problemlos spiel- und umsetzbar sein.

Zur Pentatonik
Ich schrieb ja, dass das jeder so halten kann wie er will. Und natürlich sind Dinge wie verschiedenen Spieltechniken, Phrasierung usw. wesentlich wichtiger, wenn man möchte, dass es "wie Blues klingt".

Und auch die Pentatonik mag dazu gehören. Was ich nur kritisiere, ist, dass - und da kannst Du Dir jeden diesbezüglichen Thread hier ansehen - spätestens im 2. oder 3. Post die Beschäftigung mit der Pentatonik vorgeschlagen wird. Mit den Folgen, die ich schon beschrieben habe.

Denn dieses "Das sind die Töne, nu mach' 'mal!" bringt es eben meiner Meinung nach nicht!
Der für mich langfristig nachhaltigere Weg ist, sich in den Blues "hinein zuspielen". Mit wenigen (!!!) Tönen, die zu modellieren und nach und nach zu merken, wie sich das "Bluesfeeling" einstellt.

So einfach, gleichzeitig so schwer, sehe ich das.

Aber wie gesagt, das ist mein Weg - gewesen - und ich empfehle ihn jedem, der es von mir hören will.

Und nochmal aber:

Wenn es um Akustik - Blues geht, halte ich die Beschäftigung mit Akkorden, Akkordwechseln und ihrer Vorbereitung, und Picking - Techniken für absolut vorrangig! Pentatonik hat da - für mich - nicht viel zu suchen.
 
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Letzteres. Allerdings sind die Kurse bestimmt auch für dich wertvoll. Sind ja bei weitem nicht nur die Grundregeln adressiert. Was speziell Fingerstyle Blues angeht, hat emptypockets bestimmt den einen oder anderen Tip. Oder..? :great: Der kann's jedenfalls... :(

Whooops! Mann, hab' ich getrödelt... :redface::tongue:
 
Da empfehle ich doch mal den Stefan Grossman. Der hat eine Menge von den Alten gelernt und versucht es an die Jungen weiterzugeben.
 
Versuch doch 'mal, das Sonderheft von "Acoustic Guitar" mit dem Titel "Best of Bluescafe" zu bekommen.

Ich sage mal "Don't mind if I do". Ich bin schon fündig geworden auf der Verlagsseite. 3 - 4 Tage Wartezeit... -.- ...Vielen Dank schon mal für die Empfehlung!

Ggf. ist "Blues Roots" von Woody Mann was für dich. @MrPoll

Das schau ich mir danach auf jeden Fall mal an. Ich habs in meine Literaturliste gepackt. Vielen Dank!

Allerdings sind die Kurse bestimmt auch für dich wertvoll. Sind ja bei weitem nicht nur die Grundregeln adressiert.

Ich finde Justin Super, aber eben doch eher für Einsteiger bis Fortgeschrittene. Ich habs mir auf die Empfehlung hin auch nochmal durchgeschaut, obwohl ich das irgendwann schonmal gemacht habe. Er kümmert sich aber schon ziemlich viel um riffs, changes, turnarounds, mini chords und all die Sachen die fundamental sind, aber die ich schon vor vielen Jahren gelernt habe. Mir fehlt fehlen vor allem das Blues Feeling und die Umsetzung des Blues Feelings auf die Akustikgitarre - also sozusagen das was man nur kriegt wenn man sich intensiv mit einem Haufen von Stücken und Licks beschäftigt und eben den Bluesern selbst kriegt. Insofern sind obige Empfehlungen vermutlich perfekt für mich.

@Pentatonik

Da bin ich ein ideales Praxisbeispiel. Letztendlich ist die Pentatonik genau mein Problem. Denn ich glaube sie ist das was mich beim Blues stark behindert, letztendlich komme ich nicht aus ihr raus. Zumindest nicht im Blues. Ich singe recht häufig in einer Blues Band und da spielen hin und wieder fantastische Blues Gitarristen mit, die frei über das ganze Griffbrett gehen können. Und immer wenn du mal wieder einen dazwischen hast der in der Pentatonik hängt merkt man das sofort. Aus dem Grund habe ich dort aufgehört, Gitarre zu spielen. Aber jetzt wo ich mich immer mehr auf die Akustische Gitarre verlagere würde ich das ganze nochmal in Angriff nehmen wollen, daher meine Frage.

Die Pentatonik ist für den Anfang sicher ein probates Hilfsmittel, aber sie birgt auch einfach die Gefahr, nicht mehr rauszukommen.
Ich denke wenn jemand den Einstieg in den Blues sucht, egal ob elektrisch oder akustisch, dann führt erstmal kein Weg an der intensiven Auseinandersetzung mit den großen Bluesgitarristen und ihrem Songmaterial vorbei. Ich bin zumindest froh, das doch mal für mich erkannt zu haben, dass das auch mal notwendig ist. ;-)
 
Ich verstehe leider immer noch nicht, wieso die Pentatonik ansich das Übel sein soll und nicht das, was die Leute draus machen :gruebel:.

Es klingt ja förmlich nach "Pentatonik = starrer Kasten" und alles andere ist "frei". Mann kann die Pentatonik auch über das ganze Griffbrett spielen und dabei frei aufspielen. Wenn Pentatoniken rauf und runter ohne Emotionen gespielt werden, dann liegt das doch nicht daran, dass die Pentatonik nicht mehr hergibt, sondern einfach daran was die Leute daraus machen, oder? :confused:

Ich sehe eure Punkte alle ein und ihr habt auch recht. Ich finde es nur nicht okay die Pentatonik als solche dafür verantwortlich zu machen, wenn es Gitarristen gibt die das Potential dieser Skala nicht voll ausschöpfen. Da kann die Skala ja nichts für.
 
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Wir sagen doch das gleiche wie du. Die Pentatonik ist eine tolle sache, aber birgt eine Gefahr. Am Ende ist sie vielleicht nicht daran Schuld, aber die Gefahr hat sie gleich mitgeliefert.

Zudem ist die Pentatonik letztendlich doch eingeschränkt auch wennn man sie völlig ausschöpft. Sie hat halt einfach nur fünf Töne. Der richtige Blues liegt doch aber in den Blue Notes und den Halbtönen die zusätzlich zur Pentatonik gelernt werden müssen. Insofern ist die Pentatonik schon mit dafür verantwortlich wenn Leute nicht bluesig klingen. Nur wer sie mit anderen Tonleitern verbinden kann wird am Ende richtig bluesen können. Hast du da andere Erfahrungen gemacht?
 
Tja, dann kann ich es nicht ändern, obwohl ich nicht einsehe, was an Deiner Ansicht so anders als meine sein soll.

Wer mit der Pentatonik anfangen will, der soll es in Gottes Namen tun!

Es mag ja sogar eine Menge Leute geben, bei denen das klappt.
Und wenn das Kind bei all den anderen in den Brunnen gefallen ist, gibt es ja immer wieder so Dödel (wie mich und andere;)), die versuchen, ihnen das wieder abzugewöhnen und einen anderen Weg vorschlagen.
(bitte diesen ;) beachten).
 
Ich habe lediglich die Argumentation nicht nachvollziehen können. Wenn es heißt :

Ich singe recht häufig in einer Blues Band und da spielen hin und wieder fantastische Blues Gitarristen mit, die frei über das ganze Griffbrett gehen können. Und immer wenn du mal wieder einen dazwischen hast der in der Pentatonik hängt merkt man das sofort.
, hat so eine Aussage einen faden Beigeschmack und ist dem Potential der Pentatonik nicht angemessen. Wer sagt den das diese fantastischen Bluesgitarristen nicht die Pentatonik benutzen?

Ich habe mal, nach einem Konzert in der Harmonie in Bonn mit Albert Castiglia, einen Bluesgitarristen aus Florida gesprochen. Auf die Frage ob er irgendwelche Tipps auf Lager hat für einen Gitarristen (er kannte mich ja nicht) war die erste Antwort: "Know your Pentatonics....and listen to Buddy Guy. That helped me" (Sinn gemäß zitiert, nicht wortwörtlich).


Nur wer sie [die Pentatonik] mit anderen Tonleitern verbinden kann wird am Ende richtig bluesen können. Hast du da andere Erfahrungen gemacht?

Aus diesem Grunde habe ich stets von Dur- und Mollpentatonik gesprochen. Beide gemixt ergeben schon eine ganze Menge an Tönen die man wunderbar für die Akkordchanges nehmen kann.

Z.b:

E7 = E #g h d sind die Akkordtöne und in der E-Mollpentatonik und Durpentatonik inbegriffen.

A7 = A c# e g sind die Akkordtöne und sind alle in der E-Durpentatonik und Mollpentatonik inbegriffen.

H7 = H d# f# a sind Akkordtöne und sind in nicht komplett inbegriffen. Lediglich d# ist ein tonleiterfremder Ton und kommt in den E-Pentatoniken nicht vor. Also bei 2 von 3 Akkorden kann man mit der Pentatonik astrein arbeiten und beim letzen fehlt ein Ton.

Für mich bedeutet das, dass die Pentatonik also fast alles beinhaltet um das Konzept "sich an den Akkordtönen zu orientieren und erstmal weniger zu spielen" (sinngemäß zitert) durchzuführen.

Ich will niemanden belehren, genauso wenig wie ihr das glaube ich wollt. Es ist eine offene Diskussion (wo sich der TE leider nicht mehr dran beteiligt ^^) , ich war lediglich mit der Darstellung der Pentatonik im Blueskontext nicht einverstanden. Da der Pentatonik zum einen fehlendes Potential und zum anderen "Gefahr" angehaftet wurde.

Ich verstehe eure Aussagen und kann glaube ich auch einschätzen was ihr sagen wollt. Aber es gibt genügend andere Leute, die vielleicht ganz am Anfang stehen und diese Aussagen lesen und dann eben nicht wissen, wie sie das einschätzen sollen.
 
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Ich glaube der Segen der Pentatonik ist auch gleichzeitig ihr Fluch.

Ihre Einfachheit.

Dadurch das es "nur" 5 Töne sind, die schnell und einfach zu erlernen sind, wird sie oft als Anfängertonleiter gesehen.
Aber auch ich bin der Meinung das sie viel mehr beeinhaltet. Ich schätze das viele Gitarristen,gerade am Anfang, mich eingeschlossen, sie zu schnell als abgearbeitet ansehen.
Man lernt die Shapes, lernt sie rauf und runter spielen und oft, nachdem man sie erfolgreich eingesetzt hat, glaubt man sie zu beherrschen, oder aber zumindest gut zu können. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, das ich sie selber, viel zu früh als abgearbeitet angesehen habe und ich liebe und lerne sie, nachdem ich jetzt 23Jahre Gitarre spiele, wieder mal neu kennen und bin immer wieder verwundert wie viele tolle Melodien sie beinhaltet.

Natürlich spielt man im Blues noch mehr, als nur die Pentatonik. Z.B. die Bluenote, oder beide Terzen, oder die Sexten, oder große und kleine Septimen und sogar kleine Sekunden als schönen Triller oder ähnliches, aber auch ich finde das die Pentatonik dafür schon mal ein hervorragendes Grundgerüst bildet und je besser man dieses Gerüst beherrscht um so leichter entdeckt und sieht man auch die interessanten Töne, eben zwischen dieser Tonleiter.

Aber sehr wahrscheinlich ist es bloß eine Subjektive vorliebe ob man sich dem Blues mit oder ohne diesem Grundgerüst nähert. Für mich gibt sie Sicherheit, aber ich kann auch nicht leugnen das ich sie schon mal als einengend empfunden habe. Aber die Vorteile, überwiegen in meiner Betrachtung, definitiv.

Gruß wannenkind....
 
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Ich bin zufällig hier hereingestolpert, und lehne mich - unvorsichtigerweise - mal gaaanz weit aus dem Fenster (und zwar ein bisschen off Topic):

Ich für meinen Teil werde nie verstehen können, warum man als melodische (und harmonische) Grundlage des Blues etwas anderes als die Bluestonleiter heranzieht. Die IST doch schon die Zusammenfassung der im Blues verwendeten Töne. Warum man sich da mit der Pentatonik (zur Verwirrung gleich auch noch in Dur und in Moll, und in Moll versteht auch noch jeder etwas anderes darunter) herumschlagen soll, die noch dazu zumindest eine wichtige Bluenote NICHT enthält, ist mir schleierhaft.

Und - aber das ist beinahe schon ein GAAANZ anderes Thema - vielleicht NOCH weniger verstehe ich, warum ausgerechnet der Pentatonik so eine breite Aufmerksamkeit bei uns Gitarristen gewidmet wird. Und zwar über alle Genre-Grenzen hinweg. Ich meine, nicht wenige mehr oder weniger fortgeschrittene Anfänger können einen MAJ7 nicht von einem 7 unterscheiden ... aber man kann fast Gift darauf nehmen, daß sie ihre Pentatonik herunternudeln können.

Oder Threads mit Titeln wie dem folgenden "Hilfe ! Ich kann die Pentatonik in allen Tonarten. Was soll ich jetzt noch üben ?!". Was soll das, bzw. woher kommt dieser Irrglaube, diese eine Tonleiter hätte irgendetwas mit der Meisterschaft des Gitarrespielens zu tun ? Woher diese starke Fokussierung darauf ?
Nur, weil es spieltechnisch in ihrer einfachsten Form so leicht umzusetzen ist ? (Und dabei ist eine GEKONNTE, musikalisch anspruchsvolle Anwendung pentatonischer Skalen durchaus eine Herausforderung).

Nichts für ungut ... duckundweg ...

Thomas
 
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Die Pentatonik lieferte wohl für die meisten den Grundstein , vor allem für die Orientierung auf dem Griffbrett...


Die Sache ist nur die. Ich kenne absolut überhaupt keine Bluesgitarristen ( und ich kenne doch ne Menge )der nur die Pentatonik spielt . Das ist irgendwie ein weit verbreiteter Irrtum.

Eigentlich alle anonynmen Pentatoniker verwenden eine ganze Reihe von weiteren Ersatzstoffen...;)

Ich empfehle eine Orientierung an Akkordtönen anstatt an Skalen.

Wenn man eine Slowblues bekanntlich mit 9er Akkorden begleitet , kann man die 9 auch beim solieren verwenden.

T-Bone Walker zum Beispiel verwendet viele dieser Akkorde. Genauso wie ein verschobene m7b5 Schema als Substitution für einen Septakkord.

B.B. King und Mike Bloomfield spielen sehr viel mit einer Mschung von Dur und Moll Pentatonik .Beide reiten gerne und viel auf None und Sexte rum.

die Terzen der IV und V Stufe sind ebenfalls nicht bestandteil der Blues Penta , sind aber essentiell um die Harmonik zu umreisen . Mit Terz und Septime eines Akkords kann man eben genau bewerkstelligen, dass man die "Changes" auch ohne Begleitung deutlich hört.

Gitarristen wie Carlton und Ford bringen dann schon Dinge wie alterierte Skalen und verminderte Skalen mit rein...

Ich hab dazu mal vor einiger Zeit was geschrieben :

https://www.musiker-board.de/thread...egungen-abseits-der-reinen-pentatonik.567981/


grüße b.b.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich bin zufällig hier hereingestolpert, und lehne mich - unvorsichtigerweise - mal gaaanz weit aus dem Fenster (und zwar ein bisschen off Topic):

Ich für meinen Teil werde nie verstehen können, warum man als melodische (und harmonische) Grundlage des Blues etwas anderes als die Bluestonleiter heranzieht. Die IST doch schon die Zusammenfassung der im Blues verwendeten Töne. Warum man sich da mit der Pentatonik (zur Verwirrung gleich auch noch in Dur und in Moll, und in Moll versteht auch noch jeder etwas anderes darunter) herumschlagen soll, die noch dazu zumindest eine wichtige Bluenote NICHT enthält, ist mir schleierhaft.

Und - aber das ist beinahe schon ein GAAANZ anderes Thema - vielleicht NOCH weniger verstehe ich, warum ausgerechnet der Pentatonik so eine breite Aufmerksamkeit bei uns Gitarristen gewidmet wird. Und zwar über alle Genre-Grenzen hinweg. Ich meine, nicht wenige mehr oder weniger fortgeschrittene Anfänger können einen MAJ7 nicht von einem 7 unterscheiden ... aber man kann fast Gift darauf nehmen, daß sie ihre Pentatonik herunternudeln können.

Oder Threads mit Titeln wie dem folgenden "Hilfe ! Ich kann die Pentatonik in allen Tonarten. Was soll ich jetzt noch üben ?!". Was soll das, bzw. woher kommt dieser Irrglaube, diese eine Tonleiter hätte irgendetwas mit der Meisterschaft des Gitarrespielens zu tun ? Woher diese starke Fokussierung darauf ?
Nur, weil es spieltechnisch in ihrer einfachsten Form so leicht umzusetzen ist ? (Und dabei ist eine GEKONNTE, musikalisch anspruchsvolle Anwendung pentatonischer Skalen durchaus eine Herausforderung).

Nichts für ungut ... duckundweg ...

Thomas

Ich glaube das hat vor allem damit zu tun , dass es unter Gitarristen so viele Autodidakten gibt. Und die Pentatonik geht nunmal leicht ins Ohr , sie liegt uns wohl einfach von Natur aus am nächsten . Schließlich basiert ja fast jede Form von Musik rund um die Welt auf diesem Konzept oder verwendet es zumindest.

Ich kenne zwar viele Gitarristen die keine C-Dur Tonleiter spielen können , aber auch viele klassische Pianisten die keine Pentatonik spielen können.

Die Pentatonik kann man recht schnell auswendig lernen ( mit Hilfe von Youtube z.b. ;) ) und man liegt nie ganz verkehrt. Weiteres erfordert ein tieferes Einsteigen . Bei vielen initiiert diesen Schritt ein Lehrer, wenn der fehlt stehen denke ich viele auf dem Schlauch wies weitergehen soll..

grüße b.b.
 
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Von den dreien ist mir der Blues am wichtigsten

Ich möchte mir die Theorie beibringen also die Grundtechniken, Akkorde und Skalen mit denen ich selbst improvisieren kann.

Dem Blues kommt man meistens umgekehrt näher: Über die Praxis kommt dann das Interesse auch für die Theorie. Gerade auf der A-Gitarre gibt es spezielle Fingeranschlagtechniken - und Muster, die man sich erstmal draufschaffen sollte.

Hier wirst Du wahrscheinlich erstmal fündig:

http://www.acoustic-music.de/epages...0349/Categories/Kat/Noten/Gitarre/60/Kat_FP_B
 
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Ich habe lediglich die Argumentation nicht nachvollziehen können. Wenn es heißt :

, hat so eine Aussage einen faden Beigeschmack und ist dem Potential der Pentatonik nicht angemessen. Wer sagt den das diese fantastischen Bluesgitarristen nicht die Pentatonik benutzen?

Ich habe mal, nach einem Konzert in der Harmonie in Bonn mit Albert Castiglia, einen Bluesgitarristen aus Florida gesprochen. Auf die Frage ob er irgendwelche Tipps auf Lager hat für einen Gitarristen (er kannte mich ja nicht) war die erste Antwort: "Know your Pentatonics....and listen to Buddy Guy. That helped me" (Sinn gemäß zitiert, nicht wortwörtlich).




Aus diesem Grunde habe ich stets von Dur- und Mollpentatonik gesprochen. Beide gemixt ergeben schon eine ganze Menge an Tönen die man wunderbar für die Akkordchanges nehmen kann.

Z.b:

E7 = E #g h d sind die Akkordtöne und in der E-Mollpentatonik und Durpentatonik inbegriffen.

A7 = A c# e g sind die Akkordtöne und sind alle in der E-Durpentatonik und Mollpentatonik inbegriffen.

H7 = H d# f# a sind Akkordtöne und sind in nicht komplett inbegriffen. Lediglich d# ist ein tonleiterfremder Ton und kommt in den E-Pentatoniken nicht vor. Also bei 2 von 3 Akkorden kann man mit der Pentatonik astrein arbeiten und beim letzen fehlt ein Ton.

Für mich bedeutet das, dass die Pentatonik also fast alles beinhaltet um das Konzept "sich an den Akkordtönen zu orientieren und erstmal weniger zu spielen" (sinngemäß zitert) durchzuführen.

Ich will niemanden belehren, genauso wenig wie ihr das glaube ich wollt. Es ist eine offene Diskussion (wo sich der TE leider nicht mehr dran beteiligt ^^) , ich war lediglich mit der Darstellung der Pentatonik im Blueskontext nicht einverstanden. Da der Pentatonik zum einen fehlendes Potential und zum anderen "Gefahr" angehaftet wurde.

Ich verstehe eure Aussagen und kann glaube ich auch einschätzen was ihr sagen wollt. Aber es gibt genügend andere Leute, die vielleicht ganz am Anfang stehen und diese Aussagen lesen und dann eben nicht wissen, wie sie das einschätzen sollen.

Also ehrlich gesagt: bevor ich mich dann aus der fruchtlosen Diskussion über Pentatonik, bei der ja offensichtlich nicht miteinander vereinbare Weltanschauungen aufeinanderprallen, zurückziehe, nur noch 'mal kurz der Hinweis:

Niemand hat etwas gegen die Pentatonik gesagt! Und wenn man sich meine diversen Hörbeispiele ansieht oder anhört, wird man unschwer erkennen, dass auch ich immer wieder zur Pentatonik gehörende Töne spiele! Wie tausende bessere Gitarristen als ich es auch tun!

Aaaber:
Wenn ich Blues spiele, dann orientiere ich mich nicht daran! Sie ist nicht mein Spiel - Muster! Habe ich noch nie, war es noch nie!

Ich verstehe wirklich so langsam nicht mehr, was daran unverständlich ist! Wenn Du meine Sicht darauf falsch findest, ist es ja gut!

Jedem seine Liebe zur Pentatonik. Mir nicht!
 
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Hallo,
ich empfinde die Pentatonik als eine Art "Krücke", die uns Vernunftmenschen, die wir alles analysieren wollen behilflich ist die Musik irgendwie begreifbar zu machen. Aber um Musik damit zu machen gehört noch etwas mehr dazu.
 
Wer sagt den das diese fantastischen Bluesgitarristen nicht die Pentatonik benutzen?

Na ganz einfach: Ich sage das :)

Erstens weil ich es höre, zweitens weil ich sie danach fragte. Wer nicht fragt bleibt dumm, gelle? :)
 
Ich finde die penta gar nicht so schlimm. Ist wie eine autobahn über das griffbrett und lässt schnelle "transportetappen" zu, ohne viel nachdenken zu müssen. Ausserdem haben gewisse töne für mich noch konnotationen; z.b. grundton benden klingt für meine ohren gruselig. Aber am schluss ist es der geist, die seele, der kopf, der hintern, die die melodie machen sollen und nicht einprogrammierte griffpatterns.

Gruss, Ben
 
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