Klavier einspielen

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Fingertricks
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Kann man Klaviere "einspielen" ?

Von mir 2 Erfahrungen mit 2 Klavieren.

Zuhause habe ich ein Rameau,
wenn ich sehr lange (viele Wochen) weg war,
dann klingt und spielt es sich ungut.
Nach 2 - 3 Tagen "antwortet" es wieder.

An meinem 2-Wohnsitz ein grosses Kawai.
Eigentlich völligst unbenutzt seit 1992, kürzlich erworben.
Zuerst war ich unzufrieden,
vieles klang und spielte sich unschön.
Und zunehmend wird das besser & passt.

Das ist schon auch objektiv so,
da gibt es einige Patterns, Zusammenklänge und Läufe,
die haben nicht gut funktioniert,
und nun wird das immer optimalerr.

Was meint ihr dazu ?
 
Eigenschaft
 
Grund: Schrift boardüblich angepasst ... ;)
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Ich bin Laie und habe vom Klavierspielen noch wenig Ahnung, von Technik aber schon. Ich kann mir gut vorstellen, dass es gar nicht am Klavier sondern am Spieler liegt. Der Körper und die Finger gewöhnen sich an das Spielgefühl und dann klingt es wieder gut.

Als Techniker schlage ich einen Text vor, der zwischen "das Instrument hat sich geändert" und "die Finger sind das Instrument nicht mehr gewohnt" unterscheiden kann: Jemand muss das Instrument in Deiner Abwesenheit regelmäßig spielen, damit es "in Bewegung bleibt". Wenn es das Problem nach längerer Abwesenheit dann auch noch zeigt --> Spieler muss sich wieder anpassen.

Was anderes ist, wenn der Raum mit dem Klavier nicht durchgehend gleichmäßig temperiert ist. Dann klingt das Klavier bis zum Erreichen der Soll Temperatur in allen Teilen anders.
 
Ja - genau, das ist ja eigentlich das Naheliegende - daran sollte man zuerst denken, da hast Du natürlich Recht !

Bin mal gespannt was andere dazu sagen.

Gruss & Dank

Peter


P.S.:
Wenn das aber nur das "daran-gewöhnen-der-Finger" wäre,
oder das Einschwingen der Mechanik,
dann würde das für Digitales auch gelten.
Die sind aber immer konstant.
Digitales ist von der ersten Minute bis nach Stunden gleich,
Klavier - das verändert sich - wie gesagt, bin gespannt was andere denken-meinen......
 
Ich glaube, dass das klavier sich nicht wesentlich ändert, sondern das empfinden des spielers, er "gewöhnt sich" oder auch nicht. Die mechanik muss freilich im gang bleiben, und die filze der hämmer und dämpfer intakt, die ändern sich nämlich teils durch gebrauch, teils unter ungünstigen bedingungen (trockenheit oder feuchtigkeit).
Es ist immer riskant, auf einem unbekannten instrument zu spielen, tastenhub, -gewicht, klang differieren. Wer "mit den ohren" spielt und anschlags-sensitiv ist, ist im nachteil gegenüber den "tastenrittern".
Jedes instrument nimmt übel, wenn es maltraitiert wird und stimmt sich auf den benutzer (und umgekehrt) ein.
Digitalpianos sind weniger sensibel, mechanik und anschlagskultur entfallen, die gewöhnung liegt eindeutig beim spieler.
 
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Ja - da das kann man ja nur bestätigen, ich denke aber darüber trotzdem nach, denn :

Zum ersten Mal kam ich durchs Akkordeon drauf.
2 - 3 Wochen gelegen (oder mal ausprobiert im Geschäft), das Ding blökt halt irgendwie (......humorig überzeichnet.......).
Das klingt natürlich, aber es antwortet nicht und das ganz Feine nicht abrufbar, so dieses "bestimmte Etwas".
Und dann spielt man darauf einige Stunden, und dann wird es so wie man es haben will,
jetzt kommen genau die Nuancen und Schönheiten, die man haben will.
Habe das im Akko-Forum zur Debatte gestellt,
und da gab es schon die Meinung, dass sich da was einschwingt usw.
Empfinde ich auch so - sehr ausgeprägt m.E. beim Akko - meine ich & andere.
(Natur-Filz-Leder-Platten-Leinen-usw - schwingt-bläst sich "irgendwie" ein)


Und dann dachte ich mir,
beim Klavier ähnlich, nicht so ausgeprägt.
Dieses ganz filigrane, nuancierte, Besondere - das kommt erst so langsam.


Wir gesagt, läge das nur am Tastenhub, am Gewöhnen, am Einhören & Einfühlen,
dann müsste das ja mit Digitalem (heutzutage feinste Mechanik, höchste digitale Auflösung usw.) zumindest ähnlich sein.
Ist es aber nicht - digitales bleibt nach unberührten Monaten von der ersten Minute bis zur x-ten Stunde bzw. Tagen gleich.

Deshalb kam ich halt auf dieses Thema & habe es mal hier zur Diskussion gestellt.
Ich finde es interessant.
Würde nämlich (praktischer Aspekt) bedeuten, dass Beurteilung im Laden erst mal kritisch sein könnte,

Gruss

Peter


P.S.: www.Ideale-der-westlichen-Welt.de
 
Hier ein Zitat von Alfred Brendel:
Welche Energie erfordert es manchmal, in den jeweiligen Flügel hineinzuhorchen, welche Hartnäckigkeit, ihn für das jeweilige Stück geneigt zu machen! Der Pianist wird dabei finden, daß sich das Instrument manchen Stücken bereitwillig öffnet, anderen versperrt.

Das Phänomen scheint also bekannt zu sein.
 
Es ist immer riskant, auf einem unbekannten instrument zu spielen, tastenhub, -gewicht, klang differieren. Wer "mit den ohren" spielt und anschlags-sensitiv ist, ist im nachteil gegenüber den "tastenrittern".
Leider scheint das außer Pianisten niemand zu wissen.
 
Es ist immer riskant, auf einem unbekannten instrument zu spielen, tastenhub, -gewicht, klang differieren. Wer "mit den ohren" spielt und anschlags-sensitiv ist, ist im nachteil gegenüber den "tastenrittern".
Ich hatte jetzt eher gedacht, wer mit offenen Ohren spielt, ist im Vorteil, da sie sich auf die Eigenarten des jeweiligen Instruments einstellen kann - wenn sie es kann.
 
Bei Gitarren weiss ich, daß manche Händler neue Gitarren zwischen zwei Lautsprechern einer Dauerberieselung aussetzen, damit sich das Holz einschwingt. Es gibt sogar Einschwingsysteme. Manche halten das für Voodoo, andere nicht. :nix:

Interessant wäre, was die Klavierbauer dazu sagen. @Klavierbauer1 @Piano-Gregor.
Wird das auch bei Klavieren gemacht? Wenn es was bringt, wäre ja naheliegend, daß das Schwingen der Saiten auch einen Einschwingprozeß des Resonanzbodenholzes mit sich bringt und das Klavier im Laufe der Einspielzeit klanglich besser wird.

Ich hatte jetzt eher gedacht, wer mit offenen Ohren spielt, ist im Vorteil, da sie sich auf die Eigenarten des jeweiligen Instruments einstellen kann - wenn sie es kann.
Nein, wer mit viel Fingerkraft und hohem Tempo ein Bravourstück auf dem Klavier runterdonnern kann (-> Tastenritter), ist auf einem unbekannten Instrument demjeneigen gegenüber klar im Vorteil, der auf die leisen Töne und die Feinheiten des Klangs im Ausdruck (-> mit den Ohren spielen) angewiesen ist. Auf einem unbekannten Instrument einen Boogie-Woogie runterzuknallen und damit den Zuhörer zu beeindrucken, ist erheblich einfacher, als auf einem ebensolchen die feinen Nuancierungen des langsamen Satzes von Beethovens Pathetique zu verwirklichen. Denn dafür muß man das Instrument klanglich und von der Spielart her in seinen Eigenheiten und Reaktionsarten bis ins Detail kennen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Es gibt sogar Einschwingsysteme. Manche halten das für Voodoo, andere nicht. :nix:
Interessant wäre, was die Klavierbauer dazu sagen.

Tja, manche von denen halten das für Voodoo, manche nicht :D

Es gibt da ja diesen netten Film Pianomania. Dort gibt es eine Szene, in der der Klavierbauer einen Tennisball an einer Stichsäge montiert hat und diesen dann auf die Saiten (oder war es direkt auf den Resonanzboden?) hämmern lässt.

Was allerdings schon bei der Produktion gemacht wird, ist das sogenannte Einpauken. Da hämmert ein Automat wie wild auf die Tasten ein. Da schwingt natürlich auch alles mit. Aber das wird gemacht, um die Filze zu setzen.
 
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Filze setzen.........................

Naja - vielleicht ist das ja auch ein Aspekt ?
 
Klaviere und Flügel werden tatsächlich eingespielt. Dafür gibt es spezielle Maschinen, die auf die Tastatur montiert werden.
Das ist wie bei dem Saitenwechsel bei einer Gitarre: Die Saiten brauchen auch erst eine Zeit, bis sie wieder gut klingen.
 
Das ist wie bei dem Saitenwechsel bei einer Gitarre: Die Saiten brauchen auch erst eine Zeit, bis sie wieder gut klingen.
Das ist bei einer Gitarre anders: Da geht der Handschweiß und andere kleine Verschmutzungen von den Fingern zwischen die Umwickelung der Saiten. Dadurch ändert sich der Klang. Beim Klavier/Flügel fällt dieser Aspekt weg.

Viele Grüße,
McCoy
 
das ist klar. Aber eine Saite verändert sich ja auch im Laufe der Zeit und je nach Beanspruchung
 
Also doch einspielen - gelle, ich dachte es mir !

Manche sind da vielleicht robuster unterwegs, andere etwas "sensitiver",

aber ich bin mir schon ziemlich sicher,

dass ein Klavier das lange stand nach etwa 60 min anders (VIEL BESSER) klingt wie zuerst !
 
Das ist bei einer Gitarre anders: Da geht der Handschweiß und andere kleine Verschmutzungen von den Fingern zwischen die Umwickelung der Saiten. Dadurch ändert sich der Klang. Beim Klavier/Flügel fällt dieser Aspekt weg.

Viele Grüße,
McCoy

Da muss ich leider einmal widersprechen. Jonny hat schon recht. Wenn die Saiten frisch aufgezogen sind und gestimmt wurden, verziehen sie sich wieder recht schnell und müssen immer wieder nachgestimmt werden. Ich bin sicher, dass Jonny dieses Phänomen gemeint hat. Nach rund zwei Tagen unter Spannung ist die Stimmung von Gitarrensaiten eher Stabil, das ist meine Erfahrung. Dann muss ich sie fast gar nicht mehr stimmen, und wenn nur ganz minimal nachjustieren.

Du hast aber auch recht Mccoy, dass sich nach einiger Zeit aus Deinen genannten Gründen der klang verschlechtert, weil die Saiten nicht mehr so schön frei schwingen können. Ich wechsle in der Regel meine Saiten alle 6 Monate und bin immer wieder überrascht was das bringt.
 

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