Nur mach die Box keine Kugelförmige Abstrahlung sondern eher eine gerichtete.
Solange die Richtwirkung nicht in einer Raumdimension unendlich stark wird, also ein Abstrahlwinkel von 0° erreicht wird, ist die Wellenfront immer noch gekrümmt und damit nimmt die beschallte Fläche bei Entfernungsverdopplung genauso zu, wie bei einem Kugelstrahler. Kann man sich mit Schulmathematik herleiten, geht auch in 2D, um es zu vereinfachen.
Egal, welche Lautsprecher, wenn sie in Distanz x m einen Schalldruckpegel von y dB SPL erzeugen, werden sie in Distanz 2x m y-6 dB SPL erzeugen. Das gilt für eine feste Achse relativ zum Lautsprecher. In der Anwendung hilft es uns, dass sich das Publikum in der Mehrzahl nicht auf dieser festen Achse befindet, da wir die Lautsprecher über im anbringen. Damit wird der Lautsprecher über verschiedene Winkel gehört und hier kommt jetzt die Richtcharakteristik ins Spiel. Über hoch aufgehängte Lautsprecher, die vertikal schmal abstrahlen, kann man den Pegel vorne verringern, wo unter großen Winkel abgehört wird. Wenn der Lautsprecher dann den benötigen Maximalpegel ermöglicht, kann man hinten mehr Schalldruckpegel erzeugen, ohne dass vorne allen die Ohren abfallen, als das mit einem breiten vertikalen Abstrahlverhalten möglich wäre. Ich weiß nicht, ob du das sagen wolltest, aus deinen Sätzen werde ich nicht so ganz schlau. Die 6 dB gelten aber wie gesagt immer. Sonst gäbe es eine einfache Formel, die den nominalen Abstrahlwinkel in einen Schalldruckabfall über Distanz umrechnet.
Ein idealer Linienstrahler hat in Richtung der Linie (vertikal) einen Abstrahlwinkel von 0°. Damit ist die Wellenfront in dieser Achse eben. In der anderen Richtung (horizontal) ist sie weiterhin gekrümmt. Deswegen folgt daraus ein Schalldruckpegelabfall von 3 dB pro Entfernungsverdopplung. In der Praxis gibt es keinen idealen Linienstrahler, deshalb gibt es eine frequenzabhängigen Distanz, ab der der Schalldruckpegelabfall sich wieder auf 6 dB pro Entfernungsverdopplung erhöht.
Das alles ist natürlich keine befriedigende Antwort auf die ursprüngliche Frage. Ich kann nicht mit Praxiserfahrungen zu diesem Lautsprecher dienen, verlasse mich diesbezüglich aber auf die einfache Rechung oder auch Simulationen. Die Physik ist wie gesagt für alle gleich. Hinten wird es immer leiser. Ich empfinde das aber selten als Problem. Ein Problem ist, wenn man in Räumen die kritische Distanz (Direktschallpegel = Diffusschallpegel) überschreitet. Hier ist neben der Raumakustik die Richtcharakteristik des Lautsprechers in der Tat beteiligt.
Oder man hat das umgekehrte Problem, dass es hinten nicht schnell genug leiser wird und sich Unbeteiligte gestört fühlen. Die Entfernungsverdopplung sagt ja auch, dass es hinten immer langsamer leiser wird. Irgendwann hilft einem die Absorption der Luft, allerdings ist die nicht gleichmäßig über der Frequenz.