Ist Cadd9 das gleiche wie C9?

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Philipp Grey
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Hi,

ich hab die Akkordbezeichnung Cadd9 gelesen und frage mich, ob dass das gleiche ist wie C9.
Danke für eure Hilfe.
 
Eigenschaft
 
Hi,
soweit ich weiß, ist Cadd9 nicht das gleiche wie C9.
C9 enthält nämlich zusätzlich noch die kleine Septime also: C-E-G-Bb-D
Cadd9: C-E-G-D

oder allgemein: X9: 1-3-5-7-9 Xadd9: 1-3-5-9

Somit kann Xadd9 auch für maj7 Akkorde (zum Beispiel Imaj7 und IVmaj7) X9 ist dagegen immer dominantisch also eher für V7 zu gebrauchen.

Ich hoffe ich habe jetzt keinen Blödsinn geschrieben, aber im Prinzip müsste es das sein.
 
C9 ist soweit ich weiß einfach ein C Akkord mit zusätzlichem 9. Ton, sonst müsste es doch C79 sein, oder?
 
Das ist aber eine einfache Googlefrage. :D

Bei C9 gehört die kleine Septime dazu (C E G Bb D, Stufen: 1-3-5-b7-9), bei Cadd9 wird nur die None angefügt (C E G D, Stufen 1-3-5-9)
 
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klar, b7...Flüchtigkeitsfehler, sorry

@ Philipp Grey genau andersrum.. die b7 ist in der 9 schon enthalten. Genaus wie in jedem anderen Akkord, dessen Tension über die Okatve geht, also 11 und 13 (oder?)
add heißt dann "hinzugefügt" also auf die Töne, die sowieso zu C-Dur gehören (also C, E und G) wird dann die None, also D, addiert.
Bei C9 werden die Töne einfach logisch nach Terzschichtung draufgepackt also: C gr.3-->E kl.3-->G kl.3-->Bb gr.3-->D
 
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C9 ist soweit ich weiß...

Zur Ergänzung noch ein Blick auf die beiden Akkordtypen:
C oder Cadd9 ist ein Major-Akkord, solche Akkorde treten in Dur-Tonarten nur auf der ersten oder vierten Stufe auf (Tonika oder Subdominante).

Ein C9 kennzeichnet immer einen Dominant-Akkord, der in Dur nur auf der fünften Stufe (Dominante) vorkommt.
Bei C9 ist die diatonische Septim zwangsläufig enthalten, denn erst durch den Tritonus von Terz (bestimmt das Tongeschlecht) und tonleitereigener Septim (bestimmt die Dominante) erhält man die erwünschte Wirkung im funktionsharmonischen Ablauf, z.B. "Höhepunkt" einer Kadenz, Dominantkette, Einleitung einer Modulation...

Bei alterierten Dominanten erstreckt sich die Änderung auf alle Möglichkeiten, also b9, #9, #11, #b13. Das ergibt eine Chord Scale wie z.B. C, Db, D#, E, F#, G#(= enharm. Ab), Bb, C.
Die Akkordsymbole werden von Komponisten/Arrangeuren nicht einheitlich verwendet und einige schreiben mehrere Tensions, andere nicht.
Häufig findet man Jamey Aebersolds knappe Akkordsymbole, z.B. C7+9 (enthält b9, #4,#5) für C7alt, bei Frank Sikora wird der gleiche Akkord auch durch das Symbol C7b13 und bei Sammy Nestico als C+7b9 beschrieben. Das + steht hier für den übermäßigen Dreiklang (sic!) aus Grundton, Dur-Terz und #5.
Sikora weist darauf hin, dass ein 7b13 auch auf HM5 (enthält die reine 5 und b6) hinweisen kann, anstatt auf alteriert. Das sollte man am Kontext erkennen können.

Bei Akkordsymbolen müssen nicht immer alle Töne gespielt werden. Nicht nur für Keyboarder gibt es reichlich Literatur, die sich mit Voicings in verschiedenen Kontexten beschäftigt. M.E. ist es eine gute Übung, ein neues Stück erst in "shell chords" zu spielen und dann um sinnvolle tensions zu erweitern.
http://www.piano-play-it.com/shell-voicings.html
 
Zuletzt bearbeitet:
C oder Cadd9 ist ein Major-Akkord, solche Akkorde treten in Dur-Tonarten nur auf der ersten oder vierten Stufe auf (Tonika oder Subdominante).
Kleine Korrektur: C und Cadd9 kann man auch auf der V spielen. Die Septime ist in den Akkordsymbolen ja nicht festgelegt, und die None ist in der Tonart enthalten. Oder meinst du etwas anderes?
 
... Oder meinst du etwas anderes?

Dem ersten Teil deiner Aussge stimme ich gerne zu, in vielen Stücken der Klassik oder des Folk/Pop/Rock ist der Einsatz von Dreiklängen auch als Dominante üblich.

In ersten Satz meines vorigen Beitrags hatte ich meinen Kontext nicht erwähnt, ich meinte: im Jazz.

Folgt man der Akkord-Skalen-Theorie, würden Tensions oder gar ein Wechsel des Akkordtypus ein anderes Akkordsymbol erfordern.
Besonders die dominant 7 ist dann kein Ton, der bei regelgerechter Notation im Akkordsymbol (optional) stehen kann, sie muss bezeichnet werden.

"Erlaubte" Erweiterungstöne für C wären im einfachsten Fall die diatonische Sexte oder Septim, ein Einsatz verändert das Akkordsymbol C zu C6 bzw. Cmaj7 und Cadd9 zu C69 bzw. Cmaj7(9).

Ein C Dreiklang bzw. ein Weglassen der dominant 7 bei Akkorden mit funktionsharmonisch dominantischer Verwendung würde dieser Stelle in Kompositionen des Jazz die Wirkung nehmen.
Anderer Aspekt: ein Grundelement guter Stimmführung sind Guide Tone Lines. Sie entstehen in der ursprünglichsten Form aus den Terz-Septim Konstellationen der Akkordfolge und sind angesichts der Häufigkeit von IIm7-7 Verbindungen und Dominantketten ubiquitär.
 
Hi Philipp Grey!

Eine Kleinigkeit sei noch nachgereicht, die aber nicht unwichtig ist zu wissen und über die Du letztlich auch ein wenig mitgestolpert bist.
Die Töne c-e-g-bes-d können auf zweierlei Weisen bezeichnet werden:

1) C7/9
2) C9

Für das " Kürzen" der kleinen Septime im Akkordsymbol gibt keinen Grund, der in irgendwelchen Regeln der Harmonielehre zu suchen ist; es ist schlicht Folklore, hat sich eingebürgert. Wer es nicht weiss, stösst in diesem Zusammenhang im Grunde fast zwangsläufig auf Deine Frage.
Und selbst die kleine Septime wiederum " darf " nicht immer gekürzt werden. Wenn einem Akkord Alterationen hinzugefügt werden ( Dies geschieht nur bei Dominantseptakkorden)
muss die kleine Septime wieder rein ins Akkordsymbol. Die Töne c-e-g-bes-des sind als C7/b9 zu bezeichnen, einen Cb9 gibts nicht.

Grüße!
 
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In klassischer Vierstimmiger Harmonie wird beim C9 Akkord die Quinte ausgelassen, man hat also C-E-Bb-D. Da wird der Unterschied zu Cadd9 deutlich: Die Dissonanzen in Cadd9 (C-E-G-D) sind sehr viel "milder". Das D wirkt eher wie ein Vorhalt zum reinen C-Dur Akkord als das er Spannung zur Tonika F erzeugt, Cadd9 wird also eher als I oder IV verwendet. C9 dagegen ist in der Regel immer ein starker Dominant Akkord, eine Verstärkung von C7.
 
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Die Töne c-e-g-bes-d können auf zweierlei Weisen bezeichnet werden:

1) C7/9
2) C9

Ist bes nicht ein zweifach erniedrigtes h, sprich enharmonisch dem a gleichzusetzen? Oder benutzt du ein auf den ersten Blick nicht erkennbares Gemisch aus deutscher und englischer Schreibweise? Also b für h, aber die "Vorzeichen" auf deutsch?

Ansonsten würde es einen Cb9 schon geben, aber das wäre dann ein Cb mit 7 und 9 und nicht ein C mit 7 und b9. Deshalb ist der Unterschied, den du ausführst (C7/b9 vs. Cb9), wichtig!
 
Oder benutzt du ein auf den ersten Blick nicht erkennbares Gemisch aus deutscher und englischer Schreibweise? Also b für h, aber die "Vorzeichen" auf deutsch?
Nein, das ist Niederländisch! ;)
 
Meinst du damit jetzt die Notation oder die Sprache? Falls ersteres :nix:, falls letzteres :D
 
Zuletzt bearbeitet:
... Die Töne c-e-g-bes-des sind als C7/b9 zu bezeichnen, einen Cb9 gibts nicht.
"bes" empfinde ich nicht als eine gebräuchliche Bezeichung, dadurch wird die Sache m.E. unnötig kompliziert.
Gemeint ist mit "bes" offensichtlich "B-flat" (B = dt. H, Bb = dt. b).

Da wir uns gerade mit international üblichen Akkordsymbolen beschäftigen, könnte man gut bei deren Konventionen bleiben.
C E G Bb D = C9 bezeichnet immer einen Dominantakkord, mit Cadd9 ist nie ein Dominantseptakkord gemeint.
Man schreibt bei Alterationen immer die 7 zur Kennzeichnung des Dominantseptakkords dazu, also nicht Cb9, sondern C7b9 oder C7b9.
http://en.wikipedia.org/wiki/Chord_symbol#Notation
 
Meinst du damit jetzt die Notation oder die Sprache? Falls ersteres :nix:, falls letzteres :D
Ich meine die Sprache damit. In Holland heißt das englische B ebenso B, erniedrigt "Bes", doppelt erniedrigt "Beses".
Vielleicht benutzt der MathiasL das freie Notensatzprogramm Lilypond, dessen Muttersprache niederländisch ist.

Ansonsten stimme ich zonquer voll zu - Verwirrung hat man schon genug mit deutscher und englischer Schreibweise, da braucht's nicht noch eine dritte.
Am Sinnvollsten ist es wohl (und hat sich hier auch gut eingebürgert), im Jazz-Kontext die englische (internationale) Schreibweise zu benutzen.

Viele Grüße
Torsten
 
Meinst du damit jetzt die Notation oder die Sprache? Falls ersteres :nix:, falls letzteres :D

Es stimmt schon : "Bes" ist die niederländische Bezeichnung für das deutsche "B" bzw. das englische "B♭".

Von "internationalen" Notenbezeichnungen würde ich im allgemeinen nicht reden. Die englischspachigen Bezeichnungen sind heute eben sehr verbreitet. Das "international" trifft am ehesten auf die Genres zu, die im englischsprachigen Raum entstanden sind und internationale Bedeutung erlangten: Jazz, Blues, Rock etc.

Das betrifft aber beileibe nicht die ganze Musik, selbst in Europa nicht (siehe Anderssprachige Tonbezeichnungen).

Viele Grüße

Klaus

P.S.; Be-3 war schneller
 
Ok, damit wäre diese Unklarheit ja auch beseitigt:great: Ich dachte auch nur, dass ich den Punkt anspreche, weil es eben in den "üblichen" Notenbezeichnungen, die hier so Verwendung finden (eben Deutsch und Englisch), in der obigen Fassung einfach nicht stimmt.
 

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