(Kaufberatung) DP bis max 900€

jAnO
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Hello,
wir möchten uns ein Digitalpiano für die Kinder (6 & 9) anschaffen. Der jüngste nimmt gerade Unterricht und spielt gerade noch auf einem alten Yamaha Keyboard und hat dort auch viel Spaß an den Effekten. Ein Elternteil hat auch etwas Klaviererfahrung.
Primär soll es also als Übungsgerät für zu Hause herhalten. Uns Eltern sind ein möglichst klaviernahes Erlebnis wichtig, dem Kind eine Auswahl an Sounds. Die Eltern stimmen dem zu, um die Motivation hochzuhalten :)

Wir können leider nichts in live testen und sind in der Auswahl auf ein größeres (Online)Musikgeschäft angewiesen.

Meine Vorrecherche hat das Roland FP 30x, das Yamaha YDP 145, das Casio AP 270 oder das Kawai KDP 120 ergeben - sind auch irgendwie alles die Pianos die in die Kategorie bis 900€ fallen :)
Meine Tendenz wäre zum FP30x oder AP270. Aber mir sagen die Mechanikbeschreibungen halt auch wenig.

Hat irgendwer Erfahrung mit den genannten und kann da vielleicht Tipps geben, welches in Punkto Klavierfeeling und welches in Punkto Soundauswahl punkten kann?

TL;DR - der Fragebogen ;)
  • Gibt es bereits Klaviererfahrung?
    Kinder am Anfang, eine Erwachsene mit Unterricht als Kind.
  • Wird die typische 88-Tasten Digitalpiano-Hammermechanik gewünscht ?
    Ja. Hammermechanik, bitte
  • Wie hoch ist das veranschlagte Budget? bis max 900€ incl. Gestell (und gerne auch Hocker)
  • Geht es um ein Instrument zu Hause, das bedeutet oft klavierähnliches Aussehen und ab ca. 40 kg Gewicht oder um ein portables Instrument bis ca. 25 kg, das bei Bedarf leichter auch transprotabel ist?
    Soll zu Hause bleiben.
  • Sind besondere Eigenschaften erforderlich: eingebaute Lautsprecher bei portablen Instrumenten, bestimmte Schnittstellen und Anschlussmöglichkeiten, Eigenschaften von Stage Pianos?
    In der Hoffnung, dass der Sohn dran bleibt wäre es super, wenn das Instrument schon ein paar Schnittstellen hat, dass man es mit Tablet oder Laptop irgendwie verbinden kann - aber wirklich kaufentscheidend ist es nicht.
    Dieser ganze Schnickschnack mit denen man Backing Tracks strukturieren und eigene Tracks recorden kann und ähnliches muss wiederum garnicht sein. Auch Backing Tracks o.ä. sind für uns eher Spielerei und nicht nötig.
Freue mich über Antworten und sage schonmal Danke!!!
 
Meine Tendenz wäre zum FP30x oder AP270. Aber mir sagen die Mechanikbeschreibungen halt auch wenig.
Das Roland FP30X hat eine PHA4 Tastatur, die ich als Anfänger/Wiedereinsteiger im Vorgängermodell FP30 über 4 Jahre lang sehr gerne gespielt habe.
Sie ist relativ schwer gewichtet, bei (gutem) Unterricht sollte das aber kein Thema sein, weil dann auch die Spieltechnik entwickelt wird.
Elektronisch und mit bidirektionalem USB/MIDI-Audio nebst Bluetooth MIDI ist das FP30X sehr gut ausgestattet. Ein hilfreiches Display und überhaupt ein schickes Design gibt es leider erst ab FP-60X.

Das Casio AP 270 hat eine leichter gewichtete Tastatur und den Nachteil eines 8 Jahre alten Modells, die Elektronik ist Hausmannskost. Mir haben bei Casio in jener Zeit der Klang und die Tastatur nicht so gut gefallen wie bei Roland und Kawai. Ob es da über die Jahre unerwähnte Anpassungen gab, kann ich leider nicht sagen, die einfacheren Casios haben nur MIDI-USB.

Das Kawai KDP 120 hat wie die zuvor erwähnten Digitalpianos eine 3-Sensor-Tastatur. Das ist aktueller Stand und bedeutet, dass die Taste einen neuen Ton bereits anschlagen kann, wenn sie erst ein gutes Drittel des Wegs in die Ruhestellung zurückgekehrt ist.
Der Klang gefällt mir bei Kawai gut, Kawais Samplingtechnologie halte ich für musikalisch sehr ansprechend. Leider wird die aber je nach Modell und Preis in drei Stufen "abgespeckt", die Samples & Dynamic Layer sind gegenüber der besten Ausführung als Harmonic Imaging XL dann zunehmend eingeschränkt, ebenso die (Realismus-)Effekte.
Kawai bietet zwar Bluetooth MIDI und USB to Host, aber keine eingebaute Audio-USB-Schnittstelle wie das Roland FP30X und besser oder das Yamaha P-225 und besser.
Ich habe dieses Jahr monatelang gerne fast ausschließlich ein Kawai ES-920 gespielt. Das wäre eine gute und sogar preiswerte längerfristige Anschaffung, bei Abbruch der "Klavierschüler" wäre es auch wieder recht gut zu verkaufen.
"Nackt" kommt es allerdings auf rund 1.300 Euro, der Originalständer kostet zusätzlich rund 150 Euro. Die rund 140 Euro teure Pedalleiste braucht man nur bei besonderen Anforderungen, das mitgelieferte Dämpfer-Pedal ist beim ES-920 bereits gut genug für den Alltag.
Um den Preis einzuordnen: will man die "Features" eines ES-920 mit in einem "klavierähnlichen" Aussehen, wäre man bei Kawai ab dem CN 301 zumindest "nah dran", hätte aber noch nicht die volle HI-XL Klangerzeugung. Die gibt es erst ab Kawai CA-501, dann sogar mit noch besserer Tastatur.

Das Yamaha P-145 ist gegenüber dem neueren Einstiegsmodell P-225 elektronisch recht eingeschränkt, der erste Klangeindruck war für mich aber trotzdem ganz gut. Weniger gut finde ich die Tastatur speziell zum (klassischen oder in Ausbildung befindlichen) Klavierspielen. Für mich wäre es eher als Einstiegsinstrument auf recht begrenzte Zeit oder bei sehr begrenztem Budget in einer Schülerband denkbar.

Backing Tracks, die man zum Piano laufen lassen oder bei geeignetem Digitalpiano einspeisen und dann zusammen mit dem eigenen Spielen über die eingebauten Lautsprecher hören kann, empfinde ich motivierend und je nachdem auch als Lernhilfe.

Gruß Claus
 
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@Claus ist echt unermüdlich bei dieser Art von Beratungs-Threads.

Mir leuchten häufig die vorgebrachten Wünsche nicht so richtig ein: Natürlich hat sich die Industrie auf Anfänger mit weniger Geld eingestellt und will auch denen etwas bieten. Auch wenn Digitalpianos immer billiger werden, muss da trotzdem gespart werden. 900 EUR finde ich nicht einmal einen falschen Einstiegspreis - aber wenn da dann auch noch Hocker und Ständer dabei sein sollen, muss man eben irgendwo Abstriche machen.

Die beiden von dir geforderten Qualitäten Sound und Klaviatur sind zu diesem Preis tatsächlich zu bekommen - mit gewissen Abstrichen z.B. beim Klang aus den Lautsprechern (mit Kopfhörer klingt es manchmal deutlich besser) oder der Bedienung (kein Display, Einstellung über Tastenkombinationen mit der Klaviatur, die man sich auswendig merken muss).

Berücksichtige, dass du bei höherer Investition auch einen höheren Wiederverkaufswert hast und versuch die Investition in Relation zu den Unterrichtskosten zu sehen!
 
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Das Roland FP30X hat eine PHA4 Tastatur, die ich als Anfänger/Wiedereinsteiger im Vorgängermodell FP30 über 4 Jahre lang sehr gerne gespielt habe.
Sie ist relativ schwer gewichtet, bei (gutem) Unterricht sollte das aber kein Thema sein, weil dann auch die Spieltechnik entwickelt wird.
Elektronisch und mit bidirektionalem USB/MIDI-Audio nebst Bluetooth MIDI ist das FP30X sehr gut ausgestattet. Ein hilfreiches Display und überhaupt ein schickes Design gibt es leider erst ab FP-60X.

Das Casio AP 270 hat eine leichter gewichtete Tastatur und den Nachteil eines 8 Jahre alten Modells, die Elektronik ist Hausmannskost. Mir haben bei Casio in jener Zeit der Klang und die Tastatur nicht so gut gefallen wie bei Roland und Kawai. Ob es da über die Jahre unerwähnte Anpassungen gab, kann ich leider nicht sagen, die einfacheren Casios haben nur MIDI-USB.

Das Kawai KDP 120 hat wie die zuvor erwähnten Digitalpianos eine 3-Sensor-Tastatur. Das ist aktueller Stand und bedeutet, dass die Taste einen neuen Ton bereits anschlagen kann, wenn sie erst ein gutes Drittel des Wegs in die Ruhestellung zurückgekehrt ist.
Der Klang gefällt mir bei Kawai gut, Kawais Samplingtechnologie halte ich für musikalisch sehr ansprechend. Leider wird die aber je nach Modell und Preis in drei Stufen "abgespeckt", die Samples & Dynamic Layer sind gegenüber der besten Ausführung als Harmonic Imaging XL dann zunehmend eingeschränkt, ebenso die (Realismus-)Effekte.
Kawai bietet zwar Bluetooth MIDI und USB to Host, aber keine eingebaute Audio-USB-Schnittstelle wie das Roland FP30X und besser oder das Yamaha P-225 und besser.
Ich habe dieses Jahr monatelang gerne fast ausschließlich ein Kawai ES-920 gespielt. Das wäre eine gute und sogar preiswerte längerfristige Anschaffung, bei Abbruch der "Klavierschüler" wäre es auch wieder recht gut zu verkaufen.
"Nackt" kommt es allerdings auf rund 1.300 Euro, der Originalständer kostet zusätzlich rund 150 Euro. Die rund 140 Euro teure Pedalleiste braucht man nur bei besonderen Anforderungen, das mitgelieferte Dämpfer-Pedal ist beim ES-920 bereits gut genug für den Alltag.
Um den Preis einzuordnen: will man die "Features" eines ES-920 mit in einem "klavierähnlichen" Aussehen, wäre man bei Kawai ab dem CN 301 zumindest "nah dran", hätte aber noch nicht die volle HI-XL Klangerzeugung. Die gibt es erst ab Kawai CA-501, dann sogar mit noch besserer Tastatur.

Das Yamaha P-145 ist gegenüber dem neueren Einstiegsmodell P-225 elektronisch recht eingeschränkt, der erste Klangeindruck war für mich aber trotzdem ganz gut. Weniger gut finde ich die Tastatur speziell zum (klassischen oder in Ausbildung befindlichen) Klavierspielen. Für mich wäre es eher als Einstiegsinstrument auf recht begrenzte Zeit oder bei sehr begrenztem Budget in einer Schülerband denkbar.

Backing Tracks, die man zum Piano laufen lassen oder bei geeignetem Digitalpiano einspeisen und dann zusammen mit dem eigenen Spielen über die eingebauten Lautsprecher hören kann, empfinde ich motivierend und je nachdem auch als Lernhilfe.

Gruß Claus
Hallo Claus, vielen lieben Dank für deine Mühe und Einschätzungen. Das hat mir geholfen es auf Roland FP 30x vs Kawai KDP 120 runterzubrechen und nach Sichtung des Vergleichsvideos von Stu Harrison von Meriam Music ist das Roland FP 30x der Favorit, auch wenn das Kawai im puren Klaviersound schöner, runder klang.

Wir konnten schonmal das FP7 beim Musiklehrer testen, das scheint ja die Vorgängerversion der Mechanik zu haben und die fand ich, als Mensch ohne Erfahrung, nicht besonders schwer und mein Sohn konnte auch gut darauf spielen :)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@Claus ist echt unermüdlich bei dieser Art von Beratungs-Threads.

Mir leuchten häufig die vorgebrachten Wünsche nicht so richtig ein: Natürlich hat sich die Industrie auf Anfänger mit weniger Geld eingestellt und will auch denen etwas bieten. Auch wenn Digitalpianos immer billiger werden, muss da trotzdem gespart werden. 900 EUR finde ich nicht einmal einen falschen Einstiegspreis - aber wenn da dann auch noch Hocker und Ständer dabei sein sollen, muss man eben irgendwo Abstriche machen.

Die beiden von dir geforderten Qualitäten Sound und Klaviatur sind zu diesem Preis tatsächlich zu bekommen - mit gewissen Abstrichen z.B. beim Klang aus den Lautsprechern (mit Kopfhörer klingt es manchmal deutlich besser) oder der Bedienung (kein Display, Einstellung über Tastenkombinationen mit der Klaviatur, die man sich auswendig merken muss).

Berücksichtige, dass du bei höherer Investition auch einen höheren Wiederverkaufswert hast und versuch die Investition in Relation zu den Unterrichtskosten zu sehen!
Hallo, ja ich bin auch total begeistert, dass es überhaupt noch dieses Forum gibt und nicht alles auf Social Media verlagert ist und sehr dankbar für Claus' Mühe.

Zur DP-Qualität: Klar muss es Abstriche geben. Daher erwähnte ich ja die Aspekte, die für uns besonders relevant sind.

Wiederverkauf ist tatsächlich bei uns nachrangig, da zum einen mehr Geld absehbar nicht drin ist und falls der Sohn die Lust verliert würden wir es dennoch nicht verkaufen, weil Kinder sind halt unberechenbar und in 2 Jahren kann die Lust wieder kommen oder die Schwester hat plötzlich Lust und wir Erwachsenen würden auch mal darauf spielen. Mir würde es dann eher weh tun, dass ich weiß, da steht jetzt ein 500€ teureres Instrument, das wir uns nicht leisten können und dem wir nicht so recht gerecht werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das FP30X wäre sicher ein ganz gute Wahl. Was den Klavierklang betrifft, wird meist der Klavierklang des Grand Piano vom ersten Speicherplatz ohne weitere Klangregelung als Maßstab der Bewertung genommen.

Tatsächlich hat auch das FP30X mehrere unterschiedliche Klavierklänge sowie eine App, die den Zugriff und weitere Einstellungen bequemer ermöglicht als das Gefummel mit "Function + Klaviertaste" (Klangeinstellungen sind z.B. Brilliance, Ambience, Hammer Noise, Lid).
Ist vermutlich kein Thema für die erste Woche oder gar schon vor dem Kauf, aber wir können bei Bedarf darauf zurückkommen.

Gruß Claus
 
Ich habe gerade ein Numa X Piano zu Hause zum Testen.

Die Tastatur ist sehr gut, recht leichtgängig und gut sensibel, das dürfte Anfängern entgegenkommen.
Da müsstet Ihr allerdings noch aktive Lautsprecher anschließen oder es über die Wohnzimmer-Stereoanlage verstärken.

An Sounds ist mehr drauf als Ihr braucht, da es ein Stagepiano ist, also auch E-Pianos, Orgel, ein paar Synth-Klänge, Streicher, Bass ...
Aber wahrscheinlich ist es bisschen über den Anforderungen. Preislich auch leicht drüber mit 1300.


Ansonsten habe ich schon paarmal das Kurzweil KA E1 empfohlen. Das hatte ich neben vielen anderen Modellen im Laden angespielt und fand es für den Preis (399) ziemlich gut.
Tastatur vor allem. Die Sounds sind OK, keine Oberklasse natürlich. Hat sogar Lautsprecher - das wäre für mich die erste Empfehlung für Einsteiger.

Und es hat sogar MIDI! Das heißt Ihr könnt mit einem USB-Kabel zum Rechner und dort mit dem kostenlosen NumaPlayer oder anderen VST-Hosts eine riesige Menge an Sounds spielen - wenn Du oder die Kinder bisschen Lust auf sowas haben. (Das können die anderen hier empfohlenen Geräte auch, wenn sie USB-MIDI out haben.)
 

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