Ist Relic noch Hip, Top oder schon Flopp ?

  • Ersteller mr.coleslaw
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Ich wäre nicht so schnell dabei, meinen Namen in Meier einzutauschen, weil ich behaupte, die Spuren an der PRS Fowlers seien künstlich. So wie der Typ mit seiner Schlaghand agiert (vgl Video vom Vans Warped Auftritt 2016)...

Aber bitte, China braucht Kaiser.
 
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Ich finde es ja spannend, dass man zwar recht "fertig" aussehende Gitarren zu horrenden Preisen erwerben kann. Andererseits, versuch' mal wer auf den einschlägigen 2nd Hand Portalen eine Klampfe mit (erheblichen) "Spielspuren" zu einem vernünftigen Preis loszuwerden. Die Teile liegen wie Blei in den Angebotslisten. Irgendwie schizophren.
 
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versuch' mal wer auf den einschlägigen 2nd Hand Portalen eine Klampfe mit (erheblichen) "Spielspuren"

Musst halt schreiben, dass die Gitarre authentisch "gereliced" oder "geaged" wurde - alles eine Frage der Formulierung. ^^
 
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Rory-Galagher-2.jpg


Natürlich abgenutzt?
 
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Bei Rory würde ich -angesichts seines Lebenslaufes- ganz klar auf eine natürliche Abnutzung tippen.

Könnte mir vorstellen, dass die Gitarre auch nach Whiskey und Qualm roch....;):D
 
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Natürlich abgenutzt?

Schon allein, weil zu jener Zeit kein Mensch auf die Idee gekommen wäre, Zeit darin zu investieren, eine Gitarre künstlich alt aussehen zu lassen. Bei Fotos aus den 60/70ern und vielleicht noch 80ern braucht man nicht fragen, ob natürlich oder künstlich.

"Vintage" (=Weinlese) dagegen meint etwas anderes. Das sind Instrumente aus besonders guten Jahrgängen - unanhängig von ihrem optischen Zustand. zB Les Pauls aus den 50ern, die mit mehr Handarbeit und besseren Hölzern hergestellt wurden. Man muss also unterscheiden zwischen Vintage und Vintage-Look.

Tatsächlich sollen aber auch handwerklich gut gemachte Relics eine positive Auswirkung auf das Spielgefühl und Tonempfinden haben. Dabei geht es dann natürlich nicht um Kratzer und Rost, sondern zB um die Beschaffenheit des Lacks am Hals (weniger "klebrig") oder leicht abgerundete Griffbrettkanten.
 
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ich selber habe mir eine
im Dezember 2016 zu Weihnachten "Fender Road Worn 50s Tele MN 2TS" gekauft. Dachte mir für diesen Preis und dann von Fender geaged. kann ich nichts falsch machen.
Klanglich ist sie "Sahne" optisch mag ich sie nicht. Ich finde die meisten künstlich gealterten Stellen sind einfach nicht originell genug. Abschürfungen sind dort wo sie normalerweise nicht sind und die abgeschliffenen Stellen sind sichtbar maschinell erstellt. Sichtbar maschinell sind die Stellen an meiner Tele wohl nicht..........

Aber dennoch ist mir eine weitaus sauber ohne Macken und Abschleifungen Gitte auf jeden Fall viel lieber. Das Putzzeug steh nie weit entfernt. Bin dennoch kein Putzteufel.
Es muss hald jede(r) für sich selbst entscheiden. ich mags eben schier.
 
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Schon allein, weil zu jener Zeit kein Mensch auf die Idee gekommen wäre, Zeit darin zu investieren, eine Gitarre künstlich alt aussehen zu lassen.
Ja, und wenn man an die Geschichte denkt wie Rory zu seiner Strat kam. Der setzte sich dann bestimmt nicht irgendwann mit dem Schleifpapier hin...
Ich sag's mal so, damals wurden Gitarren generell eher gekauft um Musik damit zu machen... ;)
 
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Der setzte sich dann bestimmt nicht irgendwann mit dem Schleifpapier hin...

Hier O-Ton Gallagher, wie damals "gereliced" wurde:


„Ich bekam sie 1963 aus zweiter Hand. Sie ist Baujahr 1961, hergestellt im November. Ich kaufte sie von einem Typ in einer Tanz-Band, der unbedingt eine rote Gitarre wie Hank Marvin haben wollte. Als ich sie bekam, hatte sie ein oder zwei Kratzer, nichts Schlimmes … Das Sunburst-Finish ist nicht besonders haltbar. Es blättert leicht. Es springt leicht. Wenn man – wie ich – viel schwitzt, dann zerfrisst der salzige Handschweiß mit der Zeit den ganzen Lacküberzug. Außerdem spielte ich Harmonika, und der Ständer schrubbte auch noch gegen die Gitarre. Aber zugegeben – einen Lappen hat das Ding auch nicht allzu oft gesehen.“
 
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Was mir gerade auch noch so in den Sinn kommt, warum überhaupt diese Relics angeboten werden, es kommen so gut keine echten nach!

Schaut man sich mal die Lackpanzer der meisten Instrumente seit den 80ern an, dann werden die nie so altern wie ihre Vorgängerinnen mit wesentlich dünneren Lackierungen.
Meine beiden ältesten Klampfen sind jetzt 24 und 23 Jahre alt und wurden weiß Gott nicht geschont und das bei minimaler Pflege. Aber wie soll man eine 2-3mm PU Lackschicht wie bei meiner Jackson nur mit dem Unterarm durchschleifen? Wenn dann platzt der in ganzen Brocken weg und man hat einen Krater und durch das Plek gibt es maximal feine Kratzer im Lack, die wird niemals so aussehen wie eine viel benutzte Gitarre aus den 50-70ern.
Auch meine Gibson SG mit viel dünnerem Lack ist dieser nach all der Zeit gerade mal etwas stumpf im Bereich der Armauflage, hat 2 kleine Lackabplatzer und die üblichen feinen Kratzer im Anschlagbereich.
Da werd ich auch noch einige Jahre brauchen, bis die auch nur annähernd so aussieht wie eine leicht gealterte Relic.

Da es aber für diese abgerockten Gitarren ja scheinbar einen sehr großen Markt gibt und in den letzten 30 Jahren so gut wie keine echten nachgekommen sind, was liegt da für die Hersteller näher als diese Kunden mit Fakes glücklich zu machen. In so fern ist das vielleicht sogar zu verstehen, was sollen die Leute denn machen, wenn es auf lange Sicht so gut keine echten Alterungsspuren geben wird, so wie man es haben möchte? ;)
 
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Schaut man sich mal die Lackpanzer der meisten Instrumente seit den 80ern an, dann werden die nie so altern wie ihre Vorgängerinnen mit wesentlich dünneren Lackierungen.

Stimmt schon - hinzu kommen rauchfreie Locations, die den natürlichen Gilb vermeiden.

Allerdings ist Rorys Strat nicht unbedingt exemplarisch. Es gibt durchaus auch gepflegtere Modell aus der Zeit. Ich denke, mit dem ansprechenden Umgang, viel Schweiß und 3000 Gigs würde man auch neuere Modelle irgendwann runterschreddern können. Als Hobbymusiker ist das allerdings eher unwahrscheinlich bzw dauert entsprechend länger.
 
Außer die HW1 Strat. Ich hatte eine, auch bei vorsichtiger Behandlung gings nicht ohne Spielspuren innerhalb kürzester Zeit durch die
"schlechte" Lackierung. Das hat mich so genervt daß ich die Gitarre deshalb wieder verkaufte.
 
@LHHC: Ich will etwas aus Deinen Ausführungen herausgreifen. Hat der Lack eine Einbruchstelle bekommen, setzt sich die Korrosion stetig fort.
Also wird es auch Nachschub an benutzungsinduzierten Spuren geben (künstlich nenne ich Relic und Aged nicht, eher manipuliert und manipulierend, weil ein Eindruck bei Dritten erweckt werden soll). Jedoch: Die aktuelle Ausdifferenzierung an Herstellern und Gitarrenmodellen erschwert die ikonenhafte Er- / Überhöhung.
Und so richtig beschränkt sich Agen und Relic auf die Modelle Les Paul, Strat und Tele, also auf zwei Hersteller (der ein oder andere "Kopist", vgl. FGN, berücksichtigt das).
Auch bei den Gitarristen wird es schwierig. Ein Bonamassa geht weit nach hinten, anstatt mit einem neuen Instrument zu spielen (ja, ab und an eine EBMM oder seine Signatures), Billy Gibbons spielt neue Gitarren (wie die Gretsch Billy Bo oder die Helliver Trapezoid), G nutzt ihn aber für die sog. Pearly Gates.
Was den PRS V12 Lack angeht: Ein Panzer ist das nicht.
 
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Ja sicher bröckelt es leichter weiter, wenn ein Anfang gemacht, aber eben total anders, als man das von den alten Gitarren her kennt. Die Macken an meiner Jackson sind alle entstanden, weil ich irgendwo gegen geknallt bin, an der freiliegenden Stelle wird das Holz natürlich auch dunkler. Aber solange da in nächster Nähe nicht nochmal was passiert, weitet es sich eben nicht aus, dafür ist der Lack zu hart. Und das klassische Durchreiben per Unterarm wird bei so einer Lackierung nie passieren.
Meine Gibson hat jahrelang 1-2 Spielstunden pro Tag, plus 1-2 Nachmittage Probe die Woche, dazu noch zig Konzerte unter heissen Scheinwerfern, Temperaturwechsel, Schweiß, Bier... abbekommen und wenn man so will ist der einzige Lohn dieser Mühen der erwähnte stumpfe Lack und ein paar wenige Macken.
Und Fender hat um die meisten Klampfen ähnliche Schutzschilder gezogen.

Bei PRS würd ich vermuten, dass der eigentliche Farbauftrag recht dünn ist, aber einige Schichten Klarlack werden da schon drauf sein um diesen typischen High Gloss Effekt zu erzielen. Kann ich aber wie gesagt nur vermuten, dafür hatte ich noch nicht PRS Gitarren in den Fingern und wenn dann meistens nur kurz.
 
Was wesentlich für die Spurengebung ist, ist der Spieler mit seinen ihm anhängenden Einflussfaktoren.
Wenn Spieler an ihrer Schlaghand Armschmuck locker hängen haben oder Bekleidungsstücke mit penetrationsförderlichen Applikationen (Knöpfe / Nieten usw.) tragen, so dass Oberflächen regelmäßig Impact erfahren, bekommst Du auch harte Lacke durch, dazu noch saure Feuchtigkeit und ab geht der Schutzlack...
 
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Natürlich abgenutzt?
ja bei der weissen PRS sieht das im Armbereich irgendwie zu gleichmäßig aus, als wenn da jemand nen Schwingschleifer oder so drann gehalten hätte. Ich bin der Meinung, das die "Scheuerstellen" gerade im Armbereich, unregelmässiger hätten sein müssen, damit man sagen kann / könnte, sie seien echt. Aber das ist ja auch nur meine Ansicht, vielleicht irre mich auch und das Teil ist wirklich echt ..
 
ich hatte mich damit nie weiter beschäftigt, bis ich mir eine neue Strat gekauft habe, vor ein paar Jahren. Es wurde dann eine Relic, weil ich mich mit ihr sofort wohl gefühlt habe. Klingt gut, fühlt sich gut an und vor allem fühlt sie sich so an, als dass man nicht vorher Handschuhe anziehen müsste oder extrem aufpassen, erst recht kein Ärgern über Macken (außer Dellen am Hals, die ärgern mich immer). Da ich eher eine Drecksau bin, viel mit Gitarre unterwegs, sie auch immer greife, wenn sie in der Nähe ist, kommt mir das sehr entgegen. Und ein Hals mit Relic, ist einfach eine sehr sehr geniale Sache. Überlege schon, wie ich meine Paule entsprechend bearbeiten könnte, aber trau mich irgendwie nicht:rolleyes:

Zum Thema "Ehrlichkeit" und wessen Macken in der Gitarre sind: Ich sehe Relic eher, wie ein Erbstück oder ein Dachbodenschatz
 
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