Jazzschema

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Jimi__Hendrix
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Gibt es irgendein Schema im Jazz? das bei jedem Jazzstück gleich ist?
 
Eigenschaft
 
es gibt eine große Gemeinsamkeit: sie sind alle verschieden!
 
Klar aber gibt es keine Grundregel etc.
wie z.B. beim Blues

Oder besser gesagt an was muss man sich halten um Jazzstücke zu schreiben?
 
Hallo,

Wie beim Blues kannst du die Sache nicht betrachten, Blues ist ja sowohl eine Songform als auch eine Musikrichtung, das gilt für Jazz nicht. Grundsätzlich kannst du alles machen was du willst, es haben sich aber einige Formen herauskristallisiert, die (in Variationen) häufiger verwendet wurden.
Die häufigste ist auch im Jazz die 12-taktige Bluesform. Ganz klassisch, wie im Bebop (zB: Billie's Bounce), oder auch Long Meter oder Mollblues- Varianten (zB: Footprints).
Außer der Bluesform ist die häufigste Akkordfolge die von "I got Rhythm" vulgo "Rhythm Changes".
Modale Sachen wie "So What" sind ja schnell geschrieben (ob's gut klingt ist wieder eine andere Frage). Wenn's um kompliziertere Formen geht ist es ratsam erst mal ein paar neue Themen über Changes von Nummern schreiben, die dir gefallen. Geringfügige Änderungen werden sich auf Grund der Melodie von selbst ergeben, anbieten und du wirst einen Einblick in die Funktionsweise der Nummern erhalten. Das hilft dir sicher auch, wenn du selber eine Nummer schreiben willst.

Lg, Sebi.
 
Dann nimm Dir doch mal 3 Jazzstandards her, analysier´ sie und schau´ mal, ob Du irgendwelche Gemeinsamkeiten FINDEST ... mir fielen so auf die schnelle auch keine ein ...

Oder besser gesagt an was muss man sich halten um Jazzstücke zu schreiben?

Man muß das WESEN des Jazz einmal verinnerlicht haben ... klar hat der Jazz seine ganz eigene Harmonik, Melodik und - vor allem - Rhythmik, aber selbst die variiert von Stil zu Stil und von Interpet zu Interpret, und liefert noch keine "Bauanleitung" für einen Jazz-Song. Die große Gemeinsamkeit ist vielleicht, daß es immer um "Subilität" geht. Aber das wird Dir wahrscheinlich zu schwammig sein, fürchte ich ...

Aber eine einfache Regel wie "verwende stets 5Klänge mit kleinen Septimen d´rin", oder "trachte danach, daß 78 % aller wichtigen Töne auf Offbeats liegen", gibt es nicht ...

Einfach viel, viel, VIIEEEL Jazz hören und aufsaugen ...

LG, Thomas
 
Danke :p werde eure Ratschläge befolgen :) höre eignlich schon recht viel Jazz und blues.. ich probier mal aus:D
 
Was ist denn mit dem Quintfall, der II-V-I Bewegung oder dem Turnaround? Zählt das nicht unter "Grundgerüst" ich meine ist doch in vielen Standards zu finden.
Sorry falls ich Quark erzähle bin auch noch recht neu mit der Thematik Jazz.

Gruß Dessert
 
Ganz richtig, die II - V - I - Sequenz ist allgegenwärtig.
Wenn man's genau betrachtet kann man schätzungsweise 80 - 90% der Akkordverbingungen (bei Standards, die nicht auf der Bluesform basieren) auf die Quintfallsequenz zurückführen (bitte nicht auf dem Wert festnageln, ich hab's nicht gezählt ;)).
Sieh dir nur die Rhythm Changes an: Da find ich nur zwei (wiederkehrende) Takte, die nicht ausschließlich mit der Quintfallsequenz erklärbar sind.
 
Aber auch diese harmonischen Standards gelten nur für einen bestimmten Kreis von Jazzkompositionen. Es gibt einen Haufen Musik, der klar als Jazz gilt aber nicht diese Merkmale aufweist.
 
Gut... hab mich jetzt noch näher über jazz informieren lassen... ich bin noch ein bisschen ungescheit mit musiker board

wie löscht man ein thema'?

gruss
 
Doch, es gibt zumindest 3 Elemente, die ein gutes Jazzstück ausmachen, wobei manchmal ein Element stärker als das andere ist und dann wieder das andere:
1. der swing, ein Jazzstück swing einfach, vor allem die klassischen, aber auch die neueren. Das ist natürlich nicht immer so: Weather Report swingt meist wenig, aber niemand zweifelt daran, dass das Jazz ist.
2. die Improvisation, das ist bei fast jedem Jazz-Stil sehr wichtig, aber auch da gibts ausnahmen: Ragtime
3. die Tonbildung und Phrasierung, mit der die Individualität des Jazzspielers wiedergespiegelt wird. Das ist eigentlich das wichtigste, denn beim Jazz steht Individualität in der Tonbildung vor Wohlklang!

Letztendlich ist es einfach diese Qualität, die man nicht beschreiben kann, sondern fühlen.
 
...ach, da hat mal wieder einer Behrendt gelesen...
 
Hab ich vor einiger Zeit, hab das Buch aber leider nicht mehr, würds aber jedem empfehlen... ;)
 
Ein Lehrer sagte mir mal: Der Hauptunterschied von Jazz- und Klassischer Harmonik ist, dass im Jazz der Vierklang der Grundklang ist.

Hat er Recht, oder? Spätestens seit der Swing-Ära ist die Septime nicht nur obligatorisch, sondern maßgeblich. Den Weg hin zu simpleren Akkorden sehe ich eigentlich erst ab Keith Jarrett und den vielen von ihm beeinflussten Pianisten (prominentestes Beispiel: Esbjön Svensson).

Also wenn es irgendein Schema im Jazz geben sollen, würde ich Vierklänge vorschlagen. Wenn ich auf einem Blatt lese "C", überlege ich nur noch, ob zum Melodieton wohl eher die Sexte oder die Septime passt, aber eine von beiden kommt auf jeden Fall mit ins Boot.
 
Naja, noch mal zum Schema. Man kann sagen das eine Jazzblues Form in der Regel 12 Takte hat und eine Ballade 32 Takte. Es gibt hier natürlich wieder ausnahmen.
 

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