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Jackie Leven
Wenn man Musiker in ein Genre "Folk aus Irland / U.K." einordnet, darf man nicht an Jackie Leven vorbeigehen.
Jackie wurde 1950 in Fife, Schottland, als Sohn einer Roma-Familie geboren. Gerade in der Zeit seiner frühen Jugend war diese Region Schottlands mit ihrer isolierten, fast insularen Lage zwischen dem Firth of Tay und dem Firth of Forth durch das Clan-System geprägt. In diesem System war Jackie mit seinen Wurzeln ein Außenseiter. Vielleicht hat ihm gerade das ein Gespür und ein Gefühl für Randgruppen und sozial Benachteiligte gegeben. Denn genau diese sind häufig Thema seiner Liedtexte.
In den späten 1960ern trat Jackie unter dem Pseudonym John St. Field und nahm das Album "Control" auf. 1978 gründete er die relativ bekannte Band "Doll by Doll", die stark Punk-beeinflusst war. Trotz mehrerer Alben schaffte diese Band jedoch nie den richtigen Durchbruch und löste sich folgerichtig 1983 auf. Im selben Jahr ereilte Jackie ein schwerer Schicksalsschlag. Er wurde nachts in London in einer Gasse überfallen und fast erwürgt. Neben den daraus resultierenden psychischen Folgen war er durch die Gewaltanwendung auf seinen Hals fast zwei Jahre nicht mehr in der Lage zu sprechen. In dieser Zeit begann er drogensüchtig zu werden und konsumierte Heroin.
Dennoch hat er 1988 unter dem Namen "Concrete Bulletproof Invisible" ("Beton Kugelsicher Unsichtbar") die Single "Big Tears" veröffentlicht, die sogar beim "Melody Maker" Beachtung fand.
Letztlich bekam Jackie seine Sucht in den Griff durch eine Mischung aus TCM (Akupunktur) und Psychiatrie. Die Therapieformen, die er für sich entdeckt hatte, fand er so erfolgversprechend, dass er anderen in derselben Situation eine ebensolche Chance geben wollte und gründete die CORE-Stiftung, die einen ganzheitlichen Therapieansatz für Heroinsüchtige vertritt und eine bis heute überraschend hohe Erfolgsquote von über 50% hat (eigene Angaben, siehe: www.coretrust.co.uk/).
Noch heute ist Jackie Schirmherr dieses Trusts.
1994 kam dann endlich seine Solokarriere mit dem viel beachteten Album "The Mystery Of Love Is Greater Than The Mystery Of Death" ins Rollen (Das war auch das Jahr, in dem ich Jackie Leven zufällig für mich entdeckte).
Seitdem veröffentlicht er regelmäßig neue Alben für die er auch immer wieder gern mit verschiedenen Lyrikern zusammenarbeitet. Neben diesen offiziellen Alben gibt es auch immer wieder Bootlegs, die man in der Regel nur auf seinen Konzerten bekommt.
Jackie live zu erleben ist einfach ein Hammer. Er hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz und nimmt mit seinen Geschichten das Publikum sofort gefangen oder mit auf die Reise. Er bezeichnet sich ja auch als "Storyteller".
Mit seiner warmen und voluminösen Stimme fasziniert er total. Meistens tritt er solo auf und begleitet sich selbst auf der Gitarre. Herausragendes Erkennungs- und Soundmerkmal ist hierbei das etwas andere Tuning: E-G#-B-e-g#-b, dadurch klingt er schon sehr speziell.
Seltener hat er Musikerkollegen, wie zum Beispiel Steáfán Hannigan (Whistles, "Celtic" Percussion, wie Bhodrán) dabei.
Ein Konzertbesuch ist, zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen, auch nicht zu Ende, wenn Jackie die Bühne verlassen hat, sondern erst nach dem ein oder anderen gepflegten Bier (dem er auch während des Gigs nicht abgeneigt ist…) an der Theke im Kreise der Fans.
Das ist dann auch der Ort, wo man mit ihm über Gott und die Welt reden kann (und zum Beispiel dieses spezielle Tuning erfährt).
Eine Auswahldiscografie:
- The Mystery Of Love Is Greater than the Mystery Of Death (1994)
- Forbidden Songs Of The Dying West (1995)
- The Argyll Circle (1996)
- For Peace Comes Dropping Slow (1997)
- Fairytales For Hard Men (1997)
- Night Lilies (1998)
- Man Bleeds In Glasgow (1999)
- Defending Ancient Springs (2000)
- Barefoot Days (2002)
- Men In Prison (2003)
- For Peace Comes Dropping Slow (2004)
- Jackie Leven Said (2005)
- Elegy For Johnny Cash (2005)
- Oh What a Blow That Phantom Dealt Me! (2007)
- Lovers At The Gun Club (2008)
Einige Links:
http://www.jackieleven.co.uk/
http://www.cookingvinyl.com/artist_info.php?id=5
http://www.myspace.com/thejackieleven
http://de.youtube.com/results?search_query=jackie+leven&search_type=&aq=f
und abschließend ein direkter Link, um den Meister live zu sehen:
http://de.youtube.com/watch?v=wt14bMVpTw4
Ich hoffe sehr, dass ich Euch mit diesem Artikel einen absolut außergewöhnlichen Künstler und Menschen näherbringen kann.
(Quellen: Jackie's HP, Wikipedia, Cooking Vinyl & eigene Gespräche)
Wenn man Musiker in ein Genre "Folk aus Irland / U.K." einordnet, darf man nicht an Jackie Leven vorbeigehen.
Jackie wurde 1950 in Fife, Schottland, als Sohn einer Roma-Familie geboren. Gerade in der Zeit seiner frühen Jugend war diese Region Schottlands mit ihrer isolierten, fast insularen Lage zwischen dem Firth of Tay und dem Firth of Forth durch das Clan-System geprägt. In diesem System war Jackie mit seinen Wurzeln ein Außenseiter. Vielleicht hat ihm gerade das ein Gespür und ein Gefühl für Randgruppen und sozial Benachteiligte gegeben. Denn genau diese sind häufig Thema seiner Liedtexte.
In den späten 1960ern trat Jackie unter dem Pseudonym John St. Field und nahm das Album "Control" auf. 1978 gründete er die relativ bekannte Band "Doll by Doll", die stark Punk-beeinflusst war. Trotz mehrerer Alben schaffte diese Band jedoch nie den richtigen Durchbruch und löste sich folgerichtig 1983 auf. Im selben Jahr ereilte Jackie ein schwerer Schicksalsschlag. Er wurde nachts in London in einer Gasse überfallen und fast erwürgt. Neben den daraus resultierenden psychischen Folgen war er durch die Gewaltanwendung auf seinen Hals fast zwei Jahre nicht mehr in der Lage zu sprechen. In dieser Zeit begann er drogensüchtig zu werden und konsumierte Heroin.
Dennoch hat er 1988 unter dem Namen "Concrete Bulletproof Invisible" ("Beton Kugelsicher Unsichtbar") die Single "Big Tears" veröffentlicht, die sogar beim "Melody Maker" Beachtung fand.
Letztlich bekam Jackie seine Sucht in den Griff durch eine Mischung aus TCM (Akupunktur) und Psychiatrie. Die Therapieformen, die er für sich entdeckt hatte, fand er so erfolgversprechend, dass er anderen in derselben Situation eine ebensolche Chance geben wollte und gründete die CORE-Stiftung, die einen ganzheitlichen Therapieansatz für Heroinsüchtige vertritt und eine bis heute überraschend hohe Erfolgsquote von über 50% hat (eigene Angaben, siehe: www.coretrust.co.uk/).
Noch heute ist Jackie Schirmherr dieses Trusts.
1994 kam dann endlich seine Solokarriere mit dem viel beachteten Album "The Mystery Of Love Is Greater Than The Mystery Of Death" ins Rollen (Das war auch das Jahr, in dem ich Jackie Leven zufällig für mich entdeckte).
Seitdem veröffentlicht er regelmäßig neue Alben für die er auch immer wieder gern mit verschiedenen Lyrikern zusammenarbeitet. Neben diesen offiziellen Alben gibt es auch immer wieder Bootlegs, die man in der Regel nur auf seinen Konzerten bekommt.
Jackie live zu erleben ist einfach ein Hammer. Er hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz und nimmt mit seinen Geschichten das Publikum sofort gefangen oder mit auf die Reise. Er bezeichnet sich ja auch als "Storyteller".
Mit seiner warmen und voluminösen Stimme fasziniert er total. Meistens tritt er solo auf und begleitet sich selbst auf der Gitarre. Herausragendes Erkennungs- und Soundmerkmal ist hierbei das etwas andere Tuning: E-G#-B-e-g#-b, dadurch klingt er schon sehr speziell.
Seltener hat er Musikerkollegen, wie zum Beispiel Steáfán Hannigan (Whistles, "Celtic" Percussion, wie Bhodrán) dabei.
Ein Konzertbesuch ist, zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen, auch nicht zu Ende, wenn Jackie die Bühne verlassen hat, sondern erst nach dem ein oder anderen gepflegten Bier (dem er auch während des Gigs nicht abgeneigt ist…) an der Theke im Kreise der Fans.
Das ist dann auch der Ort, wo man mit ihm über Gott und die Welt reden kann (und zum Beispiel dieses spezielle Tuning erfährt).
Eine Auswahldiscografie:
- The Mystery Of Love Is Greater than the Mystery Of Death (1994)
- Forbidden Songs Of The Dying West (1995)
- The Argyll Circle (1996)
- For Peace Comes Dropping Slow (1997)
- Fairytales For Hard Men (1997)
- Night Lilies (1998)
- Man Bleeds In Glasgow (1999)
- Defending Ancient Springs (2000)
- Barefoot Days (2002)
- Men In Prison (2003)
- For Peace Comes Dropping Slow (2004)
- Jackie Leven Said (2005)
- Elegy For Johnny Cash (2005)
- Oh What a Blow That Phantom Dealt Me! (2007)
- Lovers At The Gun Club (2008)
Einige Links:
http://www.jackieleven.co.uk/
http://www.cookingvinyl.com/artist_info.php?id=5
http://www.myspace.com/thejackieleven
http://de.youtube.com/results?search_query=jackie+leven&search_type=&aq=f
und abschließend ein direkter Link, um den Meister live zu sehen:
http://de.youtube.com/watch?v=wt14bMVpTw4
Ich hoffe sehr, dass ich Euch mit diesem Artikel einen absolut außergewöhnlichen Künstler und Menschen näherbringen kann.
(Quellen: Jackie's HP, Wikipedia, Cooking Vinyl & eigene Gespräche)
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