Intubation bei OP: Komplikationen für die Stimme?

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Pepina
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Hallo zusammen,

ich muss mich möglicherweise einer OP mit Vollnarkose unterziehen und wollte fragen, ob von euch schon jemand Erfahrung damit gemacht hat, wie es der Stimme nach der Intubation geht.
Ich habe schon von Verletzungen der Stimmbänder gelesen und habe Angst, dass ich nach der OP große Probleme mit meiner Stimme bekomme.
Ich bin Sängerin für klassischen Gesang und möchte alle meine Stimmfähigkeiten behalten.
Vielleicht übertreibe ich auch ein bisschen mit meinen Befürchtungen.
Daher meine Bitte: Könnt ihr, wenn ihr schon mal unter Vollnarkose operiert wurdet, mir eure Erfahrungen mitteilen?
Das wäre super!
Vielen Dank schon mal!
Pepina
 
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moin pepina,
es ist hier sicher nicht der platz für eine mediznische beratung.
es wird vor deiner OP ein gespräch mit einem -r anästhesiten -in geben, sprich sie darauf an.
dennoch äußer ich mich mal allgemein dazu:
natürlich kann es bei einer intubation zu schädigungen der stimmbänder kommen, aber bei einem normalen ablauf ist damit nicht zu rechnen. über statistische wahrscheinlichkeiten möchte ich nicht spekulieren.
keine ahnung ob das folgende eine beruhigungspille ist: ich habe als anästhesist sicher eine höhere vierstellige anzahl an narkosen durchgeführt, und bleibende stimmband- oder zahnschäden habe ich nie produziert. heiserkeit nach der op ist häufiger, aber die verschwindet folgenlos.

gruß, horst
 
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moin pepina,
es ist hier sicher nicht der platz für eine mediznische beratung.
es wird vor deiner OP ein gespräch mit einem -r anästhesiten -in geben, sprich sie darauf an.
dennoch äußer ich mich mal allgemein dazu:
natürlich kann es bei einer intubation zu schädigungen der stimmbänder kommen, aber bei einem normalen ablauf ist damit nicht zu rechnen. über statistische wahrscheinlichkeiten möchte ich nicht spekulieren.
keine ahnung ob das folgende eine beruhigungspille ist: ich habe als anästhesist sicher eine höhere vierstellige anzahl an narkosen durchgeführt, und bleibende stimmband- oder zahnschäden habe ich nie produziert. heiserkeit nach der op ist häufiger, aber die verschwindet folgenlos.

gruß, horst
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Hallo Siebass,

ich danke dir sehr für deine Antwort! Da hast du mir auf jeden Fall weitergeholfen.
 
Ich arbeite in der Anästhesie/Intensivmedizin und kann aus eigener Erfahrung sagen, das Risiko ist sehr gering. Nur bei Langzeitbeatmungen kann ich mich an bleibende Sprachprobleme erinnern.
Es gibt allerhand Studien über dieses Thema die konkrete Zahlen bieten. Würde dir wahrscheinlich auch nicht weiter helfen.
Wie bei mir die Flugangst, da können alle reden wie sie wollen.
Ich selbst wurde schon zur geplanten OP intubiert, Stimmbandprobleme nach Intubation stand aber nicht auf meiner "to worry"- Liste.
 
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Nur mein kleiner Erfahrungsbericht (ansonsten gilt alles, was siebass und Freu schon sagten).

Ich war mehrfach unter Vollnarkose mit Intubation. Ich war im Nachgang nie heiser. Ich hatte im Nachgang nie Probleme mit der Stimme. Ich weiß nicht, was eine OP zu einer langen OP macht; meine längste war wohl über vier Stunden. Danach ging es ziemlich sehr total dreckig, aber meine Stimme war in keiner Form angegriffen.

Alles Gute für deine eventuelle OP!
 
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Ich war mehrfach unter Vollnarkose mit Intubation. Ich war im Nachgang nie heiser. Ich hatte im Nachgang nie Probleme mit der Stimme. ... Danach ging es ziemlich sehr total dreckig, aber meine Stimme war in keiner Form angegriffen.

Alles Gute für deine eventuelle OP!
Volle Zustimmung in allen Punkten.
 
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Hallo, @Pepina ,

...da scheine ich hier die Ausnahme zu sein, ich war vor einigen Jahren mal vier Wochen wegen sowas außer Gefecht. Meine GL meinte damals, sollte ich noch mal in die Lage kommen, sollte ich vorher nach einem "Sängertubus" fragen... da ich seitdem aber, toi, toi, toi, niemals mehr mit einer Intubation zu tun hatte, kann ich keine weiteren Erfahrungen nachliefern.
Ansonsten stimme ich @siebass voll zu - der rechte Ansprechpartner ist der Anästhesist, der wird Dir am sichersten in Deiner konkreten Situation weiterhelfen können.
Ich scheine, soweit zur Beruhigung, wirklich die statistische Unwahrscheinlichkeit gewesen zu sein - in meinem ganzen (großen...) singenden Bekanntenkreis hatte noch nie jemand Probleme damit.

Viele Grüße
Klaus
 
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:)
also, da muß ich doch mal aufklären:
gaaaanz früher wurden wiederverwendbare tuben benutzt, die waren hart und gingen nicht sonderlich schonend mit dem rachenraum und der luftröhre um, haben aber funktioniert, und viel was anderes gab es auch nicht.
inzwischen sind die standardtuben im OP sehr gut und verträglich (und werden auch nicht wiederverwendet) .
ein knackpunkt ist immer der durchmesser der tuben. dieser 'schlauch' muß natürlich kleiner sein als die luftröhre weit ist, sonst paßt er nicht rein. wenn der durchmesser zu klein ist würde aber die luft in dem raum zwischen tubus und luftröhre wieder entweichen. also ist eine aufblasbare manschette am ende eingebaut, die mit luft befüllt diesen zwischenraum abdichtet. der druck in dieser manschette muß etwas höher sein als der zu erwartende druck in der luftröhre (sonst wieder nicht dicht) aber doch so gering, daß er die schleimhaut nicht schädigt.
so, was hat das nun mit den stimmbändern zu tun?
man kann den tubus nicht unendlich dünn machen damit er gut durch die stimmritze paßt.
je kleiner der durchmesser, umso schlechter geht die luft in die lunge (atemwegswiderstand), und die manschette muß weiter aufgeblasen werden um dichtigkeit zu gewährleisten.
der druck in der manschette wird kontinuierlich mit einem kleinen manometer gemessen.
aber, es gibt eine gewisse variationsbreite die auch mal einen kleineren tubus zuläßt als man normalerweise nehmen würde.
diese standard-tuben haben eine bestimmte steifigkeit damit sie sich gut einführen lassen und diese steifigkeit macht sich bei kurzzeitigen beatmungen auch nicht negativ auf schleimhaut und stimmbänder bemerkbar.
das war teil eins.
weiter geht's.
nun gibt es aber auch ganz weiche tuben (umgangssprachlich lämmerschwanz :) ), die vor allem für langzeitbeatmungen eingesetzt werden, weil die noch weniger traumatisch ('trauma' = verletzung, also verletzend) auf die umgebung wirken.
die sind so schlaff, daß sie sich nicht führen lassen, man kann sie also nicht durch den mund in die luftröhre bugsieren. dafür werden sie auf einen biegbaren, aber steifen führungsstab aufgefädelt, der nach dem intubieren gezogen wird.
wahrscheinlich sind diese tuben mit 'sängertubus' gemeint.
weiter geht's:
besonders zur intubation muß die narkose bereits tief sein. nicht nur, damit der patient nix merkt, sondern auch, damit die stimmbandmuskeln erschlaffen und weit auseinanderstehen.
daher eine kombination aus wirklich ausreichend schlafmittel (hypnotikum), schmerzmittel und relaxanz (ein mittel zur lähmung der muskulatur ... stichwort curare ... nein, keine bange, curare gehört nur noch in die geschichtsbücher).
daraus folgt zum beispiel: der dollste tubus nützt mir nix, wenn ich nicht darauf achte, daß zur intubation die narkosetiefe ausreichend ist und nach sicht die stimmbänder weit auseinander stehen.

reicht das erst einmal? sonst komme ich noch weiter in's schwafeln :) .

ach ja, bei kindern und säuglingen ist vieles anders.

horst
 
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Bitte, siebass, komm ins Schwafeln. Es ist immer faszinierend, Fachleuten zuzuhören!
 
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@siebass Ich kann mich gerade gar nicht entscheiden, ob ich es cool finde, dass du offenbar zwischen einer Existenz als hoch qualifiziertem Facharzt und schnodderigem Forenschreiberling einfach so umswitchen kannst, oder nicht. Hoffe mal, dass dir immer bewusst ist, welche Tätigkeit du gerade ausübst :D

Ich habe da gegenüber Fachpersonal einen gewissen Fatalismus entwickelt. Wenn ich in einen Bus oder ein Flugzeug steige, muss ich mich schliesslich auch dem Menschen da vorne mehr oder weniger bedingungslos ausliefern. Das ist bei dem Anästhesisten vor einer OP sicherlich ganz ähnlich. Wenn ich allerdings vor einem Flug festelle, dass dem Piloten die einfachsten Regeln der deutschen Rechtschreibung so was von egal zu sein scheinen, kann ich mich immer noch entscheiden, lieber nicht mitzufliegen und wieder aussteigen. Möglicherweise sind ihm ja die Regeln der Flugsicherheit ähnlich egal.

Bin mir also nicht so sicher, ob dein Beitrag hier jetzt zu meiner Beruhigung vor einer OP beitragen würde. Fachlich klingt das schon sehr kenntnisreich. Formal..... naja. Allerdings schreibst du ja auch hier nicht im Ärzteblatt, sondern im MB.

es bleibt schwierig.....

@Pepina Alles Gute und viel Erfolg bei deiner OP
 
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moin @punkadiddle
schnodderigem Forenschreiberling einfach so umswitchen
nein, nicht 'umswitchen'. das würde ja heißen, mal das eine mal das andere.
die ernsthaftigkeit und das bewußtsein für den potentiell lebensbedrohlichen vorgang und die empathie für den menschen vor mir muß immer vorhanden sein. wenn das nicht wäre, hätte ich den beruf verfehlt. insbesondere den als notarzt, meines mentalen und inhaltlichen schwerpunktes.
aber soll ich deswegen ständig mit 'todernster miene' durch die gegend laufen?
und genau so ging es allen meinen kollegInnen. der beruf soll ja auch spaß machen.
das ist gerade das problem einer forendiskussion. durch die entfernung und die langsame und immer nur einseitige kommunikation ist nur eine extrem eingeschränkte wahrnehmung des anderen möglich. darüber muß man sich immer bewußt sein und daher bin ich zum beispiel ein absoluter gegner von videoaufklärungen in den kliniken vor den ops. krass gesagt: gucken sie sich den film an und unterschreiben sie hier. einfach nur gruselig.
übrigens: 'schnodderig'? daran muß ich erst mal knabbern ;).
...
übrigens 2: da ich mit sechzig aufgehört habe, ich wollte auch noch mal wirklich musik machen, bin ich inzwischen ein paar jahre raus.

ich denke mal, das war jetzt aber wirklich genug OT, sonst landen wir mit dem ernsten thema noch im biergarten.
... ach, wir sind ja schon in der 'Plauderecke'.
 
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da ich mit sechzig aufgehört habe, ich wollte auch noch mal wirklich musik machen
puh.... da bin ich aber jetzt beruhigt :D

btw: wollte dich nicht anmachen, sorry, wenn das so `rüberkam.
 
nein nein, alles gut.
in kaum einem anderen beruf als anästhesist oder notarzt ist man den menschen so nahe und das gegenseitige vertrauen nahezu grenzenlos.
natürlich weiß ich, daß der umgang mit diesem thema für sehr viele menschen problematisch ist, da es nahe an die grundängste herankommt.
viele haben eher angst vor der anästhesie als vor der op selber.
wobei das thema kontrollverlust vielleicht eine größere rolle spielt als die angst vor einem zwischenfall.
respekt, ja, angst, bitte nein (dabei meine ich meine seite, die angst auf der anderen seite hat natürlich ihren platz und es ist meine aufgabe gewesen, mit ihr umzugehen und zu versuchen sie erträglich zu halten.).

da bin ich aber jetzt beruhigt
ich auch :)
 
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