Investition: neuer Gitarrenverstärker oder PA?

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Hechtnatoll
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Hallo zusammen

Nachdem ich lange Zeit nur hier mitgelesen habe, möchte ich nun auch selber einmal eure Weisheit in Anspruch nehmen und hoffe, dass ihr mir bei meinem "Problem" helfen könnt.

Kurzfassung: Ich (und auch der Rest meiner Band) bin mit meinem Gitarrensound während den Proben unzufrieden. Das würde ich gerne ändern, habe allerdings verschiedene Lösungsansätze und würde deshalb gerne eure Meinung dazu hören.

Ich bin nicht ganz sicher, ob der Thread im richtigen Unterforum ist. Er handelt aber schlussendlich nicht nur von Gitarren und betrifft nicht nur mich, sondern auch den Rest meiner Band. Von dem her sollte das passen. Ich werde auch erst noch ein wenig weiter ausholen müssen, also entschuldigt den langen Text und vielen Dank an alle, die ihn trotzdem lesen.

Momentane Situation: Wir sind eine vierköpfige Band, 2 Gitarristen (einer davon bin ich), Schlagzeuger und Sänger (der je nach Song weitere Instrumente übernimmt). Das Schlagzeug ist unverstärkt, der andere Gitarrist spielt über ein Hartke Minihalfstack, der Gesang geht über Mikrofon und Aktivbox und das Keyboard wird über eine Stereoanlage verstärkt.
Ich selber spiele über einen Vox AD15VT (ein kleiner 15 Watt Modeler Kombo mit einem 8" Lautsprecher) und das ist wohl auch das Problem. Einigen dürfte klar sein, dass das nicht optimal für eine Bandprobe ist, aber es geht. Der Sound ist generell in Ordnung und er ist laut genug, dass mich alle hören. Im Bandgefüge hat das ganze aber keinen "Druck", klingt ein wenig "blechern" und wirkt allgemein ein wenig schwach. Der Klang hat kein "Volumen", er füllt den Raum nicht. Das gilt vor allem fürs verzerrte Spielen, clean ist durchaus brauchbar.
Zur Problemlösung bin ich gerne bereit, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen - nur, in was soll ich es investieren?

Variante 1: Das Naheliegende für einen GAS-befallenen Gitarristen ist natürlich der Kauf eines neuen Verstärkers, am besten ein schickes Vollröhrentopteil mit 4x12er :D Simpel und (hoffentlich) effektiv. Dann kam mir allerdings noch eine andere Idee.

Variante 2: Der Grundsound von meinem Vox gefällt mir eigentlich nicht schlecht. Ich sehe das Hauptproblem beim Lautsprecher, der mit acht Zoll vermutlich einfach zu klein ist, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Eine Box kann man leider nicht anschliessen, aber der Verstärker hat einen Line out. Statt einem neuen Verstärker, könnte ich also theoretisch auch ein Mischpult und eine weitere Aktivbox kaufen. Das würde nicht so toll klingen wie ein neuer Verstärker, hätte aber den Vorteil, dass wir dann auch den Gesang aussteuern, sowie das Keyboard sauber verstärken könnten. Durch eine weitere Box würde sich auch deren Klang besser im Raum verteilen.

Nun würde mich interessieren, was ihr von meinen Ideen haltet, welche ihr besser findet und ob ihr auch schon Erfahrungen mit derartigen Situationen gemacht habt. Habe ich die Situation überhaupt richtig eingeschätzt, sind meine Lösungsansätze überhaupt sinnvoll? Selbstverständlich nehme ich auch weitere Vorschläge gerne entgegen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
 
Eigenschaft
 
Du bist ja schon praktisch selber auf die Lösung gekommen. Ihr braucht alle was, was euch vernünftig laut macht. Instrumente verstärkt man nicht über eine Stereoanlage, wenn man eine andere Alternative hat. Und ob ein Hartke Minihalfstack die Krönung des Verstärkerbaus ist, wage ich zu bezweifeln. Wenn ihr alle eure Instrumente irgendwo drüber mischen könntet, bringt das den Bandsound insgesamt nach vorne, wohingegen ein guter Amp nur Deinen Sound nach vorne bringt und wahrscheinlich die Stereoanlage übertönt, die der Keyboarder benutzt, wonach das ganze Spiel von vorne anfängt.

Der Nachteil deiner Überlegung ist, dass es recht teuer ist, eine Anlage zu kaufen, eventuell teuerer als einen mittelklassigen Gitarrenverstärker. Wie viel Geld kannst / willst Du denn ausgeben, dann kann man schauen, ob das realistisch ist. Wenn der Vox modelln kann und das halbwegs brauchbar (gut wird es natürlich in der Preisklasse nicht sein, aber brauchbar ist drin), brauchst Du keine Gitarrenbox und kannst auf PA-Verstärkung gehen, das drückt auch die Gesamtlautstärke, wenn Du Dir einen Röhrenamp kaufst, verdoppelt sich die Probelautstärke. Klingt denn Den Vox mit Kopfhörer so, wie Du Dir das vorstellst?
 
Vorteile neuer Amp:
  • Dein eigener Sound wird besser und auch Live wird sich deine Gitarre besser anhören
  • Das Geld das du ausgibst ist nur für dich und du zahlst nicht eine Anlage für die anderen aus der Band.

Nachteile neuer Amp:
  • Du wirst beim Proben den Rest übertönen und die müssen entsprechend nachrüsten => Immer mehr Gesamtlautstärke.
  • Vollröhre mit 4x12 is in deinem Fall absolut nicht zu empfehlen: Die Röhren klingen erst gut wenn du die Lautstärke rauf drehst und damit bist du sicher zu laut. Vor Allem in Proberäumen wirds mit Vollröhrentop und 4x12er schnell mal viel zu laut und trotzdem is der Sound noch nciht ganz dort wo man ihn gerne hätte... Besser wäre: Vollröhre + Isolation Cabinet (Isolierter 1x12er) Allerdings brauchst dann auch wieder eine PA :D


Vorteile PA:
  • Die Lautstärken von allen Instrumenten sind leicht regelbar und einstellbar
  • Der Sound von der ganzen Band wird bei den Proben besser werden
  • Eventuell bezahlt die ganze Band mit und somit wirds für dich billiger :D


Nachteile PA:
  • Live wirst du damit warscheinlich nicht viel anfangen (da du denk ich mal nicht wirklich so viel Geld dafür in die Hand nehmen willst)
  • Was wenn die Band einmal auseinander geht? Dann hast du eine PA und einen nicht wirklich guten Amp => Dein Sound bleibt wie er ist.
  • Wenn alle zusammen bezahlen, dann müsst ihr überlegen was passiert wenns mal irgendwelche Änderungen innerhalb der Band gibt (Neue Musiker; Musiker verlässt Band ...)


Soweit mal eine strukturierte Kurzfassung dessen was mir auf die Schnelle dazu einfällt.
 
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Vielen Dank für eure Antworten! Wenn mans so auflistet, scheint der Fall eigentlich klar :D

Was für mich allerdings noch Gründe für einen neuen Gitarrenverstärker sind:
  • Die Verbesserung meines Gitarrensounds hat zurzeit Priorität. Das Keyboard kommt nicht in allen Songs zum Einsatz und der Gesang ist (so seltsam das auch klingen mag) brauchbar.
  • Nach zig Jahren mit dem gleichen Übungsverstärker, bekommt man zwangsläufig Lust, sich einen neuen zu kaufen.

Nun zu den Finanzen: Preisbereich von 1000 bis 2000 CHF, also etwa maximal 1600 €. Bei den Gitarrenverstärkern weiss ich, was ich dafür kriege, bei PA-Teilen habe ich weniger Ahnung.


Ich würde nun gerne Variante 2 ein wenig näher betrachten.
Für die PA bereits vorhanden sind:
  • Sennheiser E 845,
  • Mackie SRM 350,
  • eine Loopstation und
  • diverse Kabel
Was wäre eurer Meinung nach eine sinnvolle Erweiterung dafür?
Ich hätte da an ein einfaches Mischpult (z.B. sowas (da man das ja auch für Aufnahmen verwenden kann, könnte ich damit auch alleine noch was anfangen)) und eine zweite, identische Box gedacht. Das wäre für mich auch ohne Hilfe der anderen Bandmitglieder günstiger als ein neuer Gitarrenamp.
Aber wie schon gesagt, ich weiss nicht wirklich auf was ich da beim Kauf genau achten muss und welche Grössenordnung bzw. welchen Funktionsumfang die Geräte für unsere Zwecke haben sollten. Es sollte natürlich auch mittelfristig zukunftssicher sein, sodass man die Anlage erweitern kann und nicht ersetzen muss. Das soll jetzt nicht unbedingt in eine Kaufberatung ausarten, es geht mehr um eine allgemeine Beantwortung der Fragen Was? Wie gross? und Wie viele davon? ;)
 
Ich bin zwar auch nicht so der Fachmann aber ich geb mal meinen Senf dazu: =)
Also die Mackie ist auf jeden Fall in Ordnung würde ich sagen. Eine Zweite wäre natürlich besser.
Das Yamaha MG166CX hatte ich auch mal. Ist ein super Teil. Für den Preis Unschlagbar. Die Effekte sind sehr brauchbar und auch der Kompressor in jedem Kanal ist genial.
Von der Kanalanzahl sollte es auch gehen. Schlagzeug nehmt ihr ja momentan nicht ab hätte aber (zumindest für eine "kleine" Abnahme) auch noch Platz.
Momentan hättet ihr ja belegt: 2x Gitarre, Gesang, Keyboard. Das wären dann vier Eingänge. Dann vielleicht mal noch ein Bass und vielleicht kommen mal noch zusätzliche Gesangsmikros dazu.
Also falls das wirklich nur für den Proberaum wäre, ginge vielleicht auch eine Nummer kleiner. Ansonsten kann ich das Mischpult nur empfehlen.
Aber über das USB könnt ihr nur die SUmme aufnehmen also nicht jeden Kanal einzeln. Da denken manche nicht dran. =)
 
Mackie passt denk ich auch ... Eine zweite dazu ist sicher hilfreich, da ihr (wenn alle über die Anlage spielen) damit den Sound besser aufteilen und verteilen könnt.
Ausserdem habt ihr mit den Dingern den Vorteil, dass sie sich auch als Monitore eignen ... Ihr könnt sie also auch Live verwenden :D
Das wären dann also ca. 380€ für noch eine Mackie SRM 350 dazu würd ich euch 2 Stative empfehlen, damit wirklich jeder im Proberaum was davon hat und nicht nur der der gerade hinter der Box steht ... Da reichen aber auch irgendwelche günstigen, da ihr sie ja denk ich mal eh aufgebaut lasst.
Beim Mischpult würd ich drauf achten, dass ihr genug Kanäle habt! Auch wenn es jetzt vielleicht nicht danach ausschaut aber meistens kommt noch irgendwas dazu und man braucht auf einmal mehr Eingänge ... Ich bin daher ein Fan von den 16 Kanälern! Klingt jetzt fürs Erste viel zu viel, aber ihr braucht derzeit: 2x Piano; 2x Gitarre; 1x Bass; 1x Gesang, macht also 6 Kanäle ... Wollt ihr für Aufnahmen oder so mal das Schlagzeug abnehmen, dann kommen da ca 6-8 Kanäle dazu! Also seid ihr bei 12-14 Kanälen!!! Dann würden euch noch 2 bleiben. Braucht nur einer der Gitarristen mal auf ein Multi und Stereo Effekte umsteigen und schon wirds knapp. Das mit der USB Aufnahme ist zwar verlockend aber man kann damit auch nur eine Stereo Spur aufnehmen! Einen Laptop (oder PC) braucht ihr dafür natürlich trotzdem, und wenn nur Stereo, dann könnt ihr bei jedem Mischpult einfach die Rec Out oder Kopfhörer oder AUX Kanäle auch nehmen und bei der Soundkarte an schließen.
Mischpult mäßig wäre das so von 500€ aufwärts. Also mit in Summe 1000€ bist eigentlich sicher dabei! Dann würden dir noch ca 600 bleiben um in was E-Gitarre mäßiges zu investieren :D
 
Das klingt doch schonmal gut. :)

Also vorerst würden nur meine Gitarre, Gesang und Keyboard über die Anlage verstärkt. Bass haben wir leider noch keinen (Interessierte dürfen sich gerne per PN bei mir melden^^). Aber eben, vielleicht kommen später noch die andere Gitarre, Bass und eventuell weitere Mikros für Backing Vocals dazu, da darf es ruhig ein paar Kanäle zu viel haben.

Ich werde noch ein paar Tests mit der vorhandenen Box machen und mich mit dem Rest der Band beraten, mal sehen, was da noch für Meinungen und Wünsche kommen.
 
Das schöne an der PA-Lösung ist, dass man sie für relativ wenig Geld einfach mal testen kann: Schaut euch bei den PA-Vermietern in der Gegend um und mietet euch für eine Probe etwas, was neu in eurer Preisklasse liegt. Dann seht ihr schnell, ob ihr damit ans Ziel kommt.

Darüber hinaus bin ich der Ansicht, dass es sehr schwer bis unmöglich ist, ohne Bassist einen wirklich runden, raumfüllenden Bandsound hinzubekommen. Klar gibt es einzelne Gegenbeispiele, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass mit einem Bassisten dein Gitarrensound gar nicht so schlimm ist. Denn meistens hat man eher Probleme mit zu fetten, basslastigen Gitarrensounds, die jegliche Transparenz im Bandsound zunichte machen.

Eins noch: Wenn du über das Board einen Bassisten finden willst, wäre ein ausgefülltes Profil, zumindest mit Ortsangabe, sicher hilfreich.
 
Ich habe mich auch für die erweiterte PA entschieden, seit Freitag bin ich im Besitz eines Mackie ProFX12. Wir hatten eben gerade Bandprobe (leider diese Woche ohne Schlagzeuger) und soweit funktioniert alles wie gewünscht. Meine Gitarre hat deutlich mehr "Druck" und "Volumen", das Keyboard übersteuert nicht mehr bei hoher Lautstärke, Gesang mit Hall ist nett und Flöte mit Hall klingt göttlich!

Mit der Box habe ich noch gewartet, aber eine zweite wäre nicht schlecht. Ich werde auch ziemlich sicher bei der Mackie SRM bleiben, allerdings habe ich mir überlegt, statt einer zweiten SRM 350 (10 Zoll Lautsprecher) eine SRM 450 (12 Zoll) zu kaufen. Wäre das eine klangliche Verbesserung? Gitarrenboxen verwenden ja auch meistens 12 Zöller. Oder ist das kontraproduktiv, zwei unterschiedliche Boxen zu verwenden? Stören die sich dann womöglich gegenseitig oder klingt das nicht mehr ausgewogen?



Bzgl. Musikersuche: Ich habe nicht wirklich damit gerechnet, auf den Kommentar oben tatsächlich Reaktionen zu erhalten ;)
Ich werde demnächst eventuell im entsprechenden Bereich eine Anzeige mit den erforderlichen Details erstellen.
 

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