Individuelle, selbstgewickelte Pickup

  • Ersteller Ben zen Berg
  • Erstellt am
Was mich aber doch irritiert, ist dass ich eine komplett anderen Kurvenverlauf erwartet habe. Da der kleine Amp eh auf minimale Verstärkung eingestellt wurde und dafür nur 0,24 Watt verbraucht, könnte ich die Geberspule auch direkt an den Kopfhörer-Ausgang vom Audio-Interface anschließen.
Und siehe, da kommt das was ich erwartet habe:

strat7630ohmWithoutDummyCoil_noAmp.png


So sehen auch die Frequenzgang-Kurven von Strat-PUs aus, die ich bisher gesehen habe.

PXL_20250515_140520277.MP~2.jpg


Da muss das Focusrite aber schon weit aufgedreht werden und man fängt sich wieder Amp-Rauschen ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dann ist mir aufgefallen, das bei der ersten Aufnahme mit Dummy Coil eine weitere Audio-Spur nicht gemutet war, deswegen war der Frequenzverlauf so ausgefranst. Ich habe den Test noch einmal wiederholt:

strat7630ohm.png


Und das gleich drei mal, weil ich es mich doch ein wenig überraschte - immer mit dem selben Ergebnis: Der einzige Unterschied: Mit Dummy Coil wird der Pegel über den gesamten Frequenzgang um ca. 0,4 dB angehoben.

Auch davon kommt eine Korrektur:

strat7630ohm.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Da fällt mir doch ein Audio Player Breakout ein, das ich noch in irgend eine Grabbelkiste liegen habe. Das Teil soll externe Speaker mit bis zu 3 Watt versorgen und .wav Dateien kann der Player auch abspielen.

1747385734411.png


Da habe ich direkt mal das Soundfile mit dem Braunen Rauschen drauf gespeichert, um zu sehen, ob's vielleicht passt.

1747386081577.png


Unterhalb von 20 und oberhalb von 11.000 Hz wird Hardware-seitig wohl alles ignoriert. Für die Aufnahme mit der links dargestellten Frequenzanalyse habe ich den Output des Players direkt eingespielt. Rechts dann über den Umweg Geberspule -> 7,63 kΩ Strat-PU.
Ist zwar schon deutlich besser, als mit der TDA2030A Audio Verstärkerplatine, aber auch hier gibt der Class-D-Verstärker seinen Footprint mit dazu.
Mal schauen, ich hab' hier genug μCs rumliegen und ein Braunes Rauschen auf 'nen Output Pin zu generieren, ist ja kein Teufelswerk...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Am Wochenende habe ich noch die fehlenden Kunststoff-Teile für die CNC gedruckt.

PXL_20250517_182405775.MP~2.jpg


Jetzt fehlt nur noch die Opferplatte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Braunes Rauschen auf 'nen Output Pin zu generieren, ist ja kein Teufelswerk...
Nur haben μCs keinen analogen Ausgang. Wenn, ist meist eine ADC, aber kein DAC Modul on Board. Und wenn ich ein DAC Modul anbinden muss, dann stellt sich direkt die Frage der Qualität. Der im Focusrite verbaute digital/analog Wandler bietet ja die gewünschte Qualität.
Ich habe hier noch ein paar Audio Überträger von Neutrik rumliegen, damit könnte ich zum einen die Soundkarte schützen und zum anderen deren Signal auch noch verstärken. Das werde ich mal testen.

----------------------------------------- edit -----------------------------------------

... Und direkt mal gemacht. Ohne Amp und Audio Überträger wird bei dem 7,63 kΩ Strat-PU der Pegel der Resonanzüberhöhung um 9.25%, mit NTE-4 um 18,98% und mit NTE10-3 um 19,49 % angehoben. Ohne Amp und Audio Überträger verläuft die Kurve fast linear waagerecht, mit Audio Überträger bekommt sie eine leichte Steigung.

strat7630ohm_noAmp.png strat7630ohm_NTE-4.png strat7630ohm_NTE10-3.png
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem anderen Thread wurde kurz über Weicheisenteile vs. Magneten im Spulenkern und deren Auswirkung auf die Resonanzfrequenz von PickUps diskutiert.

PXL_20250606_174353597.MP~2.jpg

Da ich hier gerade ein Opfer-Tonabnehmer aus einem Bausatz ohne Verwendung rumliegt, habe ich mal eine Mess-Serie mit AlNiCo V, Pole Pieces und Schrauben gestartet: Eingepegelt habe ich die Aufnahmen mit den original verbauten 12 Pole Pieces aber ohne Base Plate. Ich habe den Pegel für alle anderen Aufnahmen nicht mehr verändert, aber die Spulen immer wieder auf die Base Plate montiert - nur zum Schluss die AlNiCo-V-only-Version auch noch einmal ohne Base Plate aufgenommen.

HumbuckerBobbinCoresAnalytics.png

Krass finde ich, dass die Base Plate in den tiefen Tönen den Pegel um knapp 2,5 dB anhebt, den Peak der Überhöhung aber um gut 1,5 dB absenkt.
Wenn jedoch schon Weicheisenkerne in de[r|n] Spule/n stecken, macht sich die Bodenplatte nicht so extrem bemerkbar. Ich habe damit noch eine zweite Test-Serie gemacht, die ich nachreiche.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Haste in Verbindung mit den Eisenkernen- und Schrauben dann auch einen Alnicobarren darunter gehabt? Der spielt bei den Wirbelströmen ja dann auch noch mit.
 
Nope, da habe ich immer den original verbauten Keramikmagneten verwendet - nur bei den beiden AlNiCo-V-only-Version habe ich den weg gelassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dankeschön. Das war für mich 'ne wichtige Info. Mit Alnico statt Keramikbarren dürfte die Resonanz samt Spitze nochmal merklich sinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie versprochen die zweite Testserie:
1749495079273.png


12 Pole Pieces plus Keramik-Magnet sind ohne Base Plate am lautesten und haben eine Überhöhung von 5,66 % bei ca. 3600 Hz. Der Frequenzbereich der Überhöhung bleibt bei den folgenden Tests unverändert, nur die Intensität variiert.
Mit Base Plate sinkt der Pegel um knapp 1 dB und die Überhöhung auf 3,15 %.
Mit einem offenem Neusilber Cover sinkt der Pegel um weitere 1,5 dB, die Überhöhung ist mit 3,7 % aber wieder etwas stärker ausgeprägt.
Den niedrigsten Pegel hat der Humbucker mit einem geschlossenen Neusilber Cover, mit 6,27 % aber auch die am stärksten ausgeprägte Überhöhung.
Das habe ich so jetzt nicht erwartet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nur zur Frage:
Wie hast Du den Abstand zwischen PU und Saite standardisiert (oder, wahrscheinlich! habe ich den Testaufbau nicht begriffen)?
Denn wenn der Abstand zwischen der Neusilber Kappe und der Erregungsquelle der selbe ist wie anders zwischen Bobbins und dieser, wäre bei geschlossenem PU die Spule ja weiter weg gemessen.
Auf diesen verwegenen Gedanken komme ich nur, weil das Messergebnis mit geschlossener Neusilberkappe dem entspricht, was ich zu hören meine, wenn ich den PU weiter von den Saiten setze - weniger Bässe und Mitten, klare Höhen.
 
Ich habe die Errege-Spule immer direkt auf den Tonabnehmer gelegt. Bei der Aufnahme mit dem geschlossenem Cover war somit ein Abstand zwischen Erreger- und Tonabnehmer-Spule entsprechend der Materialstärke des Covers -> 0,5 mm.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Da hier ein unbehandelter Patient in der Warteschlange liegt, habe ich mit den Opfer-Tonabnehmer ein Experiment gestartet (klick). Meine Idee war, dass zwei übereinander angeordnete Humbucker-Spulen ja doch schon nah an der Bauform eines Strat-Pickups sind. Wenn man die dann nebeneinander mit jeweils nur drei AlNiCo V Rods á la Split Coil montiert, könnte das ja auch soundmäßig Richtung Strat-PU gehen. Im Vergleich mit anderen Split Coils schlagen die sich sogar richtig gut. Aber sie klingen nicht nach Strat...

Hier der Vergleich:

1. Paula mit P47²
2. Muse SG mit zum Split Coil konvertiertem Billig-Humbucker
3. Hartwood mit Wide Split Coil
4. Jazzmaster mit Wide Split Coil

Je ein Durchgang clean und ein Durchgang chrunch:

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hier kommt mal wieder neuer Schwung rein.
@Barncaster124 von Kolibri Guitars hat bei mir angefragt, ob ich für Ihn einen Kundenwunsch - ein Paar Custom Humbucker mit Echtholz-Spulen - erfüllen kann. Humbucker sind ja nicht meine Spezialgebiet, aber bei der Anfrage hatte ich sofort eine Vorstellung von dem, was passen könnte: Die zu Split Coils um frisierten Humbucker, bei denen ich alle Metallteile entfernt und nur sechs AlNiCo V Rods eingesetzt habe - Nur nicht aus Kunststoff, sondern komplett aus Holz.
Ich habe ein paar Soundbeispiele geteilt, und
@Barncaster124 sowie sein Kunde fanden's gut.
Die SG mit den Plaste-Derivaten ist z.Zt. auch meine Lieblingsgitarre, hier mal eine Aufnahme im Band-(Backing Track)-Kontext aus dem Blues Jam Thread:



Ich liebe diesen Sound. ❤️
Ich habe zwischenzeitlich virtuell konstruiert und das WE mit dem Prototyping genutzt.

20250927_171124.jpg


Die Base aus Holz bekommt ein kleines E-Fach, damit alles sauber und geschützt montiert werden kann. Die Gravur hatte ich zu filigran angelegt und dann einfach nur die Tiefe vergrößert. Da werde ich wohl nur ein B und ein N deutlich größer eingravieren. Unten das sollen PickUp Frames für meine blonde Paula werden.
Wie immer, passt es beim ersten Versuch nicht so recht.

20250928_205209.jpg


Während bei den PickUp-Basen nur die Bohrungen zum Befestigen der Spulkörper aus dem Ruder laufen, passt bei den Frames leider die gekonterte Fräsung nicht. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Super dass es losgegangen ist :)

Bin neugierig:

Für was ist denn das genannte E-Fach, was kommt da alles rein?
In die 6-eckigen Taschen kommen später Muttern M3?
Warum sind da jetzt Inbus-Schrauben drin, ist damit der Rohling befestigt?
1759127320016.png


Die beiden kleinen Bohrungen sind für die Durchführung des Wicklungsdrahts ins E-Fach?
1759127713538.png


Grüße, Daniel
 
Für was ist denn das genannte E-Fach, was kommt da alles rein?
To be save - Da werden die verlöteten Kabel und eine Abriss-Sicherung verstaut.
In die 6-eckigen Taschen kommen später Muttern M3?
Warum sind da jetzt Inbus-Schrauben drin, ist damit der Rohling befestigt?
genau
Die beiden kleinen Bohrungen sind für die Durchführung des Wicklungsdrahts ins E-Fach?
Ja, nur das an dieser Stelle schon eine isolierte Litze verwendet wird.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
@Barncaster124 Der Prototyp ist fertig, erfüllt aber nicht die Erwartung.

prototype04.jpg


Ich habe in der letzten Woche eine Menge experimentiert. Am Mittelsteg des Spulenkörpers reißt das Holz an den Bohrungen für die Magnete schon ein. Um die benötigte Wicklungszahl darauf zu bekommen, müsste der Steg aber noch schmaler werden.
Die Abrundung an der oberen Kante muss ich anders realisieren, das ist zu filigran für meine CNC (oder ich habe noch nicht den geeigneten Arbeitsschritt gefunden). Ich mache noch ein paar Versuche, wenn es nicht funktioniert, bleibt die obere Kontur eckig.

prototype01.jpg


Nach 6.000 Windungen waren die Spulen voll, Das bringt aber nur 10 kΩ auf die Waage - da sollten aber 20 % mehr drauf. Das geht nur, wenn ich die Wandstärke des Steges nur so breit wie der Durchmesser der Magnete mache.

prototype02.jpg


Das kleine E-Fach quillt fast über, wenn ich einen Knoten als Abrisssicherung in das Kabel mache. Das Kabel werde ich wohl einfach mit Super Glue sichern.

prototype03.jpg


In diese Richtung soll es jedenfalls gehen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Frank / @Ben zen Berg ,

das sieht doch schon super aus (y)

Wenn 12 kOhm nicht draufpassen ist 10 kOhm auch gut. Der andere 9 kOhm und alles ist prima.
Vielleicht würde es zusätzlich helfen, den Mittelsteg an den Enden / Wendepunkten mit dünnflüssigem Sekundenkleber zu härten?

Und Deckel ohne Radius ist doch ok - ich hatte einen Radius gar nicht auf dem Schirm ... Von Hand mit 320er leicht entgraten / entschärfen und fertig.

Für die Zugentlastung könnten dünne Kabelbinder funktionieren, ich hab mit der Methode jedenfalls gute Erfahrungen gemacht: Wirklich fest anziehen, abknipsen, hält.
Ansonsten ist Sekundenkleber doch auch ausreichend.

Weiterhin viel Erfolg!

Grüße, Daniel

---------------------

Die Gitarrenbauteile sind übrigens fertig:
1759684776756.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben