Hi, DarkSpy,
hm, tonal macht es keinen grossen Unterschied, beide arbeiten ja recht linear, aber die Richtcharakteristik ist schon sehr verschieden - für Einzelgesangsaufnahmen würde ich das ME67 beispielsweise keinesfalls mehr empfehlen - das ME67 ist eindeutig für weiter entfernte Quellen entwickelt, während sich das ME66 beispielsweise auch noch als Rednerpultmikrofon gut macht.
Da du Filmer bist: ich arbeite als Post-Tonbearbeiter unter anderem bei einer DVD-Serie mit Vogelfilmen mit simultanem Echtton für einen grossen deutschen Verlag.
Die beiden eigentlichen Autoren und Filmer haben letztes Jahr unter anderem das ME66 und ME67 massiv durchgetestet, bei den nachträglichen Bearbeitungen hat sich gezeigt, daß das ME66 deutlich authentischere und natürlichere Atmo und Lebensraum-Aufnahmen gebracht hat, aber nicht in der Lage war einen freilebenden Vogel auf die typischen Aufnahmeentfernungen ausreichend akustisch zu isolieren - ich habe mir nen Wolf dabei gefliltert, bei den Versuchen, die Vögel freizustellen.
Genau entgegengesetzt mit dem ME67, kein Problem den Vogel zu isolieren, aber Probleme mit der Authentizität der Atmos...
Problem beim ME67: alles was in der Keule liegt, wird massiv verstärkt, ein Flugzeug Kilometer hinter dem Vogel aber in der Keule macht die aufnahme fast unbrauchbar, ebenso eine Fliege, die zwischen Vogel und Mikro durchfliegt...
Ausserdem reagiert das ME67 deutlich stärker auf Störungen im Nahfeld wie Berührung oder wind.
Ergänzend muß man natürlich sagen, daß die typischen Vogellaute grösstenteils im Bereich der maximalen Richtwirkung des ME67 liegen, aber auch bei tiefen Lauten, wie bei der Taube oder der Eule, war die Tendenz diesselbe.
Universeller ist jedenfalls das ME66 - was aber für dich das richtige ist, kann ich nicht sagen, weil ich deine genaue Anwendung ja nicht kenne.
ciao, Deschek