Klavierspielen lernen - Tipps und Kaufberatung (bis 1.500€)

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Möchtegern-Langlang
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Liebe Pianisten des Musiker-Board-Forums,

ich bin neu hier und möchte mir den lang ersehnten Wunsch erfüllen, das Klavierspielen zu lernen. Ich hoffe, dass ihr mir den Einstieg ein wenig erleichtern könnt und mir vielleicht ein paar Empfehlungen für den Kauf eines Digitalpianos geben könnt. Ich war (mit einem erfahrenen Freund) bereits in zwei Fachgeschäften und habe dort leider jeweils nur eine sehr enttäuschende Beratung erhalten, die mich nicht wirklich weitergebracht hat. Unten findet ihr auch den von euch vorbereiteten Kaufberatungs-Fragebogen.

Kurz zu mir: Für mich kommt zunächst nur ein Digitalpiano in Frage, da ich in der Regel relativ lange arbeite und zurzeit noch in einer Mietwohnung wohne (geübt wird also in den Abendstunden). Dennoch möchte ich später sehr gerne auf ein mechanisches Klavier umsteigen, daher wäre es mir wichtig, ein Digitalpiano zu finden, dessen Spielgefühl möglichst nah an ein mechanisches Klavier herankommt. Als Budget sind 1000-1500 EUR eingeplant. Sollte für mehr etwas mehr Geld noch ein deutlicher/wichtiger Qualitätssprung drin sein, wäre ich bereit bis zu 2000 EUR auszugeben, da ist dann aber auch definitiv Schluss!

Neben einer Kaufberatung bin ich auch sehr an Tipps/Erfahrungsberichten für den Einstieg interessiert. Gibt es hier vielleicht einen bereits einen Thread oder möchte jemand berichten? J Über die Suchfunktion habe ich natürlich schon ein bisschen was gelesen, aber in der Regel habe ich nur Kaufberatungsthemen gefunden.

Hier der Fragebogen:
(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis EUR: 1000-1500 angepeilt (max. 2000, s. dazu Kommentar oben)
[~] Gebrauchtkauf möglich (schrecke ich vor zurück, da ich die Qualität nicht einschätzen kann)

(2) Gibt es bereits Geräte, die anschlossen werden sollen?
[ ] ja: ________________
[X] nein

(3) Wie schätzt Du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[X] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo willst Du das Instrument bevorzugt einsetzen? (ggf. Mehrfachnennung)
[X] zu Hause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Was wird der Hauptzweck des Instruments
(Klavierersatz, Live-Band, (Heim-)Studio, Alleinunterhalter...)
Klavierersatz

(4c) Wie oft wirst Du es voraussichtlich bewegen?
eigentlich nie, allenfalls ein Umzug

(4d) Welches Gewicht willst Du bei Transporten des Instruments maximal schleppen?
bis zu kg: irrelevant

(5) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Was eignet sich denn für den Einstieg? Wahrscheinlich erstmal Pop-Songs und einfache Melodien? Später auch gerne mal etwas Klassisches

(6) Welche Gerätetypen kommen für dich infrage?
[X] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Klaviatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Klaviatur)
[ ] Wie oben, aber Expander für 19-Zoll-Rack geeignet

(7) Welche Tastaturumfänge kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardumfang Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[X] 88 (Standardumfang Pianotastatur)

(8) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard bei Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[X] Hammermechanik (möglichst ähnlich zu Klavier)

(9) Soll dein Instrument "Spezialist" für bestimmte Klangbereiche sein? (Flügelklänge, E-Pianos, Orgeln, Synthies...)
[ ] ja: __________________________________________________
[X] nein, lieber ein Allrounder

(10) Welche Funktionen und Anschlüsse sind dir besonders wichtig?
[X] eingebaute Lautsprecher
[ ] MIDI Schnittstellen (z.B. MIDI-Buchsen, USB to Host, Bluetooth)
[ ] R/L Line Out (Audio-Ausgänge für Audio-Aufnahmen, Proberaum, Bühne)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Sequenzer/MIDI-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)

[ ] Masterkeyboardeigenschaften (ansteuern anderer Geräte)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät

[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)

[ ] eingebaute Effekte, falls gewünscht - konkret: ____________________________________
[ ] sonstiges: __________________________________________________

(11) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnlich-wohnzimmertaugliches Aussehen, gut transportables Design... )
wohnzimmertauglich wünschenswert, alternativ könnte es auch im Büro untergebracht werden, wenn etwas „klavierähnliches“ mit meinem Budget nicht in guter Qualität machbar ist

(12) Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
(Hochwertige) Kopfhörer besitze ich bereits und müssen nicht zugekauft werden


Bereits im Voraus ganz herzlichen Dank für alle Empfehlungen und Tipps. Wenn ihr noch Fragen habt oder Infos benötigt, dann fragt gerne!

Liebe Grüße
Max
 
Eigenschaft
 
Die erste Frage bezieht sich auf die Bauform. Willst Du ein Homepiano, also sieht aus wie ein Klavier, oder tut es auch ein Kompaktpiano, sieht eher aus wie ein Keyboard mit integrierten Lautsorechern, bietet das bessere Preis/Leistungs Verhältnis.
Es gibt für viele Modelle Holzständer, dann sind sie auch Wohnzimmertauglich, hier ein Beispiel:

Roland FP-90 Bk Home Bundle


Das kann, wenn du auf ein akustisches Klavier umsteigst, gut wieder verkauft werden, oder es bleibt als transportables Instrumenr, vielleicht kommr ja doch noch die Karriere mit der Band :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo deroni,
vielen Dank für deine Antwort! Grundsätzlich möchte ich das Piano an einem festen Platz stehen haben. Einen halbwegs anständigen Holzständer sollte es also haben (bzw. sollte dazugekauft werden können). Es muss allerdings keine Klaviernachbildung sein. Dein Beispielset wäre also in Ordnung.

Wichtig wäre mir aber (und hier bin ich echt überfragt), dass sich die Tasten möglichst wie bei einem mechanischen Klavier spielen. Vielleicht könnt ihr mir hier helfen, da ich aus den Bezeichnungen für die Tastaturen auf den Herstellerseiten nicht wirklich schlau werde. :nix::confused:

Ins Auge gefasst habe ich bisher Modelle von Kawai und Roland. Wie hier in anderen Threads beschrieben wurde lassen sich die dann ja auch halbwegs gut wieder verkaufen, sollte es zum Umstieg auf ein "echtes" Klavier oder dem Eingestehen der eigenen Talentfreiheit kommen :)
 
Diese Anforderungen können das Roland FP-90, das Kawai ES-8 und das Yamaha P-515 erfüllen. Sie kosten als Bundle mit Holzständer so zwischen 1600 und 1900 Euro. Es gibt von den Herstellern auch noch preisgünstigere Modelle. Alle haben klavierähnliche Tastaturen. Jetzt hilft nur noch ein Geschäft finden, oder auch mehrere, um sie anzuspielen, da jeder Herstellüer sich anders anfühlt und auch anders klingt, da entscheidet dann dein Geschmack. Und stell dich darauf ein, daß du beim ersten Testen unter Umständen noch zu keinem Ergebnis kommst, das schaffen die wenigsten :)
Dann musst du halt noch mal los, spezielle Fragen werden dir hier bestimmt beantwortet, irgend jemand hier hat die Pianos bestimmt schon unter den Fingern gehabt oder besitzt sie sogar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig wäre mir aber (und hier bin ich echt überfragt), dass sich die Tasten möglichst wie bei einem mechanischen Klavier spielen. Vielleicht könnt ihr mir hier helfen, da ich aus den Bezeichnungen für die Tastaturen auf den Herstellerseiten nicht wirklich schlau werde. :nix::confused:
Diese Anforderung wird erst in der Preisklasse ab ca. 5000 € erfüllt (z. B. Yamaha Avant Grand, wo richtige Klaviermechaniken zu Einsatz kommen). Zum Glück ist sie aber nicht wichtig, um das Klavierspielen zu lernen, dafür genügt jede einfache Hammermechanik.

Was an deinem neuen Instrument zunächst viel wichtiger ist, ist daß dir der Klang zusagt. Du wirst an einem Instrument, dessen Klang dich jeden Tag nervt, nicht üben. Yamaha, Kawai, Roland, Korg, Casio oder Exoten wie Blüthner - jeder klingt anders. Da mußt du das Richtige für dich finden. An die Tastatur gewöhnst du dich dann schon.
 
Tatsache ist, dass Du bei nur bis zu einem Stündchen (fast) täglich üben ein paar Jahre brauchst, um eine brauchbare Klavierspieltechnik zu entwickeln.
Mit "Rock/Pop" und gelegentlich die Bluestonleiter ist es dabei nicht getan, eher mit Unterricht, ein paar ordentlichen Klavierschulen (Heften) und "Der praktische Czerny". :D

Die Tasten eines aufrecht stehenden Klaviers sind übrigens nicht das Ideal. Man versucht beim Digitalpiano (mit wenigen Ausnahmen), Klang und Tastatur eines akustischen Flügels (Grand Piano) nachzuahmen.

Hier ein Eindruck vom Roland FP-90 unter den Händen des hochbegabten Yohan Kim, sein YT-Channel zeigt ihn von kleinauf beim Spielen und er spielt/e dabei so ziemlich alle bekannten Tasten. :great:


Wenn Du nicht schon ganz genau weißt, das Hobby deines Lebens entdeckt zu haben, dann kann ich mir auch ein gestuftes Vorgehen vorstellen:
Anfangen - das umfasst je nach Lehrer, Übungsdisziplin und ein wenig Talent locker 2-5 Jahre - mit Roland FP 30 oder Kawai ES 110.
Beide haben grundsätzlich passende Tastaturen, vernünftigen Klang und und sind mehr als preiswert.
Bei den genannten Lösungen bleibst Du mit Holzständer und gutem Pedal (Kawai bringt das bereits mit, Roland +37 EUR) dicke unter 1.000 EUR und absehbar lassen sich diese Markeninstrumente bei Umstieg auf etwas "Besseres" (oder Hobbyaufgabe) auch wieder vernünftig verkaufen.

Der Charme des Kawai ES 110 liegt im ansprechenden Klang des akustischen Grand Pianos und seinen vielen "Rhyhtm"-Begleitungen, mit denen Rock und Pop richtig Spaß machen.
Das Roland FP 30 hat mehr Klänge, ist ein grundsolider Bestseller, bringt aber leider nur eine handvoll "Rhyhthm-Begleitungen" mit.
Die Tastatur liegt dagegen ziemlich weit vorne und gefällt offenbar nicht nur mir noch etwas besser als die des Kawai ES 110.
Grundsätzlich ist die Einschätzungen zu Tastaturen und Klang aber eine recht persönliche, wundere dich also nicht über andere Meinungen.

Noch ein Vorschlag zur Prüfung für pop/rockfreudige Spieler: mehr als genug an "Zusatzfunktionen" wird das rund 900 EUR teure Casio PX S3000 bieten.
Ich freue mich schon auf das Antesten, aber es kommt leider erst im Mai in den Handel. Daher kann ich nur mutmaßen, dass es deine musikalischen Vorlieben ganz praktisch gesehen mehr als andere Digitalpianos unterstützen wird. Die Tastatur ist vermutlich "vielseitig" ausgelegt, also nicht so straff wie bei manchen Yamaha Digitalpianos. Auf solchen Tastaturen ist es für die meisten Hobbyspieler allerdings auch eher unlustig, Synth oder E-Orgel zu spielen.
Unten rechts im Fenster werden während der Demo der ausgewählte Klang und Rhythm eingeblendet.


Wenn Du unter Klassik versteht, die Frau deines Herzens mit "Für Elise" und "Gymnopédie 1" zu beeindrucken, dann geht das auf allen genannten Einsteiger-Digitalpianos mehr als ausreichend gut bzw. so gut, wie Du es eben spielen kannst. :)

Der eingebaute Klang ist für mich dabei zu Hause eher Nebensache, weil leicht zu ändern. Die genannten Digitalpiano-Modelle verfügen alle über "MIDI"-Funktionalität. Das ist eine technische Lösung, über USB Kabel und/oder Bluetooth beliebig aufwendig gestaltete Klänge im Computer bzw. Notebook aufzurufen und über Kopfhörer oder externe Verstärkung und Lautsprecher wiederzugeben.

Eine midifähige und anschlagdynamische Tastatur von Roland, Kawai oder Casio kann sich dann mit Grand Piano Library auch so anhören:


Gruß Claus
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure hilfreichen und wirklich sehr ausführlichen Nachrichten und Empfehlungen (sowohl hier als auch per pn)! Finde es super, dass ihr euch die Zeit nehmt und mir Fragen beantwortet, die sicherlich bereits in ähnlicher Form schonmal gestellt wurden :)

Ich werde mir am Wochenende wohl auf jeden Fall das FP-30 anschauen - das wurde ja bereits mehrfach von euch genannt. Ich bin etwas überrascht, dass man in dem Preissegment bereits wirklich was Ordentliches für den Einstieg findet und bin gespannt, ob mir das am Ende zusagen wird. Youtube-Videos habe ich mir schon viele angeschaut und meine Motivation steigt zurzeit stündlich :cheer:

Nächste Aufgabe wird dann für mich sein, einen Klavierlehrer zu finden, mit dem ich auf einer Wellenlänge bin. Das wird aufgrund meiner sehr ländlichen Wohnlage wahrscheinlich reichlich schwierig werden. Ich überlege zurzeit das eigenständige Üben durch online-Klavierschulen/Apps zu ergänzen. Habt ihr hier Erfahrungen, ob sowas etwas taugt?

LG und nochmals besten Dank!
 
Da gibt es einige Sachen:

  • Flowkey: Ist ganz gut. Das gibt es als Webanwendung oder als App für Smartphones oder Tablets. Einfach ein USB Kabel dran und mit dem Instrument verbinden. Es bietet Kurse für Theorie und Übungen als auch hunderte Stücke in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Beim Üben der Stücke kann man sowohl die eine als auch die andere Hand getrennt üben. Verschiedene Modi wie z.B. langsam mitspielen oder als Wartemodus (das Stück geht solange die richtigen Tasten gespielt werden) sind auch vorhanden. Ist jetzt nicht super günstig mit 19,99 im Monat, aber wenn man länger dabei bleiben will wirds günstiger wenn man es direkt für ein Jahr macht.

    Link: https://www.flowkey.com/de

    Vorab kann man sich da ein wenig Durchklicken und sich das Angebot genauer anschauen.
  • music2me: Ist auch noch okay, ich weiß aber nicht ob es das auch als App gibt.
  • Open Music School: Da rate ich eher ab. Altbacken und wenig Inhalt.
  • Skoove: Ist ähnlich wie Flowkey, hab ich allerdings nicht persönlich ausprobiert.
Ansonsten kann ich diesen Youtube Kanal empfehlen: https://www.youtube.com/user/m3w4a68/playlists?shelf_id=5&view=50&sort=dd

Dort wird Schritt für Schritt ein zeitgenössisches Stück gelernt. Ist einer der wenigen die das richtig gut erklären. Ist allerdings englisch.
 
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