Interpretationstexte-->Noch einer der eine Blockade hat

Es klingt vielleicht blöd aber vor Bands die ihre Texte auf eine ganz bestimmt Art schreiben, das man in den Songs fast alles hineininterpretieren kann egal in welcher Situation man sich selbst befindet, haben ich großen Respekt.
Meine Theorie dazu (und auch die Methode, wie ich meine eigenen Texte schreibe) ist:
Die Bands schreiben nicht ausschließlich über ein spezielles Thema.
Sie befassen sich in ihrem Songtext mit zwei oder mehreren Themen, legen dabei aber den Fokus auf ein bestimmtes Thema.
Schließlich garnieren sie das ganze noch mit sinnlosen Zeilen und Phrasen sowie mit solchen, die für sich allein genommen Sinn ergeben, im Zusammenhang aber nicht.
Ein gutes Beispiel dafür ist im Text zu Atlas Air von Massive Attack zu finden:
"It took all the man in me
To be the dog you wanted me to be"
Ich denke, jeden sollte klar sein, was damit ausgesagt wird.
Schaut man sich aber in Relation dazu den Rest des Textes an, findet man nie wieder eine Zeile, in der diese Situation behandelt wird.
 
@pisaura XTX

Sie befassen sich in ihrem Songtext mit zwei oder mehreren Themen, legen dabei aber den Fokus auf ein bestimmtes Thema.
Ich würde hingegen sagen, ein guter Text konzentriert sich fast immer auf EINE Idee: A kämpft mit B. Das Ergebnis ist mal positiv und mal negativ.

Zur Verdeutlichung der Idee wählen unsichere Texter meist EIN Thema. Um nicht den Überblick zu verlieren oder missverstanden zu werden.

Geschicktere Texter suchen ihre Zeilen zur Idee durchaus in MEHREREN Themen oder in tieferen Ebenen EINES Themas

Schließlich garnieren sie das ganze noch mit sinnlosen Zeilen und Phrasen sowie mit solchen, die für sich allein genommen Sinn ergeben, im Zusammenhang aber nicht.
Hm...kann sein...kann auch nicht sein. Als ich anfing, mich mit Texten zu beschäftigen, fand ich auch viele Textinhalte scheinbar sinnlos.

Später fand ich zu vielen dieser Zeilen doch noch eine kontextbezogene Erklärung.

Meistens handelt es sich um tiefer gehende Reflexionen; allerdings mit der Gefahr, von der Masse nicht mehr verstanden zu werden.

Die Mehrheit liebt es natürlich, wenn die oberflächlicheren Fakten und Zusammenhänge klar und deutlich angesprochen werden.

"It took all the man in me
To be the dog you wanted me to be"
IMHO korespondieren diese Zeilen durchaus mit dem Rest des Textes, in dem es meines Erachtens um innerliche Zersetzung geht. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, Du hättest Deine entsprechende These an Hand des Textes ausführlicher demonstriert.

Meine Theorie dazu (und auch die Methode, wie ich meine eigenen Texte schreibe) ist:
Die Bands schreiben nicht ausschließlich über ein spezielles Thema.
Willst Du uns vielleicht mal eines dieser eigenen Beispiele präsentieren? Würde mich sehr interessieren!

Im Falle eines englischen Textes würde ich mich über eine sinngemäße Übersetzung freuen.

Aber wie auch immer: Das klares Differenzierung IDEE--> Thema-->wesentliche und unwesentliche Inhalte ist sehr wichtig für einen Texter !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein bsp von meinen direkten Vorbild.
Ist in Deutsch

nterpret: Tool
Titel: Schism
Album: Lateralus

Diese Übersetzung ist alles andere, als Perfekt. Den Teil in der Klammer [...] konnte ich nicht übersetzen. Der Rest ist ziemlich wörtlich übersetzt, eine interpretierende Übersetzung wollte ich vermeiden.

Ich weiss, die Teile passen, denn ich sah sie fleckig und schwelend abfallen. Fundamental unterschiedlich.
Pure Absicht nebengestellt wird zweier Liebender Seelen in Bewegung setzen.
Auflösung, wie sie kommt, testet unsere Kommunikation.
Das Licht, das unser Feuer in Gang hielt, brannte ein Loch zwischen uns, so dass wir kein Ende erreichen, in der Verkrüppelung unserer Kommunikation.

Ich weiss, die Teile passen, denn ich sah sie herunter fallen.
Keine Schuld. Niemanden zu beschuldigen heisst nicht, dass ich nicht danach verlange mit dem Finger zu zeigen, den anderen zu beschuldigen, zu sehen, wie der Tempel kippt.
Entdecke die Kommunikation wieder um die Teile wieder zusammen zu bringen
Die Poesie, die [...] ist es wert.
Schönheit in der dissonanz findend.

Es gab eine Zeit, in der die Teile passten, aber ich sah sie zerfallen.
Fleckig und schwelend, erstickt durch unser Begehren.
Ich kann mit die Gefahren ausrechnen, die unsere zweite Vermutung birgt.
Verdammt zu zerbröckeln, obwohl wir wachsen und unsere Kommunikation stärken.

Kalte Stille hat eine Tendenz den Sinn für Mitgefühl zu verkümmern.
Zwischen vermeintlichen Liebenden
Zwischen vermeintlichen Brüdern

ist auch das bekannteste von ihnen
 
Willst Du uns vielleicht mal eines dieser eigenen Beispiele präsentieren? Würde mich sehr interessieren!

Im Falle eines englischen Textes würde ich mich über eine sinngemäße Übersetzung freuen.
Ein Text von mir findet sich hier: Prypiat
Aber Poetry is, what's lost in translation.
IMHO kann man mit Übersetzungen von Lyrik nicht viel anfangen.
Das gilt auch für den Post von ankui.

Wie würdet ihr z.B. die zwei Zeilen, die ich oben gepostet habe, übersetzen?
Eben, es kommt nur Mist dabei raus.
Man kann ihre Aussage nicht genauso kurz, prägnant und emotional, geschweige denn mit einem Reim, ins Deutsche übertragen.
 
@pisaura XTX:

Ein Text von mir findet sich hier: Prypiat
Das erreicht mich!:)

Allerdings ausgesprochen kryptische Zeilen entdecke ich nicht.

Naja, vielleicht biege ich mir den Text ja vorschnell zurecht.

Wie vielleicht auch im nächsten Falle:

Wie würdet ihr z.B. die zwei Zeilen, die ich oben gepostet habe, übersetzen?
Eben, es kommt nur Mist dabei raus.
Man kann ihre Aussage nicht genauso kurz, prägnant und emotional, geschweige denn mit einem Reim, ins Deutsche übertragen.
Mal aus der Hüfte:

1. Schritt

Es fordert den ganzen Mann in mir
Den Hund zu spielen den ihr sehen wollt

2. Schritt

Es fordert den ganzen Mann in mir
Nur für Euch den Hund zu spieln

3. Schritt

Es fordert stets den ganzen Mann
Den Hund zu spieln den ihr verlangt

IMHO kann man mit Übersetzungen von Lyrik nicht viel anfangen.
Ja: Es geht immer originaler und origineller Sinn verloren.

(Allerdings je stärker der input, umso geringer der Verlust beim output. - UND es soll ja noch Übersetzer geben, die bis zum Schluss geistig und handwerklich offen bleiben!)

Nein: Es hilft, fremdes beziehungsweise fremdländisches Denken zu veröffentlichen und zu popularisieren.

Mein künstlerischer Weg beispielsweise wäre ohne die Übersetzungen von Jacques Prevert ( Kurt Kusenberg) oder Charles Bukowski (Carls Weissner) undenkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ankui:

Das fehlende Stück heißt wohl sinngemäß:

Die Poesie liegt in der Quadratur des Kreises................. (also in der Unlösbarkeit der Aufgabe)
Es lohnt sich die Schönheit im Missklang zu suchen

Ein schöner Text.

Ich verstehe ihn allerdings als Aufforderung zur Toleranz. Keine Schuldzuweisungen! Reden und hören, ohne siegen zu wollen.

Mag sein, dass ich diesen Text von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, von Partner zu Partner unterschiedlich lesen würde.

ABER: Verlangen nicht gerade solch hoch verdichteten Texte ein PERFEKTES Sprachgefühl vom Dichter und seinem Publikum? ....

...Wie will man das erreichen, wenn nicht in der EIGENEN Muttersprache?
 
Zuletzt bearbeitet:
@jongleur wenn dir der text so gut gefällt dann solltest du in betracht zeihen dir die band mal anzuhören;-)

Ich hab vor allem angst das der text in deutsch an kraft verliert.
 
@jongleur wenn dir der text so gut gefällt dann solltest du in betracht zeihen dir die band mal anzuhören;-)

Ich hab vor allem angst das der text in deutsch an kraft verliert.
hab ich gemacht:redface:

Und gerade bei diesem Vortrag hätte ich keinerlei Angst, dass ein deutscher Text den Gesang und den Rest der Musik schwächen könnte!

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Weißt Du, ich schreibe für verschiedenste Komponisten und Sänger deutsche Texte. In meinem Falle heißt das: sie geben mir ihre Demos mit einem englischem Schimmeltext. Der englische Gesang klingen oft unerreichbar toll. Besonders wenn der ganze Song sehr groovy ist. Dann stellt die die deutsche Sprache mit ihren vielen mehrsilbigen Worte auf den ersten Blick durchaus ein kleines Problem dar.

ABER!!!: Viel wichtiger als die sprachlichen Unterschiede sind die Inhalte für den Erfolg

Solange man einen Text nicht versteht, kann man alle Geheimnisse rein legen, die die Musik verspricht! Als Kinder haben wir das alle perfekt praktiziert. Ein englischer Text erfüllt in deutschen Ohren DIESE Forderung der Phantasie ideal.

Eine andere Wirkung von Songs ist aber das gemeinsame Verstehen, Mitfühlen und Mitreißen. DAS fällt bei anspruchsvollen englischen Texten auf deutschem Boden gewöhnlich aus.

HIER!!! liegt das Problem: Um mit deutschen Texten Erfolg zu haben, muss man sehr verständlich, sensibel und mitreißend, also mutig arbeiten. was leicht aussieht, entsteht oft über Wochen und Monate!

Und nun komme ich auf meine Arbeit zurück. Wenn die deutsche Songs fertig sind (in der Regel nach sehr gründlicher Vorarbeit) ist die Wirkung der englischen Demos vergessen!! Alle fiebern der Premiere des dt. Albums entgegen.

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Die Wiege des Pop steht in ENGLAND und den USA. Die Texter mussten von Anfang an lernen, Phantasie und Verstand gleichermaßen anzusprechen. Tausendende Studios und Sendern wurden zu Auftraggebern und so lernten die Texter ihr Handwerk unter Profibedingungen.

Und deshalb haben sie und das angloamerikanische Publikum es früher als wir gelernt, mit Poptexten klug und locker umzugehen.

Aber stellt Dir mal vor, die amerikanischen Texter würden sich ins Deutsche retten, damit die Phantasie optimal arbeiten kann,,,unvorstellbar.

Andererseits: Die Oper wuchs mit der italienischen Sprache. Könnt ihr Euch englische Opern vorstellen? Nein? Soviel zu der Frage, dass englisch die ideale Sprache für Musik ist.

Nachtrag

Eben sehe ich gerade B.B. King. Scheint als ob Blues nun wirklich nicht auf deutsch ginge.

Hm..da ist was dran. Aber nicht wegen der Sprache! - Nein! Es ist die amerikanische Lebensweise, die Spuren des Rassismus, das laid back!

Warum sollte ich das als deutscher Bluessänger nicht auf meine Lebensweise, auf mein deutschen Groove auf meine Unterdrückung übertragen?:gruebel:..................:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier stellt sich auch für mich die frage wie kann ich einen text melodisch gestalten der sich nicht reimt?
In meinem Kopf schwirren die typischen Reimschematen in Kopf oder Gedichtsformen wie Sonett die zwar schön sind aber zu simple sind um mich zufrieden zu stellen.
 
wie kann ich einen text melodisch gestalten der sich nicht reimt?
Melodie: Aufeinanderfolge von Tönen, die sich in der Tonhöhe und -länge unterscheiden.
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Wenn ich das zum Beispiel auf zwei Textzeilen beziehe, geht es bei mir um Stimmungen: Wohlklang kontra Dissonanz...Harmonie kontra Aggression...Redundanz kontra Prägnanz...traurig kontra freudig....wütend kontra abgeklärt....liebevoll kontra haßerfüllt...und und und

Für die Melodie ist weiterhin entscheidend der Tonfall des Erzählers : ob man anklagend, stoisch, leise, laut, verschmitzt, romantisch, kalt, kühl, leidenschaftlisch in seinem Text redet. Ob man direkt oder metaphorisch redet. Ob man ein direktes Gegenüber hat... oder wieder einmal( aus Versehen) vor der kompletten Menschheit predigt:D

Also wenn ich eine Idee habe, schreibe ich möglichst intuitiv und in Prosa alles, was mir zur Idee und zum Thema einfällt. Natürlich in Zeilen form, also Zeilenbrechung nach 7-12 Silben. So beuge ich der Gefahr vor, dass mich die Suche nach einem Reim in die Enge treibt.

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Der Reim ist für mich zunächst und so lange wie möglich nichts weiter als eine Gedächtnisstütze, ein Ordungsprinzip.

Der Reim ist ja nicht nur ein Freund des Dichters. -

Der Reim zieht den Dichter auch Richtung Banalität. "Herz" und "Scherz" liegen ja eigentlich weit auseinander.......nur der Reim "beschenkt" das Publikum mit den blödesten Zeilen.

Ich lasse sehr selten die Form über meine Ideen entscheiden, sondern entsprechend dem inhaltlichen Schreibziel sollen meine Protagonisten selber entscheiden, in welchem Tonfall sie reden und mit wem.

Gedichtsformen wie Sonett die zwar schön sind aber zu simple sind um mich zufrieden zu stellen.
Und DAS schreibt Einer, der sowieso Gefahr läuft, dass keine Sau in Deutschland seine englischen Texte versteht?:gruebel:...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte - neben der wichtigen und grundsätzlichen Debatte, die hier auf hohem Niveau geführt wird - noch mal auf das deutsche Textbeispiel von ankui zurückkommen:

textauszug

Schwarz geformt tänzelt sei hinterm licht entlang
ich vor dem Schein diese Gestalt dicht daran... wie davon gefang
Bedenken das Antlitz jeder Erhöhung in ihren Nebel
Doch mich erreichen sie nicht

Ich finde den Text eigenwillig, expressionistisch (vielleicht weniger als stilzuweisung denn als Eindruck starker Gefühle, die mit verdichteten Bildern gespickt sind und vielfältige Assoziationen rund um den eigentlichen Bedeutungshof zulassen), dicht. Dadurch kommt eine ungeheure Bewegung hinein - es ist kein langsames Einführen in Siutationen, Gefühle und Gedanken, sondern das Einprasseln der Sitation selbst, wodurch der Leser zum lyrischen Ich wird, mit dem etwas passiert.

Grammatikalisch ist er mir gleichwohl zu verschraubt, wodurch man ein paar mal lesen/hören muss, um die Bezüge aufzulösen. Nichts gegen mehrmaliges Hören oder Lesen, aber hier scheint es mir, unfreiwillig zu verwirren, was wiederum Wirkung nimmt.

Meine erste Anregung wäre, diese Vorlage zu überarbeiten - und zwar direkt mit einer konkreten Musik/Melodie.
Meine zweite Anregung wäre, auf Reime als Formelement zu verzichten. Wenn sich etwas reimt, ist das okay; aber es soll nicht Bedingung sein.
Die dritte Anregung wäre, sehr stark auf den Sänger zu vertrauen: er kann Pausen machen, Worte wiederholen, dehnen oder stauchen - das steigert eher die Wirkung als darauf abzuzielen, genausoviele Silben zu produzieren, wie es zum Ausfüllen der Melodie braucht.

Mal aus dem Bauch heraus:

Schwarze Form, tänzelnd hinterm Licht entlang
Ich vor dem Schein der Gestalt, dicht dran
(und) wie gefangen

Das ab dem Bedenken raffe ich einfach nicht, deshalb lasse ich es mal hier bewenden.

Ich finde das tausendmal stärker als die englische Vorlage von Dir.

x-Riff
 
es sollte auch bedecken heißen hatte mich da verschrieben.

Ich bin aber überrascht das diese Textpassage doch soviel Wirkung hat.

auf jongluers Rat etwas in meiner Muttersprache zu schreiben.
hier ein resultat nach 1 stunde überlegung

Massive Gebäude,tausend Wände
Kein Weg führt ersichtlich geradeaus
Eingefercht in solchen Winkeln sitz ich fest
in meinen eigenen Gedanken gefangen

Immer eine Last, eine Qual
Verdrängt und vergessen ruht es in mir
Das kleines Teil des großen Puzzles
wird es stets bleiben, wird es ertragen

nunja ob das so gut war die Arbeit lass ich mal dahingestellt
 
auf jongluers Rat etwas in meiner Muttersprache zu schreiben.
Na, da kommt schon mal Freude auf:great:

Und das Ergebnis kann sich schon mal sehen lassen:)

hier ein resultat nach 1 stunde Überlegung
Eine Stunde wäre für mich allerdings kaum mehr ein Lufthauch im Sommermärchen 2010;)

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Wenn es um den "Endschliff" GINGE, würde ich jetzt unter anderem alle Redundanzen rausstreichen. Hab das hier mal rot gekennzeichnet:

Massive Gebäude,tausende Wände - tausende Wäre besser, denn du meinst ja nicht die Zahl Tausend? 0der?
Kein Weg führt ersichtlich geradeaus - Wenn du das siehst, brauchst kein ersichtlich
Eingefercht in solchen Winkeln sitz ich fest - hoffe, den Grund für die Streichung siehst du auch
in meinen eigenen Gedanken gefangen - Leider kann man NUR in den eigenen Gedanken gefangen sein

Immer eine Last, eine Qual - (eines von beiden reicht, besser wäre ansonsten ein Paar bestehend aus Gegensätzen)
Verdrängt und vergessen ruht es in mir - (hier das Gleiche)
Das kleines Teil des großen Puzzles - das kleine Teil macht das Puzzle schon groß
wird es stets bleiben, wird es ertragen - dieser Schluss ist etwas nichtssagend und passiv

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Aber Du bist ja erst am Anfang;)

ICH würde spontan einen Text schreiben bis der Schreibimpuls erlahmt...
...und danach zur Phase 2 übergehen:

Jetzt würde ich fragen, WAS ich WARUM für WEN gerade schreibe?
Was habe ich für einen Konflikt?
In welchem Tonfall will ich den lösen?
Wie will ich den lösen?

Ich glaube, mein Text hätte in die Phase die Überschrift "Das kleine Teil des Puzzles"

Ich kann Phase 2 abarbeiten wie der Zeichner am Reißbrett...

...oder ich schreibe einfach drumherum. Assoziativ und ohne Kalkül.

Wenn ich den intuitiven Wege wähle, dann achte ich vor allem drauf, dass ich nicht allzu logisch an die Sache rangehe.

Ich hoffe, dass sich AUCH komische, verdrehte, meinen Absichten zuwider laufende Gedanken einstellen. Solche verqueren Gedanken oder Bilder sind mindestens das salz an der Suppe, manchmal aber auch die tatsächliche Idee. Denn SIE sind oft die kleinen fehlenden Puzzleteile!

Aber 2 Vierzeiler sind ja für den Anfang nicht zu verachten;)

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Auch die englischsprachigen Dichter kommen nicht an solchen Arbeitsprozessen vorbei... Oder besser gesagt, die meisten entsprechenden Fremderfahrungen habe ich von Kollegen aus Übersee:)

Aber denk mal an unser Thread-Thema: Wie verhindere ich Blockaden...

ICH hätte jetzt ne Menge zu tun. Ich hoffe, ich konnte DICH ebenfalls anregen :)

Liebe Grüße nach Freital
 
Zuletzt bearbeitet:
HI an alle erstmal! :)

Also, ich bin auch gerade dran Texte zu schreiben. Aber, ich will eher so Gefühlstexte und Wahre texte schreiben. Sowie D-Bo(sofern den einer kennt xD). Doch dann habe ich ein Thema, aber i-wie will sich der Stift nicht von dem Papier bewegen. Bevor ich immer das Thema hab, kommen mir schon gedanken, doch später vergess ich die wieder und dann fällt mir nix mehr ein. Manchmal ja und manchmal nein. Wenn dann ja, dann passen die Rhmye wida nit. Nur, man kann nur guter Rapper sein, wenn man doch Texte selber schreibt und keine Rhymes klaut oder? Ich meine ich bin grad mal 13 Jahre alt, doch ich will jetzt schon anfangen. Dann höre ich die ganzen Texte von allen Rappern wie Bushido oder so und bei denen sind die Texte imma so gut. Vllt, is das so weil die mehr sind, ich bin alleine, oder versteh ich da wat falsch??

Danke im Vorraus schonmal
LG David
 
Doch dann habe ich ein Thema, aber i-wie will sich der Stift nicht von dem Papier bewegen. Bevor ich immer das Thema hab, kommen mir schon gedanken, doch später vergess ich die wieder und dann fällt mir nix mehr ein.
Dazu ein Tipp: Trage immer, egal wo du hingehst, 24/7 einen Notizblock (z.B. Post-Its) und einen Stift mit dir herum.
Sobald du eine Idee hast, schreib sie auf.
Und zwing dich nicht selbst, irgendetwas zu Papier zu bringen.
Wenn du dich selbst unter Druck setzt, kommt dabei nichts gutes raus.
Und solltest du mal nicht recht wissen, wie du einen Text anfangen sollst:
Sammle deine Notizen und deine sonstigen Gedanken zu einem Thema, indem du ein, zwei Seiten Fließtext darüber schreibst.
Der muss keinesfalls so gut sein, dass du ihn veröffentlichen würdest.
Er soll dir nur helfen, deine eigenen Eindrücke und Ideen zu erfassen und besser in lyrische Form umsetzen zu können.
Bist du damit fertig, weißt du sicher gleich genau, wo du anfangen sollst.

Woher ich das alles weiß?
Workshop Kreatives Schreiben hier im Board.
Sind zwar 90 Seiten, lesen lohnt sich aber in jedem Falle.
Ist auch super gegliedert, wenn du nach einem speziellen Thema suchst.
MfG,

Pisaura
 
Hallo ersguterjunge12,

Wollte dir eigentlich vorschlagen, deine Frage in einem eigenen Thread zu stellen...
... seh aber gerade, dass sie auch zum Thema "Schreibblockaden" passt.

Bevor ich immer das Thema hab, kommen mir schon Gedanken, doch später vergess ich die wieder und dann fällt mir nix mehr ein.
Genau DIESE Frage beschäftigt mich momentan auch.

Werner karma, der Texter von Silly, sagte in einem Interview sinngemäß: ' eine Textidee ist ein Haus, welches gerade in dem Augenblick, wo man es entdeckt, gesprengt wird.

Ein Dichter muss alles tun, diese Sekunden zwischen noch Schönheit und schon endgültig Trümmerhaufen zu dehnen, um möglichst vieles genau festzuhalten '

Dieses schöne Zitat veranschaulicht super, wie instabil und flüchtig eine Idee ist.

Noch eben sah eine man Sekunde den fertigen Text vor sich: Anfang, Mitte, Ende und einige gute Zeilen. Und dann:

... meldet sich der Fernseher
... klingelt es an der Tür
... hupt ein Auto
... kommt der Fahrkartenkontrlleur oder ein schönes Mädchen usw

und schon sieht man nur noch einen nichtssagenden Trümmerhaufen von der Idee.

Das geht jedem so. Auf diesen drohenden blackout muss man gut vorbereitet sein. Es kann ja DER Text des Lebens werden

Mit dem Notizbuch oder dem Handy in der Tasche.

Man sollte möglichst an Orten schreiben, wo man nicht so leicht abgelenkt werden kann.

Man sollte sich Zeit nehmen, wenn die Idee kommt.

(Grobe Notizen wie "Mann lernt Frau kenn...aber nach einiger Zeit geht er wieder fremd...sie trennt sich...nun tut es ihm leid und er schwört ewige Treue" lesen sich am nächsten Tag nicht mehr spannend.)

Ich zum Beispiel schwöre auf meine ersten Gedanken früh zwischen Traum und Erwachen. Habe immer Diktafon und Stift am Bett.


Wenn dann ja, dann passen die Rhmye wida nit.
Völlig normal.

Aber auch da gibt es Tipps. Der wichtigste heißt : Spielen, Spielen, Spielen,

lass mich mal unter Zeitdruck improvisieren. Es geht nicht um den Inhalt, sondern nur darum, immer neue Worte bei ähnlicher Bedeutung an das Zeilenende zu schieben

Ein guter Reim am Zeilenschluss
Ist geiler als ein Zungenkuss

Ein Zeilenschluß der sich nicht reimt
Ist wie ne Sonne die nicht scheint.

Schöner deine Zeilen sprießen
Kann Du sie mit Reimen schließen

Freier noch die Zeilen klingen
kannst Du sie in Reime zwingen

hab für diese 4 Reimepaare insgesamt 2 Minuten gebraucht. - Und wenn von 20 Reimpaaren 19 Schrott sind, der 20. bringt vielleicht den Durchbruch.

Vllt, is das so weil die mehr sind, ich bin alleine, oder versteh ich da wat falsch??

kann sein...muss nicht...

Und warum sollten mehrere Autoren ein Vorteil sein: Viele Köche verderben oft den Brei!

Und wenn es wider Erwarten ein Vorteil wäre?! Vergiß es!

Es gibt Hunderttausende auf der Welt, die es allein gut hinbekommen.
Viel Glück
 
Zuletzt bearbeitet:
@ankui:

Dichtung ist komprimierte Sprache, die mit wenigen Worten viel ausdrücken will. Redundanzen können überflüssiger Ballast sein, was Jongleur mit Recht als einen Ansatz zur Optimierung sieht. Gezielt eingesetzt, können sie aber auch die Verständlichkeit und den Sprachfluß unterstützen. Ich sehe die bemängelten Stellen nicht ganz so kritisch - vielleicht eine Geschmacksfrage, und da mußt Du Deinem eigenen folgen. "tausend Wände" können als Metapher durchgehen. "ersichtlich" betont die persönliche Perspektive. "Last/Qual" bzw. "verdrängt/vergessen" empfinde ich als Steigerung, Präzisierung, "klein/groß" als Verdeutlichung des Gegensatzes.

"in solchen Winkeln" fehlt mir aber auch die sprachliche Exaktheit, vielleicht kannst Du den Zusammenhang durch Kombination besser verdeutlichen, etwa "Eingepfercht sitze ich fest, gefangen in den Winkeln meiner eigenen Gedanken" - falls das Deiner Intention entspricht.

Am (doch wohl vorläufigen) Schluß fehlt mir dann auch eine klarere Aussage - oder eine deutliche Frage.

Insgesamt (aber das ist doch erst der Anfang ;) ) ein vielversprechender Ansatz, der meiner Meinung nach Deinen Zielen doch schon recht nahe kommt :great: .
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn das vielleicht grad nicht hierher gehört...
Ich hab mal einen Song über das Liebesleben eines Mathematikers geschrieben, frag mich aber nicht wieso :D
Ich hab mir ein Mathebuch geschnappt, und alle möglichen Begriffe aus dem Glossar rausgeschrieben die mir als "verwertbar" erschienen. Und daraus wurde dann nach und nach ein echt lustiger Text an dem ich nur noch ein paar Kleinigkeiten ändern musste.
Genauso funktioniert es auch mit anderen Dingen. Will man über Liebe, Schmerz, die letzte Merhwertsteuererhöhung oder die Milchverpackung schreiben, dann überleg dir alles was dir dazu einfällt, schreibs auf und füg es zusammen. Hat bei mir bisher zu recht guten Ergebnissen geführt ;)

so sieht z.b. ein Brainstorming von mir aus und dann der fertige Text.

Edit: Manchmal packt mich aber auch einfach so die Muse und dann schreib ich ohne groß nachzudenken was nieder, wie bei "Herz verspielt" (auch hier gepostet) und überleg erst hinterher was man ändern könnte damit es passt.
 

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  • Der Faktor Liebe - Brainstorming.doc
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@ benno

"tausend Wände" können als Metapher durchgehen.
Tausende Wände etwa nicht? Und- eine Metapher - wofür?

"ersichtlich" betont die persönliche Perspektive.
Im Gegensatz zu welcher Sicht? Erklär das doch bitte näher.

"Last/Qual" bzw. "verdrängt/vergessen" empfinde ich als Steigerung, Präzisierung, "klein/groß" als Verdeutlichung des Gegensatzes.
Wir vergessen hier aber nicht, dass wir vom verDICHTEN sprechen?
Von einer Einladung ans auserlesene Publikum, mit zu denken?
mit dem Ziel, etwas Vages, Changierendes, Geheimnisvolles, Verhülltes zu schaffen..
.......................................................................................................................
und nicht bloß eine möglichst sachlichen Formel!

Je stärker die Andeutung, umso größer die Neugier. Wobei eine starke Andeutung präzise gebaut sein muss, aber nicht alles präzise ins Licht rücken darf!

Da wir beide uns aber auch nicht einigen können, dass "in gedanken sitzen" wesentlich prägnanter ist als "in seinen eigenen gedanken sitzen" ...

...unterscheiden wir uns zwar, wenn ich es bitter ernst nehmen würde, nicht in unserem Geschmäckern - ich kenne nicht den Deinen, Du nicht den meinen - aber doch zumindest in unseren Maßstäben:D
 
Zuletzt bearbeitet:
"Blockade"

Ja, das kenne ich auch nur zu gut...:gruebel:

Da hab ich einen freien Tag, absolut nichts zu tun und nehm mir vor einen Song zu schreiben, setzt mich hin, Schreiber in der Hand, ein weisses Blatt vor mir, eine Tasse Kaffe, eine Zigarette, so richtig gemütlich und inspirierend eingerichtet, kritzle etwas hin, es reimt sich, schön, aber wie weiter?
Beginne was anderes, schreibe rum aber es kommt einfach Nichts zusammenhängendes raus!
Frustriert muss ich das Ganze abbrechen und verfluche das verdammte Songwriting! Mittlerweile bin ich aber gelassener und weiss, dass ich da nichts erzwingen kann.

Die Idee kommt, irgendwo, irgendwann. Das kann bei mir unterschiedliche Vorzeichen haben:

- Ich les irgendwo ein Zitat oder einen Spruch, die mich manchmal sehr faszinieren und nicht mehr loslassen:

Z.B. Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
Irgendwie komm ich dann auf: Den Menschen vor lauter Leuten nicht mehr sehen...

- Oder es fliegt mir einfach ein Satz zu, der mich zum Nachdenken anregt, kürzlich war das:
"Ich kann nicht hinter dir stehen, wenn du dich vor mich drängst!"

Diese Sachen muss ich dann unbedingt notieren! Dazu hab ich die Notizfunktion im Handy. Manchmal bleiben diese Sätze liegen und erst viel später komm ich drauf zurück und es fliessen die Ideen einfach so, oder halt NOCH nicht... Diese Texte gestalte ich dann meist bewusst, da das Thema ungefähr vorgegeben ist.

- Das beste Vorzeichen ist aber so ein inneres Bedrücktsein, dass etwas einfach raus MUSS. Das ist dann etwas, das mich beschäftigt und in dem Augenblick, indem ich merke, dass es jetzt soweit ist, muss ich mich von Allem abschotten können und das rausbringen und bearbeiten. Das dauert dann meistens gar nicht so lange, bis es zu Papier gebracht ist. Der Feinschliff kann auch später erfolgen, dass eilt dann nicht mehr!
Hier weiss ich meist selber nicht immer ganz genau, was ich eigentlich aussagen wollte, das sind die persönlichen Texte, die ich selber aber als die gelungendsten anschaue! Aber den Zeitpunkt dafür kann ich mir nicht aussuchen....

Ja, soviel dazu, ich sag mir dann immer: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!" Ein bisschen Gelassenheit gehört wohl dazu...

Greez
soleluna
 
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