Irish-folk Musik mit 5 string Banjo

[lauser]

Hallo liebe Leute!

Wie ich bereits gelesen habe wird in der Irish-Folk Banjomusik stets ein Tenor-Banjo verwendet?

Hatte dieses We ein Gespräch mit einem guten Freund der meinte mann könne diese Stilrichtung auch mit einem 5 string spielen und

auch alle Saiten dazu verwenden also nicht als Begleitung gedacht.

Jetzt meine Frage ob dies stimmt b.z.w.ob es passende Lieder mit Tabs od. eben für einen Anfänger mit Grifftabellen gibt.

Er besitzt auch ein 5 string aber ihm gefällt Bluegrass und Clawhammer nicht!!!


würde mich über antworten freuen

lg
lauser

 

[Uschaurischuum]

Sicherlich kann man auch mit einem Instrument, das ursprünglich für eine ganz bestimte Sache gedacht war, auch eine andere Musikrichtung spielen. Traditionell wird im Irish Folk eben ein viersaitiges Banjo gespielt, dass obenderein auch noch besonders gestimmmt ist, nämlich mit der Stimmung einer Mandoline, um eine Oktave nach unten versetzt.

Stellt sich halt die Frage, ob du möglichst authentischen Irish Folk spielen willst, oder eine ganz bestimmte eigene Variante ausarbeiten möchtest. Mein High-Strung Sechssaiter hört sich auch niemals richtig nach Blue Grass oder nach Irish Folk an. Damit muss man dann halt leben

 

[fiddle]

Hi lauser,

ich geh mal davon aus, daß du nicht Bluegrass mit Fingerpics spielst, korrekt?

Dann würd ich überlegen, ob du mit Plektron spielen willst.
Das 5-String könnte man auf Tenor-Stimmung umstimmen (in Quinten) nur muß man
den Saitenzug etwas beobachten. Längere Mensur -> geht nicht so hoch.

Oder in Quint, Quint, Quart wie ein irish bouzouki.

Die verkürzte Saite könntest du auf irgendwas dazu passendes bringen, würde dann aber
mit dem Plek kaum gespielt werden.

Für beide Varianten gibts Noten zu kaufen, also für Tenor oder Irish Bouzouki.


cheers, fiddle

 

[Banjo]

Mit Fingerpicks kann man auch schnelle Melodien, wie in vielen irischen Stücken, spielen, es gibt zwei übliche Varianten:

- Melodic ist ein Stil (eingeführt u.a. von Bill Keith), bei dem man schnelle 1/16-Melodien so auf die Saiten verteilt, dass man trotzdem immer abwechselnde Saiten zupfen kann. Dabei kommen oft recht verquere Zupf- und Greifmuster heraus, die man erstmal üben muss und die für jedes Stück wieder anders sind. Ich würde das für einen Anfänger nicht unbedingt empfehlen, gehört eher in den Bereich Fortgeschrittene. Gut gespielt klingen die Melodien sehr flüssig und rund.

- Es gibt auch den "Single String"-Stil, bei dem man den Wechselschlag eines Plektrums in der Regel durch abwechselndes Spiel mit Daumen- und Zeigefinger emuliert. Manchmal nimmt man dann auch den Mittelfinger dazu oder tauscht mal die Reihenfolge der Finger, aber D-Z-D-Z... ist das Grundmuster. Das würde ich ebenfalls als Technik für Fortgeschrittene betrachten. Der erste, der das propagiert hat, war Don Reno, der Klang ist abgehackter als im Melodic-Stil, klingt aber eher nach Plektrum, wie es im Irischen üblich ist.

Aufgekommen sind diese Stile u.a. aus dem Wunsch, "Fiddle Tunes" im Bluegrass, die oft keltische Ursprünge haben, Note für Note auf dem 5-String-Banjo spielen zu können und dabei die Melodie, die sich viel schneller bewegt, als in einem Bluegrass-Gesangsstück, getreulich wiederzugeben.

Einfacher wäre es aber mit einem Plektrum und einer passenden Stimmung, siehe fiddles Post.

Banjo

 

[saitentsauber]

:sufu: Warum? https://www.musiker-board.de/mandol...35-banjo-die-saitenanzahl-welches-fuer-4.html

 

[Banjo]

Danke, stimmt, schon wieder vergessen! Speziell ab hier wird es interessant:

https://www.musiker-board.de/mandol...-saitenanzahl-welches-fuer-2.html#post5373597

Was dort als Beispiel für 5-saitig verlinkt ist, ist der Melodic-Stil.

Banjo

 

[saitentsauber]

Mit Fingerpicks kann man auch schnelle Melodien, wie in vielen irischen Stücken, spielen

Wobei nicht vergessen werden sollte, dass die Melodien sowas wie ein Skelett sind. Zum Leben erweckt wird das Ganze durch Verzierungen, die für bundierte Saiteninstrumente oft ein Problem sind.

 

[fiddle]

Klar, die Verzierungen (Rolls, Triller) machen in der irischen Folklore das Salz in der Suppe aus.

Das mit den Bundinstrumenten seh ich nicht ganz so problematisch, denn wenn man sich
eine session anhört, wo auch Gitarre, Bouzouki und Tenorbanjo mitmischen, dann spielen die
ganz ähnliche bis teilweise die selben Rolls.

Mit Plek, Bünden und ner langen Mensur, würde ich sagen, daß wenn man eine Triole statt
eines Rolls plaziert, man schon ganz gut dabei ist. Das machen die Iren auch oft nur so.
Bei schnellen reels geht oft garnicht mehr. (Ausnahmen und so..)


cheers, fiddle