Kaufberatung Anfänger

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Nica11
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(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 2000 € - aber bis 1500 € wäre mir lieber

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger (hatte als Kind mal Unterricht und möchte jetzt wieder anfangen - kann aber gar nichts mehr)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen?
[x] Zuhause

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Kann ich noch nicht gut abschätzen...

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu 35 kg (nach Möglichkeit - wenn unbedingt nötig, auch mehr)

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Klavierersatz

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Bisher nichts, bin ja Anfänger. Ich würde gern Klassik spielen lernen, aber auch z.B. Blues und vielleicht Folk

(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?
Bin nicht sicher, was der Unterschied ist.

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[x] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[x] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[x] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
Bitte kein klavierähnliches Aussehen. Ich möchte lieber keinen so massiven Unterbau. Es wird zwar im Wohnzimmer stehen, mir gefallen aber die tragbaren Modelle eigentlich besser. Also tragbar mit Stand wäre möglich, oder auch ein nicht tragbares, wenn es auf einem eher unauffälligen Rahmen steht.

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
Ich werde wahrscheinlich zu 99% mit Kopfhörern spielen. Wie bei den meisten hier, ist mir natürlich der möglichst echte Klang und das möglichst echte Klaviergefühl wichtig. Ich mag zwar technische Gadgets und könnte mir vorstellen, manche Optionen (die ich jetzt noch nicht kenne) zu nutzen, aber letztendlich ist natürlich das Standardklavier das wichtigste. Ich hab gehört, dass die tragbaren Modelle in dieser Hinsicht nicht so gut sind. Falls das stimmt und der Unterschied deutlich ist, würde ich auch ein optisch unauffälliges nicht-tragbares Modell nehmen. Mir ist es wichtig, dass ich mich gerne dran setze, ohne dass irgendeine Eigenschaft 'störend' ist.
 
Eigenschaft
 
Stage Pianos sind von Tastatur und Klang her Standgeräten völlig ebenbürtig. Die Hersteller verbauen nicht für Profimusiker schlechtere Komponenten! Das wäre ja Wahnsinn! Der einzige Nachteil ist, dass man anständige externe Verstärkung braucht. Bei geeigneter Auswahl ist die dann aber auch den eingebauten Boxen der 'Holzkisten' überlegen.

Eine Entscheidung musst Du noch fällen: Willst du ganz auf eingebaute Lautsprecher verzichten oder hättest Du gerne welche für kleine Anlässe dabei? Im letzteren Fall gibt es drei schicke Geräte: Kawai ES-6, Roland FP-4F und Yamaha P155. Ohne Lautsprecher wird die Auswahl noch etwas größer: Kawai MP6, Roland RD300NX, Yamaha CP50 und CP33 (Auslaufmodell) und möglicherweise auch was von Kurzweil (SP4-8). Wichtig wäre ein stabiler Tisch, z.B. von K&M, weil Wackeln wirklich stört.
 
Vielen Dank schon mal! Ich hätte glaub ich lieber eingebaute Lautsprecher dabei. Allerdings gilt auch hier wieder - wenn ich ohne eingebaute Lautsprecher ein besseres Piano kriegen kann, dann nehm ich lieber das. Die von Dir genannten sehen in den Online-Beschreibungen schon ganz gut aus. Allerdings sind diese Werbe-Beschreibungen ja alle so, die klingen immer, als ob sie gerade ein Weltwunder verkaufen ;)

Was den Klang im Vergleich zu den Standgeräten betrifft - klar ist das im Grunde das gleiche, aber im Profibereich bin ich ja bei meiner Preisvorstellung wahrscheinlich noch nicht, oder? Deswegen dachte ich, es könnte was dran sein an der Idee, dass die Stage Pianos in der Preisklasse den anderen unterlegen sein könnten...

Wie mache ich das denn am besten als Anfänger mit der Auswahl? Jetzt hab ich ja schon die drei von Dir genannten (plus die anderen ohne Lautsprecher) - wie finde ich denn nun das, das für mich am besten ist? Ich kann ja noch nichts...
 
Vielen Dank schon mal! Ich hätte glaub ich lieber eingebaute Lautsprecher dabei. Allerdings gilt auch hier wieder - wenn ich ohne eingebaute Lautsprecher ein besseres Piano kriegen kann, dann nehm ich lieber das.
Das hängt sicherlich auch ein wenig vom konkreten Gerät und natürlich auch irgendwo von deinem Geschmack ab. Ich finde z.B. die Tastatur des MP6 sehr viel besser als die des ES6 (wobei man fairerweise sagen muss, dass das ES6 seine Innereien mit dem MP5, also dem Vorgänger des MP6 teilt). Da würde ich ohne mit der Wimper zu zucken auf die Lautsprecher verzichten.
Ich bin aber auch generell kein großer Fan von internen Lautsprechern, denn die meisten klingen einfach nicht besonders gut...

Allerdings sind diese Werbe-Beschreibungen ja alle so, die klingen immer, als ob sie gerade ein Weltwunder verkaufen ;)
Das ist ja leider ganz normal ;) Das einzige, worauf du bei den Selbstbeschreibungen Wert legen solltest sind die Zahlen, denn da steckt meist noch eine gewisse Aussage drin. Aber selbst da gibts noch Ausnahmen, z.B. bei der Leistung der internen Lautsprecher: Ob 10W oder 15W macht überhaupt keine Aussage darüber, ob sie einen guten Klang haben oder nicht...

Was den Klang im Vergleich zu den Standgeräten betrifft - klar ist das im Grunde das gleiche, aber im Profibereich bin ich ja bei meiner Preisvorstellung wahrscheinlich noch nicht, oder?
Noch nicht ganz, aber zumindest in der oberen Mittelklasse - insbesondere, wenn man nach Stagepianos schaut.

Deswegen dachte ich, es könnte was dran sein an der Idee, dass die Stage Pianos in der Preisklasse den anderen unterlegen sein könnten...
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall: Ein Stagepiano zum selben Preis wie ein Homepiano ist häufig besser, weil einfach weniger in die Holzoptik investiert wird (die ist nämlich ganz schön teuer). Dadurch kann man sich dann unter Umständen schon das nächsthöhere Tastaturmodell leisten oder sowas, sodass ein Homepiano eigentlich immer teurer ist als ein gleichwertiges Stagepiano. Das gleicht sich zwar wieder aus, wenn man zum Stagepiano dann noch ein gutes Stativ und ordentliche Lautsprecher dazukauft, aber dann ist das Gesamtergebnis beim Stagepiano auch wieder besser.
Allerdings muss man auch beachten, dass sich einige Features von Stage- und Homepianos unterscheiden. Dass viele Stagepianos keine Lautsprecher haben weißt du ja schon, aber es gibt noch weitere Unterschiede: Beispielsweise haben Stagepianos häufig mehr Non-Piano-Sounds, mehr und andere Effekte und bessere Midi-Funktionen (zur Verbindung mit Computern oder anderen Keyboards), während Homepianos dafür oftmals eine kleine Aufnahmefunktion mitbringen.

Wie mache ich das denn am besten als Anfänger mit der Auswahl? Jetzt hab ich ja schon die drei von Dir genannten (plus die anderen ohne Lautsprecher) - wie finde ich denn nun das, das für mich am besten ist? Ich kann ja noch nichts...
Naja, wie lang hattest du denn als Kind Unterricht? So ein Bisschen das Gefühl für die Tasten sollte doch eigentlich noch da sein, auch wenn du nichts mehr "einfach so" runterspielen kannst. Grundsätzlich kann es natürlich nicht schaden, wenn du jemanden mitnimmst, der spielen kann, damit du das Gerät auch mal in Action erleben kannst. Dazu würde ich aber nicht unbedingt einen Verkäufer heranziehen - die wollen nämlich meist ein bestimmtes Gerät verkaufen (ob aus persönlicher Vorliebe oder wegen der größeren Gewinnspanne lassen wir mal dahingestellt)...
Davon ab solltest du, zumindest was den Klang angeht, eigentlich relativ schnell merken, was dir gefällt und was nicht. Die einzelnen Marken haben da ja doch recht deutliche Unterschiede in ihren Grundklängen, und gerade wenn du schonmal gespielt hast, solltest du die ziemlich schnell raushören können.
 
Ich bin mit meinem Roland FP-7F mit passendem Holzständer sehr zufrieden. Meiner Meinung nach der beste Piano-Klang und die beste Klaviatur momentan, zusätzlich gibt es noch brauchbare Lautsprecher, gute Orgel-Sounds sowie hunderte von anderen Sounds, einfache Begleitautomatik usw. ganz gut versteckt, aber vorhanden. Du kannst da jeden Ständer nehmen, den Du möchtest, da es ein Stagepiano ist, aber Roland bietet eben zusätzlich die Möglichkeit den (teuren) Sperr-Holzständer zu kaufen. Ich habs gemacht, damit das Teil im Wohnzimmer möglichst Platzsparend und stabil steht. So bis Du mit Ständer bei knapp 2000 EUR.

Auf jedenfall solltest Du vorher die verschiedene Marken anspielen, anfühlen, wie auch immer merkst Du dann schon, welche Marke am besten zu Dir passt. Viel Glück bei der Auswahl!
 
Es ist vielleicht interessant, bei den einzelnen Herstellern die internen Tastaturbezeichnungen zu vergleichen, weil eine Firma nur 2-3 Tastaturen hat, die in allen Geräten verbaut werden. Wenn Dir z.B. die Tastatur vom Roland FP-4F gefällt, wird Dir wahrscheinlich auch die vom Roland RD 300 NX gefallen. Die vom FP-7F ist dagegen schon wieder ganz anders. Bei den Grundklängen gibt es noch weniger Variationen. Ein Roland klingt immer warm (oder dumpf, wenn man es nicht mag), ein Yamaha brillant (scharf, spitz, drahtig). Davon gibt es zwar Variationen, aber den Grundklang sollte man schon mögen.
 
Also, dann werd ich mich in den nächsten Tagen mal in einen Laden trauen. Auf dem Weg zur Arbeit komme ich immer an einem vorbei. Ich hoffe, dass der Verkäufer mich nicht zu sehr zutextet und dass sie alle Modelle, die ich mir jetzt als erstes angucken will, auch da haben (das Kawai ES-6 und MP6, Roland FP-4F und FP-7F und das Yamaha P155). Ich bin schon gespannt, ob ich da einen Unterschied hören kann!

Einen Lehrer muss ich auch noch finden (habe hoffentlich bald eine Probestunde), und dann ja wohl auch noch einen guten Kopfhörer... Falls ihr noch einen Tipp wegen Kopfhörern habt, würde ich mich freuen. Aber ich denke, da gelten wohl die gleichen Kriterien wie für 'normale' Kopfhörer - werde mich auf jeden Fall mal bei Audiotests umschauen. Wieviel sollte ich denn mindestens dafür einrechnen?
 
Ein niederohmiges Gerät (30-150 Ohm) von Sennheiser oder AKG sollte es es auf jeden Fall tun. Der Preis entscheidet dann eher über den Tragekomfort.
 
Also ich war jetzt in der (sehr lang gewordenen...) Mittagspause mal im Laden. Sie hatten bis auf das Kawai ES-6 alle da. Ich hab zwar gehört, dass sie sich unterschiedlich anhören und auch gemerkt, dass das Gefühl jeweils anders ist, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht sagen kann, welches mir am besten gefallen hat. Die Verkäufer wollten alle das Roland FP-7F verkaufen und haben es als das beste überhaupt gelobt... Der eine Verkäufer hat einmal das FP-4F über die Lautsprecher des FP-7F gespielt, da fand ich im direkten Vergleich den Klang des FP-7F besser.

Es war irgendwie so, dass ich mich immer nach ein paar Minuten an einen Klang gewöhnt hatte. Wenn ich dann vom Roland zum Kawai oder Yamaha rüber bin, fand ich den Klang zuerst heller und teilweise etwas schriller. Wenn ich dann zurück bin, fand ich den vom Roland erst mal dumpf...

Ich würde mir wünschen, dass es einen objektiven Test gäbe. Wenn mir jetzt jemand sagt, das XY ist das beste, dann würde ich es nehmen 'und fertig, aus'. Die Verkäufer sagen das zwar übers FP-7F, aber denen traue ich keine Objektivität zu. Es ist allerdings das Neueste, aber ob das bedeutet, dass es auch das beste ist?

Was ich aber am krassesten fand und so nicht erwartet hatte, war der Unterschied zu den akustischen Klavieren. Der Unterschied ist x-mal so groß wie zwischen den verschiedenen Digitalpianos (in dieser Preisklasse). Das hat mich echt umgehauen, ich hatte irgendwie erwartet (gehofft), dass die digitalen mittlerweile schon näher an den 'echten' dran sind. Aber ein akustisches Klavier kommt leider nicht in Frage (sowieso mal ganz abgesehen vom Preis).
 
ja, so ging es mir am Anfang auch mal. Ich würde Dir empfehlen, mal öfter in nächster zeit da vorbei zu schauen und Dich mal länger an die Teile ranzusetzen, am besten auch mit Kopfhörer. Wenn Du dann immer noch alles gleich findest brauchst Du ja nicht so viel Geld auszugeben. Das Kawai CN23 oder vermutlich auch das CL36 sind schon echt gute Teile, dafür das sie Hälfte (vom FP7F) kosten. Wenn Dir das "reicht" dann machst Du damit bestimmt nichts verkehrt und kannst Dir in ein paar Jahren dann ja was besseres kaufen, bis dahin werden die Top-Modelle ja sicherlich noch besser geworden sein usw. Spielen kann man sicherlich auf allen aktuellen Modellen der genannten Hersteller ganz ordentlich.
 
... Ich hab zwar gehört, dass sie sich unterschiedlich anhören und auch gemerkt, dass das Gefühl jeweils anders ist, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht sagen kann, welches mir am besten gefallen hat. ...
Das ist der ganz normale Zustand nach dem ersten Testen. Tatsächlich wirst Du beim nächsten Mal schon deutliche Unterschiede und Vorlieben entdecken. Vielleicht musst Du auch drei oder viermal hin, aber dann brauchst Du auch keinen 'objektiven' Test mehr, sondern nimmst einfach das, was am besten zu Dir passt. Also locker bleiben: Deine Ohren und Hände lernen gerade eine ganze Menge! ;)
 
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Inzwischen war ich noch einmal im Laden und hatte diesmal eine andere Strategie, die besser funktioniert hat: Ich hab das Tastengefühl und den Klang getrennt getestet. Zuerst hab ich stumm gedreht und das Gefühl verglichen. Danach waren dann nur noch das FP-7F und das MP6 übrig. Danach hab ich dann den Klang verglichen. Auch beim Vergleich mit den akustischen Klavieren hab ich immer versucht, mich auf eins von beidem zu konzentrieren. Jedenfalls hab ich mich am Schluss für das FP-7F entschieden, einerseits weil es mir v.a. beim Klang einen Tick besser gefallen hat und andererseits weil ich dann eben keinen Kabelsalat zu externen Lautsprechern habe. Ich hab es jetzt mit dem Holzständer (weil Wohnzimmer, wo es besser zum vorhandenen schwarzen Holz passt), einer Klavierbank und den Kopfhörern, die mir die Verkäufer empfohlen haben (von AKG) bestellt. Ich bin schon gespannt! Jetzt muss ich nur noch einen guten Klavierlehrer finden - auch nicht so einfach...

Vielen Dank nochmal für alle Tipps, ihr habt mir sehr geholfen!
 
Glückwunsch! Das freut mich, dass Dir das FP-7F auch am besten gefallen hat. Mich hat auch zusätzlich zum Klang und Sound die Kombi mit dem Ständer und den wie ich finde guten Lautsprechern einfach überzeugt. Viel Spaß mit dem Teil und schreib dann mal ein Review oder sowas.
 
Gestern hab ich es abgeholt!! Ich hab schon voller Freude ein bißchen damit rumgespielt - bin ja Anfänger bzw. Wiedereinsteiger auf nahe Null-Niveau, aber es hat viel Spaß gemacht! Ein wirkliches Review kann ich natürlich nicht schreiben, aber bisher gefällt es mir super.

Was ich aber loswerden muss, einfach weil ich mich zur Zeit so damit herumärgere: Was für Menschen sind eigentlich Klavierlehrer? Ist das so ein mieser Job, dass man im Laufe der Jahre total verbittert wird?

- Telefonat 1: Der Klavierlehrer fragt ein bißchen nach Hintergrund und Motivation, und ich erzähle nebenbei, dass ich im Winter mit Gesangsunterricht angefangen habe. Reaktion: Das geht ja gar nicht, da ist das Scheitern ja vorprogrammiert, mit stressigem Job und dann noch Gesang und Klavier, das soll ich mir abschminken, ich soll mich gefälligst für eins von beiden entscheiden und dann darf ich nochmal bei ihm anrufen. Dieselbe Reaktion, als ich sage, dass ich es natürlich noch schlecht abschätzen kann, dass ich aber 30 min Üben pro Tag garantieren kann -> das sei ja viel zu wenig, das würde vielleicht am Anfang reichen, aber auf Dauer könnte ich es damit vergessen.

- Telefonat 2: Klavierlehrerin fragt, ob ich denn ein Instrument zu Hause habe, und ich erzähle voller Freude, dass ich seit gestern eines habe. Frage: akustisch oder E-Piano. Ich sage 'digitales Klavier' -> Reaktion: oh, schade, damit könnte ich es ja nicht richtig lernen, das würde vielleicht für den Anfang reichen, aber so richtig Klavierspielen könne ich damit nicht lernen.

Was für Leute sind das? Wie kann man denn so gnadenlos jemandem die Freude an einem neuen Instrument nehmen? Null Einfühlungsvermögen...
 
ja, da kann man sich nur aufregen. Oft sind das wirklich irgendwelche alten Leute, die von der Technik auch keine Ahnung mehr haben und das letzte Mal in den 90ern sich mit Digi-Pianos auseinander gesetzt haben. Mein Vater spielt auch sehr gut Klavier und erzählte mir neulich, dass er in der einen Kirche bei einem Auftritt auf einem modernen Klavier spielen musste. Auf Nachfrage war es aber noch nicht mal ein digitales sondern lediglich ein neueres..... (das so wie ich ihn kenne wohl auch 20 Jahre alt sein könnte und damit ja trotzdem nichts mehr taugen kann....lol). Nimm das bloss nicht ernst und suche weiter nach einem vernünftigen Lehrer. Ich würde mich da an die örtliche Musikschule wenden, dort bekommt man nach meiner Erfahrung einen vernünftigen Lehrer ohne Komplexe. Außerdem werden die meisten Anfänger heutzutage ein Digitalklavier haben.

Es sollte auch möglich sein Klavierunterricht als arbeitender Mensch ohne irgendwelche Ambitionen zu bekommen finde ich. Als ich damals noch Unterricht hatte, habe ich es auch oft in der Woche nur auf 20 Minuten insg. üben geschafft und habe dann mehr in der Stunde geübt, das ist natürlich dann wirklich doof und daher hab ichs dann auch abgebrochen, weil mir das Geld da dann zu schade war. Aber lustigerweise habe ich seit dem zu Hause die Dinge alleine gelernt, die mich am Klavierspielen interessieren und das hat mir mehr gebracht als alles andere bisher. Aber damit wir uns nicht missverstehen für den Anfang ist es besser einen Lehrer zu haben und ruhig nach einer verhassten "Klavierschule" zu üben. Später kannst Du dann selber das üben, was Du magst.
 
Vom Gefühl her würde ich sagen, dass Klavierlehrer 1 nicht wirklich viel Erfahrung mit erwachsenen Einsteigern hat. Ich finde es ist eine sehr wichtige Eigenschaft eines Lehrers, sich auf die Ziele und Lerngeschwindigkeit eines Schülers einzustellen. Bei einem solchen Lehrer würde ich fast erwarten, dass er eine streng vorgegebene Klavierschule durchzuprügeln versucht, ohne auf den jeweiligen Schüler einzugehen. Und gerade wenn jemand vergleichsweise wenig üben kann ist es wichtig, die Inhalte so auszurichten, dass der Schüler (trotz des vielleicht vergleichsweise langsamen Fortschritts) motiviert bleibt - selbst dann, wenn es didaktisch nicht der "direkte" Weg ist.

Zu Klavierlehrerin 2 wurde eigentlich alles gesagt. Was bitte ist denn mit "richtig" und "für den Anfang" gemeint?
 
Ja, beim ersten Lehrer hatte ich auch das Gefühl, dass es ihm sehr darauf ankommt, dass man schnelle Fortschritte macht. Er hat seine lange Erfahrung etc. gepriesen und meinte, dass er aufgrund dieser Erfahrung jetzt schon sagen kann, dass ich es aufgeben werde und dass es für ihn uninteressant ist, komplette Anfänger zu unterrichten, wenn die dann sowieso abbrechen. Es würde für ihn erst interessant, wenn man schon was kann. Er hat auch erzählt, was man nach einem Jahr so kann und so weiter. Das war mir alles zu ehrgeizig - mir geht es nur um die Freude dran und nicht darum, irgendwas objektiv zu können oder zu erreichen. Deswegen hab ich mit diesem Lehrer erst gar keine Probestunde vereinbart.

Was mir im Moment ein bißchen Sorgen macht, ist dass ich im Unterarm Schmerzen habe. Ich fürchte, dass das eine beginnende Sehnenscheidenentzündung sein könnte. Oder kann das auch Muskelkater sein? Ich habe allerdings tatsächlich empfindliche Gelenke, daran hatte ich gar nicht gedacht - als ich als Kind Unterricht hatte, hatte ich das Gelenkproblem noch nicht, das kam erst mit dem Wachstum in den Teenagerjahren. Jedenfalls habe ich schweren Herzens gestern abend und heute früh nicht geübt. Dabei macht es mir gerade so viel Spaß und ich würde so gerne schon ein bißchen üben - ist ja noch so neu, dass ich ein Instrument zu Hause habe, ich bin derzeit ganz begeistert von der banalen Tatsache, dass ich eine Taste drücke und ein Ton rauskommt... Und jetzt fürchte ich, dass ich es sogar jetzt schon wieder aufgeben muss, wenn das so bleibt und ich nach jedem Üben Gelenk- oder Sehnenprobleme kriege :(
 
Hmm.. also die Aussagen dieses Lehrers klingen für mich nicht nach Ehrgeiz, sondern eher nach einer gehörigen Portion Arroganz. Da würde ich mir auch genau wie Du die Probestunde schenken...

Die Schmerzen könnten bestenfalls tatsächlich auf einen Muskelkater zurückzuführen sein - insbesondere wenn Du in den letzten Tagen zeitvergessen an Deinem neuen Schätzchen gesessen hast, noch dazu vielleicht in nicht ganz optimaler Haltung. In jedem Fall erstmal 'nen Ganz zurückschalten, beobachten und erst wieder üben, wenn die Schmerzen wirklich weg sind. Wenn sie direkt wiederkommen, auf jeden Fall mal einen Arzt konsultieren.
 

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