Kaufberatung Yamaha CLP-735 vs. PS500 vs. was ganz anderes

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MortWP
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Hallo zusammen,

kurz vorab der Fragebogen:
  • Klaviererfahrung der Nutzer: 8-12 Monate (meine siebenjährige Tochter) bzw. "Klimpern" (ich, Bassist, der sich ab und zu Harmonielehre beibringen will).
  • Typische 88-Tasten Digitalpiano-Hammermechanik gewünscht (meine Tochter hat klassischen Unterricht)
  • sowie klaviermäßiges Aussehen (soll im auch von der Mutter bzw. Freundin bewohnten Wohnzimmer stehen)
  • Budget: max. 2000 € inkl. Hocker (und Ständer etc., falls nicht dabei)
  • Geht es um ein Instrument zu Hause, das bedeutet oft klavierähnliches Aussehen und ab ca. 40 kg Gewicht oder um ein portables Instrument bis ca. 25 kg, das auch häufiger im Proberaum und auf der Bühne eingesetzt werden kann?

    Das ist die Frage - meine Freundin wünscht ein mehr klavierähnliches Aussehen ohne Kabelsalat (bisherige Lösung ist ein geliehenes Korg X5D über meinen Bassverstärker), ich finde grundsätzlich portabel auch gut, ohne dass argumentativ begründen zu können (eine Bühnenkarriere am Klavier sehe ich aktuell weder bei meiner Tochter noch bei mir durchstarten). Was meint Ihr?
  • Sind besondere Eigenschaften erforderlich:
    • eingebaute Lautsprecher auf jeden Fall.
    • Grundsätzlich die Möglichkeit, meine externe Soundkarte anzuschließen, wäre auch nicht verkehrt, konkret geplant ist aber nix.

Ins Auge gefasst habe ich bisher:
Yamaha kenne ich von Bässen, bin damit zufrieden und habe so allgemein (und auch hier) gehört, dass bei E-Pianos „Yamaha und Kawai gut“ sind.
Von Kawai habe ich in der Preisklasse das gefunden:

Die Prioritätsreihenfolge liegt aktuell auf Spielgefühl > Klang > Aussehen > Loops/Effekte/Soundanzahl.

Anspielen habe ich sicher auch geplant, aber der nächste Klavierladen ist schon ne Stunde entfernt, so dass ich nicht weiß, ob ich die Klavierlehrerin (die vermutlich auch nicht die massive Ahnung von Digital hat) überredet kriege, mitzufahren. Und selbst habe ich kaum Ahnung von Klavieren.

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!
 
Außer Yamaha und Kawai kämen noch Roland und Casio prinzipiell in Frage - die Reihenfolge, in der sie genannt werden, unterscheidet sich bei verschiedenen Tippgebern. Wobei Casio klar der jüngste in der Runde der ernstzunehmenden Hersteller ist - früher von Tischhupen her bekannt.

Ein ziemlich gutes Digitalpiano ist auch das neue P-525 von Yamaha, das aber womöglich schon oberhalb eurer Bedürfnisse liegt. Wie ein paar andere Geräte ist es ein Zwischending: Es ist grundsätzlich portabel, aber auch mit zusätzlichem Unterbau (L-515 und Pedaleinheit LP-1) zu bekommen - auch schon günstiger als noch beim großen T. Da du relativ viel auszugeben bereit bist, tut es mir weh, technisch nur die untere Mittelklasse als Ergebnis zu sehen.

Was die Ahnung angeht - es gibt Sachen, für die du ein bisschen Klaviererfahrung brauchst: Unterstützen die Tasten flottes Spielen? Lässt sich die Dynamik gut dosieren? Andere lassen sich von jedem erkennen: Taugen die Sounds jenseits der Klaviere etwas? Wie laut sind die Tasten selbst? Und manche sind auch aus den Specs ersichtlich - gibt es drei Sensoren pro Taste (für einen beschleunigten Mehrfachanschlag derselben Taste und eine ausgewogenere Dynamik)? Gibt es eine graduierte Gewichtung ('graded hammer') der Tastenwiderstände (unten etwas schwerer als oben - wie beim Flügel)? Hat das Ding USB-Audio, um direkt im Computer aufzunehmen? Manche haben nur noch Bluetooth für Tablet/Smartphone oder gar nichts dergleichen.
 
Moin,

mein Senf dazu:
Das Yamaha P-S500 hat die "billige" GHS Tastatur drin, welche auch in den Einsteiger Pianos werkelt.
Die kann man im P-125 zB. deutlich günstiger haben. Nicht, dass die schlecht wäre, meine Tochter spielt
gerne auf ihrem P-125, aber für den ausgelobten Preis des P-S500 geht das m.E. überhaupt nicht!

Sind wir beim CLP-735. Da werkelt die deutlich hochwertigere Grand Touch S.
Falls einem das Design gefällt wäre das m.E. die deutlich bessere Wahl.

Jetzt kommt das neue P-525 ins Spiel !
Das hat ebenfalls die Grandtouch S des CLP 735 drin und ist optisch (mit passendem Ständer) durchaus
"wohnzimmertauglich" ......

Kawai und Roland sind natürlich auch Alternativen.

Einfach mal in den Laden fahren (auch ohne Lehrer) und dran rum klimpern.
Ich weiss noch als meine Tochter mit 6 Jahren anfing. Die hat gleich gemerkt welcher
meiner Tasteninstrumente ihr mehr oder weniger liegen..

Man gewöhnt sich auch an die Tasten mit der Zeit. Gegen das bisherige X5D sowieso.....
 
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P S 500, dagegen habe ich auch eine Abneigung, danke für die Formulierung.
 
Das Yamaha P-515 ist derzeit im Abverkauf für unter 1400 € zu bekommen, da der Nachfolger P-525 erschienen ist, aber mit nur geringfügigen Änderungen.

Das kann ich sehr empfehlen, hatte ich mir vor 2 jahren nach etlichen Tests in diversen Musikhäusern gekauft. Das ist bei Bedarf auch mal portabel. Tastatur (NWX) und Klang sind über jeden Zweifel erhaben.
 
Klares Votum für Portable statt "klavierähnlich", der Gegenwert ist ungleich besser und der Einsatz vielfältiger.

Tastatur und Technik der angesprochenen Yamaha P-515 (seinerzeit rund 1.600 Euro, derzeit Abverkauf für weniger) und seinem vor allem in der Tastatur auf laufende Produktion umgestellten Nachfolger P-525 (derzeit ab 1.850 - ohne Ständer und Klaiverbank) bekommt man "mit Gehäuse" im Yamaha CLP-645 bzw. aktuell CLP-745 erst ab 2.250 Euro.
Falls also unbedingt eine Konsole ins Haus muss, dann müsste das Budget leicht aufgebohrt werden.

Das CLP-735 hat trotz gleicher Tastaturbezeichnung GrandTouch-S nur "Plastik", nicht die besseren weißen Holztasten. Das S500 hat Arrangerfunktionen und Yamahas einfachste Tastastur, die nicht einmal Achsengelenke und 3-Sensortechnik hat. Bei Klavierunterricht und guten Fortschritten könnten die Begrenzungen durch die Tastatur absehbar auffallen.
Gute Tastauren im "mittleren Preisbereich" sind m.E. neben den Yamaha GH3, NWX und (vermutlich, noch nicht angespielt) GrandTouch-S (Wood), die Kawai Grand Feel III und Grand Feel Compact (minimal kürzere Hebel) sowie die Roland PHA-50 im FP90X und ab Roland HP-704.
Das Kawai CN-301 hat eine Responsive Hammer III. Auch wenn sie leicht modifiziert im teuren Nord Grand eingebaut wird und viel Lob bekommt, steht sie für mich im Spielgefühl doch hinter den zuvor genannten Tastaturen. Meine Reihenfolge wäre Grand Feel / Compact, Roland PHA-50 und dann Yamaha GH3 und deren Ableitungen. die oben genannt wurden.

Gruß Claus
 
Super, vielen Dank! Da hilft mir schon einiges weiter.
Also, P-S500 ist eher abzuraten wg. niedriger Qualität der Tastatur, dafür wird P-525 von vielen gelobt - wäre aber (zumindest bei T) 2500 Euro (inkl. Unterbau und Pedalen), was natürlich auch ne Ecke mehr wäre als das CLP-735 (welches nur „Plastik“-Tasten hat). So richtig? Kawai Klaviere mit Grand Feel III Tastaturen finde ich - soweit für mich erkennbar - nur außerhalb des Budgets.

Zusammenfassend: Unterschied zwischen CLP-735 und P-525 sind (neben dem Preis) die besseren Tasten sowie die Portabilität bei P-525, richtig?
Andere lassen sich von jedem erkennen: Taugen die Sounds jenseits der Klaviere etwas? Wie laut sind die Tasten selbst?
Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber: leiser ist besser, oder? Oder ist lauter "authentischer" (analog zu den "gewünschten" perkussiven Nebengeräuschen beim E-/Kontrabass).
Klares Votum für Portable statt "klavierähnlich", der Gegenwert ist ungleich besser und der Einsatz vielfältiger.

Sehe ich ja auch so, aber so wie ich Euch verstanden habe, kostet Portable in Qualität vom CLP-735 auch direkt ne Stange mehr als das CLP-735. Und den "Gegenwert" kann ich bei ner siebenjährigen Tochter nicht erkennen - bis zum ersten Proberaum ist es sicher noch ne Ecke hin.
 
P 515 (statt 525) gibt es zum Ausberkaufpreis unter 1400.zb in weiß bei Thomann.
 
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Kawai Klaviere mit Grand Feel III Tastaturen finde ich - soweit für mich erkennbar - nur außerhalb des Budgets.
Den Unterschied der Yamaha hast Du zutreffend beschrieben, das entsprechende "Konsolenmodell" wäre vor allem wegen der Tastatur das CLP-745.

Wie gesagt, die Kawai Grand Feel Compact hat die gleiche Konstruktion bei minimal kürzerem Hebel und wird auch in deinem Budget verbaut.
Kawai Digital Piano Action Comparison

Digital Piano Comparison Yamaha CLP745 vs Kawai CA59 vs Casio GP310
kawai casio yamaha.jpg



Es bleibt natürlich anzuspielen, ob das Instrument auch insgesamt gefällt. Einen ausgiebigen Höreindruck gibt es auf der Homepage, auf diese Weise hört man das Digitalpiano beim Spielen aber bestenfalls über Kopfhörer.

Kawai CA-401 B


Und wie auch schon gesagt, meine bisher am liebsten gespielte Tastatur ist die Roland PHA-50 wie u.a. im Roland HP-704 für ebenfalls knapp 2.000 Euro, sie ist gut spielbar und definitiv leise.
Roland HP-704 WH Set


Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Authentischen hat seine Grenzen. Ein Digitalpiano ahmt ein akustisches Klavier ganz gut nach, ist aber keines. Du kannst es z.B. mit Kopfhörer spielen, das Tastengeklacker geht aber immer in den Raum. Also: Leiser ist für die Nerven der anderen in diesem Fall besser. Auch wenn es dich selbst nur stört, wenn du die Verstärkung leiser als normal gedreht hast.
 
Ich würde auch für das P515 plädieren (statt P525 und CLP-735). Gründe: ich besitze das CLP-645 (Tastatur äquivalent zum P515) und bin sehr zufrieden damit seit 3,5 Jahren. Das CLP-745 habe ich im Laden angespielt und die Tastatur hat mir vom Spielgefühl her deutlich weniger gefallen (keine Katastrophe, aber ich war froh, mich damals noch für die auslaufende und auch günstigere Modellreihe entschieden zu haben und nicht auf die damals schon angekündigte 7er-Reihe zu warten). Die 6er-Tastatur schien mir noch deutlich straffer im Anschlag zu sein als bei der 7er, was mir beim Wechsel an das akustische Klavier im Unterricht sehr zu Gute kommt.
P515 statt CLP vor allem wegen des Preises und der Portabilität. Ich bereue es zwar nicht, mir das CLP angeschafft zu haben (die eingebaute Tastaturabeckung mag ich zum Beispiel nicht missen, ich hab Katzen...), aber die fehlende Portabilität sorgte ein paar Monate später dafür, dass ich mir zusätzlich ein MODX6 angeschafft habe und seit längerem außerdem - zusätzlich - mit der Anschaffung eines Stagepianos mit Hammermechanik liebäugele. Beides jeweils erstmal nicht für den Proberaum oder die Bühne, sondern für Urlaub, für ggf. längeren Krankenhausaufenthalt (damals das MODX), fürs Studio/Aufnahmen und Einspielen mit PC, mittlerweile am bei mir eingezogenen Studiotisch mit Tastaturauszug, fürs Mitnehmen in andere Haushalte... es ist einfach doof, wenn man das Klavierspielen erstmal als Hobby für sich entdeckt hat und regelmäßig/täglich spielt, nur eine "stationäre" Tastatur zur Verfügung zu haben und zu wissen: wenn ich (ggf. länger) nicht zu Hause bin, kann ich gar nicht spielen. Für mich ist es okay und befriedigt andere Bedürfnisse (G.A.S. :engel:, weitere Features und Sounds, verschiedene Tastaturen...), auf mehrere Geräte zu setzen. Für ein jüngeres Kind ist das wahrscheinlich eher suboptimal und wird Mama und Papa zu teuer. So viel zu meinen Argumenten bzgl. Portabilität.
 
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