Klassiker - Ich treffe falsche Saiten

TomRocker
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Hallo miteinander,

ich spiele schon einige Jahre, aber es gibt etwas, wovor ich mich immer gedrückt habe. Und zwar habe ich beim Spielen immer wieder in unregelmäßigen Abständen so "Aussetzer".
Dann treffe ich mit der rechten Hand beim Wechsel von einer Saite zur anderen eine falsche Saite (mit dem Plektrum). Mir kommts so vor, als ob das bevorzugt beim Wechsel von einer höheren Saite auf eine tiefere vorkommt.

Das dumme ist, dass ich es bei den Liedern auch nicht durch langsames Üben weg bekomme. Eben weil es immer sporadisch auftritt, weiß ich nicht, wie ichs beheben soll. Und es liegt auch nicht an der eingesetzten Zeit/den Wiederholungen. Ein Lied habe ich 4 Monate geübt und es tritt immer noch auf... :rolleyes:

Ich will das jetzt endlich mal angehen.

Gibt es Übungen, die ihr mir empfehlen könnt?
 
Eigenschaft
 
Du hast nicht lange genug langsam geübt. Erst wenn es langsam regelmäßig fehlerfrei ist, solltest Du die Geschwindigkeit erhöhen. Zumindest mach ich das so.

Wenn ich das nicht mache, weil ich zb unter Zeitdruck für die Band lerne, dann passiert mir das gleiche wie Dir.
 
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Es gibt verschiedene Muster, wie du die Saiten wechseln kannst beim picking. Am besten darauf schauen, um welches es geht, und das isoliert langsam üben. Einfach mal 1 Monat hin hocken und dann ist es drin.

Ansonsten passieren jedem hier und da mal Fehler, wenn die Konzentration mal kurz nachlässt. Da hilft nur noch besser werden und mehr automatisieren.
 
Und wenn du in der Band im Stehen mit Gurt spielst, dann mach das auch beim Üben. Nur dann hast du die selben Voraussetzungen.
Im Sitzen ist die Handhaltung und der Winkel oft anders als im Stehen.
 
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Danke für die vielen Antworten!

@Captain Knaggs - OK, dann werde ich das mit einem "Problemstück" mal nochmals ganz langsam angehen. Obwohl ich es speziell dort ja schon mit Metronom angegangen bin: 5 Mal fehlerfrei und dann 5 BPM drauf. War das eine zu schnelle Steigerung?

@Silenzer - Ja, die Konzentration lässt bei mir oft nach. Irgendwann sollten die Abläufe doch genügend automatisiert sein (4 Monate üben??). Welche Muster meinst du denn zum Beispiel. Gibt es da welche, die ich gezielt trainieren kann?

@GeiGit - Kenne ich gut. Bei den Standard Rhythmus-Sachen kein Problem. Aber wenns dann so
Picking Sachen sind, da hab ich dann im Stehen oft meine Probleme gehabt. Unser Lead-Gitarrist hat mich schon drauf hingewiesen im Stehen zu üben. Danach geht das dann auch. Wobei die Dinge, die ich jetzt meine eben auch im Sitzen passieren.
 
Andy James meinte man hat es erst gut genug geübt, wenn man währenddessen reden kann ;D

Du kannst auf eine Saite mit up oder downstroke wechseln beim Wechselschlag und hast dadurch immer ein anderes Gefühl. Troy Stetina redet zum Beispiel von inside und outside picking. In seinem Beispiel wir die hohe Saite mit dem downstroke gespielt und die tiefe mit upstroke, was dann zu inside picking führt. Das pick schlägt von innen die Saiten nach außen an. Umgekehrt kannst du auch die tiefe Saite mit einem downstroke spielen und die hohe mit einem upstroke. Dann schlägst du beim picking von außen nach innen. Im Buch hat er da 5 verschiedene Übungen mit Variationen wie man da wechseln. Alles wohlbemerkt bei benachbarten Saiten. Wenn du da merkst bei solchen Übungen das du Schwierigkeiten hast oder bei einem bestimmten Wechsel würde ich mich da hin setzen. Generell kann ich Speed Mechanics for Lead Guitar von ihm für Technik sehr empfehlen. Man muss auch nicht schnell spielen wollen, damit die Übungen wertvoll sind.
 
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Silenzer, danke jetzt check ichs. Von Troy Stetina hat ich mal Heavy Metal Guitar. Vielleicht steht da auch was drin. Sonst schau ich mal nach Speed mechanics. Is ja egal ob man jetzt der Speed-King werden will oder nicht. Saubere Spieltechnik schadet ja nich.

Mir machen aber vor allem die Stellen zu schaffen, wo ich über eine oder mehr Saiten springe. Da suche ich noch nach Übungen.
 
Soweit ich weiss sind die Bücher recht ähnlich, aber nagel mich nicht drauf fest, da ich nur eines der beiden Bücher habe. Genau du musst es nicht auf 200 bpm treiben, sondern kannst auch bei 120 bleiben. Die Technik bleibt auf beiden Geschwindigkeiten gleich und man spielt einfach entspannter mit sauberer Technik. Mir hats vorallem viel beim timing geholfen, da ich halt beim rumhakeln auch Zeit verloren hab oder mich mehr aufs picking wie aufs timing konzentrieren musste.

Ah string skipping ist nochmal bischen komplexer, aber auch da kann man die verschiedenen Arten auf die nächste Saite zu wechseln üben. Nur hast du halt nicht nur 1 Zielsaite höher sondern eben mehrere und musst für alle am besten üben. Also 1 Saite überspringen, dann 2 usw.. Jeweils als extra Übung.
 
Mir kommts so vor, als ob das bevorzugt beim Wechsel von einer höheren Saite auf eine tiefere vorkommt.

Kanns sein, dass du deine Up/ Downstrokes durcheinander bringst?
Meine Vermutung genauer:
Du schlägst die hohe Saite mit einem Downstroke, wenn dann der nächste Ton der darauffolgende Upstroke auf einer tieferen Saite ist (also idR. eine darauf folgende Achtel/Sechzehntel), dann ist die höhere eben angespielte Saite ja zwischen deinem Pick und der nächsten "Zielsaite".

Praktisch lernt man irgendwann, so zu schlagen, dass man in so einem Fall diese Saite beim Upstroke überspringt und nur die Zielsaite erwischt.
Das Dumme ist, dass kann man nicht langsam ausüben, weil wenn man darauf achtet schafft das jeder, der mit einem Pick irgendwie alle meine Entchen spielen kann komplett easy. Das ist eine der wenigen Sachen, die man aus dem flüssigen Spiel heraus üben muss, weil es ist ja kein Technikfehler, sondern ein Symptom, dass das Hirn offenbar schon hart am automatisieren der Schlagbewegungen ist (was ja durchaus gewünscht ist), aber in genau dieser Situation genau deswegen auch schon checkt, dass eine falsche Saite im Weg ist - und der Spieler selbst bekommt das ja nicht bewusst mit, weil eben schon fortgeschrittener und gewohnt, dass die Hände intuitiv das machen, was sie sollen. Und kriegt dann erst mit "Häää??? Wo bin ich? Was macht meine Schlaghand???".
Erkennt man uA. auch an einem "Sobald ich bei so ner Stelle zum daran denken anfange, passiert irgendwas und ich verspiel mich" :redface:
Es ist quasi schon größtenteils in Fleisch und Blut übergegangen, was ja auch gut ist weil nur so kann man ordentlich Gitarre spielen, aber ab und an kämpft Hirnteil A, der einen Upstroke machen will gegen Hirnteil B, dem spontan einfällt, dass da ja eine falsche Saite im Weg ist, obwohl genau die selbe Situation vorher 100x funktioniert hat und die Saite einfach beim Upstroke übersprungen wurde - was im Bewusstsein des Spielers wiederum als "Hääää? Was war da grad los???" ankommt.

Die gute Nachricht:
Wenns das ist, dann sind das mentale Automatisierungs-Wehwehchen, die zufällig genau dann auftreten können, wenn so eine Konstellation gegeben ist, die im Laufe der Zeit von selbst immer weniger werden, solange regelmäßig gespielt wird.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Steve Morse hat ja eine Anschlagtechnik, bei der er mal eine oder mehr Saiten ausläßt. Dazu gibt es im INTERNETZ irgendwo ein sehr schönes Video. Dort werden seine Bewegungsmuster bis in alle Einzelheiten zerlegt und auch via Slow Motion gezeigt. Sensationell!

Da ist es doch:



Für Dich ist jedoch ein von ihm geäußerter Satz entscheidend:
"Wenn ich ein Problem beim Anschlag habe, dann versuche ich genau das Detail herauszufinden, welches mir Probleme macht und übe das, bis ich es drauf habe." (frei wiedergegeben)

Vielleicht filmst Du den Part mal beim Üben mit dem Mobiltelefon und versuchst genau das zu ergründen. Beim Spielen findest Du bestimmt die Stelle, die in der Situation von den gelungenen Parts abweicht.

Ray
 
Nachdem ich jetzt mal genau Acht gegeben habe, glaube ich die Ursache gefunden zu haben.
Zum einen kann ich es auf Saitensprünge (String Skipping) einschränken. Beim Spielen von Skalen habe ich jetzt mal inside und outside picking forciert. Das hat beides auf Anhieb geklappt. Auch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bei benachbarten Saiten ist also alles OK.

Aber wenn ich über eine oder mehrere Saiten springe, dann treten die Fehler auf. Das eine Stück, was mir so Probleme bereitet ist voll von Sprüngen über mehrere Saiten. Wobei ich beim Sprung immer auf einen Up- einen Downstroke folgen lasse.

Das habe ich mal ganz langsam gemacht und dann die Geschwindigkeit angezogen, bis es wieder mal zu einem Aussetzer kam. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich meine rechte Hand viel zu sehr bewegt, weil ich die Bewegung durch Drehung des Unterarms gemacht habe (Fachbegriffe: Pronation und Supination).

Also werde ich mal String Skipping Übungen suchen und diese mit minimaler Bewegung üben.

Dazu ist mir noch aufgefallen, dass ich das Stück durch Vermeidung von Alternate Picking an einigen Stellen einfacher spielen könnte.

@RayBeeger - Wahnsinn das Video. So detailliert... Danke! Selber Filmen ist ne super Idee.
@Palm Muter - Up/Downstroke verwechseln. Darauf muss ich noch mal achten. Aber is das dann nicht ne Übungssache? Also am Anfang zu schnell gespielt.
 
@TomRocker,

mir geht es manchmal auch so, dass man die offensichtlichen Möglichkeiten übersieht, weil man so sehr auf das Problem fixiert ist.

Deshalb: DU BIST NICHT ALLEIN!

Viel Spaß beim Üben und Freuen über den Erfolg!

Ray
 
@TomRocker Ich bin ja großer Fan von economy picking. Kannst du gern auch mal testen, obs bei dem Stück für dich manchmal besser funktioniert. Für mich fühlt sich das natürlicher an, aber man sollte natürlich beides üben. Timing finde ich allgemein bei economy schwerer und viele Leute sagen man muss mehr denken, weshalb ihnen alternate auf Geschwindigkeit leichter fällt.

Also wenn ich down up down spiele und dann mit outside picking und up die höhere Saite spielen müsste, werde ich solang es das Lied zu lässt immer nochmal down spielen und den minisweep machen.
 
Vielleicht hast Du eine geringe Motorikstörung? Ich hatte auch jahrelang Probleme, und die wurden allmählich immer schlimmer. Einen Tag Sachen locker runter gespielt, den anderen Tag wie verhext daneben geschlagen. Über Jahre wunderte ich mich und konnt es mir nicht erklären. Da es schlimmer wurde, ging ich zum Nervenarzt. Der fand raus: Essentieller Tremor. Profis mussten wegen so einem Tremor ihren Job wechseln. Es soll aber auch Musiker geben, die ihre Spieltechnik umstellten und damit hin kommen. Wenn die Finger nicht bewegt werden, ist alles gut. Aber sobald sie Kraft aufwenden müssen, was bei Bewegung immer der Fall ist, kommen diese Störungen. Nach Beanspruchung ist es oft eine Zeit lang schlimmer. Koffein, Teein und Nikotin verstärken den Effekt, Alkohol mindert ihn für die Dauer seiner Wirkung, mit der Folge, dass danach der Tremor für eine gewisse Zeit schlimmer wird. Habe gelernt, damit umzugehen und weiß was geht, und was nicht. Permaneter 16tel Anschlag ist nichts für mich, ich vermisse ihn aber auch nicht. Bitte keine Hypochonder-Panik. Aber falls Du feststellt, dass Du bei aller Mühe einfach nicht hinkommst, oder es schlimmer wird, hast Du schon mal den Begriff "Essentieller Tremor" gelesen.
 
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