[Kaufberatung] Live-Mikro für tiefe Frauenstimme in Salsaband (Durchsetzung gegen Bläser)

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Mama Conchita
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Hallo zusammen,

habe hier im Forum schon diverse Threads zum Thema durchgelesen, mache jetzt aber trotzdem einen eigenen Beitrag, da unsere Bandkonstellation doch recht speziell ist.

Also, ich singe in einer Salsa-Band zusammen mit einem männlichen Sänger mit ziemlich hoher, klarer Stimme (Tenor). Meine Stimme ordne ich eher im Alt-Bereich ein, fühle mich auch in den tiefen Lagen wohl. Oft singen wir zweistimmig, Lead-Gesang ist mehr oder weniger abwechselnd. Außerdem haben wir in der Band 4-5 Bläser (2 Trompeten, Posaune, Alt- u. Tenorsax), 3 mal Percussion (Congas, Bongos, Timbales), Piano und Bass. Unser Repertoire umfasst - logischerweise ;) - hauptsächlich Salsastücke, gern alte Mambo-"Schinken" von Tito Puente, Celia Cruz usw. Wir sind größtenteils Hobbymusiker, machen das also eher zum Spaß an der Freud, deshalb ist auch unser Budget nicht sehr groß.

Nun zu meinem Anliegen: Ich hatte bei den meisten Auftritten bis jetzt das Problem, dass meine Stimme besonders in tiefen Lagen nicht so gut durchkommt, gerade wenn der volle Bläsersatz spielt. Auch habe ich das Gefühl, dass gewisse Frequenzen irgendwie abgeschnitten (?) werden (sorry für die unqualifizierte Formulierung, ich bin technikmäßig leider nicht so bewandert). Es wird auch oft bemängelt, dass ich zu leise rüberkomme, obwohl ich an sich sagen würde, dass ich eine kräftige Stimme habe. Momentan nutze ich ein Shure SM58, und mein Freund (Conga-Spieler der Band) meinte, es würde sich vielleicht anbieten, nach einer Alternative zu suchen. Habe in der letzten Probe auf seine Empfehlung hin mal ein Kondensator-Mic ausprobiert (Rode M3), damit habe ich mich schon eindeutig besser gefühlt, auch die anderen meinten, meine Stimme kommt damit besser/nuancierter rüber.

Also überlege ich, mir ein Kondesator-Gesangsmikro zuzulegen. Ich weiß natürlich, dass ich am besten selbst ausprobiere, welches Mikro gut funktioniert. Trotzdem interessiert mich eure Meinung/eure Erfahrungen. Vielleicht hat ja schon mal jemand mit einer vergleichbaren Konstellation gearbeitet und kann mir einen Tip geben. Nach einiger Recherche tendiere ich momentan zum Rode M2, evtl. als dynamische Alternative das Sennheiser E935 - das liegt aber preislich schon sehr an der Schmerzgrenze, wesentlich mehr als 150€ ist momentan leider nicht drin. Wäre super, wenn mir jemand da weiterhelfen könnte, bspw. Erfahrungen zu Feedback-Verhalten des M2 bei lauten Bands, Erfahrungen mit den Mikros für Frauenstimmen etc.

Hoffe, der Post ist jetzt nicht zu lang zum Lesen, wollte nur eine möglichst genaue Beschreibung geben :engel:

Ach ja, was das Monitoring angeht, läuft es bei uns über ganz klassische Frontmonitore, also kein In-Ear - wäre sicher mal ne Investition für die Zukunft, momentan nicht drin.

Danke schon mal für die Hilfe!
Viele Grüße

P.S.: Wenn ihr Klangbeispiele braucht, hier der Link zu einem Video mit zusammengeschnittenen Schnipseln einige unserer Stücke, das gibt vermutlich am besten den Gesamteindruck wieder

 
Eigenschaft
 
Hallo,
wir haben als sehr laute Rockband auch ein M2 auf der Bühne.
Feedbackprobleme gab es bisher nie. Sehr gutmütiges Mikrofon.
In Richtung dynamisch schau dir doch bitte mal das Sennheiser e945 an. Wir benutzen es auch für Leadvocals. Das ist in Sachen Auflösung und Feinzeichnung eine ganze Klasse über den M2. Liegt etwas über deinem Buget, kann man aber auch gut gebraucht erwerben.
 
lustiger Haufen :great:
was bei dem Zusammenschnitt im Video auffällt: die vocals sind eindeutig der Schwachpunkt - bei beiden Protagonisten :gruebel:
dass sich ein Rode Kondensator besser 'durchbeisst' ist klar, aber ob es unterm Strich tasächlich klingt ?
falls die Aufnahmen repräsentativ für deine Situation sind, würde ich eher zu einem Vocal-Prozessor tendieren, um dem Mikro etwas auf die Sprünge zu helfen - gerade die Shure Klassiker 57/58 leiden enorm unter (sehr) vielen 'günstigen' Vorstufen

cheers und herzlich willkommen, Tom
 
Wow, das geht ja fix bei euch :)

@sietec42 : das E945 hatte ich mir auch angeschaut, mir ist der Unterschied nicht ganz klar zum E935, bezieht sich das "nur" auf Superniere vs. Niere? Oder gibts da noch andere Eigenschaften? Hab mich da ein bisschen von der Beschreibung leiten lassen, extra für laute Bühnenbedingungen entwickelt.

@Telefunky : Jo, lustig sind wir auf jeden Fall ;) Danke! Es ist schon häufig so, dass beide Sänger zu leise sind, die hohe, "bissigere" Tenorstimme kommt tendenziell trotzdem meist besser durch als meine. Mir ist klar, dass das auch viel Einstellungssache am Mischpult ist und ein anderes Mikro nicht gleich alle Probleme beseitigt, trotzdem fand ich schon beim kurzen Ausprobieren in der Probe das Kondensator-Mic für mich besser vom Klang her. Beim SM58 geht es mir oft so, dass ich das Gefühl habe, schreien zu müssen - was natürlich nicht der Sinn der Sache ist. Ich schau mich aber gern mal bei den Vocal-Prozessoren um - hattest du da was spezielles im Sinn? Ist für mich absolutes Neuland, da hab ich mich noch gar nicht mit beschäftigt...

Ach ja, die Aufnahmesituation war auch nicht die beste, haben bis jetzt leider nur Live-Mitschnitte, bei denen die Klangqualität natürlich nicht ideal ist. Aber mir gehts auch vor allem um die Live-Geschichte.

Vielen Dank noch mal für euer schnelles Feedback!
 
ich habe letztens in einem Bigband-Umfeld (anderer Musikstil, aber ähnliche Probleme) das AT2010 für zwei Leadstimmen probiert. Das hat an sich ganz gut geklappt. Ich war überrascht wie definiert und klar die Stimmen damit rüber gekommen sind. Es waren auch zwei M2 am Start, die haben mir bei weitem nicht so gut gefallen.
Allerdings muss ich sagen dass 90% der Probleme durch das Arrangement verursacht oder behoben werden können. Wenn Instrumente und Stimmen ständig in den selben Lagen unterwegs sind dann kann man mit relativ viel technischem Aufwand eventuell noch etwas nachbessern. Einfacher ist es wenn das Arrangement angepasst wird. Das klingt jetzt vielleicht hart, aber gerade wenn man sich die Oberliga anhört kommt man drauf wie gut die durch geschickten Einsatz der Instrumente Freiräume für die Stimme schaffen.
 
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bei den Aufnahmen ist es halt so, dass alle einen recht guten Sound haben...
bis auf euch zwei Sänger - das ist fast wie per Smartphone mitgeschnitten
(da kann natürlich auch im Schnitt getrickst worden sein)
oder anders formuliert: wenn die Bläser vom selben Mischpult aus derselben Session stammen, dann können die vocals unmöglich diese 'Qualität' haben...

ich bin also (erstmal) von einem 'schwachen' Kanal für Gesang am Mischpult ausgegangen
aus dem Grund der 'vocal processor' - die einfachste Möglichkeit dem Mikro mehr Gehör zu verschaffen
(einfach zwischen Mikro und Pult gesteckt, als Funktion nur Eq und Kompression, vielleicht etwas Delay für old-school sound... den restlichen Schnickschnack kann man ja ignorieren)
ist halt einfacher, 1 Kanal gezielt zu verbessern, als ein neues Pult zu kaufen - ansonsten steh ich nicht auf die Dinger
Kompressor würde sich bei deiner Stimme bzw der 'Rolle' in der du agierst aber gut machen - so ein Gerät ist ja nichts anrüchiges ;)

cheers, Tom
 
Der Unterschied ist auch nur die Richtkarakteristik.
Ich finde gerade bei Floormonitoring das 945 besser zu handhaben ist, geraden in lauten Bands
 
Ich würde Dir das Audio Technica ATM 710 empfehlen. Damit konnte sich Amy Winehouse auch gut gegen ihre Bläser durchsetzen ...

 
Auch ich würde - aus eigener positiver Erfahrung - das Sennheiser e945 empfehlen. Aufgrund der Supernierencharakteristik ist es einerseits weniger feedbackanfällig (d.h. man kann es auf dem Monitor lauter aufdrehen als das e935, bevor es zu pfeifen beginnt), andererseits nimmt es weniger von dem erheblichen Bühnenlärm einer Band mit Bläsersatz auf, d.h. die Stimme kommt klarer rüber.

Auch nicht schlecht finde ich (und habe es in einer ganz ähnlichen Konstellation erst für die Sängerin ausprobiert) das AKG ELLE C, das es leider nicht mehr neu zu kaufen gibt, aber ab und zu findet man es noch auf eBay. Derzeit ist gerade ein NOS (New, old stock) dort. Es ist ein Kondensatormikro,welches sich gut durchsetzt, auch gegen eine ganze Hornsektion, und dabei immer sehr angenehm klingt.

Gruß,
Jo
 
hallo leute :)

ich klink mich mal mit ein, bin die zweite Leadstimme hier.

Erstmal vielleicht zur Ergänzung: ich benutze ein beyerdynamic tg-60, was einen ziemlichen nahbesprechungseffekt hat und untenrum etwas volumninöser klingt. Vielleicht trägt das auch zu den genannten Problemen bei?

Nen vocalprozessor haette ich für MamaConchita - das TC Helicon Voice Live Play GTX. Aber das muss man ja auch richtig benutzen können. Eure Kritik am Vocalsound finde ich deshalb sehr erleuchtend (auch wenn das Beispiel oben einfach eine RoomMic Aufnahme in einem Radio war). Wir haben uns mit dem Mixing nämlich nie befasst. EQs/Comps/FX - eigentlich haben wir immer nur den Pegel geregelt ;D
Für Tipps eurerseits wären wir deswegen sehr dankbar. Aber das ist vielleicht auch ein anderes UnterForum?

Grüße,
JTE
 
Zuletzt bearbeitet:
in eurem speziellen Fall ist es ein Grenzbereich zwischen Recording und Live Anwendung
was im Studio geht, funktioniert oft auf der Bühnenumgebung nicht
Live muss man mit der vorhandenen Akustik klarkommen - im Studio ist sie optimiert... bzw sollte es sein...
bestimmte Grundtechniken sind aber vergleichbar

was den Prozessor betrifft: man kann Kompression als Effekt nutzen - Michael Jackson war da begnadet
manchmal ist er aber schlicht notwendig:



der Gesang geht bei 2.00 Min los, die Einstellungen werden vorher erläutert
ist nicht eure Baustelle, aber als Information recht gut gemacht
(genau genommen geht es um den Limiter Effekt, eine spezielle Kompressions-Einstellung)

bezogen auf das Video hatte ich den Eindruck, dass 'Conchita' ziehmlich am Kämpfen war (kann diverse Ursachen haben)
ein tiefere Lage setzt sich rein physikalisch nicht so gut durch, eventuell plus schwache Verstärkung/Monitorprobleme (?)
da kann ein Kompressor etwas Unterstützung liefern, wenn er das Abklingen leicht 'hochfährt'
die Stimme erhält so einen souveräneren Klang (typisches Beispiel: Reportage) - man muss folglich nicht am Limit agieren
als Nebeneffekt geht ein 'satteres' Signal an's Pult

so etwas sollte sich mit 2-3 Presets relativ einfach konfigurieren und abrufen lassen (alles andere ist nice to have)
durch das simple Zwischenstecken des Pedals zwischen Mikro und Weg zum Pult auch problemlos zu integrieren

cheers, Tom
 
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Mein erster Gedanke wo ich 4 … 5 Bläser gehört habe (das ist laut) war
das Du ein Mikrofon brauchst das möglichst wenig von der Umgebung mit aufnimmt.

Du schreibst das Du ein SM58 benutzt. Da bin ich auch nicht so ein Fan von. Aber von Shure gibt es noch ein Beta 58


Es ist zwar ein Dynamisches Mikrofon hat aber mehr Ausgangspegel und löst oben herum besser auf als das SM58.
Evtl. wäre das eine gute Alternative und liegt noch (fast) in deinem Budged.

Der Tip mit dem Kompressor ist gut. Verwende ich auch gerne.

Was mir noch in den Ausführungen meiner vorposter fehlt ist das Einstellen des Kanal EQs. Habt Ihr parametrische Mitten an Eurem Pult? Wenn ja, schau mal wo die prägnante Frequenz Deiner Stimme liegt und gebe und dem Bereich mal ein paar db zu.

Gruß + halte uns auf dem Laufenden

Fish
 
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Neben den Tips zu Mikrofonen (mir liegt das Sennheiser E945, Shure Beta58 auch deutlich besser als das SM58) noch ein ganz anderer Aspekt:
Das Arrangement.
Wenn der Gesangspart Solo hat, dann müssen sich die Bläser etwas zurück nehmen. Oder die Bläser spielen Fills zwischen den Gesangsparts. Blechbläser haben naturgemäß schon einen hohen Output. Man kann die auch ohne Probleme noch viel lauter verstärken.
Wenn von den Bläsern schon ein fettes Brett da steht, kann es bei einer Anlage, die nahe am Grenzbereich gefahren wird schon dazu kommen, dass der Gesangspart untergeht, wenn der sich nicht noch heftiger vordrängelt (wozu ein geeignetes Mikrofon, Kompressor und Equalizer beitragen würden).
Eure Musik ist toll (ich tanze selber Salsa, spiele Latin, unter anderem auch kubanisches).

Gruß
Christoph
 
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Hallo Leute,
auch ich muss mich hier noch mal einklinken - ich gehöre ebenfalls zu dileTanto :D

Die Aufnahme in dem Video zeigt sicherlich ganz gut um was für Musik es sich bei uns handelt.
Ich habe allerdings hier kräftig (und unfachmännisch) nachbearbeitet und die Mitten kräftig angehoben, da in dem Originalmitschnitt der Gesang noch viel dünner war.

grüßliges
Mr Mambo
 
Ich glaube/vermute hier eher folgendes:

Die vorhandenen Mikros könnten ggfs. etwas mehr Gain am Mischpult brauchen. Un die Kanal-Regler sollten dann auch mal unter die Lupe genommen werden.

Dann geht es weiter mit EQ/Kompressor. Sowohl bei den Vocalisten wie auch den anderen Akteuren.
(Sind aber nur Feinheiten - die machen es aber dann!)

Ich kenne genug Salsa-Bands, Video usw. => da wird oft mit schlechterem Equipment gearbeitet und dennoch ein besserer Voc-Sound erreicht.

Das ganze kann aber nur optimiert werden, wenn die Performance VOR DEM MIKRO auch entspricht.
(Kann ich ein Lied von singen: Unser Sänger hat da auch ein wenig Schwankungen in der Lautstärke, die ins Mikro hineingeht. Da liegt der erste Hase im Pfeffer...)
 
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