Man weiß ja grundsätzlich nie, wie ein gebraucht angebotenes Instrument "hergenommen" wurde. Tastaturen von E-Pianos sind nicht mit denen von Naturinstrumenten zu vergleichen, die viel robuster sind. Man muss sich beim Ausprobieren schon gut auskennen, wenn man den Zustand einer Tastatur richtig beurteilen können will. Ich würde von Instrumenten ab dem Bereich 10 Jahre als Laie, auch wenn Du vor 30 Jahren mal Klavier spieltest (vermutlich auf einem Naturinstrument, das halt nicht dasselbe ist und wovon Du vielleicht falsche oder verklärte Erinnerungen hast), die Finger lassen.
an dem wir lange Freude haben
spricht ehrlich gegen ein gebrauchtes Instrument, außer man findet eines, das 3 Jahre nur rumstand und nicht zu teuer ist.
Was das Preis/Leistungsverhältnis anbelangt, so muss man bedenken, dass die Technik von vor 10 Jahren und älter heutzutage in billigeren Neugeräten steckt oder damit sogar übertroffen wird, und die sind neu und haben Garantie. Wenn schon 1000 € ausgegeben werden sollen, dann würde ich ein neues Instrument kaufen. Beispiele siehe
Die meisten Gebrauchten, die aktuell angeboten werden, halte ich auch für überteuert. Wenn man sie fachmännisch ausprobieren kann, müsste man also noch deutlich handeln.
Der zukünftige Klavierlehrer hat uns Yamaha Clavinova empfohlen.
Das ist grundsätzlich kein schlechter Rat, aber bei Gebrauchten gelten halt die obigen Einschränkungen, und es ist halt auch so eine pauschale Aussage. Dass Clavinovas "gut" sind, erzählt jeder, aber den Markt, was es sonst noch an (für den anvisierten Zweck) vielleicht sogar besseren Instrumenten gibt, wissen die wenigsten, weil sie sich gar nicht informieren (können und wollen). Da wird immer dieselbe Leier dahergeplappert.
Wie gesagt, sind Clavinovas nicht schlecht, aber es gibt verschiedene und wenn's wirklich gut sein soll, dann ist es auch gleich ziemlich teuer. Ich hatte für meine beiden Jungs zum Lernen ein Clavinova mit damals (ist knapp 20 Jahre her) GH3 Tastatur, das ich für über 2000 € neu kaufte und nach 5 Jahren für 600 € verkaufte (die Jungs hatten dann eine Zeitlang andere E-Pianos und stiegen eh auf Saiteninstrumente um).
Mein Rat für die geplante Anschaffung: Geht in ein Musikgeschäft mit einer größeren Auswahl von E-Pianos und lasst Euch die Instrumente vorführen und erklären (einschließlich Stärken/Schwächen/Unterschieden) und entscheidet dann für ein Neugerät. Musikläden habe gelegentlich auch (jüngere) Gebrauchtinstrumente aus Finanzierungen, Mieten, Leasings mit Garantie und man kann die dann auch im Vergleich zu Neuinstrumenten testen. Um selbst nicht gleich eine größere Summe hinlegen zu müssen, kann man auch über Mietkauf etc. nachdenken und sich dazu beraten lassen.
Und, Hände weg vom privaten Gebrauchtkauf - das kann nur schiefgehen. Deine letzten Beispiele sind zu alt oder zu teuer. Schaut Euch doch mal Alternativen zum Clavinova in der Realität an (leider hast Du keinen Ort angegeben, weil Du wohl befürchtest, von uns ausgeraubt zu werden ..., so dass keine Vorschläge für Musikgeschäfte gemacht werden können).
PS: Nicht falsch verstehen: Ich bin kein grundsätzlicher Verfechter vom Neukauf. Von meinem Equipment (u.a. 60 Synthesizer) sind 95 % gebraucht gekauft. Aber man muss sich auskennen, weil es sonst ins Auge geht!!!