Ist Relic noch Hip, Top oder schon Flopp ?

  • Ersteller mr.coleslaw
  • Erstellt am
...Definitionen nach 100 Beiträgen, in denen sich die Leute offenbar doch einigermaßen verstanden haben, sind vielleicht doch etwas müßig ....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
der Versuch, Magie zu replizieren
... oh, vielleicht geht es auch um Zauberstäbe? ;) aus meiner Sicht aber auch eher im Bereich der HarryPotterMagie zu suchen als in der tatsächlichen :D
 
Ich habe dem Relic Hype immer skeptisch bis ablehnend gegenüber gestanden weil es im Grunde maximal absurd ist. Denn: Je besser z.B. eine originale Sechziger Strat erhalten ist, desto höher ist deren Wiederverkaufswert.

Mir tut jede noch so kleine Schramme in meinem Gear fast physisch weh. Ich pflege und erhalte mein Zeug so gut es geht.

Einzig meine CS Limited Edition 64 Telecaster ist ein Relic Modell. Sie gefällt mir trotzdem und so merkwürdig es klingen mag finde ich, dass es zu ihr "passt". Ich hatte zuvor eine japanische 62 Custom, zweifelsfrei nach deren Bestückung mit CS NoCaster PU's ein tolles Instrument, allerdings mit der Haptik und Anmutung eines Möbelstückes.

Fast vergessen: Ich besitze auch noch eine Heritage H150 Light Aged LTD Paula. Sie ist mit SD Antiquities und NOS Oil Caps ausgestattet. Sie ist in Anlehnung an die '59 Burst gefertigt und hat lediglich leicht vergilbte Plastik Parts, verkratzte PU Kappen und ein paar ganz leichte Gürtelschnallen Scratches.

Von Letzteren vermute ich sogar, dass sie aus Versehen beim Ausprobieren von irgendeinem Kunden im Shop verursacht wurden. Diese Gürtelschnallen-Kratzer haben sich für mich letztlich als extrem segensreich herausgestellt. Ich bin absoluter Les Paul Hasser, ich finde dieses schwere Monster total hässlich! Aber: Nichts mir Bekanntes erzeugt diesen nie enden wollenden singenden Ton. Außerdem kann meine knackig wie eine Tele!

Als sie bei mir ankam, ich hatte sie übers Netz bestellt, war ich der absoluten Überzeugung, dass ich sie ungespielt zurück senden würde. Sie durfte nichtmal in mein Spielzimmer. Die Gürtelschnallenkratzer wollte ich als Grund für die Rücksendung angeben......bei einer Light Aged, das wurde mir klar, eine fragwürdige Aktion.

Zum Glück habe ich sie dann doch noch an den Amp angeschlossen und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Hab nie zuvor und auch danach etwas Besseres gehört, habe auch ein paar Gibson "R9" angespielt, die waren nicht besser.....

Übrigens empfinde ich es nicht so, mich für meine Aged Instrumente rechtfertigen zu müssen. Ich beteilige mich an einer Diskussion. Auf mein Konsumverhalten haben Meinungen Anderer keinen Einfluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
naja, Relic kann schon ok aussehen. Ich weiß nur nicht ob es mir den immensen Aufpreis zum Standardmodell Wert wäre. Klingen werden Sie beide genauso. Die Sache mit dem Lack halte ich für totalen Humbug. Es gibt alte Strats aus dem 50ern und 60ern - die ja tooootal super klingen und trotzdemdem einen Polylack haben. Die Sonderfarben gab es nämlich von der Autoindustrie. Die hatten kein Nitro.

Zudem - wenn es so einfach wäre eine Gitarre zum Klingen / Atmen zu bekommen, warum trägt man dan überhaupt Lack auf ? Der macht doch den ganzen Sound kaputt ???

Ich finde aber so ne alte Gitarre hat schon Charme. Allerdings finde ich die ganz stark ge-agedten Modelle übertrieben, ganauso wie die, die unter der abgeschrubbten Lackschicht noch eine andere Farbe haben... wie 2 Schichten Lack ? Kann doch gar nicht klingen ;-)
 
... wie 2 Schichten Lack ? Kann doch gar nicht klingen ;-)
Dafür klingt der Gilmour mit seiner Black Strat so sche*e. Schwarze Farbe übergepinselt über Sunburst geht ja gar nicht .... ohne die viele Farbe hätte er ein berühmter Gitarrist werden können, aber so isses nix geworden ...

Abgesehen davon, gibts eigentlich für so Teile wie in der Bildstrecke echt Kundschaft?

(Achtung subjektive Meinung!)
Ist ja ärger peinlich als "Hello Kitty"
!!Subjektive Meinung Ende!!


46498.jpg
 
Da hast Du Recht! Bedürfnisse müssen geweckt werden.
 
Dafür klingt der Gilmour mit seiner Black Strat so sche*e. Schwarze Farbe übergepinselt über Sunburst geht ja gar nicht .... ohne die viele Farbe hätte er ein berühmter Gitarrist werden können, aber so isses nix geworden ...

Abgesehen davon, gibts eigentlich für so Teile wie in der Bildstrecke echt Kundschaft?

(Achtung subjektive Meinung!)
Ist ja ärger peinlich als "Hello Kitty"
!!Subjektive Meinung Ende!!


46498.jpg

ich sage ja nur, dass es mir nicht gefällt, wohl aber Relic, sofern es gut gemacht und nicht übertrieben ist. Die Sache mit dem Lack sehe ich eben auch kritisch, weil ich nicht glaube, dass das dramatischen Einfluss hat, da es sowohl mit Poly- als auch mit Nitrolack Modelle gibt die gut oder schlecht klingen. Ist eben eine kaum nachweisbare Sache
 
Das meiste an Aging was ich bislang gesehen habe fand ich grenzwertig, auch von namhaften Custom Herstellern. Vieles dessen bewegte sich auf dem Niveau zur Fender Road Worn Serie. So richtig kann mir meine eigene CS Tele gefallen:


Sehr organisches und "natürliches" Aging.
Sie ist letztlich sehr inkonsequent geaged weil Hals und jeweis großflächige "Lackschäden" dünn transparent überlackiert wurden. Macht Sinn, weil sie so nicht weiter übermäßiger Abnutzung ausgesetzt ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sie ist letztlich sehr inkonsequent geaged weil Hals und jeweis großflächige "Lackschäden" dünn transparent überlackiert wurden. Macht Sinn, weil sie so nicht weiter übermäßiger Abnutzung ausgesetzt ist.
Das ist sowas was ich dann überhaupt nicht mehr verstehen kann. Ich meine kann ja jeder machen was er will, aber erst nicht abwarten können bis die Gitarre auf natürlichem Weg altert, aber dann in diesem Zustand konservieren wollen, dass da bloß nichts mehr dran kommt? Irgendwie absurd für mich.

Erinnert mich an einen Kollegen meines Bruders, der sich einen eh schon recht teuren rustikalen Esstisch für eine recht stolze Summe zusätzlich hat agen lassen. Da sind ordentlich Macken reingekloppt und großzügig Flecken draufgemacht worden. Als er aber dann aus Versehen selbst noch eine kleine Macke in die Tischplatte gemacht hat, hat er sich noch ein Glasplatte anfertigen lassen, die jetzt die Oberfläche gegen weitere Beschädigungen schützt. :dizzy:

Ich gebe ja zu dass so manche künstliche gealterte Gitarre richtig gut ausschaut, aber ich mag es einfach lieber authentisch. Ich würd mir auch nie Fliesen in Holzoptik holen, entweder echt oder ich lass es.
Und nur weil ich künstliche gealterte Gitarren peinlich finde, sollen andere doch damit glücklich werden, nur sollten die auch akzeptieren, wenn ich dafür keine wirkliche Begeisterung aufbringen kann und sich dadurch nicht genötigt sehen ihre Entscheidung rechtfertigen zu müssen. Genauso kann ich es akzeptieren wenn hier jemand sagt, wie kannst du nur deine Gitarren mit Aufklebern verunstalten, das ist doch komplett bescheuert. Ist halt deren Meinung, mir gefällt es und das reicht doch :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
das ist doch komplett bescheuert. Ist halt deren Meinung, mir gefällt es und das reicht doch :)
jap, absolut ! Ist wie mit meiner "unlackierten" PRS. Bei Gibson nennt sich das wohl Road Worn, oder so ähnlich. Ist eben kein Klarlack drauf und daher altert sie auch wesentlich schneller, da der "Lack" auf dem Holz ohne Klarlack nicht wirklich was gegenzusetzen hat. Ich finds seeehr geil, denke in zwei Jahren sieht sie aus, als wäre sie 10 Jahre alt und das ganz von allein :D Daher eigentlich auch die totale "anti PRS", also nix mit Bling-Bling und ultra Porno Ahorn Decke. Aber das macht für mich eben - neben Verarbeitung, Bespielbarkeit und Sound - diesen Reiz an diesem Instrument aus. Ich steh drauf !

Und es wird auch genug Leute geben, die eben dieses Bling-Bling schöner finden, auch gut :)
 
....man muss ja nicht immer von vornherein etwas Böses unterstellen.

Ja, dass man etwas was heile ist, "kaputt" macht, damit es schöner aussieht, kann man kritisch sehen... aber wenn es so als hübscher/besser wahrgenommen wird, ist es letztlich genauso ein Aufwand, den man in ein Finishing steckt, als wenn man die Gitarre an der Poliermaschine auf Hochglanz bringt.
Das die Hersteller die Nachfrage nach Relic Instrumenten befriedigen, ist IMO mehr als logisch, wenn man damit den Umsatz steigern kann.

Das uns Gitarristen der "Relic-Wahn" durch die Hersteller ins Hirn geflößt wird, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen, überschätzt IMO die Fähigkeiten der Industrie bei Weitem und unterschätzt auch die Antennen, die wir Menschen haben, wenn versucht, uns zu manipulieren und Shice als Gold zu verkaufen. Letzteres ist sicherlich möglich, bedarf aber IMO weit mehr als nur ein Produkt anzubieten und ein paar Anzeigen zu schalten.

Interessant ist IMO, das PRS sich wohl nach wie vor dagegen entscheidet, Relic-Modell anzubieten, wobei ein "Relic" Privat Stock -Modell, auch so was wie ein Frack mit Flicken wäre... Da wird der Modegeschmack schon sehr strapaziert.
Nichts destotrotz, ich besitze (@hack_meck sei dank...:)) eine PRS Swamp Ash Special, die fast deckend schwarz lackiert ist und ein Ahornhals mit selbigen Griffbrett hat. Da dieser Gitarre oft und gern gespielt wird, stellt sich hier mittlerweile ganz von alleine ein gewisses "Soft-Relic" ein. Während bei einer Gitarre mit Top-Ten Decke mir auch jeder Dong physische Schmerzen bereiten würde, sehe ich die Kampfspuren an der SAS sehr gelassen. Angesichts dessen das Relic + PRS = absolutes No-Go, finde das um so attraktiver :D. So ticken wir Gitarristen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@hack_meck, die Mira schaut nicht anders aus, als Deine 52er Tele :-D

Wobei die von Dir gezeigte Gitarre eine Bühnengitarre ist und das die Spuren des Tourens sind, nicht eines Handwerkers wie hier:

 
Fur mich verlieren die PRS auch "ihren Glanz" wenn die relict sind.
Die Mira finde ich auch nicht besonders cool, ich mag eher dieses matte, nicht fabrikneue bei Used Look, so komplett runter finde ich leider sieht das schnell künstlich aus.

Ansonsten bin ich für diese leichten Worn Modelle eigentlich zu haben, also wenn der Lack und das Bleck matter ist und so.

Streng genommen sind ja die meisten Les Paul Bursts auch Worn/Relic Modelle :gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wobei ich nochmals darauf hinweise, dass diese S2 Singlecut (es ist keine Mira) eben nicht bearbeitet wurde, um bespielt auszusehen, sondern wirklich so "ramponiert" wurde.

(ab Minute 10:00 im Vortrag PRShs).

Die Gitarre gehört Jack Fowler (Sleeping with Sirens).

JackFowler_APMA.jpg


Sie hier als Beispiel für eine Gitarre im Kontext Aging oder Relic zu zeigen, führt zu falschen Schlüssen.
Allerdings dient sie durchaus als Anschauungsobjekt, dass es nicht lange braucht, um solche tatsächlichen Gebrauchsspuren zu verursachen.
Die Intensität ist entscheidender als die Zeit.

Das Video und hack_mecks Bild sind von der Winter NAMM 2017 im Januar (das Video wurde am 19.01.2017 veröffentlicht), das Bild oben stammt mutmaßlich von der
Vans Warped Tour 2016 (http://www.prsguitars.com/index.php/blog/post/prs_at_the_2016_vans_warped_tour). Gesetzt dem Fall derselben Gitarre ist zwischen beiden Zuständen
lediglich ein gutes halbes Jahr vergangen.
 
Ich bitte euch, die Spuren auf Fowlers Gitte sind Fake bzw künstlich oder ich bin der Kaiser von China.
Schaut euch doch an wie der Typ spielt und wie er mit Gitarren hantiert auf etlichen Live-Videos, dann sollte es auch dem Letzten klar sein. Da passt nichts zusammen, mal davon ab dass es auch schon extrem künstlich aussieht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Übrigens empfinde ich es nicht so, mich für meine Aged Instrumente rechtfertigen zu müssen.
... nanan, das geht ja nun überhaupt nicht, zurück auf Los, ziehe keinen CS-Gegenwert ein, arbeite an deinen Empfindungen und komm wieder, wenn du Buße tun willst ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben