Kleine Frage zu Kontrapunkt der Renaissance (Othmayer und Konsorten)

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HFU
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Hallo,

ganz kurz weil ich mir nicht so sicher bin (weitere Fragen mögen noch folgen) und irgendwie nix verlässliches finde:

Ich muss Sprünge ausgleichen. Aber ab wann gilt das? Schon ab Terzsprüngen? scheint mir unwahrschienlich aber in die Scheiße laufen will ich auch nicht =D

schonmal lieben Dank!
 
Eigenschaft
 
Gude!

Wenn ich mich recht entsinne, dann ist es so:

stufig = Sekundenweises Bewegen
Schritte/Schreiten = Bewegung in Terzen
Sprünge = Jegliche Bewegung ab einem Intervall einer Quarte.

Möchte meinen, so sollen wir's betrachten im Studium.
 
Also nicht ausgleichen.. ?
 
Das ist eine frage der stimmführung

Die wichtigsten Prinzipien des Kontrapunkts sind:
die einzelnen Stimmen so zu führen, dass sie als selbstständige Objekte wahrgenommen werden können (dies geschieht in erster Linie durch asynchrone bzw. komplementäre Rhythmik)
einen ausgeglichenen Wechsel zwischen stufenweiser Bewegung und Sprungbewegung anzustreben
die drei Bewegungsarten Seiten-, Parallel- und Gegenbewegung in einer ausgewogenen Mischung zu verwenden
Elemente, die zur Gruppenbildung neigen, z. B. Sequenzen, Tonwiederholungen, Dreiklangsschritte und Ähnliches sparsam einzusetzen oder ganz zu meiden

die Harmonik des Satzes als Resultat der linearen Fortschreitung der Stimmen aufzufassen und nicht umgekehrt

Keine sprünge von stimmen in die gleiche richtung, auch terzen sind sprünge.
 
Günter Sch.;5741239 schrieb:
Das ist eine frage der stimmführung

einen ausgeglichenen Wechsel zwischen stufenweiser Bewegung und Sprungbewegung anzustreben

Sprungbewegungen sollten während eines Satzes nur einmal vorkommen, also keinen Wechsel. Außerdem hast du Schritte vergessen, die intensiv eingesetzt werden.

Günter Sch.;5741239 schrieb:
die drei Bewegungsarten Seiten-, Parallel- und Gegenbewegung in einer ausgewogenen Mischung zu verwenden

darum geht es nicht. es geht darum bestimmte bewegungen zu meiden. wie z.B. die Quint und Oktavparallelen.
 
darum geht es nicht. es geht darum bestimmte bewegungen zu meiden. wie z.B. die Quint und Oktavparallelen.

Doch, darum geht es sehr wohl! Das kontrapunktische Lehrwerk geht dann doch ein wenig tiefer als die paar Parallelenverbote...

Aber zurück zur eigentlichen Fragestellung.
Gegenbewegung schritt- oder auch sprungweise zwingend nach einem Oktav- bzw. kleinem Sextsprung.
(Letzterer ist übrigens nur aufwärts zulässig. Große Sexte und Septimen gehen gar nicht!)
Bei Quart- und Quintsprüngen trifft das zwar meistens auch zu, es kann aber auch in gleicher Bewegungsrichtung fortgeführt werden. Bei Terzen sowieso.
Wichtig dabei ist allerdings, daß der Stimmverlauf in der Regel quasi einer 'ballistischen Kurve' folgt. D.h. größeres Intervall steht immer unter kleinerem Intervall.
Bei zwei aufeinanderfolgenden Sprüngen aufwärts muß also der zweite kleiner bis maximal gleich groß sein wie der erste. Abwärts dementsprechend umgekehrt.
Der kleinere von beiden kann dabei natürlich auch ein Sekundschritt sein.

Grüße,
Hiatus
 

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