iPad Air 4 (2020) + Interface: Fragen bzgl. Kompatibilität, Anschlüssen, Latenzen & MIDI

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Nur1Typ
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Hallo,
ich stehe kurz vor dem Kauf eines neuen iPad Air, da es für viele Zwecke eine all-in-one Lösung für mich wäre. Meine Entscheidung hängt zZ nur noch davon ab, inwiefern sich meine Pläne, meine Musikproduktion darauf zu verlagern, verwirklichen lassen. Ich habe im Internet schon einiges herausgefunden, darunter aber auch mögliche Probleme. Ich bitte daher um Hilfe bei der Klärung einiger Fragen. Ich bin ein totaler iPad Neuling und habe davor mit einem Korg D888 und Ubuntu Studio gearbeitet, also in ganz anderen Welten.

Geplantes Setup:
- Soundquellen: Gitarre, Bass, Gesangsmikrofon (Kondensator)
- in Zukunft die Möglichkeit, meine Gitarre als MIDI Controller zu verwenden: Also entweder Tonabnehmer, wie GK3 oder Fishman TriplePlay oder Audio-To-MIDI Software, wie Jam Origin (ist glaube ich für's iPad verfügbar, oder?).
- ein Recording-Interface zur simultanen Aufnahme von Gitarre/Bass und Gesang - also min. 2 Spuren (lieber mehr), Phantomspeisung, 2 Kopfhörerausgänge (wichtig), gerne Strom über USB und (ggf.) MIDI Kompatibilität
- USB-C hub dieser Art.
- iPad Air 4 - simultan als DAW, Drumcomputer und MIDI-Soundmodul

Bisher habe ich folgende Interfaces im Blick (bin offen für weitere Vorschläge):
- SSL 2+
- Focusrite Scarlett 8i6
- Steinberg UR44 bzw. UR44C
- M-Audio AIR 192|14

Fragen:
  • Welche Interfaces sind überhaupt mit dem iPad Air 2020 kompatibel? Der "Apple Bull$#t" & "Class Compliance" Teil dieses Videos (02:21 - 07:35) hat mich etwas unruhig werden lassen. Zudem heißt es in diesem Video (00:18), dass bei den Scarlett Modellen über 4i4 eine Verbindung mit einem PC oder MAC nötig ist, um bestimmte Parameter mit der Focusrite Control Software einzustellen, welche nicht für das iPad verfügbar ist. Da würde ich vor dem Kauf gerne sichergehen, dass das Gerät überhaupt voll kompatibel ist.
  • Der USB-C hub besitzt nur einen USB-C Anschluss zur Stromversorgung und ansonsten einen USB-A Anschluss, an welchem das Interface hängen soll. Viele der Geräte haben aber einen USB-C Anschluss. Ist es ein Problem sie an eine USB-A Dose zu hängen, die dann via USB-C am iPad hängt? Oder bräuchte ich einen USB-C hub mit mehreren USB-C Dosen, von denen eine der Stromversorgung dient und an einer anderen das Interface hängt? Gibt es das überhaupt? Das UR44C "mit iPad Connectivity" kann etwa nur an einer USB-C Dose angeschlossen gleichzeitig mit Strom versorgt werden.
  • Stichwort Stromversorgung, ganz allgemein gefragt: Wird über die USB-C Dose des Hubs das iPad und das Interface gleichzeitig mit Strom versorgt? Habe da nämlich auch irgendwo einen Post gefunden, laut dem das iPad während des Betriebs mit dem Interface nicht geladen wird, was äußerst ungünstig wäre. Da fiel, glaube ich, das Wort "Pass-Through-Charging", welches nicht alle Hubs anbieten.
  • Wie sieht es mit Latenzen und Monitoring bei solchen Setups aus? Wenn ich etwa meine Kopfhörer am Interface anschließe, kann ich dann problemlos den Klang der iPad DAW und mein Mikrofon/Instrumentensignal hören?
  • Wie sind die Latenzen vom 3.5 mm Audio Output des USB-C hubs?
  • Wenn ich einen MIDI Controller (z.B. meine Gitarre mit entsprechendem Tonabnehmer) an das Interface angeschlossen habe und das iPad Air diese Signale verarbeitet, ohne dass eine DAW App läuft - höre ich den Sound über den 3.5 mm Kopfhörer Ausgang des hubs oder an dem des Interfaces? Oder anders gesagt, höre ich am Kopfhörerausgang des Interfaces den Systemsound des iPads, oder wie läuft das genau ab?
  • Wie sieht es mit der gleichzeitigen Aufnahme von Audiosignal (zB Gesang) und MIDI Signal - entweder MIDI Signal -> iPad -> Soundmodul App -> DAW App oder Gitarrensound -> iPad -> Audio-to-MIDI App -> Soundmodul App -> DAW App - aus?
Das war's glaube ich für's Erste. Vielen Dank schonmal!
 
Eigenschaft
 
Hallo...

Teilantworten:

Monitoring geht üblicherweise über das Interface, schliesse ich allerdings nachträglich (bei meinen iPad 6) den KH an das Pad an, hat dieser Vorrang.
Für das UR44C gibt es eine IOS App.
https://apps.apple.com/de/app/dspmixfx-ur-c/id1471984454

Latenz bei Monitoring am KH Interface ist bei mir sehr gut (beim Recorden nehme ich natürlich direct Monitor)
Auch Midi Klangerzeugung höre ich entweder über KH-Interface oder KH-Pad (s.o.)
Wenn eine DAW (auch Garageband), Mehrspurrecording erlaubt, kannst du Audio und Midi gleichzeitig recorden.

Zum Strom kann ich mangels USB C (iPad) nichts sagen, allerdings haben alle dien Interfaces auch sep. Stromversorgung.
Was welche Drittanbieter USB Hubs an Audio und SAtrom wohin abgeben, muss man (mühselig) recherchieren und hier würde ich mir mehrere HUBs bestellen und testen.
 
Zum Strom kann ich mangels USB C (iPad) nichts sagen, allerdings haben alle dien Interfaces auch sep. Stromversorgung.
Was welche Drittanbieter USB Hubs an Audio und SAtrom wohin abgeben, muss man (mühselig) recherchieren und hier würde ich mir mehrere HUBs bestellen und testen.

Man kann ein stromversorgendes USB-C-Hub anschließen und daran wiederum das Audio-Interface. Von diesen Hubs gibt es eine ganze Menge, allerdings auch viel sehr günstiger "Schrott". Ich habe mir ein paar angesehen und war eher enttäuscht. Ansonsten gibt es noch USB-C-Splitter, wo Du die Investition eines Hubs sparst und gleichzeitig laden und ein einziges USB-C-Gerät anschließen kannst.
 
Man kann ein stromversorgendes USB-C-Hub anschließen

Kann man.

allerdings auch viel sehr günstiger "Schrott".

Stimmt. Allerdings ist @Nur1Typ (gibt es den eigentlich noch? Bisher schweigen im Walde.) auf dem richtigen Weg. Der von ihm verlinkte HUB unterstützt "PD" = Power Delivery. Hierbei übernimmt ein Controller im Hub die Stromversorgung angeschlossener Geräte. Das Netzteil des Pad kommt dann direkt an den Hub.

Hochzurechnen wäre, ob das Netzteil vom Pad alle angeschlossenen Verbraucher laden, bzw. versorgen kann. Kann es das nicht, muss ein stärkeres Netzteil her.

In der Regel funktioniert PD nach USB-C Standard anständig. Es sollte aber explizit im Datenblatt stehen. Tut es das und es funktioniert nicht, dann kann man das Teil wegen Mängel zurückschicken......
 
Ja, mich gibt es noch.
Vielen Dank schonmal für die Auskünfte. Ich werde mir das iPad jetzt sehr wahrscheinlich mit dem UR44C bestellen. Werde hier dann meine Erfahrungen damit schildern.

Nur bei der Wahl des USB-Hubs habe ich noch keine Entscheidung getroffen. Das, welches ich verlinkt habe, würde wahrscheinlich nicht zur Schutzhülle passen, welche ich bereits bestellt habe. Zudem brauche ich kein SD-Kartenlesegerät. Ein 3.5mm Kopfhörerausgang wäre allerdings praktisch, auch wenn man wohl vorsichtig sein muss, da das iPad dem angeblich automatisch Priorität gibt, wenn ein Interface angeschlossen ist. Eine leistungsstarke Stromversorgung zur Befeuerung des iPads und des Interfaces über USB wäre wünschenswert. Muss mich da wohl nochmal schlau machen.
 
Ein 3.5mm Kopfhörerausgang wäre allerdings praktisch, auch wenn man wohl vorsichtig sein muss, da das iPad dem angeblich automatisch Priorität gibt, wenn ein Interface angeschlossen ist.

Das ist nach meiner Erfahrung nur so, wenn Du Apps benutzt, die keine spezifische Unterstützung für externe Interfaces haben. Also solange Du eine DAW benutzt dürfte das kein Problem geben. Aber (wie im Link den ich Dir geschickt habe beschrieben) andere Apps ohne spezifische Unterstützung sprechen nur die interne Hardware an. Das würde also bei z.B. Skype ein Problem. Aber für den von Dir beschriebenen Zweck müsste es so gut funktionieren, wie Du es geplant hast.
 
Bin gerade zufällig über die Google Suche auf diesen Thread gestoßen und habe festgestellt, dass das ja mein eigener gewesen ist und ich mich hier nochmal melden wollte. Vielleicht könnte es in der Zukunft ja noch der ein oder anderen Person helfen.

Fazit: Seit fast 2 Jahren nutze ich zufrieden das Setup iPad Air 4 (Cubasis App) + UR44C und habe mir vor einigen Tagen sogar ein zweites UR44C gekauft, um eins im Proberaum und eins Zuhause zu haben. Ich finde es unglaublich komfortabel einfache Mehrspuraufnahmen im Proberaum direkt aufs iPad aufnehmen, noch vor Ort einen Mixdown auf Gdrive hochladen, die Aufnahmen auf dem Tablet mit nach Hause nehmen und selbst unterwegs im Bus/Bahn daran arbeiten zu können. Von solchen Möglichkeiten hat man früher nur träumen können.

Ich beantworte meine eigenen Fragen von oben:
  • Das Interface ist durch die dspMixFx App vollständig mit dem Tablet steuerbar.
  • Es ist möglich, Interface und Tablet gleichzeitig mit Strom zu versorgen. Ich nutze hierfür den Sitecom USB-C to USB-C+PD Hub 4 Port CN-386 v1 001.
  • Die Kopfhörerbuchse des Interfaces erlaubt latenzfreies Monitoring und Eingaben auf dem Tablet (z.B. Touchscreen Drumpads einer App) sind ebenfalls latenzfrei. Bei Overdubs ist keine Latenzkorrektur nötig.
  • Da sich Bluetooth Audio beim iPad Air 4 nicht mit der Cubasis App verträgt, habe ich einen separaten USB-C-zu-3,5 mm Klinken Adapter von hama zum unterwegs Abhören. Der Klang ist dabei ebenfalls latenzfrei.
  • MIDI hat bei mir bisher problemlos funktioniert. Oft nutze auf dem Tablet die App "Patterning 2" als einfache Drum Machine und synchronisiere sie mit meinem Pigtronix Infinity Looper über den MIDI Anschluss des Interfaces. Oder: Ich kann mit der oben erwähnten App "MIDI Guitar" mein vom Interface kommendes Gitarrensignal auf dem Tablet in ein MIDI Signal umwandeln, damit direkt ein Soundmodul auf dem Tablet ansteuern, oder es über den MIDI Ausgang des Interfaces an einen externen Synthesizer schicken und dessen Klang wiederrum mit dem Interface aufnehmen. Dabei kommt es nur zu einer sehr geringen Latenz, welche verständlicherweise bei der Umwandlung von Audio zu MIDI entsteht. Das alles funktioniert "out of the box", ohne viel in Einstellungsmenüs wuseln zu müssen.
 
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