Klavierkauf, bitte um Rat

Kannon
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Hallo liebe Mitglieder!
Ich möchte mir gerne ein gebrauchtes Klavier kaufen.
Zur Auswahl gerade, ein Feurich universal 122, 2 Jahre alt. Wird vom Händler mit 5 Jahren Garantie verkauft.
Vielfach habe ich schon abwertend "Chinaböller" über dieses Klavier gelesen... mein Eindruck ist allerdings sehr gut, klanglich gefällt es mir extrem.
Farbe ist schwarz, Preis 5300 Euro.

Das Zweite ist ein Rönisch mit Rennermechanik aus den 90ern. Wird überarbeitet, es hat im Gehäuse ein paar kleinere Macken. Stört nicht wirklich. Vom Klang her gefällt es mir weniger als das Feurich. Bekäme auch 5 Jahre Garantie, Preis 5990, es ist schwarz.

Dann gefallen mir grundsätzlich die Yamaha U1 sehr gut... habe leider noch keines gefunden, das in mein Budget passt.
Was haltet ihr davon? Ich weiß ein Rat aus der Ferne ist schwer, aber vielleicht wird sich jemand gut auskennen und kann mir ein paar Tipps oder eine Meinung dazu geben.
Gerne auch Empfehlungen für andere Marken.
Ich wäre wirklich froh drüber!

Danke euch!

LG:)
 
Vorab der Disclaimer: Ich bin nicht "der Pianist der Familie", das machen die anderen besser, aber der Hauptbezahler der Instrumente ;-), und mache seit 45 Jahren Musik auf anderen Instrumenten und habe Interesse an und etwas Erfahrung im Instrumentenbau.

Wir haben uns nach langer Suche für ein [Nachtrag: gebrauchtes] Rönisch (auch aus den 90ern, müsste ein 118 sein, natur matt) entschieden, das für uns alle vom Klang und der Bespielbarkeit deutlich passender war, als alle andereren Klaviere (und Flügel), die wir gespielt hatten, darunter neue Bechsteins, Hoffmanns, Yamahas, Kawais und viele gebrauchte. Wir haben es jetzt ca. 8 Jahre bei uns und es ist - auch im Vergleich mit anderen Klavieren, die wir nach dem Kauf gespielt haben - immer noch unser Favorit. (Ok, der neue Flügel der Klavierlehrerin findet auch Anerkennung; das alte Schimmel-Klavier war für uns weit hinterher.) Wir sind in den 8 Jahren bei uns auch ohne Reparatur ausgekommen (natürlich nicht ohne Stimmungen, normalerweise 1x p.a.).

6k€ finde ich aber sehr ambitioniert, wir haben damals von Privat 2.5k€ bezahlt (+ Transport).

Es ist wichtig, dass DIR (oder EUCH, die ihr das Instrument spielt) das Instrument von der Bespielbarkeit und vom Klang passt. Unsere Klavierlehrerin hat einen anderen "Klanggeschmack" und einen anderen Anschlag (sonst hätte sie sich ja auch ein Rönisch kaufen müssen;-)
 
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Ich spiele klassisch :)
Danke schonmal für eure Beiträge!
 
Ich hatte bis vor 20 Jahren ein (viel zu wenig genutztes) Yamaha U1A. Es war für meine (damals naiven) Ansprüche sehr gut und wird immer noch häufig und m.E. oft recht teuer gebraucht gehandelt.

Bei diesem Erfolgsmodell mit hohen Stückzahlen entstand ein Importgeschäft für Gebrauchtinstrumente, weil es in Ostasien viele Gebrauchtangebote gab, dort (damals?) aber bevorzugt Neuinstrumente gekauft wurden.
Der Zustand der gebrauchten Gebrauchtimporte war den Berichten nach "unterschiedlich".
Genenell steigt zwangsläufig die Reparaturanfälligkeit alter Instrumtente auch im Qualitätssegment, im verlinkten Video wird das anhand eines einfacheren Yamaha-Modells erläutert (Bass-Saiten, Hammernusskordel).

Nur einmal zum Vergleich, für rund 5.400 Euro bekämst Du genauso gut ein populäres Modell Kawai K-300 samt Aufstellung und 1. Stimmen. Vielleicht kannst Du das Modell auf deiner Suche einmal im Musikhaus anspielen und bei Gefallen damit ein Neuinstrument samt Gewährleistung und Garantie erwerben.
https://www.thomann.de/de/kawai_k_300_e_p_piano.htm

Würde ich heute noch einmal ein Klavier kaufen wollen, dann gebraucht bei höherem Alter des Instruments von privat nur, wenn das Modell hochwertig ist, also vergleichbar Yamaha U1A oder besser. Auch müsste ich bzw. eine fachkundige Begleitung mit den Feinheiten der sachgerechten Beurteilung alter Klaviere vertraut sein, um keinen Reparaturfall zu erhalten.
Am besten sollte noch die Geschichte des Instruments anhand der Unterlagen nachvollziehbar sein (Neuerwerb oder Anzahl der Vorbesitzer, mgl. regelmäßiges Stimmen, ggf. Reparaturen).

Vom Klavierbauer wäre für mich ansonsten ein Gebrauchkauf schon wahrscheinlicher, zumal man sich da relativ einfach zu Ruf, Arbeit und Umgang mit Kunden von regionalen Werkstätten erkundigen kann.

Gruß Claus
 
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Die Klaviere sind alle vom Händler, überarbeitet, mit 5 Jahren Garantie. Das Rönisch stammt aus privatem Nichtraucherhaushalt, ist wenig bespielt und der Händler war dort auch jahrelang zum Klavierstimmen. Es ist aus Erstbesitz
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So sieht das Rönisch aus, das ist aber jetzt nur aus dem Internet, weiß nicht ob es genau das Modell ist. Rein optisch sieht es aber so aus, auch mit dem Oval vorne im Gehäuse
 

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So sieht das Rönisch aus, das ist aber jetzt nur aus dem Internet, weiß nicht ob es genau das Modell ist. Rein optisch sieht es aber so aus, auch mit dem Oval vorne im Gehäuse
Das müsste ein größeres als unser 118 sein. Wie gesagt, nach 8 Jahren in unserem Besitz gibt es bei dem gebraucht ohne Überholung gekauften und insgesamt ca. 25-30 Jahre alten noch keinen Grund zur Beanstandung. (Aber: nebenan wird gerade geübt => es müsste mal wieder gestimmt werden, höre ich...)
 
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Ein Klavier sollte natürlich auch im Klang gefallen, die "objektiv hohe" Qualität des Instuments allein macht das Kraut noch nicht fett.
Man müsste halt herausbekommen, was mit dem Klang los ist. Vielleicht ist einfach nicht so nach deinem Geschmack intoniert wie (zufällig) das Feurich.
Das Feurich bekämest Du übrigens auch neu inkl. Versand für knapp 5.500 Euro und damit günstiger als dein Gebrauchtangebot.

Ob sich Klavierbauer damit bei Reparaturbedarf überhaupt abgeben, kann ich aber nicht beurteilen, beim einem Rönisch aus den 90ern wäre das gar keine Frage.

Gruß Claus
 
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Wo siehst du das Feurich für 5500? Ich finde es neu nur ab 6500.
Was ich nicht verstehe, warum das Feurich eher immer als minderwertig bezeichnet wird. Es hat schon Preise gewonnen, die verarbeiteten Materialien sind hochwertig, es wird in Österreich entworfen nur halt in China produziert... und klanglich hab ich kein schöneres Puano in der Preisklasse gefunden... eigentlich wäre es das, aber ich schrecke davor zurück, weil die allermeisten vor "Chinainstrumenten" warnen...
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Der Händler sagte, dass die deutschen Instrumente einfach anders klingen als die asiatischen. Das Rönisch klang schon gut, nur weicher, runder.. nicht so scharf oder "metallisch" wie z b da U1, das daneben stand. Glaube, das ist einfach Geschmackssache
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Feurich hatte er mehrere, unterschiedlich intoniert... Mir haben alle gefallen :)
 
Was ich nicht verstehe, warum das Feurich eher immer als minderwertig bezeichnet wird.
Naja, nachdem ich seit 15 Jahren und meistens sehr gerne in Fachforen lese, kann ich mir des Öfteren meinen Teil dazu nur denken. :D

Man müsste halt recherchieren, was genau bemängelt wird, also ob es sich um Geschwätz, Verallgemeinerungen oder nachvollziehbar substantielle Kritik handelt.
Das Kawai K-300 wird übrigens in Japan hergestellt und hat damit hinsichtlich Herstellungsqualität den besseren Ruf.
https://www.kawai-global.com/support/faq/where-are-kawai-grand-pianos-produced-2/

Ob ein Instrument wegen des Hervortetens des zuständigen Obertonbereichs "metallisch" klingt oder durch entsprechende Dämpfung eher "rund" lässt sich durch Intonieren beeinflussen.
Ich weiß gar nicht, ob Instrumente der asiatische Serienfertigung für den Export überhaupt genauso eingespielt und (vor-)intoniert werden wie bei uns üblich.

Ein Vergleich setzt natürlich die gleiche Raumakustik voraus. In Geschäften kann die allerdings auch grauenhaft sein, zu Hause ist sie meist auf jeden Fall anders.



Gruß Claus
 
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Also, sollte ich ein Instrument da kaufen, dann wird es bei mir zuhause nochmal von ihm intoniert. So wie es mir gefällt und je nach Raum.
Das Kawai wäre in jedem Fall schon interessant.
Aber wie gesagt, U1 klang für mich toll, hat mir sehr gefallen.. ist aber zu teuer, zumindest dieses. Das Rönisch klang schön, aber für mich etwas weniger ansprechend als das U1 und beim Feurich ging mir das Herz auf :) und er hat dann extra noch das anders intonierte Feurich angespielt und das extra erwähnt, dass gleiche Modelle trotzdem verschieden klingen können.
Jetzt bin ich halt hin und her gerissen, weil ich schon etwas gescheites kaufen will. Allerdings muss es auch nicht 100 Jahre halten, so alt werd ich selber nicht ;) das wird ja auch sehr oft aufgeführt
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Wenn Du im Feurich das gefunden hat, wird es natürlich schwerer, bei einer eventuellen Entscheidung zugunsten eines anderen Modells und damit gegen das Bauchgefühl genauso zufrieden zu sein.

Wenn Du eine Entscheidung für das Feurich rational weiter absichern willst, könntest Du natürlich noch etwas recherchieren, ob an denkbaren negativen Meinungen zum Feurich 122 tatsächlich auch nachvollziehbare Argumente angeführt werden und wie es - ebenfalls argumentativ - mit positiven Meinungen ausschaut.

Abgesehen davon, unser aller Alltagsleben ist vollgestopft mit Produkten aus ganz oder teilweiser chinesicher Fertigung, auch meines und zumindest da funktioniert alles recht gut.

Gruß Claus
 
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@Kannon : wenn Dir das Feurich gefällt, kaufe es - Du klingst danach Dich in das Feurich verliebt zu haben.

Zum Spielen mag es dann das Richtige sein - allerdings könntest Du beim Wiederverkauf in die Problematik eines nicht so guten Rufes (ob der berechtigt ist oder nicht sei egal) laufen.

Wenn Dir das egal ist das Du in solch einem Fall Geld verlierst - kaufe. Wenn nicht - und es gibt vielfältige Gründe ein Klavier wieder verkaufen zu müssen - dann gehe eher auf ein namhafteres Modell.

Ciao,
Stefan
 
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Ich bin Klavierbauer und habe einige neue Feurichs vermittelt und gestimmt.
Das sind wirklich schöne Instrumente, wobei ich meine Zweifel habe, ob die bei intensivem Spiel lange die Qualität beibehalten.
Die Klaviatur ist z.B. nicht immer spielfrei.
Das U1 ist einfach toll, man kann ja auch weicher intonieren, der Fachmann sollte das hinkriegen.
Schau mal hier, super generalüberholt, habe schon 2 davon in meinem Kundenkreis:
https://www.kirstein.de/Klaviere/Yamaha-U1-Klavier-schwarz-poliert-Generalueberholt-mhk-161.html

LG Peter
 
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Danke! Was hältst du vom yamaha B3? Das könnte ich in neu kaufen.
@tritwas bedeutet spielfrei?
@tritonüssjen
Später schaue ich mir heute noch das kawai k300 an, die kenne ich in echt noch nicht. Bin gespannt!
 
Grund: Automerge-Zeilen entfernt
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War erst diese Woche im Klavierladen und wieder mal feststellen müssen, dass zwischen Yamaha und z.B. war dort ein Sauter Klavier zum Probespielen, ein großer Unterschied ist. Zumindest für klassisches Piano würde ich immer zu dem Sauter tendieren. Auch von der Fa. Schimmel gabs da hervorragende Pianos. Ok, die lagen jetzt auch preislich etwas über dem Budget.

Preislich würde ich mich auch nochmal umsehen.
 
Ich bin Klavierbauer und Feurich Händler und finde die Feurich ziemlich gut. Sonst würde ich sie nicht in meinem Sortiment haben. Das sind schon die "Edel-Chinesen". Ich verkaufe die seit 16 Jahren (damals noch als Wendl & Lung) und hatte noch nie ein Problem mit Haltbarkeit.

Bei gebrauchten Yamaha U1 wäre ich vorsichtig. Diese sogenannte Grauimporte (Re-Importe, Container Ware) sind nicht immer in dem Zustand wie versprochen. Da kann man Glück haben, aber auch viel Pech. Da bekommt man als Händler einen ganzen Container ungesehen und verkauft die dann weiter. Wie viel Arbeit man dann da hinein steckt, hängt halt vom Händler ab. Und leider geben sich nicht alle Händler große Mühe damit. Und je älter das Exemplar desto schlechter. In den 70 er Jahren war die Qualität noch nicht so wie heute. Aber von dem guten Ruf von heute lebt diese ganze Gebrauchtbranche.
 
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Oh, du hier auch :)
Vom u1 bin ich genau deswegen abgekommen. Ein neueres ist nirgends zu finden und sowieso dann zu teuer.

Schaue heute kawai k300 an, auch nochmal die feurichs. Nächste Woche noch ein yamaha B3.
Das ist jetzt so die engere Auswahl.
Der Händler heute hat auch viele Gebrauchtklaviere... Wer weiß, vielleicht ist da auch was tolles dabei.
 
B3 ist m.E. allerdings eine Klasse tiefer als die bisher besprochenen Modelle.

Gruß Claus
 
<...> beim Wiederverkauf in die Problematik eines nicht so guten Rufes <...>
Wenn Dir das egal ist das Du in solch einem Fall Geld verlierst - kaufe. Wenn nicht - und es gibt vielfältige Gründe ein Klavier wieder verkaufen zu müssen - dann gehe eher auf ein namhafteres Modell.
Auch wenn ich das vom Grundsatz nachvollziehbar finde - der Markt für gebrauchte Upright-Klaviere ist aktuell und bis auf weiteres meines Erachtens kaum kalkulierbar. Es werden gute Instrumente für wenig Geld verkauft, häufig umzugsgetriggert aus Zeitdruck unter "Wert"; akzeptable Instrumente teilweise bei Selbstabholung verschenkt.
Daher würde ich den Wiederverkauf hier bei der Bewertung außer Acht lassen.
 

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