Kaufberatung: Erstes E-Piano

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GinnyCello
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Hallo Musiker,

ich fange demnächst mit dem Klavierunterricht an und wollte mir daher ein E-Piano kaufen, da ich das Klavierspielen nicht auf meinem alten Keyboard lernen möchte.

Ich denke mit dem Fragebogen zur Kaufberatung werden schon mal viele Fragen geklärt und vielleicht könnt ihr mir so ein paar Tipps geben.

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung?
bis EUR: 600€ (bis 400-500€ wäre mir aber lieber, da ich ja erst anfange mit spielen und mir dann in ein paar Jahren ein besseres zulegen würde)
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Gibt es bereits Geräte, die anschlossen werden sollen?
[x] ja: Kopfhöreranschluss wäre vorteilhaft
[ ] nein

(3) Wie schätzt Du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger, spiele aber schon Cello
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo willst Du das Instrument bevorzugt einsetzen? (ggf. Mehrfachnennung)
[x] zu Hause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Was wird der Hauptzweck des Instruments
(Klavierersatz, Live-Band, (Heim-)Studio, Alleinunterhalter...)
Für zu Hause zum üben

(4c) Wie oft wirst Du es voraussichtlich bewegen?
wenn es erstmal bei mir aufgebaut ist, dann eigentlich gar nicht mehr

(4d) Welches Gewicht willst Du bei Transporten des Instruments maximal schleppen?
bis zu kg: spielt keine Rolle

(5) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Kann ich jetzt noch nicht sagen, aber ich denke, es soll eher Richtung Klassik gehen


(6) Welche Gerätetypen kommen für dich infrage?
[ ] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Klaviatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Klaviatur)
[ ] Wie oben, aber Expander für 19-Zoll-Rack geeignet
Keine Ahnung, hab noch keine Erfahrung...

(7) Welche Tastaturumfänge kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardumfang Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[x] 88 (Standardumfang Pianotastatur)

(8) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard bei Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[x] Hammermechanik (möglichst ähnlich zu Klavier)

(9) Soll dein Instrument "Spezialist" für bestimmte Klangbereiche sein? (Flügelklänge, E-Pianos, Orgeln, Synthies...)
[x] ja: Kenne mich da nicht so aus, soll halt wie ein klassisches Klavier klingen (hoffe die Antwort ist nicht zu allgemein...)
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnlich-wohnzimmertaugliches Aussehen, gut transportables Design... )
klavierähnlich-wohnzimmertaugliches Aussehen wäre nett, aber kein muss

(12) Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen? Eigentlich nicht.


Vielleicht habt ihr ein paar Erfahrungen, welches E-Piano zu empfehlen wäre.
Ich bin auch ein guter Thomann- Kunde, also vielleicht eins von dort ;) (jeder andere Shop ist natürlich auch möglich). Habe mich auch schon mal selbst ein bisschen schlau gemacht, war aber z.B schon bei dem Unterschieb zwischen Hemingway DP-501 MKII RW (https://www.thomann.de/de/hemingway_dp_501_mkii_rw.htm) und dem Hemingway DP-501 MKII AT (https://www.thomann.de/de/hemingway_dp_501_mkii_at.htm) überfordert.. Sind die überhaupt gut? Oder doch lieber eine andere Marke? Yamaha vielleicht?

Achja, ich bin beim Googlen auf den Begriff "Arranger" gestoßen und konnte nichts damit anfangen. Ist das wichtig?

Über Tipps wäre ich euch sehr Dankbar, viele Grüße :)
 
Eigenschaft
 
Hallo,

die von dir angegebenen E-Pianos (Links) unterscheiden sich nur durch die Farbe des Holzes.

Ein Link zu einem Test :

https://www.thomann.de/de/cat_bonedo~ncxes.html?artid=42036&ar=360374

Bevor irgendwelche Spezialisten dir "teuere" Ratschläge geben, möchte ich meine Meinunge schreiben :

Ich spiele seit 66 Jahren Tasteninstrumente. Das Klavier, das mir meine Eltern vor x Jahren gekauft hatten, habe ich
vor ein paar Jahren meiner Schwiegertochter geschenkt. "Klavier" spiele ich heute auf einem Alesis QS 8 mit 88
Tasten. Genau so gerne spiele auf der "schlapprigen" Tastatur eines Keyboards von YAMAHA und von einem
Kurzweil SP 76.
Das E-Piano, das dich interessiert, hat laut Test eine brauchbare Anschlagdynamik usw. Also ist Klavierspielen
damit durchaus möglich. Ich hab mal bei anderen Herstellern von E-Pianos nachgeschaut: In der Preislage
gibt es dort nichts.

Ein Arranger ist eine Begleitautomatik, ähnlich wie bei Home-Keyboards. Besonders viel darf man sich davon
nicht erwarten, aber zum Rumprobieren taugt sie wohl.

Vielleicht hilft dir das ein wenig !?
 
An den Medeli Instrumenten, die es unter vielen Handelsnamen gibt, haben die meisten Käufer nur recht begrenzte Zeit Freude, wenn überhaupt.
Selbst wenn kein Problem auftritt, ein Wiederverkauf könnte schwierig bzw. verlustreich werden. Bei gut bewerteten Digitalpianos führender Markenhersteller wie Kawai, Roland, Yamaha und evtl. Casio sieht das anders aus.

Dein Budget reicht aber aus, um bei einem der Einsteiger-Digitalpianos solider Markenhersteller fündig zu werden.
Das sind unter (derzeit) 600 EUR das Yamaha P 115, das Roland FP 30 und auch das Casio PX 160, alle gibt es bei Thomann.
Welchem man den Vorzug gibt, ist eine persönliche Frage.
Die Casio Tastatur scheint ok zu sein, die Tastatur des Roland gilt gegenüber der des Yamaha als besser. Die Klangempfindung (mit und ohne Kopfhörer) sowie das relative Wohlgefühl am Instrument sollte man natürlich auch einkalkulieren.

Es ist m.E. nicht so, dass die Tastatur des Yamaha "schlecht" wäre. Aber es ist nun einmal Yamahas einfachste Hammermechanik, die seit Jahr und Tag verbaut wird, während die Tastaturen bei den Wettbewerbern im Laufe der Modellgenerationen verbessert wurden.
https://www.thomann.de/de/yamaha_p_115_b.htm
https://www.thomann.de/de/roland_fp_30_bk.htm
https://www.thomann.de/de/casio_px_160_bk_privia.htm

Willst Du unbedingt preisgünstiger einsteigen, dann halte ich das Yamaha P 45 für konkurrenzlos. Es hat die gleiche GHS Tastatur wie das Yamaha P 115, entbehrt aber anderer Ausstattungsdetails.
https://www.thomann.de/de/yamaha_p_45_b.htm

Das sogenannte wohnzimmertaugliche Aussehen ist ein relativ teures Extra für bezogene Spanplatten an der sonst gleichen Technik.
https://www.thomann.de/de/yamaha_ydp_143_b_arius.htm

Ständer für Digitalpianos findest Du ggf. für sehr wenig Geld bei den ebay-kleinanzeigen.

Kopfhöreranschlüsse sind bei allen Digitalpianos Standard. Arranger halte ich für verzichtbar, wenn es dir um das Klavierspielen geht.

Am Rande: die von dir gesuchten Instrumente nennen sich Digitalpianos, E-Pianos sind dagegen elektromechanische Pianos wie Fender Rhodes und Wurlitzer 200A.
Bei den Digitalpianos ist für die Tastatur und den Klang der Flügel (Grand Piano) das Vorbild, nicht etwa das Klavier (Upright Piano).

Die Bonedo Tests finde ich viel zu unkritisch, die würde ich nicht allzu ernst nehmen und schon gar nicht für Entscheidungen heranziehen. Wenn Du zu einer Erfahrung mit dem Hemingway DP 501 lesen willst:
https://www.musiker-board.de/threads/kaufberatung-ersatz-hemingway-dp-501-mkii.662929/

Ich denke auch nicht, dass hier jemand daran gelegen ist, bei einem klar begrenzten Budget ein teureres Instrument nahe zu legen.
Allerdings lassen sich die Hersteller die Annäherung an die akustischen Vorbilder sehr gut abgestuft bezahlen. Auch ein solides Einsteiger-Digitalpiano kann daher nicht mit einem Instrument mithalten, das um die 1.500 EUR kostet und selbst damit wäre man erst inmitten der Mittelklasse gelandet.

Gruß Claus
 
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Kann ich nur zustimmen! Und nochmal eindringlich: Hände weg von Eigenmarken wie Hemingway, Classic Cantabile, usw! Das ist einfach auch objektiv Schrottware. Schlappe Tastaturen, schlechte Sounds und Verarbeitung.
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten, die haben mir sehr geholfen!

Ich bin mir noch nicht ganz genau sicher, welches E-Piano ich mir nun kaufe, werde aber auf jeden Fall eins von Yamaha, Roland oder Casio nehmen und die Finger von den Eigenmarken lassen. Vielleicht suche ich die Tage auch mal ein Geschäft auf, um Probe zu spielen.

Vielleicht verzichte ich auch erstmal auf das wohnzimmertaugliche Aussehen und spare das Geld, um mir dann in ein paar Jahre (wenn ich mich besser auskenne und weiß, was ich möchte) ein Piano für "fortgeschrittenes Niveau" zu kaufen.

Am Rande: die von dir gesuchten Instrumente nennen sich Digitalpianos, E-Pianos sind dagegen elektromechanische Pianos wie Fender Rhodes und Wurlitzer 200A.
Bei den Digitalpianos ist für die Tastatur und den Klang der Flügel (Grand Piano) das Vorbild, nicht etwa das Klavier (Upright Piano).

Für einen Anfänger sind also die Digitalpianos besser und nicht die E-Pianos? Weil man oft, besonders auf "Kaufberatungsseiten für Anfänger", E-Pianos liest.

Ansonsten, Danke für die Hilfe, Ihr habt mich vor einem Fehlkauf bewahrt ;)

Viele Grüße!
 
Für einen Anfänger sind also die Digitalpianos besser und nicht die E-Pianos?!
Ja, eigentlich suchst Du ein Digitalpiano und die sind praktisch immer bei "Kaufberatungen" gemeint. Der Name E-Piano hat sich für die Digitalpianos mit den Jahren immer mehr eingebürgert, nachdem die legendären eletromechanischen E-Pianos Rhodes und Wurlitzer schon seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut werden - insofern liegst Du nicht falsch und ich wollte mit dem Hinweis keinesfalls Verwirrung stiften.
Auf dem Gebrauchtmarkt sind diese Vintage Instrumente der 60er und 70er Jahre noch immer begehrt und inzwischen gibt es wieder etliche Musiker, die diese ursprünglichen E-Pianos sehr häufig einsetzen, z.B. Norah Jones.

Für deine Zwecke wären alte E-Pianos aber keine gute Wahl, denn nur aktuelle Digitalpianos haben die erwartete Mechanik und (Flügel-)Klänge, wie Du sie suchst. Fast immer gibt es mehr oder weniger gelungene Klänge in Richtung Rhodes, Wurlitzer und Yamaha DX7 (bahnbrechender digitaler E-Piano-Klang) plus weitere noch dazu.

Vielleicht verzichte ich auch erstmal auf das wohnzimmertaugliche Aussehen und spare das Geld, um mir dann in ein paar Jahren...

So würde ich das jedenfalls machen, wenn das Budget knapp bemessen ist.

Die Top-Klasse der Digitalpianos kostet derzeit ca. 2.800 EUR bis 4.000 EUR, teurer geht auch. Es ist aber auch möglich, dass Du bereits mit einem Instrument der "Mittelklasse" von ca. 1.500 EUR ganz zufrieden bist. Solche Eintscheidungen hängen einfach von der persönlichen Einschätzung beim Probespielen ab.

Meine eigene längerfristige Planung geht mittlerweile wieder weg vom (Top-)Digitalpiano und hin zu einem akustischen Klavier mit Silent Funktion, das wäre dann mein persönliches "best of both worlds" für zu Hause.

Gruß Claus
 
Natürlich werden immer noch E-Pianos gebaut und die kosten auch entsprechend Schotter.

Die begriffliche Verwirrung rührt (neben dem üblichen Unfug in der Wikipedia) auch daher, daß eine ersten Anwendungen von analogen und digitalen Synthesizern (Digitalpianos) die Nachbildung von E-Pianos war. Nämlich solange sie noch nicht gut genug für Nachbildung des Pianofortes waren, aber schon deutlich leichter zu schleppen, als die echten E-Pianos und sich daher schnell durchgesetzt haben. Auch Hersteller von E-Pianos wie Yamaha haben dazu beigetragen, indem sie ihre eigenen Synthesizer als solche bezeichnet haben - bei gleichzeitiger Einstellung der 150 kg schweren EP-Produkte.

Das ist aber alles schon Jahrzehnte her und die heutigen Digitalpianos werden (abgesehen von Stage-Pianos) bevorzugt gekauft um digital Klavier zu spielen, und nicht die Signature Sounds der 1960er bis 80er. Und während die digitalen Instrumente der hier geforderten Preisklasse (600 €) zu Spielereizwecken auch ein paar EP-Samples an Bord haben, sind die anders als der Flügelsound nicht wirklich ernsthaft zu gebrauchen. Während man also ein Kawai MP7 auch als digitales E-Piano oder Digitalorgel bezeichnen könnte, wäre das bspw. bei einem ES110 verfehlt.
 

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