Kann jemand sagen, wie weit eine Seeburg K20 dp (90°) akustisch "wirft"?

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Hallo Kollegen,

Hat jemand praktische Erfahrung mit dem System und kann sagen, wie weit eine Seeburg K20 dp (90°) akustisch "wirft"?
Ich hatte gestern eine fantastische Beschallung damit, aber hinten wurde es doch deutlich leiser. Lag das am System oder an der akustischen Umgebung?

Danke & Gruß
Jo
 
Nach dieser umfassenden Antwort kann der Thread eigentlich geschlossen werden. ;)

--
Aber ja, die Frage kann man so nicht beantworten.

Also dass der Schalldruck nichtlinear mit der Entfernung von der Quelle abnimmt, ist ja klar. Dazu eventuell Reflexionen, Abschirmung .. also Raumgeometrie.
Dazu kommen aber unter Umständen subjektive Dinge, also physiologische Besonderheiten des Gehörs oder der Einfluss anderer Schallquellen, Aufmerksamkeit u.ä.

wie weit eine Seeburg K20 dp (90°) akustisch "wirft"?
Kommt halt drauf an, welchen Schalldruck Du an der Quelle hast und welchen Du in Entfernung x noch haben möchtest. Sprache oder Jazz fühlt sich anders an als Metal. Und dann halt noch wie der Raum / die Umgebung aussieht usw.
 
Im Ausschreibungstext zur K20 steht:
"Die spezielle Anordnung und Ansteuerung der Komponenten sorgt für eine hohe Reichweite
und ein präzises Abstrahl- und Phasenverhalten auch außerhalb der Hauptabstrahlachse."
Hilft Dir zwar auch nicht weiter aber wie weit hättest Du es denn gerne und in welcher Intensität.

Es gibt keine Lärmabnahme oder Schallverminderung pro Meter. Die Schallpegelabnahme geht mit 6 dB pro Abstandsverdopplung.
Und das gilt auch für Seeburg und alle anderen Marken/Kistenhersteller.
Wenn hinten zu leise dann muss man vorne lauter machen,wenn das nicht geht dann mehr Kisten verteilen.
Ich hoffe Du bist nicht beleidigt,denn Ich weiss auch das Du das weisst.
 
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Die Schallpegelabnahme geht mit 6 dB pro Abstandsverdopplung.
Nur mach die Box keine Kugelförmige Abstrahlung sondern eher eine gerichtete. (Vergleichbar mit einer Richtantenne) und erreicht dadurch mehr räumliche Tiefe. Die Schallenergie wird ein Stück gebündelt. Strahlt halt weniger zur Seite, dafür weiter nach vorn.
Die 6dB Schallpegelabnahme pro Abstandsverdopplung bleibt zwar bestehen, nur der Abstand (Weg) ändert sich.
Die Abstandsverdopplung ist ein relatives Maß, der Abstand eine definierte Wegstrecke.
Sofern ich bei einer Messung den Abstand festlege, werde ich bemerken das die Schallpegelabnahme im Vergleich gegenüber einem Lautsprecher in einer geraden Schallwand geringer ausfällt.
Aber ich glaube das weißt du auch. (Sengpielaudio) ;)
BDX.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mach die Box keine Kugelförmige Abstrahlung sondern eher eine gerichtete.
Solange die Richtwirkung nicht in einer Raumdimension unendlich stark wird, also ein Abstrahlwinkel von 0° erreicht wird, ist die Wellenfront immer noch gekrümmt und damit nimmt die beschallte Fläche bei Entfernungsverdopplung genauso zu, wie bei einem Kugelstrahler. Kann man sich mit Schulmathematik herleiten, geht auch in 2D, um es zu vereinfachen.
Egal, welche Lautsprecher, wenn sie in Distanz x m einen Schalldruckpegel von y dB SPL erzeugen, werden sie in Distanz 2x m y-6 dB SPL erzeugen. Das gilt für eine feste Achse relativ zum Lautsprecher. In der Anwendung hilft es uns, dass sich das Publikum in der Mehrzahl nicht auf dieser festen Achse befindet, da wir die Lautsprecher über im anbringen. Damit wird der Lautsprecher über verschiedene Winkel gehört und hier kommt jetzt die Richtcharakteristik ins Spiel. Über hoch aufgehängte Lautsprecher, die vertikal schmal abstrahlen, kann man den Pegel vorne verringern, wo unter großen Winkel abgehört wird. Wenn der Lautsprecher dann den benötigen Maximalpegel ermöglicht, kann man hinten mehr Schalldruckpegel erzeugen, ohne dass vorne allen die Ohren abfallen, als das mit einem breiten vertikalen Abstrahlverhalten möglich wäre. Ich weiß nicht, ob du das sagen wolltest, aus deinen Sätzen werde ich nicht so ganz schlau. Die 6 dB gelten aber wie gesagt immer. Sonst gäbe es eine einfache Formel, die den nominalen Abstrahlwinkel in einen Schalldruckabfall über Distanz umrechnet.

Ein idealer Linienstrahler hat in Richtung der Linie (vertikal) einen Abstrahlwinkel von 0°. Damit ist die Wellenfront in dieser Achse eben. In der anderen Richtung (horizontal) ist sie weiterhin gekrümmt. Deswegen folgt daraus ein Schalldruckpegelabfall von 3 dB pro Entfernungsverdopplung. In der Praxis gibt es keinen idealen Linienstrahler, deshalb gibt es eine frequenzabhängigen Distanz, ab der der Schalldruckpegelabfall sich wieder auf 6 dB pro Entfernungsverdopplung erhöht.

Das alles ist natürlich keine befriedigende Antwort auf die ursprüngliche Frage. Ich kann nicht mit Praxiserfahrungen zu diesem Lautsprecher dienen, verlasse mich diesbezüglich aber auf die einfache Rechung oder auch Simulationen. Die Physik ist wie gesagt für alle gleich. Hinten wird es immer leiser. Ich empfinde das aber selten als Problem. Ein Problem ist, wenn man in Räumen die kritische Distanz (Direktschallpegel = Diffusschallpegel) überschreitet. Hier ist neben der Raumakustik die Richtcharakteristik des Lautsprechers in der Tat beteiligt.
Oder man hat das umgekehrte Problem, dass es hinten nicht schnell genug leiser wird und sich Unbeteiligte gestört fühlen. Die Entfernungsverdopplung sagt ja auch, dass es hinten immer langsamer leiser wird. Irgendwann hilft einem die Absorption der Luft, allerdings ist die nicht gleichmäßig über der Frequenz.
 
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Die 6dB/Entfernungsverdopplung ist ein relatives Verhältnis.
ähnlich einer Taschenlampe mit der man einen Lichtstrahl durch Bündelung fokusieren kann, und damit weiter ausleuchten kann, passiert das auch mit Schallwellen bei unterschiedlichen Boxensystemen. Das ist eine Frage der Schallenergieverteilung. Die abgestrahlte Leistung bleibt gleich, nur an der Hörposition kommt je nach Ausrichtung mehr oder weniger Schallpegel an, (welcher sich bei Abstandsverdopplung um 6dB verringert.)
Sofern ich einen Messabstand absolut festlege und kreisförmig (oder kugelförmig) skaliere, kann mit einer Serie von Pegelmessungen eine Richtwirkung sichtbar machen.
Wir meinen das gleiche, ich kann mich nur nicht so technisch ausdrücken.

... aber wie weit wirft die Seeburg K20 dp (90°) denn nun den Schall ??? :unsure: Und wer räumt den nach der Party weg ???
Als Elektrikerlehrling musste ich auch immer die Trafostationen von den Spannungsabfällen reinigen. :ROFLMAO:
BDX.
 
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Hallo Kollegen, danke für die ganzen Antworten, und Ihr habt natürlich recht, mein Posting war ein unausgegorener Schnellschuss mit mehr fehlenden Informationen als ich geliefert habe. Ich war in dem Moment etwas in Eile und wollte gerne noch die Frage loswerden. Anscheinend keine so gute Idee.

Die Box hat natürlich ein Stückchen weit "geworfen", und die akustische Umgebung war recht beengt - Publikum am Boden, dicke Dachsparren unter dem Dach, ein Garagentor (mal offen, mal geschlossen) als hintere Begrenzung des Geländes. Akustisch gesehen also ein wenig Kraut und Rüben, und die K20 musste da irgendwie durch. Ich werde mir das System mal im Freifeld anhören, wenn sich die Möglichkeit bietet.
 
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Wie war denn dein grundsätzlicher Eindruck von den Teilen? Von der Größe her würden die mir nämlich auch sehr gut gefallen.
 
Mein grundsätzlicher Eindruck: Extreme Begeisterung. Laut, klar, deutlich, und (weil ich es so gemischt habe) auch mit einer Kelle Schmutz. Im Vergleich zu den RCFs verzeihen die Seeburgs keine noch so kleinen Mischfehler. Ich habe drei oder vier Shows gebraucht, um damit klarzukommen, aber jetzt geht es. Morgen mische ich auf einer größeren Anlage von Seeburg, ein Rudel 18er Subs und LineArray-Tops, Altstadtfest in Fürstenfelbruck. Wenn jemand in der Nähe ist, ich mische die Band Reload.

PS: Ich war so begeistert, dass ich schon am Kalkulieren bin - kleine PA, mittlere PA, Monitoranlage, Endstufen (ja, für Seeburg würde ich sogar wieder auf passiv umstellen) - denn Anfang 2026 kann ich ein Aktienpaket meiner Firma versilbern.
 
Puh,
also die Box ist zum Einen schlichtweg saulaut für die Größe, zum Anderen klingt sie richtig gut. Das ist noch gepaart mit einem doch recht guten Abstrahlverhalten. Was bringt das alles:
Wenn ich so ein Ding recht hoch platziere und den Nahbereich besser mit einem Nearfill abfrühstücke, kann ich durchaus sehr weit werfen, ohne dass den Leuten vorne die Ohren abfallen.
Nun hat die K20 eine weitere Besonderheit: Man hat entweder bei der Entwicklung direkt einen Sonderfall mitgedacht oder es ist Zufall, aber wenn man zwei K20 60° (also die enge) direkt Clustert, ergibt sich eine sehr schöne Addition (also mehr Pegel) und ein Gesamtwinkel von ca. 90°. Jetzt kommt der eigentlich Knaller: die Tieftöner fangen zu bündeln an und zwar im positiven Sinne, da sich das Abstrahlverhalten des Tieftonbereiches sehr gut dem des Hochtonbereiches nähert. In dieser Konstellation ist das ein überaus gelungenes Werkzeug für Partypegel auf ca. 30 Meter Weite, würde ich sagen. Man braucht dann im Freifeld acht bis zwölf 18" Subwoofer darunter, damit die mit den Dingern mithalten können - und zwar eher gute als schlechte.

Bei kleinen Jobs nimmt dann eben nur eine.
Mit nur einem Top würde ich sagen, dass das gerade so für eine Dorfturnhalle reicht, wenn es noch laut sein soll.
Viele Grüße
Tobias
 
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