Jeder Baum hat sein Lied

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Jongleur
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Jeder Baum hat sein eigenes Lied und jeder Morgen auch! :hat:

Jeder Baum hat sein Lied

Über mir im Baum
Dem Hohen und GrĂŒnen
Der Vögel Gesang
Hoch und grĂŒn
Wie der Chor im Radio

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Neben mir im Bach
dem Ruhigen, dem Warmen,
ein Kichern der Wellen.
Ein Fluss - und sein GepÀck
aus unsichtbaren Armen

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Der Tag, das Jahr, die Fremde
Ewigkeit und Wandern
Jeder Baum hat sein Lied
Leben neben einander
Das Wunder das geschieht

Unter mir der Boden
der Geheimnis TrÀger
Der Liebe und der Hoffnung
Die SchÀtze der Erde
Das Ende aller JĂ€ger

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Die Ferne und der Sturm
die Erwartung und das Wissen
und wissen nichts zu Wissen
Das WĂ€lzen in den Kissen
Zwischen Nacht und dem Tag

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Jeder Baum der hat ein Lied
Jeder Baum der hat ein Lied
Jeder Baum der hat ein Lied
Jeder Baum der hat ein Lied
Fade out
 
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und ein Platz unter dem Apfelbaum im Garten, dein Lied im Ohr, die Gedanken wandern und fließen lassen, ein Vogelchor im Hintergrund - ein so schönes Bild, das mir spontan ein entspanntes LĂ€cheln ins Gesicht zaubert. :)
Und ein wunderschönes Liebeslied.
 
Grund: ErgÀnzung
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Herzlichen Dank, liebe @Tygge. Ich komme ja gerade vom Bodensee. Dort quartiere ich mich ein, so oft es geht, neben einer Burg im GrĂŒnen. Vor der Nase eine große Birke. Jeden Morgen sehe ich den Überlebenskampf zwischen den Falken und dem restlichen Gefieder. Eigentlich wollte ich darĂŒber schreiben. Aber ich verlor mich wiedermal zunehmend an eine andere Seite des Lebens
 ;)
 
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Jeder Baum hat sein eigenes Lied und jeder Morgen auch! :hat:

Jeder Baum hat sein Lied

Über mir im Baum
Dem Hohen und GrĂŒnen
Der Vögel Gesang
Hoch und grĂŒn
Wie der Chor im Radio

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Neben mir im Bach
dem Ruhigen, dem Warmen,
ein Kichern der Wellen.
Ein Fluss - und sein GepÀck
aus unsichtbaren Armen

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Der Tag, das Jahr, die Fremde
Ewigkeit und Wandern
Jeder Baum hat sein Lied
Leben neben einander
Das Wunder das geschieht

Unter mir der Boden
der Geheimnis TrÀger
Der Liebe und der Hoffnung
Die SchÀtze der Erde
Das Ende aller JĂ€ger

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Die Ferne und der Sturm
die Erwartung und das Wissen
und wissen nichts zu Wissen
Das WĂ€lzen in den Kissen
Zwischen Nacht und dem Tag

Und die Erinnerung
Und die Erinnerung
An die Zeit mit dir


Jeder Baum der hat ein Lied
Jeder Baum der hat ein Lied
Jeder Baum der hat ein Lied
Jeder Baum der hat ein Lied
Fade out
..was mir an deinem Text zuerst aufgefallen ist, sind die vielen Artikel (ich glaub in deiner Überarbeitung hast du die Anzahl reduziert). Dazu kommen reichlich substantivierte Verben, „Erwartung“ statt erwarten, „Hoffnung“ statt hoffen, „Erinnerung“ statt erinnern, „Das WĂ€lzen“ statt „Wir wĂ€lzen“ / „Ich wĂ€lz‘ mich“
 Überhaupt gibt es wenig Verben. Das alles nehm ich als Anzeichen einer eher abstrakten oder distanzierten Sicht auf sich selbst wahr. Im Vordergrund steht die Erkenntnis und nicht zu erleben..

..im Sprachrhythmus höre ich einen fast eingeforderten 4-er Takt. Z.B. „Jeder Baum der hat ein Lied“. Einen 3-er Rhythmus draus zu machen wĂ€re einfach. „Jeder Baum hat ein Lied“.

..oder fĂŒr eine ganze Strophe..
Die Ferne und der Sturm
die Erwartung Erwarten und das Wwissen
und Zu wissen nichts zu Wissen
Das Sich WwÀlzen in den Kissen
Zwischen Nacht und dem Tag
..der 4-er Rhythmus wirkt auf mich etwas spröde..
 
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was mir an deinem Text zuerst aufgefallen ist, sind die vielen Artikel (ich glaub in deiner Überarbeitung hast du die Anzahl reduziert). Dazu kommen reichlich substantivierte Verben, „Erwartung“ statt erwarten, „Hoffnung“ statt hoffen, „Erinnerung“ statt erinnern, „Das WĂ€lzen“ statt „Wir wĂ€lzen“ / „Ich wĂ€lz‘ mich“
 Überhaupt gibt es wenig Verben. Das alles nehm ich als Anzeichen einer eher abstrakten oder distanzierten Sicht auf sich selbst wahr. Im Vordergrund steht die Erkenntnis und nicht zu erleben..
Herzlichen Dank, lieber @michaw57 fĂŒr deine vorrangig die Form betreffende Kritik! Diese Aufmerksamkeit ist in diesem Falle völlig gerechtfertigt: ich habe bewusst den Sinn und die Wirkung von RelativsĂ€tzen getestet. Mir fiel deren hĂ€ufige Verwendung bei einigen meiner Lieblingsautoren auf.

In erster Linie geht es mir in diesem Falle darum, thematisch immer ganz dicht am Ball meiner Gedanken und GefĂŒhle zu bleiben, statt vieler Beispiele lieber einige wenige Szenen auszuloten. ZusammenhĂ€nge zu schaffen. Wenn es sein muss, einfach nur auf Verdacht. Dieser Schreibprozess soll fördern, dass ich meiner Innenwelt noch nĂ€her komme.,. Wenn nicht, kein Problem. Mein Kopf ist ja voller Ideen..,, dann nehme ich den nĂ€chsten nah liegenden Gedanken und probiere es mit dem erneut !
Überhaupt gibt es wenig Verben. Das alles nehm ich als Anzeichen einer eher abstrakten oder distanzierten Sicht auf sich selbst wahr. Im Vordergrund steht die Erkenntnis und nicht zu erleben..
Was unterscheiden die beiden Erinnerungen „wir wĂ€lzen uns im Bett“ und „Das WĂ€lzen im Bett“. Eine distanzierte Sicht??? Das empfinde ich allerdings völlig anders: die Substantivierung erhöht das Intensive, die gefĂŒhlte Zahl der entsprechenden Erlebnisse. Die Erlebnisse werden nicht abstrakter, sondern zahlreicher, und allein deshalb intensiver.

Nun könnten mich einige Leser fragen, warum ich mich unter anderem so intensiv mit der der Sprache beschĂ€ftige. Habe ich frĂŒher ebenfalls frech einen bekannten Dichter gefragt. Der hat nur gelĂ€chelt: Junge, warum ĂŒbst du den ganzen Tag Blues? 
.
 
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Ich wĂŒrde gern noch einen weiteren Aspekt hinzufĂŒgen. WĂ€hrend @michaw57 aus den vielen Substantiven im Text eher
Anzeichen einer eher abstrakten oder distanzierten Sicht
ableitet, hat dieser Stil in mir eher zu Entspannung gefĂŒhrt. Verben bringen m.E. mehr Energie in einen Text, weil sie Handlung beschreiben, also Bewegung. Substantive laden eher zur Nachdenklichkeit ein, dazu Dinge zu beobachten, die ohne mein Zutun geschehen, wie der fließende Bach. Selbst das "WĂ€lzen in den Kissen", wirkte auf mich recht ruhig; mein Hirn, immer zu allerlei Schabernak aufgelegt, machte daraus zuerst einen "Walzer zwischen Kissen", bis die Korrektur eingriff. Insgesamt sehe ich daher gerade in der HĂ€ufung der Substantive die Ursache fĂŒr die fĂŒr mich entspannende Wirkung des Textes, zumal die Bildersprache sehr gefĂŒhlsbetont ist. Die Strophe ĂŒber den Bach verdeutlicht das fĂŒr mich besonders.
Aber es ist doch immer wieder spannend, wie unterschiedlich Texte wahrgenommen werden. (y)
 
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Verben bringen m.E. mehr Energie in einen Text, weil sie Handlung beschreiben, also Bewegung. Substantive laden eher zur Nachdenklichkeit ein, dazu Dinge zu beobachten, die ohne mein Zutun geschehen, wie der fließende Bach.
Ja, so kann man das auch sehen. :unsure: So sollte man das fast sehen! Ein Verb hat in der Wahrnehmung scheinbar etwas sofort BedrÀngendes, Ein substantiviertes Verb eher etwas ewiges.
Vielleicht empfand das @michaw57 so Àhnlich.

TatsĂ€chlich war ich in einem Song nur Ă€ußerst selten darauf aus, eine Handlung hautnah zu schildern. Einmal schrieb ich ĂŒber einen Killer

Das alles nehm ich als Anzeichen einer eher abstrakten oder distanzierten Sicht auf sich selbst wahr. Im Vordergrund steht die Erkenntnis und nicht zu erleben..
Allerdings erinnere ich mich an deine Nachdichtung von Springsteen oder an Songtexte von Randy Newman, die den Zuhörer richtig toll in eine Handlung reinziehen.

Fazit: die Diskussion macht interessierte Texter sensibler fĂŒr eine effektive Verwendung von Verben. Das ist doch auch etwas! (y)
 
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Jeder Baum hat sein Lied
Der Liedtext spricht mich sehr an, ich mag es!

Sehr interessant finde ich auch in der Diskussion, die unterschiedlich gesehene Wirkung der Artikel-/Verb-Verwendung. Das habe ich so noch nicht gesehen, wieder etwas gelernt! (y)
 
Sehr interessant finde ich auch in der Diskussion, die unterschiedlich gesehene Wirkung der Artikel-/Verb-Verwendung.
Danke lieber @losch, ich auch!! :) Ich frage mich seit vielen Jahren, warum nur die Musiker auf ihren Plattformen ĂŒber die theoretischen Grundlagen ihres Schaffens diskutieren. Naja, genau genommen natĂŒrlich nicht alle. Aber fĂŒr mich sind das diejenigen, die ihren Job mit Haut und Haaren lieben.

Naja, vielleicht denken viele, sie könnten schreiben. Ich habe nie so gedacht. Es gibt so viele Texte, die ich himmlisch finde, denn ich begegne ihnen soooo selten auf Erden. Und noch viel seltener schreiben diese Schreiber ĂŒber ihr Schreiben. Ich sage nur Bob Dylan!:bang:

Ich verrate euch einen Trick, wie ich meinen verschwiegenen Meistern auf die Schliche komme. Ich lerne viele Gedichte auswendig. Und abends, vor den Einschlafen, rezitiere ich diese dann in Gedanken. Und jetzt kommt der Trick: auf jeden Atemzug nur ein einziges Wort!! So habe ich bald die Stilmittel, die mich einst im Deutschunterricht entsetzlich langweilten, in den Besten Texten wieder gefunden! Aber diesmal die MEINER Favoriten
 Das langsame Lesen entblĂ¶ĂŸt den Klang und Rhythmus der Sprache auf natĂŒrliche Weise


Doch das Leben ist grausam. Leider dient meine Methode gleichzeitig dem Einschlafen. Den Genies auf der Spur zu sein, beruhigt leider ungemein
Aber diesen Nachteil nehme ich nachts letztlich gern in Kauf:)
 
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abends, vor den Einschlafen, rezitiere ich diese dann in Gedanken. Und jetzt kommt der Trick: auf jeden Atemzug nur ein einziges Wort!!
Interessant! Bei mir kreisen oft vor dem Einschlafen (auch) Texte dieses Forums, die von mir mit Rhythmen und Melodien ergÀnzt sind. :sleep:

Etwas nervig wird das dann, wenn mich diese Kreise gelegentlich morgens um 4 Uhr wecken. :ROFLMAO:
 
Interessant! Bei mir kreisen oft vor dem Einschlafen (auch) Texte dieses Forums, die von mir mit Rhythmen und Melodien ergÀnzt sind. :sleep:
Oops, da muss ich wohl etwas korrigieren: ich lerne nur Texte meiner Vorbilder auswendig. Das hat vor allem den Vorteil, dass mich keine Selbstkritik schlaflos macht. Gleichzeitig bin ich auch nicht eifersĂŒchtig auf Rilke oder Goethe, ;) Klingt vielleicht wie ein billiger Witz, aberâ€ŠđŸ€«
Ich korrigiere bewusst und nach Möglichkeit nur nach dem Erwachen
:)
 
Oh ja, das ist natĂŒrlich etwas ganz anderes.
 
Dazu kommen reichlich substantivierte Verben, „Erwartung“ statt erwarten, „Hoffnung“ statt hoffen, „Erinnerung“ statt erinnern, „Das WĂ€lzen“ statt „Wir wĂ€lzen“ / „Ich wĂ€lz‘ mich“

Um genau zu sein sind das keine substantivierten Verben (die hießen dann "(das) Erwarten", "(das) Hoffen", "(das) Erinnern"). Außer "das WĂ€lzen".
 
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Um genau zu sein sind das keine substantivierten Verben (die hießen dann "(das) Erwarten", "(das) Hoffen", "(das) Erinnern"). Außer "das WĂ€lzen".
Genau genommen hast du Recht. Aber auch ich ĂŒberleg gelegentlich bei Verben oder Adjektiven, ob ich sie „substantiviere.“ Egal, ob nun aus metrischen oder inhaltlichen GrĂŒnden. Dann fĂŒge ich verschiedene Suffixe an und vergleiche die entsprechenden Wirkungen.
 
Um genau zu sein sind das keine substantivierten Verben (die hießen dann "(das) Erwarten", "(das) Hoffen", "(das) Erinnern").
..sondern?

Edit:
..ich bin keineswegs ein Grammatik-Crack, hab aber mal - vor vielen Jahren - ein Referat zur Substantivierung der Sprache gehalten. Ergebnis war damals, dass sie (Er-) Leben quasi erstarren lÀsst.. war vielleicht auch eine Mode-Meinung, der ich allerdings noch nachhÀnge .. @Tygge hat aber auch schön beschrienen, dass Bilder/Snapshots dazu einladen, sich zwischen ihnen zu bewegen..

..die Welt vertrÀgt viele Sichten..
 
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Ich vermute, @Burkhard Ihme unterscheidet zwischen „der Gesang“ und „das WĂ€lzen“. Ersteres hat sich mE eingebĂŒrgert, letzteres nicht und wird deshalb als Substantivierung empfunden.

Ich hatte dich jedoch sofort verstanden, weil sich deine Kritik ja tatsÀchlich mein Anliegen bezog

Trotzdem eine interessante Frage. Auch ich bin auf die Antwort gespannt,
 
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