Kleiner Abhörraum - Raum Akkustisch Trocken legen.

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Moin.

Ich hab nach dem Umzug jetzt nur einen kleinen Schlauchraum für meinen Abhörplatz bekommen können und die Akkustik da drin gestaltet sich schwieriger, als erwartet.

Raumskizze ist angehängt. Monitore sind Genelec 8030A und die stehen auf der Erhöhung des Mixing Desks.
Der Tisch ist 74cm Hoch, der Aufsatz erhebt die Monitore nochmal 16cm, also 90cm Hörhöhe.

Ja, ich weiß, dass die Monitore dann recht nah an der Wand stehen, was aber bei dem Raum einfach nicht anders geht, weil das Fenster noch direkt dahinter ist, an was ich ja auch noch rankommen muss. (Fenster geht nicht über die Ganze breite von 158cm, sondern rechts wie links sind noch 30cm Platz)

Das Raumproblem liegt auch definitiv nicht im Tieftonbereich, sondern in den und Höhen. Ich hab da drin Quasi Echo und Early Reflektions ohne Ende.

Ich kenne meine Monitore sehr gut, aber was ich da höre ist einfach nur grausam viel Raum und wenig vom eigentlichen Mix.

Ich hätte jetzt gedacht mit Basotect Dreiecks-Ecken, genau hinter den Monitoren die ganze Wand bis oben hin zu zu machen, ebenso an den Bücherregalen direkt hinter mir. Ausserdem Basotect 100x100cm Platten direkt an die Wand neben die Ohren, dass die Reflexionen dort weniger werden. Und das selbe nochmal direkt an den Monitoren und an der Decke über mir ?

Was meinen die Profis ?
 
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Ja. Das geht obwohl Basotec nicht gerade billig ist.

Nur nicht "neben die Ohren", sondern dort wo der Schall der Monitore (auf deine Ohren) reflektiert wird. Vorallem der linke Monitor "spiegelt" sich an der rechten Wand und umgekehrt. Am besten Spiegel nehmen. Das selbe gilt an der Decke. Am der gegenüberliegenden Wand, wo die Tür ist, sollte Diffussor oder auch Absorber hin um direkte Reflexion von hinten zu vermeiden.
 
Naja. Ich frag mich nur, ob das reicht. Der Raum ist ziemlich hoch und klingt extrem hohl. Wie dick sollte das Basotext sein ? Hätte an die Thomann Platten gedacht. - 4 Stück, je 100x100x5cm für knapp 115 Euro. Die helfen aber erstmal nur bei den Reflexionen. Da ist denke ich noch nicht viel geschluckt, sprich der Raum klingt dann immernoch mächtig mit.

Nach hinten hätte ich gedacht einen Dicken Vorhang aufzuhängen, um keine direkten Reflexionen von hinten zu haben.
 
Du hast drei Probleme:

1. Reflexionen
Also für die Reflexionen reicht im Prinzip dünneres Material. Wie 2"-Pyramiden-Schaum. Ich würde aber dickeres nehmen, damit auch die tieferen Frequenzen mitgedämmt werden. 10cm Basotec (oder Mineralwolle) ist ok. 4" Auralex (oder Thomann) Wedges gehen auch. (die Daten kannst du ja online lesen)
Reflexionen sind seitlich, an der Decke und Hinten ein Problem. Eigentlich auch unten, aber ist ja Schreibtisch. Die Reflexionen dort merkt man auch. Wenn nicht abgewinkelt, dann ist Dämmung auch dort nicht verkehrt.

2. Raumklang, Nachhallzeit
Rein rechnerisch bräuchte man für den Mittenbereich hier die Fläche einer Wand (oder der Decke) komplett gedämmt um in die richtigen Größenordnungen zu kommen. Kannst ja selber mal rumrechnen. http://www.bobgolds.com/Mode/RoomModes.htm
Problem sind aber vorallen die Bässe. Die Idee mit den Basotececken (==Superchunks) ist schon ok. Aber wenn dann am mehreren Kanten nicht nur zwei.

3. Raummoden
Raumresonanzen. Du sagst zwar die stören nicht, aber erfahrungsgemäß kommen weitere Fehler erst zum Vorschein, wenn andere behoben sind.
Rechne mal mit dem Tool oben aus. Die Superchunks sollten es mindern. Große Probleme, d.h. einzelne starke Moden, sind laut Rechnung nicht zu erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Eine ganze Wand klingt nach viel.

Ich hätte jetzt erstmal um das Gröbste zu machen folgende Variante (Siehe Dateianhang) gewählt, die ja auch schon teuer genug ist.
Es ist immerhin trotzdem noch Home-Recording, und mehr als 500 Euro hab ich für den Raum einfach nicht.
Unterm Tisch wäre noch Platz für eine etwa 50x158x72cm selbstgebaute Bassfalle, da weiß ich aber nicht, was ich am besten (günstig und trotzdem Effektiv) für Material nehme.

Alles an Wand, was dann noch weiß ist, könnte ich mit dem Thomann Pyramidenschaum voll machen, davon haben wir noch massig im Proberaum über. Aber ob das sinnvoll ist, ist eben die Frage. Ich will den Raum ja nicht töten, sondern nur möglichst Klangneutral machen.

Für den Vorhang hätte ich noch recht dicken Molton übrig. Da würde ich mir auch noch ne Lage vors Fenster Hängen. Gibt bestimmt ne schöne Gardine. :)

Was sagt der Fachmann zu meiner Skizze ?

Wenn ich nun zum Beispiel meine gesamt Decke mit Mineralwolle einkleiden würde, was noch die günstigste Alternative sein würde, wäre das hilfreich um die Nachhallzeit einzudämmen ? Und wenn ja, wie bekomme ich die Matten aben am besten fest ?
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hätte jetzt erstmal um das Gröbste zu machen folgende Variante (Siehe Dateianhang) gewählt, die ja auch schon teuer genug ist.

Gestelle aus Dachlatten, Mineralwolle und Stoffbezug wären billiger.

Es ist immerhin trotzdem noch Home-Recording

Ok. In dem Fall würde ich nur das machen, was wirklich relevant ist.

Was sagt der Fachmann zu meiner Skizze ?

Der richtige Fachmann könnte u.a. die Frage beantworten, ob die Dreicke an den Regalen sinnvoll sind, oder ob die besser hinter die Regale gehören, also an die Tür-Wand. Oder an die Kante Decke-Wand.

Die vorderen Dreiecke sind ok.
Die seitelichen Absorber sind auch ok. (so wie du es eingezeichnet hat, ist das ja schon ganz schön Fläche)
Aber warum denn vorderen Deckenabsorber nicht auch abhängen? Je tiefer, desto mehr tiefere Frequenzen werden absorbiert.

Mach das erstmal. Den Raum mit Pyramidenschaum vollzupflastern ist in der Tat kontraproduktiv.


Für Nebenbei-Abhöre bzw. Homerecording habe ich für mich folgende Reihenfolge im Laufe der Jahre ermittelt. Kann natürlich im konkreten Raum anders sein, vorallem wenn wenig möbliert.

1. Symmetrie (ohne dem geht es nicht)
2. seitliche Absorber an den first reflection points.
3. Deckenabsorber an den first reflection points.
4. 2 Bassabsorber ("Superchunks") in 2 Ecken.

Bis dahin brauch man auch nicht zu messen. Jede Verbesserung würde ich erstmal messen.
 
Gut. Also:

1. Symetrie - sollte gegeben sein, denke ich.
2. seitliche Absorber an den first reflection points werde ich anbringen. (Thomann 2 von dem 4er Pack 100x100x5cm Basotect Platten.)
3. Deckenabsorber an den first reflection points werde ich anbringen. (die 2 übrig gebliebenen Platten. beide auf einer Höhe von etwa 2,20m, damit ich mir nicht zu beklemmt vorkomme.
4. die beiden Bassabsorber in den Ecken hinter den Monitoren. Und den Tisch werde ich 20cm vorziehen, damit die beiden vom Boden bis an die Decke gehen können. (Was wäre hier besser geeignet - Basotect ist halt relativ teuer, selber bauen mit Mineralwolle wäre günstiger, und ich bastel gern.) - Auf was müsste ich bei der Mineralwolle achten ? (Hab irgendwas von verschiedenen Dichten gelesen.) Die werden dann jeweils 2,90m x 25cm x 25cm (vielleicht auch 30cm, wenns vom Platz her passt.)

Und unter dem Tisch werde ich eine 158x72x40cm Bassfalle selber bauen. - Wieder mit Mineralwolle.

Da bin ich immerhin schon bei mind. 200 Euro. (Wenn ich die Chunks selber baue.)
Womit aber der Raumhall meiner Meinung nach immernoch da sein müsste. - Reicht es da, wenn ich mir zusätzlich noch 2 riesige Mineralwollplatten (je 2m x 1,50m x 20cm) baue und die unter die Decke hänge ?

Lohnt sich der Vorhang hinter mir, oder sollte ich eher mehr Platz nach hinten lassen ? Wenn er sich lohnt, wie dick sollte er sein ? (300g/m2 ?)

Aber danke schonmal für die Hilfe. An einen Selbstbau mir Mineralwolle hätte ich sonst nie gedacht.
 
Du chunks selberbauen ist einfach. Mineralwolleplatten sind 1000x625 bzw. 1250x625. Einfach halbieren und dann jeweil nochmal diagonal halbieren und stapeln. Seitlich zwei Dachlatten (also von der Ecke 50cm und 60cm) entfernt andübeln und noch 3 oder 4 querlatten. Darauf dann Stoff tackern. (z.B. www.stoffmeile.de die ehaben auch brandgeschützten)

So, jetzt kommt gesammeltes Halbwissen, weil sich viele Infos wiedersprechen.
Mineralwolle sollte so ca. 45kg/m³ haben. Rockwool Sonorock z.B. hat 30kg/m², Thermohanf hat 45kg/m³. Isoverkram geht auch. TP1 ist von der Dichte etwas geringer.
Wichtig ist der Strömungswiderstand.
Für Bässe ist auch weniger dichtes geeignet. Im Grunde geht fast alles. Die paar % Unterschiede in der Absorbtion fallen eh nicht ins Gewicht für Pi*Daumen Dämmung.
Also kauf das billigste pro m³. (Hint 80mm dicke Rockwool ist billiger als 100mm pro m³.) Thermohanf hat den Vorteil, dass es steifer ist und keine husten- und kratzauslösenden Fasern hat. Ist aber ca. doppelt so teuer.

Den Vorhang sehe ich nicht als nötig an.

Tipp: bau stückchenweise. Und höre. Oder beschäftige dich mit Messung (Room EQ Wizzard z.B.)
 
hallo alle zusammen!

da ich ein ähnliches problem bzw. eine ähnliche fragestellung wie Controll habe wollte ich keinen neuen thread erstellen sondern poste hier... denke und hoffe, dass das so ok ist.

ich möchte mein studierzimmer auch als abhörraum zum mischen von diversen live-, proberaum- und studioaufnahmen nutzen. die monitore, die ich dazu verwende, sind die rockit 5 von KRK. der hörabstand ist ca. 1 meter.
mein problem ist, dass der raum ein wenig dröhnt und vorallem dass er die höhen stark reflektiert... um es einfach auszudrücken: der raum klingt einfach schei*e. mein wohnzimmer würde zwar ziemlich gut klingen aber meine freundin hätte wenig freude daran wenn ich es zum abhörraum umbauen würde ;)

der raum, den ich zur verfügung habe, ist 3,4m lang, 2m breit und 2,2m hoch... die tür-wand und die (wenn ich vorm tisch sitze) rechte wand sind aus rigips; des rest ist beton. am boden liegt ein recht dicker teppich der fasst den gesammten raum auslegt. außer dem schreibtisch stehen noch zwei kleinere schränkchen rum und im hinteren linken eck steht ein bücherregal. die tür ist eigentlich immer offen.

meine frage: was muss ich tun um den raum einigermaßen akkustisch flott zu kriegen bzw. ist es denn überhaupt möglich in diesem fall? was MUSS UNBEDINGT gemacht werden und was wäre SINNVOLL... noppenschaum, pyramiedenschaum, super-chunks (für die eh zu wenig platz ist da dort das fenster ist) :confused: was das budget angeht hätte ich momentan ca. 200€ für solche späße bereitliegen... ich weiß, viel zu wenig aber im schritt für schritt modus ließe sich das ganze ausbauen.


hier noch die grafiken... bitte nicht schimpfen.. hab sie nur SCHNELL in Sweet Home 3D erstellt :D
homestudio.jpghomestudio 3D.jpghomestudio 3D 2.jpg
 
- Symmetrie - aber das ist ja gegeben
- Absorber (ca. 10cm dick) rechts und links an die Wand an den Reflexionspunkten.
- Absorber an die Decke, am besten abhängen -> tiefere Frequenzen.
- Absorder hinter dir an die Wand und Tür (7cm oder 10 cm) Basotec oder Pyramiden an die Tür kleben
- Vermeide billigen Noppenschaum, der ist zu dünn. Falls du allerdings Reste hast, wäre es schade zum wegwerfen

Für dreieckige Superchunks hat der Raum nicht nur 4 Ecken! Sondern ein Raum hat 8 Ecken und 12 Kanten.
Du kannst auch n den Ecken z.B. hinter der Tür oder hinters Regal L-Formig 10cm Absorber hinbauen. Laut Ethan Winer ähnlich effektiv.

So nun mal ne Frage an den wirklichen Experten: Hallo Mika?!? Liesst du noch mit?
MetalTomu könnte doch Absorber hinter das Regal an die Rückwand bauen. Zusammen mit dem Regalinhalt (Bücher etc.) sollte sich doch sowas wie RPG Abfussor für Arme ergeben, oder?
 
hallo! danke für die schnelle antwort und gute tipps!

ich hätt da aber noch ein paar fragen:
1.) Absorber = 10-15cm tiefer holzkasten, der mit stoff verblendet ist und in welchem eine 10cm dicke glaswolle oder steinwolle matte schlummert?
2.) Pyramidenschaum... wäre sowas ok? 5cm sockel und 2cm pyramide-billigschaum.. preislich auch ok.
3.) Super Chunks: das hab ich nicht ganz verstanden... kann ich die dinger an jeder kante des raumes entlanglegen? horizontal/vertikal....?

mit dem bücherregal kann und will ich nichts machen... es ist an der wand angeschraubt, der teppich reicht genau vor das regal und es ist komplett vollgestopft mit büchern und skripten :gruebel:


hab ein modell erstellt wie ich mir das ganze anhand der hier gelesenen tipps vorstelle... die Absorber (rot) links und rechts sind 200x100x10cm (BxHxT) groß und hängen in einer höhe von 80cm an der wand. der an der decke hängt 2meter über dem boden (35cm unter der decke) und misst 150x100x15cm

das grüne zeug soll den pyramidenschaum darstellen

wäre das so in der form ne möglichkeit?


absorber.jpgabsorber 2.jpgabsorber 3.jpg
 
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Ja, sieht ganz gut aus.

Superchunks kannst du in jeder Richtung anlegen. Am besten in jeder Raumrichtung eins. Schau dir das mal an http://vimeo.com/2117553.

Übrigens, Thomann Link hier zu posten ist ganz schön dreist ... mir ist es egal. Aber wenn ich der Boardbetreiber wäre, würde es nicht dulden.
 
danke!

hab mich mittlerweile auch in mikas mietshaus forum eingelesen und werde vermutlich statt 2 großer mehrere kleinere absorber an die wand klatschen... wie die genau aussehen werden (maße, folie ja/nein, tiefe, material) weiß ich noch nicht genau.. vieleicht versuche ich 3-4 verschiedene paare zu bauen und experimentiere ein wenig rum. auch den tip mit dem pyramidenschaum an der rückwand werde ich mir zu herzen nehmen ;)

was die super-chuncks und den hängenden absorber angeht muss ich noch überlegen bzw. werde hören wies mit den wand absorbern klingt... die gründe dafür sind, dass es relative große änderungen in einem raum sind in dem ich mich nicht nur akustisch wohlfühlen muss, da ich hier lerne. rockwool chuncks wären billig, machen aber sauerei und sau viel arbeit. ihre cousins aus schaumstoff sind zwar eleganter aber sehr teuer
 

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