Intelligent Pitch Shifter (TC Nova System) - Fragen

[singwas]

Fragen zum Inteligent Pitch Shifter. Hmm... Da fehlt mir doch jede Menge Theorie. Try and Error hilft auch nicht mehr weiter. Man muss 3 Sachen einstellen:
1. Tonart (okay, bei einem Titel in C-Dur bestimmt C, oder?).
2. die Intervalle der zusätzlich erzeugten Töne. Der normale Shifter unterteilt in 2400 Teile (100 = 1 Halbton), beim Intelligent sind's nur 13. wie stuft man das ab? Dur, moll, sept höre ich raus, aber welche passen wozu, bzw. Nimmt man als Standard?
3. die Tonleiter - das ist für mich richtig unverständlich. Welche nimmt man warum?


Nur damit ich mal einen Einstieg finde:
bitte um Vorschlag für eine Einstellung, wenn ich z.B. zu einem C-Dur Blues ein harmonisches, 3-stimmiges Solo spielen möchte (in Am-Pentatonik)

 

[DirkPispers]

Grundsätzlich erfordert die Benutzung eines intelligenten Pitchshifters einige Kenntnisse in Bereich Harmonielehre.
Das Nova kenne ich nicht, ich hab da mal was mit dem G-System gemacht.
Zu deinem konkreten Wunsch:
Kann das Nova zwei zusätzliche Stimmen erzeugen?
Willst du in Am-Pentatonik spielen oder sollen auch alle zusätzlich erzeugten Töne aus diesem Tonvorrat sein?
Falls letzteres dann ist nicht viel Auswahl. Vielleicht Quarte und Quinte (also 5 und 7 Halbtonschritte). Klingt aber vermutlich nicht prickelnd?
Der fortgeschrittene intelligente Pitch-Anwender nutzt gerne mal Terzen oder Sexten. Dabei ist dann aber auf die korrekte Tonleiter zu achten. Im Zweifel einfach ausprobieren. Man hört ja schnell, wenn grausig klingt ...

 

[singwas]

Erstmal danke. Ja, das Nova erzeugt 2 weitere Töne. Ich verstehe leider das Prinzip des Intelligent Shifters noch nicht ganz. Beim normalen Pitch-Shifter stellt man die Töne ein (z.B. Quarte und Quinte) und dieses Intervall wird, egal welcher Ton gespielt wird, rechnerisch erzeugt (die Töne sind ja per Frequenz anteilig zu berechnen). Der Intelligent Shifter analysiert Tonart sowie die gewählte Tonleiter und variiert dann die Töne. Beim Probieren bemerke ich schon, wie das Gerät die Töne "sucht" - es kommt teilweise zu unschönem Gejaule...

 

[DirkPispers]

Die Tonleiterabhängigkeit macht sich bei den Intervallen bemerkbar, bei denen es große und kleine gibt (Sekunde, Terz, Sexte, Septime). Du stellst eine Terz und die Tonart ein und das Gerät kann dann entscheiden, ob es eine große oder kleine Terz ist.
Beispiel C-Dur: C -> E (große Terz), D -> F (kleine Terz).
Unintelligent wäre, wenn immer fest eingestellt eine kleine oder große Terz erzeugt würde. Das klingt dann nicht musikalisch.

Dass man dabei sehr sauber spielen muss, damit er die Töne richtig analysieren kann, hast du ja auch schon gemerkt ;-)

 

[singwas]

Aha, so komme ich der Sache langsam näher. Alles schon mal füher im Musikunterricht gehört und gelesen... seufz. Kannst du mir noch in etwa mitteilen, was jetzt die Einstellung der Tonleiter mit dem Effekt zu tun hat? Also nicht im Detail, sondern was müsste da jeweils abweichen? Ich hör da teilweise nix raus. Was wäre eine "Standardauswahl"?
Das wird alles im Menü angeboten:
Name Tonleiterstufen
Ionian Ionisch 1,2,3,4,5,6,7
Dorian Dorisch 1,2,b3,4,5,6,b7
Phrygi Phrygisch 1,b2,b3,4,5,b6,b7
Lydisch Lydisch 1,2,3,#4,5,6,7
Mixoly Mixolydisch 1,2,3,4,5,6,b7
Aeolia Äolisch 1,2,b3,4,5,b6,b7
Locria Lokrisch 1,b2,b3,4,b5,b6,b7
PntMin Pentatonisches Moll 1,b3,4,5,b7
PntMaj Pentatonisches Dur 1,2,3,5,6
Blues Blues 1,b3,4,b5,5,b7
DimWhl Vermindert ganz 1,2,b3,4,b5,b6,6,7
Whole Ganzton 1,2,3,#4,#5,b7
HrmMin Harmonisch Moll 1,2,b3,4,5,b6,7

 

[GEH]

Unintelligent wäre, wenn immer fest eingestellt eine kleine oder große Terz erzeugt würde. Das klingt dann nicht musikalisch.

Ja, der Mensch tut sich da meist einfacher als die Elektronik.
Zur der Tonreihe c-d-e-f-g-f-e-d singen die meisten Sänger problemlos die Terz e-f-g-a-h-a-g-f aus dem Stehgreif, also erkennen intuitiv, wo große und keine Terzen sind.

Was wäre eine "Standardauswahl"?
Das wird alles im Menü angeboten:
...

Für den Pitch-Shifter wäre mein Beispiel ionisch, also die bekannte Dur-Tonleiter.

Andere Tonleitern folgen halt nicht den üblichen Tonabständen des Dur/Moll-Schema.
Kennen solltes du z.B. harmonisch Moll.
Wenn du eine a-Moll Tonleiter spielst, klingt der letzte Schritt irgendwie nicht als Endung, da kein Halbtonschritt.
Deshalb wird das gerne auf Gis erhöht, das nennt sich dann harmonisch Moll.
Der Shifter muss das natürlich wissen.

 

[singwas]

Danke! Ich habe mittlerweile parallel ein paar Sachen vom großen Bruder des TC Nova zu diesem Thema im Internet gefunden. Mal sehen, wie es zu diesem Thema bei mir weiter geht. Offen gesagt: ich habe vor mit meiner Gitarre "Bläser-Sätze" zu imitieren... ein großes Vorhaben