Blues-Opa
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Mit tollen Instrumentenbauten kann ich nicht dienen ... aber die Freude an einer kleinen spontanen Bastelarbeit mit euch teilen ... ;-)
Vor einiger Zeit ist endlich eine LG-2 (Gibson 50s LG-2 VS) bei mir eingezogen, hatte ich mir schon länger gewünscht. Da mir das originale Pickguard von Form und Farbe her nicht gefallen hat, und ich meine kleineren Gitarren ohnehin am liebsten ohne Pickguard mag (ich spiele nur Fingerstyle), habe ich es kurzerhand entfernt.
Im Net sind mir immer wieder mal alte Gibson LG-2 mit einer anderen Form des Pickguards aufgefallen, relativ groß und wohl gerundet ... irgendwie hat mir diese alte Form sofort gefallen, das "passte" einfach für mich. Wollte ich auch haben
Zunächst habe ich versucht, einfach so ein Pickguard zu kaufen und nachzurüsten. Aber "Satz mit X" ... keine Chance. Die wenigen die ich überhaupt angeboten fand, passten entweder von der Größe her nicht, und/oder waren billig gemacht und potthässlich, oder aus dem Ausland und schweineteuer. Das ging mit Versand- und Importkosten von ca. 150 € bis weit über 300 €. Ich wäre schon bereit gewesen dafür etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen - aber so viel nun auch wieder nicht ...
Nun hatte ich zufällig ein Stück schönes Zelluloid herumliegen. Etwa 1,2 mm stark, gutes Material von einem Gitarrenbauer - mal für ein anderes Projekt gekauft und dann doch nicht benötigt. Das würde grad knapp für dieses Gibson-Pickguard passen. Ein paar Nachfragen bei Gitarrenbauern mir so ein Pickguard zu bauen stießen dann allerdings auf eher mäßiges Interesse, genauer gesagt fast gar keines.
Also beschloss ich die Sache doch selber anzugehen. Ich bin kein geübter Bastler, und muss auch beim vorhandenen Werkzeug oft improvisieren ... aber mit meinem "Geheimrezept", nicht zu viel zu schnell machen wollen, sondern Zeit lassen, viele Einzelschritte, und sorgfältig arbeiten, habe ich mich bei anstehenden Arbeiten eigentlich immer ganz gut geschlagen. Ein Problem nur, ich hatte nur dieses eine Stück (und kenne auch keine Quelle für so schön dunkles gutes Material außer wiederum sehr teuer aus dem Ausland) ... da durfte nix schiefgehen ...
Am schwierigsten fand ich, Größe und Proportionen aus Fotos zu übernehmen, und - auch optisch gefällig - an meine Gitarre anzupassen. Zuerst mit Bleistift und dünner Pappe leicht anskizziert, bis die grobe Form fertig war. Dann aus einem dünnen weißen Kunststoff den ich zufällig noch hatte eine Schablone angefertigt, mit der ich alles nochmal an der Gitarre überprüfen, und nach letzten Korrekturen die endgültige Form auf mein Material übertragen konnte.
Der Rest war einfach nur Geduldsarbeit ... aber man sagt, mein dritter Vorname sei "Geduld"
Zuerst Kontur vorsichtig mit einer Laubsäge ausschneiden (feine Zahnung und wirklich viiiel Geduld). Dann mit immer feinerem Schleifpapier die Kontur nacharbeiten und glätten, und am Schluss die Kanten etwas runden und nachpolieren, bis alles sowohl optisch gut aussah als auch vom Anfassgefühl her nichts Störendes mehr zu spüren war. Das hat eine Weile gedauert (nicht zu viel zu schnell machen und so ... ) ... aber hat irgendwie auch Spaß gemacht.
Eigentlich hat alles überraschend gut geklappt. Leichte Kratzer auf der Oberfläche, die schon beim Kauf vorhanden waren, habe ich nur leicht auspoliert und ansonsten so belassen ... auch die Gitarre hat schon leichte Gebrauchsspuren, da finde ich das so sogar stimmiger. Jetzt nur noch so 3M Kleberfolie besorgen (meine eigenen Reste schienen mir doch zu alt), und dann - nach sicherheitshalber einer letzten Kontrolle - gings endlich an die "Endmontage".
Interessant fand ich, dass das große Pickguard anscheinend doch keinerlei Auswirkungen auf den Klang hat, wie ich ein bisschen befürchtet hatte - die Gitarre klingt und spielt sich für mich wie vorher. Irgendwie auch logisch, am Oberbug tut sich schwingungsmäßig meines Wissens sowieso kaum was, und der untere Teil des Pickguards ist eigentlich auch nicht so viel größer als ein übliches.
Dieses Riesenpickguard ist sicher nicht jedermanns Sache ... aber hier an der LG-2 finde ich es stimmig, für mich hat die Gitarre dadurch optisch wirklich gewonnen, und passt nun auch stilistisch prima zu meiner ja auch eher altmodischen Musik
Vor einiger Zeit ist endlich eine LG-2 (Gibson 50s LG-2 VS) bei mir eingezogen, hatte ich mir schon länger gewünscht. Da mir das originale Pickguard von Form und Farbe her nicht gefallen hat, und ich meine kleineren Gitarren ohnehin am liebsten ohne Pickguard mag (ich spiele nur Fingerstyle), habe ich es kurzerhand entfernt.
Im Net sind mir immer wieder mal alte Gibson LG-2 mit einer anderen Form des Pickguards aufgefallen, relativ groß und wohl gerundet ... irgendwie hat mir diese alte Form sofort gefallen, das "passte" einfach für mich. Wollte ich auch haben
Zunächst habe ich versucht, einfach so ein Pickguard zu kaufen und nachzurüsten. Aber "Satz mit X" ... keine Chance. Die wenigen die ich überhaupt angeboten fand, passten entweder von der Größe her nicht, und/oder waren billig gemacht und potthässlich, oder aus dem Ausland und schweineteuer. Das ging mit Versand- und Importkosten von ca. 150 € bis weit über 300 €. Ich wäre schon bereit gewesen dafür etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen - aber so viel nun auch wieder nicht ...
Nun hatte ich zufällig ein Stück schönes Zelluloid herumliegen. Etwa 1,2 mm stark, gutes Material von einem Gitarrenbauer - mal für ein anderes Projekt gekauft und dann doch nicht benötigt. Das würde grad knapp für dieses Gibson-Pickguard passen. Ein paar Nachfragen bei Gitarrenbauern mir so ein Pickguard zu bauen stießen dann allerdings auf eher mäßiges Interesse, genauer gesagt fast gar keines.
Also beschloss ich die Sache doch selber anzugehen. Ich bin kein geübter Bastler, und muss auch beim vorhandenen Werkzeug oft improvisieren ... aber mit meinem "Geheimrezept", nicht zu viel zu schnell machen wollen, sondern Zeit lassen, viele Einzelschritte, und sorgfältig arbeiten, habe ich mich bei anstehenden Arbeiten eigentlich immer ganz gut geschlagen. Ein Problem nur, ich hatte nur dieses eine Stück (und kenne auch keine Quelle für so schön dunkles gutes Material außer wiederum sehr teuer aus dem Ausland) ... da durfte nix schiefgehen ...
Am schwierigsten fand ich, Größe und Proportionen aus Fotos zu übernehmen, und - auch optisch gefällig - an meine Gitarre anzupassen. Zuerst mit Bleistift und dünner Pappe leicht anskizziert, bis die grobe Form fertig war. Dann aus einem dünnen weißen Kunststoff den ich zufällig noch hatte eine Schablone angefertigt, mit der ich alles nochmal an der Gitarre überprüfen, und nach letzten Korrekturen die endgültige Form auf mein Material übertragen konnte.
Der Rest war einfach nur Geduldsarbeit ... aber man sagt, mein dritter Vorname sei "Geduld"
Zuerst Kontur vorsichtig mit einer Laubsäge ausschneiden (feine Zahnung und wirklich viiiel Geduld). Dann mit immer feinerem Schleifpapier die Kontur nacharbeiten und glätten, und am Schluss die Kanten etwas runden und nachpolieren, bis alles sowohl optisch gut aussah als auch vom Anfassgefühl her nichts Störendes mehr zu spüren war. Das hat eine Weile gedauert (nicht zu viel zu schnell machen und so ... ) ... aber hat irgendwie auch Spaß gemacht.
Eigentlich hat alles überraschend gut geklappt. Leichte Kratzer auf der Oberfläche, die schon beim Kauf vorhanden waren, habe ich nur leicht auspoliert und ansonsten so belassen ... auch die Gitarre hat schon leichte Gebrauchsspuren, da finde ich das so sogar stimmiger. Jetzt nur noch so 3M Kleberfolie besorgen (meine eigenen Reste schienen mir doch zu alt), und dann - nach sicherheitshalber einer letzten Kontrolle - gings endlich an die "Endmontage".
Interessant fand ich, dass das große Pickguard anscheinend doch keinerlei Auswirkungen auf den Klang hat, wie ich ein bisschen befürchtet hatte - die Gitarre klingt und spielt sich für mich wie vorher. Irgendwie auch logisch, am Oberbug tut sich schwingungsmäßig meines Wissens sowieso kaum was, und der untere Teil des Pickguards ist eigentlich auch nicht so viel größer als ein übliches.
Dieses Riesenpickguard ist sicher nicht jedermanns Sache ... aber hier an der LG-2 finde ich es stimmig, für mich hat die Gitarre dadurch optisch wirklich gewonnen, und passt nun auch stilistisch prima zu meiner ja auch eher altmodischen Musik
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