Kleiner Erfahrungsbericht für Anfänger von einem Anfänger

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Hi Erik,

ja, mein Hund hat sich mal geschüttelt, der macht hin und wieder mal paar Stunts. :D

Wirkt der Track so monoton? Er besteht ja primär aus drei Parts, wo die Akkordprogression durchwechselt, da habe ich mich melodisch schon eher an den Akkorden orientiert und versucht, entsprechend Motive zu integrieren, aber auch eine markante Melodie (ich finde sie schön!).
Es gibt die Einleitung, es gibt die Hauptmelodie, dann eine Überleitung und dann das eigentliche Solo... :)
Ich dachte, ich hätte es bereits minimal und simpel in amoll gehalten.

Pausen machen? Du meinst im Bezug aufs Notensystem oder generell die Gitarre innerhalb des Solos mal schweigen lassen?
Ja, Rhythmus kann man vieles machen, es müssen die Finger aber auch umsetzen können und für jemand wie mich, der gerade Pulloffs lernt, ist das nicht immer so easy.
Dazu kommt ja noch... Spiele ich einen Track gut ein, tauchen immer irgendwo Fehler respektive Verspieler auf, ich könnte manchmal ausrasten.
Ich spielte eine Version ein, die echt gut war, also richtig gut... Aber dann schnappt mir eine Saite unterm Finger mitten im Hauptteil weg. Ich könnte manchmal nen Besen fressen.
Ich schätze aber, dass das der Fluch eines Anfängers ist... :D

Danke für deinen Beitrag und die wertvollen Gedanken dazu!

vlg Matze
 
Hallo an EVG!
Zuerst einmal: Ich finde deinen Thread sehr genial, denn er beleuchtet des Anfängers Weg durchs Dunkel.
Ich habe vor ein paar Wochen wieder angefangen mit Gitarre spielen und mich auch in einem Onlinekurs angemeldet.
Bin Wiedereinsteiger und merze jetzt die Fehler der Vergangenheit aus.

Früher (20Jahre +) habe ich meist nur Lagerfeuergeklimper produziert, mich aber nie mit Theorie, Rhythmus etc. beschäftigt.
Jetzt im Kurs ist mein Übepartner das Metronom (oder Schlagzeug Tracks in bestimmtem Tempo), was mir zu Anfang recht schwer fiel. Ich bin dem Beat immer davongelaufen, eher selten zu langsam. Aber so langsam kommts.

Momentan bin ich am üben von
- Töne auf dem Griffbrett (kommt so langsam; ich sage mir die beim warmspielen immer auf oder suche mir gezielt Töne quer übers Griffbrett)
- Rhythmus mit Metronom üben, wo ich bei einigen Übungsaufgaben mit punktierten Noten schonmal ins schleudern kam
- Akkorde; übe ich langsam und während des warmspielens zusammen mit Rhythmusübungen. Bei den Akkorden ist es interessant: durch meine früheres Geklimper kann ich schon so das Grundset ( A,C,D,E,F,G, am, dem, em,). Aber ich habe das früher immer nur so leidlich genau gespielt, Hauptsache es hört sich "irgendwie gut an". Durch langsames üben und hinhören merze ich jetzt diese Fehler aus.
- Übungen mit Powerchords zu Backingtracks.

Aha-Effekte habe ich zur Zeit viele. Zum einen durch die Tatsache, daß ich die Töne auf dem Griffbrett lerne. Da ist z.B. bei den Powerchords völlig klar, wo dieser liegt, wenn man den Grundton kennt. Auch durch das langsame üben werden langsam die Akkordwechsel besser.
Ein netter Aha-Effekt gestern war eine Übung mit der e-moll Skala. Ich spiele die also rauf und wieder runter, das ganze mehrmals, aber sehr isoliert (langsam). Bis ich es dann zu einem schnellleren Drumtrack dazu spiele. Irgendwie kommen mir diese Töne bekannt vor (besonders wenn man ein paar Akkorde hinzufügt) und dann machte es KLICK!!:
Na klar, die hat doch ein gewisser Herr Wray schon in den 50ern gespielt:



Auf jeden Fall macht diese Art des übens sehr viel Spaß und gibt mir Zeit zum abschalten nach Stressdiensten in der Pflege.

Zum Thema Gitarren:
Meine erste Gitarre ist eine LTD MH-10. Die hatte ich zwar bestellt, habe sie mir aber im Gitarrenladen in Wiesbaden auf ein besseres Setting bringen lassen. Hat sich definitiv gelohnt. Ja und die wollte ich eigentlich für die nächsten Monate spielen, bis ich etwas besser bin.
Aber dann bin ich über das Angebot in diesem sehr kompetenten Gitarrenladen in Darmstadt gestolpert, Musikladen Eberstadt (Darmstadt-Eberstadt:
https://www.musikladen-eberstadt.de/

Dort war eine nette LTD im Angebot, abgestimmt und vom Chef persönlich modifiziert, sodaß ich nicht nein sagen konnte.
Somit habe ich jetzt die "große" Auswahl beim üben, was aber:
a) nicht verkehrt ist
b) deutlich noch mehr Laune macht

So stehen jetzt nun diese beiden Schätzchen in meiner Übe-Ecke:
PXL_20201026_121928393.jpg
War auf jeden Fall kein Fehler und für das Geld bekomme ich die Gitarre (links) nicht von der Stange bei den großen Händlern...

Und jetzt - ran an die Klampfen....
bis dann....
Joe
 
Wirkt der Track so monoton? Er besteht ja primär aus drei Parts, wo die Akkordprogression durchwechselt, da habe ich mich melodisch schon eher an den Akkorden orientiert und versucht, entsprechend Motive zu integrieren, aber auch eine markante Melodie (ich finde sie schön!).


Ja, er ist insgesamt monoton (auch weil Du Dir 5 Minuten verordnet hast), wenn man jetzt die Maßstäbe an ein sehr gutes Solo anlegt. Dafür hast Du einfach noch zu wenig Variationen, sowohl im Phrasing als auch in den Tonfolgen. Du spielst auf wenigen Noten vielfach gleiche Rhythmik, die sich zu häufig wiederholt. Das ist was ich Dir sagen würde, wenn Du Dich mit einem ausgereiften Solo vergleichen würdest. Ich gehe aber einmal davon aus, dass Du Dich damit noch nicht vergleichen willst und Du Dein derzeitiges Spielvermögen einigermaßen realistisch einschätzst.

Und es ist auch - allein aus didaktischen Gründen - nicht klug, die sicher 10 verschiedenen Themen, an denen es bei Dir im Weiteren noch mangelt, alle auf einmal zu benennen und aneinander zu reihen. Das verwirrt und demotiviert nur. Deshalb versuche ich mich in meinen Beiträgen nur auf wenige, aber heraustechende Punkte zu konzentrieren.

Pausen machen? Du meinst im Bezug aufs Notensystem oder generell die Gitarre innerhalb des Solos mal schweigen lassen?

Das hatte ich in meinem Beitrag bereits formuliert ... Ja, Pausen sind ELEMENTAR aus rhtyhmischen Gesichtspunkten und auch um den gesamten Song atmen zu lassen (Du bist ja nur eines von mehreren Instrumenten).

Die Gitarre gelegentlich einmal schweigen zu lassen, ist eine ganz prima Funktion einer Gitarre (wird aber erst später in der Lernkurve entdeckt) ...
Übe das einmal, in dem Du ein Lick z.B. auf die 1 mit einem Vibrato beendest und den Ton bis zur 3 stehen lässt. Danach Pause (Gitarre spielt nicht) und Einsatz der Gitarre (zusammen mit einem Akkordwechsel ?) z.B. auf die 2 im nächsten Takt. Und das in Form eines Loops.


Dazu kommt ja noch... Spiele ich einen Track gut ein, tauchen immer irgendwo Fehler respektive Verspieler auf, ich könnte manchmal ausrasten.
Ich spielte eine Version ein, die echt gut war, also richtig gut... Aber dann schnappt mir eine Saite unterm Finger mitten im Hauptteil weg. Ich könnte manchmal nen Besen fressen.
Ich schätze aber, dass das der Fluch eines Anfängers ist...


Das ist das Los eines jeden ambitionierten Gitarristen. Mit den Jahren (und leider nicht in Tagen oder Wochen) wird es aber besser bzw. man hat eine Strategie für sich entwickelt, seine eigene Fehlbarkeit/Begrenztheit zu akzeptieren :D
 
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Hi @funkyjoe062,

Es freut mich, wenn du dem Thread etwas abgewinnen kannst, dafür ist er da. Und das völlig ungeschönt. :)

Ja, der Weg durch das Dunkel ist wahrlich sehr gut formuliert. Mir scheint, als sei Gitarre wie ein Rebstock, der zu guten Wein reifen muss. Manche Sachen müssen sich entwickeln, welche man auch durch das Üben wohl nur bedingt beschleunigen kann.
Im Moment lerne ich als Hausaufgabe von meinem Lehrer Pulloffs und muss sie zu viertel/achtel/achteltriolen und sechzehntel üben (a-moll Pentatonik). Und es ist vollkommen beschränkt, wie schwer doch der Anfang ist.
Da muss man den Finger auflegen, aber nicht niederdrücken (muten) und der Ringfinger und der kleine Finger dürfen fleißig zupfen und nach X-Jahren klappt dann das Legato... Am Anfang war das... Ich will es nicht in Worte fassen... Aber mittlerweile geht es.
Dann habe ich mir, noch bevor ich Unterricht nahm, den Hendrix-Grip angewöhnt... Bei Pulloffs, wenn man ausm Bendrelease kommt, ist das echt bescheiden. Nun muss ich umstrukturieren und der Daumen bleibt weiter hinten/unten. So, dass ich nicht x-mal die Handstellung wechseln muss.

Was technische Sachen betrifft ist Gitarre wahrlich garstig. Aber zum Glück! motiviert mich der Schwierigkeitsgrad. Ich kann aber nachvollziehen wenn andere aufhören oder nie über ein bestimmtes Niveau hinauskommen.
Da ist es dann eine Frage, wie sehr man es will. ;)

Noten aufm Griffbrett werden vertrauter und ich schaffe es zunehmend mehr jene zu visualisieren (die, die ich kenne, weiß ich, wo ich sie finde). Das fühlt sich schon toll an, muss ich sagen. Außerdem ist es praktisch, wenn ich während des Spiels einen bestimmten Ton will, muss ich nicht mehr suchen oder abzählen, sondern weiß genau wo der Ton liegt. Kennt man nur die Intervalle oder spielt nach Intervallbestrebung, fällt diese Art der Präzision halt weg. Was das angeht war ich aber faul, genaugenommen hätte ich die in weniger als nem Monat locker lernen können. Finde aber, dass es wichtigeres gibt, wie beispielsweise Rhythmus.

Aufm Klavier ist vieles einfacher als auf der Gitarre. Bei der Gitarre gut rhythmisch zu spielen kostet gut Konzentration, dazu noch mit dem Fuss tabben... Ich zwinge mich dazu... Wenn ich mir vorstelle, dass es dann noch Leute wie J.Mayer gibt, die dazu singen, als wäre es so einfach wie ein Brot mit Butter zu beschmieren.

Aber dann denke ich mir, auch die haben klein angefangen und umhergenudelt und es flossen tausende Stunden Übung und Leidenschaft ins Instrument bis sie zu dem geworden sind was sie sind. Irgendwann ist das bockschwere Instrument dann Heimat.
Dafür sind die Erfolge umso schöner und wenn etwas klappt ist das wie ein Rausch, total geil. Klavier flasht nur im Boogie-Woogie auf diese Weise.
Aber ich gebe nicht auf, ich fange erst an und beiße mich durch wie ein sturer Bock. :D
Und umso schöner ist es, wenn auch andere sich von der Sturheit anstecken lassen können. :p

@wolbai

Ja klar, wolbai, ist ja auch ein Anfängerfaden und als solcher begreife ich mich auch (noch) und die "Soli" sind nur Zeitzeugen meines derzeitigen Standes. Vergleichen tue ich mich nicht. Würde ich das tun... Um Himmels Willen!
Wahrscheinlich würde ich ruckzuck meine Gitten anzünden.
Ich muss ja erstmal die ganzen Grundlagen und technischen Schwierigkeiten lernen bzw. überhaupt eine eigene (gute) Technik entwickeln. Trotzdem versuche ich schon mit einer gewissen Orientierung meinen Weg zu gehen.
Und solangsam kristallisieren sich auch meine Vorlieben heraus.
Deinem Vorschlag mit der Zählzeit werde ich mal machen. Solche Detailübungen finde ich auch wichtig, danke für den Gedankenanstoß!
Für die Kritik bin ich wirklich dankbar.

vlg Matze
 
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Ich bin immernoch erstaunt, wie gut du spielst!
Respekt! :hail:

Ich war nach so kurzer Zeit noch bei Jingle Bells oder so :rolleyes:


Zu den Pausen:
Ich habe auch eine Weile gebraucht, um zu kapieren, dass Stille auch Musik ist.
Mittlerweile spiele ich manche Solos sogar nur mit einzelnen Einwürfen.
Mark Knopfler war z.B. großartig darin, aus wenigen Licks an den richtigen Stellen viel zu machen.



Es liegt sicherlich auch an meinem alten Handy,

Es liegt sicherlich auch an meinem alten Handy,
Ich muss mir eh bald mal ein neues anschaffen...
im Moment liegt aber ein kleiner Softwarefehler mit Ampire vor,
Dann werden die Aufnahmen auch ordentlich.
Wahrscheinlich wird es von der schlechten Akustik überdeckt oder ist nicht markant genug.

Ohne jetzt irgendjemand zunahetreten zu wollen: Machmal ist es einfach eleganter Kritik (vor allem wenn sie so konstruktiv ist, wie die von Wolbai) einfach hinzunehmen...



MfG


:m_git2:
 
Hi GvF-Fan #812,

danke für deinen Beitrag und die Anerkennung.
Das mit den Pausen werde ich definitiv berücksichtigen.

Die Kritik von Wolbai nehme ich doch an.
Wenn er sagt, es stört, dass man den PU-Schalter hört und das die Aufnahme generell bescheiden ist, dann kann ich das nicht ändern.
Jedenfalls im Moment nicht. Was soll ich dagegen tun?

Eine Lösung wäre es, den Schalter nicht zu benutzen oder das Signal digital einzuspeisen. Ich könnte auch mit der Gitarre weiter vom Handy weg gehen, aber mein Raum hier ist sehr klein.

Ich will mich nicht rausreden, es gibt Sachen, die ich temporär und in naher Zukunft nicht so schnell verändern kann. Und das gilt es hinzunehmen respektive auch mitzuteilen :).

vlg Matze
 
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Eine Lösung wäre es, den Schalter nicht zu benutzen oder das Signal digital einzuspeisen. Ich könnte auch mit der Gitarre weiter vom Handy weg gehen, aber mein Raum hier ist sehr klein.

Pickupschalter kann man auch bei viel Gain in der Signalkette geräuschlos betätigen. Du musst halt die Saiten mit Greifhand komplett muten. Das ist eine Synchronisationssache, die mit der Zeit in Fleisch und Blut übergeht und zu Beginn eben - weil man sich schon auf viele andere Themen bewusst konzentriert - nicht auf dem Radarschirm hat.
Alternativ kann man auch das Volumenpoti an der Gitarre zurückdrehen.


Aber mach' Dich da 'mal nicht verrückt. So motiviert wie Du an die Sache weiterhin ran gehst, werden sich die vielen Details durch regelmässiges Üben mit der Zeit einrütteln.

Es gibt auch keinen Grund Dein gepostetes Solo jetzt schlecht zu reden. Es spiegelt Deinen aktuellen Stand wider. Und Du hast doch schon gute Fortschritte gemacht.
Wenn Du das Solo in einem Jahr anhören wirst und weiterhin am Ball bleibst, wirst Du es auch mit anderen Ohren hören. Das ist normal.

Grüße wolbai:great:
 
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Pickupschalter kann man auch bei viel Gain in der Signalkette geräuschlos betätigen.

Wie meinst du das? Ich glaube, ich missverstehe etwas. Wenn ich den Pickupschalter umlege klickt es relativ laut... Das ist doch das was du meinst, wolbai, oder?
Denn wenn ich die Saiten mute, würde das Geräusch des Umlegens des Pickupschalters nur noch verstärken.
Ach warte... Du meinst nicht das Klicken, das durch das Umlegen entsteht, sondern den Soundwechsel... Ahhhhhhhh, okay. Hatte ich überhaupt nicht auf den Schirm.
Total betriebsblind :weird:.

Und ja, ich habe einiges nicht auf den Schirm; die Ferien sind bald vorbei und dann habe ich zum Glück wieder Unterricht. :D
 
Bei viel Gain im Signalweg (durch viel Amp-Gain, Distortion-, Overdrivepedale) übertragen sich manchmal auch eine ganze Reihe von Bewegungen an und mit der Gitarre als nicht gewollte Geräusche über Saitenschwingungen auf die Pickups.

Du hast einige dieser nicht gewollten Saitengeräusche auf der Aufnahme. Und ein paar dieser Saitengeräusche kommen bei Dir durch die Betätigung des besagten Pickupschalters zustande. Dadurch bewegt sich die Gitarre leicht und lässt die Saiten in Schwingung geraten, sofern Du sie nicht mit den Fingern der Greifhand bedeckst.

Das mag bei Live-Auftritten nicht so als unliebsame Geräusche auffallen. Bei Aufnahmen leider schon.

(Ich hatte das Problem früher z.B. auch mit Strap Locks an einer Gitarre: immer wenn ich die Gitarre auch nur leicht bewegte, führte das zu Gitarrengeräuschen über die Pickups. Wenn dann noch ein Delay dabei ist, verstärkt sich das Geräusch natürlich noch. Ich habe sie dann letztendlich abmontiert ...)

Im Gegensatz zu cleanen oder crunchigen Soli muss man bei Highgain-Soli deshalb auch darauf achten, dass man diese sogenannten unliebsamen Saitengeräusche (durch nicht gewolltes Schwingen der Saiten) möglichst gering hält. Der erste Ansatz ist dabei immer Mutingtechniken mit der Greif- und Schlaghand zu entwickeln und diese zu üben. Das würde ich einfach nebenbei bei Highgain-Soli immer einmal wieder mit berücksichtigen. Dein Lehrer kann Dir da sicherlich einiges zeigen.


Daneben gibt es aber auch noch weitere Hilfsmittel, um ungewollte Saitengeräusche weiter einzudämmen (diese sind für mich aber nur eine Ergänzung zu einer guten Mutingtechnik und ersetzen diese nicht):


- wie ein Noisegate, welches teilweise auch nicht gewollte Saitengeräusche zu reduzieren hilft. (Ein Noisegate hilft auch Single Coil-Brummen, Pickup-Rückkoppelungen und Vorstufenrauschen von Amps zu unterdrücken. NGs sind also für eine ganze Menge mehr sinnvoll einsetzbar, wenn es um bei Highgain Gitarrensounds geht).

- Bei Studioaufnahmen, verwenden manche Gitarristen gelegentlich ein Gummiband (ein einfacher Haargummi genügt da schon), das in einer tiefen Lage (in der man nicht spielt) über den Hals gezogen wird. Das kann in einem besonders geräuschsensiblen musikalischen Kontext sehr helfen, derartige Nebengeräusche zu vermeiden. Stelle Dir einmal ein Songintro vor, nur mit Keyboard und einer Highgain Sologitarre, auf der man eventuell auch noch Legato oder Tapping spielt (was Saitengeräusche besonders gerne hervorruft). Jedes kleinste, ungewollte Saitengeräusch kann dabei eine solche Aufnahme unbrauchbar machen.



Das Thema "unliebsame Saitengeräusche" ist aber halt auch nur eines von vielen Themen, dem man entlang der eigenen Lernkurve begegnet. Und das vorangegangene war meinerseits eine kleine Tiefenbohrung zu dem Thema. Das musst Du aber meines Erachtens in dieser Tiefe zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht komplett "in den Griff bekommen". Es reicht, wenn man weiß, dass das noch eine Baustelle ist, um sie zum richtigen Zeitpunkt dann anzugehen.

Mach' einfach weiter so und gestehe Dir auch ausreichend Zeit zu, damit sich das Neue setzen und verinnerlichen kann. Ansonsten kann Musik machen zum Streß werden. Ich kenne das von meinen Anfängen, wenn man mit voller und bewusster Konzentration versucht, alle Bewegungen unter Kontrolle zu halten. Das ist, wenn man zu viel auf einmal will, dann gar nicht entspannt - vor allem, wenn man dann auch noch alles gleich fehlerfrei hinbekommen will.

Richtig gute Musiker spielen oft unglaublich entspannt und was sie spielen hat eine verblüffende Leichtigkeit. Das gelingt ihnen dadurch, in dem sie einen großen Teil ihrer Spieltechnik mit unteren Gehirnebenen steuern und sie dadurch viel bewusste Aufmerksamkeit zur Verfügung haben, um auf ihren musikalischen Ausdruck zu achten und was um sie herum an musikalischen Impulsen stattfindet. Und genau dieses Trainieren der unteren Gehirnhälften auf korrekte Bewegungsabläufe der Greif- und Schlaghand braucht viel Wiederholungen und ausreichend Zeit.



Grüße wolbai :great:
 
Hey wolbai,

ach, auf solche Hilfsmittel habe ich keine Lust, einfach, weil ich es richtig lernen will. Oder ist das falscher Stolz? Ich weiß es noch nicht.

Wenn ich mir das schon alles antue, dann richtig. Im Moment habe ich "nur" den Spark-amp und da drehe ich das NG komplett raus, außer bei meiner Paula, weil die PUs richtig Power haben.
Da drehe ich immer so auf 1,9 - 2.

Das Muting mit der Schlaghand funktioniert mittlerweile schon gut, die Greifhand hingegen macht Probleme, aber auch deswegen, weil sich meine Finger noch verdammt steif anfühlen.
Im Folgenden habe ich das Muting der Schlaghand und das Vibrato bei einer meiner Melodien versucht auszuarbeiten, für ein anderes Solo...

https://soundcloud.com/eisenvorhang/12a

Mit voller Konzentration (!) geht das schon ganz gut, aber nach paar Wiederholungen brauche ich eine Pause, weil es durchaus schlaucht. Ich hoffe ja, dass das irgendwann in Fleisch und Blut übergeht. (Bin mir sicher, dass es das tun wird)
Ich denke aber auch, dass man sich die Saitengeräusche sicher auch zum Vorteil machen kann, wenn man darüber Kontrolle hat. Wie du schon geschrieben hast, ist es sehr sinnvoll das zu minimieren, aber später kann ichs sicher auch mal bewusst provozieren. Und das die ein Problem sind, merke ich im Moment vor allem auch bei Pulloffs+Bendrelease.

Beim Klavier drückst du halt einfach nur eine Taste. :great:

Und das Entspannung hilft habe ich bereits gemerkt. Mir hilft es ungemein, wenn ich mehr Geschwindigkeit will und ich dabei komplett relaxed bin. Dann heben die Finger auch nicht so weit vom Griffbrett ab und das Plek entfernt sich nicht soweit von den Saiten beim Alternatepicking. Aber muss man auch bewusst trainieren.
Derjenige, der die Gitarre erfunden hat war jedenfalls ein totaler Freak. :eek::ugly:
Aber Freaks sind schwerst in Ordnung.

Ich lade demnächst ein paar Übungen hoch zu Rhythmus, Skalen usw, die ich im Moment so durchlaufe.
Das alles in clean ohne Gain.

Vielleicht hilft das ja Gleichgesinnten.

In dem Sinne!

vlg Matze
 
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So, für alle die es interessiert, was ich derzeitig so für Übungen mache, hier eine kleine Auflistung und Erklärung!
Vorweg: Alle Übungen schaffe ich selbst und setze da an, wo ich denke, dass meine Schwächen liegen.

Generell übe ich gerade Skalen meist drei mal mit Metronom und dann drei Durchläufe ohne Metronom - das mache ich so ca. eine Stunde ohne Pause.

1) Abwärtswandernde Dur-Skale, erst in Viertel, dann Achtel, dann Achteltriolen, dann sechszehntel und dann in viertel-achteltriole.
Eingespielt habe ich nur die Skale, um zu zeigen was ich spiele, das nur dann halt variiert. Ich fange immer von langen Notenwerten hin zu schnelleren an:


Und hier ist die Skala erweitert:


2) Syncopierte Rhythmussübungen + Hendrixgrip


3) Bending und Muting mit Gain ohne Delay, mache ich wahllos übers gesamte Griffbrett


4) Dopplestops mit darauffolgendem Vibrato


5) Ich baue selbst Licks, zu Akkorden, die ich mir aussuche (C E7 F G, vermindert kommt drin vor)


6) Hammerons & Alternatepicking mit Blick auf Speed


7) Fingerübung für Alternatepicking für die schwachen Finger (Zeigefinger, Ringfinger, kleiner Finger)


Fast alle Übungen mache ich meist in derselben Skala (Dur/Moll), weil man das Pattern bei einer anderen Tonart ja einfach verschieben kann. Ich habe mir angewöhnt, verschiedenen Tonarten Farben zu vergeben.
C-Dur ist bspw blau und a-moll, also die Paralelle, ist rot. Mir fällt es so einfacher die verschiedenen Pattern aufm Griffbrett zu visualisieren.

Was Pulloffs betrifft, baue ich gerade Übungen, die ich noch nicht zeigen kann, weil ich es noch nicht so gut kann.
 
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Um meine Aufnahmesituation zu verbessern, habe ich an meinem Setup etwas verändert.
Bin wieder auf FL-Studio umgestiegen und habe mir den AMPED - ML5 von Soundlab im Angebot gekauft.

Falls jemand Lust hat ein Feedback hinsichtlich Aufnahmequalität und Soundsetting zu geben, wäre ich hocherfreut.

Hab ganz schnell was eingenudelt:

https://soundcloud.com/eisenvorhang/soundcheck2
 
Zuletzt bearbeitet:
Neue Idee für Solo-Impro in d-moll harmonisch (vermindert kommt auch vor), eingebunden habe ich aus den obigen Übungen:

Pulloffs, Hammerons, besseres Muting, Double Stops, Bending der hohen Noten durch kleinen Finger. (Das ist so bescheuert schwer). Geübt habe ich auch Stimmführung in Hinblick auf Voicings.

https://soundcloud.com/eisenvorhang/222a

Achja, der Anfang ist als Revers, fand ich irgendwie goil.
 
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Hi,

das klingt ziemlich gut!

Versuch doch mal die einzelnen Phrasen mehr voneinander abzusetzen, kleinschrittig auf einen Punkt hinzuspielen. Und dann mit der nächsten Phrase zu beginnen. (Ich hoffe, du weißt, was ich meine.)
An manchen Stellen hapert es auch noch ein bisschen mit dem Bending, aber das ist Übungssache.

Versuch dich gerne öfter an cleanen Aufnahmen!
Das ist zwar schwieriger, aber wenn man etwas clean sauber spielen kann, dann kann man es auch verzerrt. Andersrum eher nicht...

Auf jeden Fall weiter so!
 
Ja das klingt schon ganz gut (wie lange spielst du jetzt ??)

Neben den Bendings fällt mir vorallem dein Rhythmusgefühl auf. Da ist noch deutlich Entwicklungspotential vorhanden.
Mein Rat wäre auf jeden Fall weiter an deinem Rhythmusgefühl zu arbeiten. Je regelmässiger desdo besser !!!
 
Versuch doch mal die einzelnen Phrasen mehr voneinander abzusetzen, kleinschrittig auf einen Punkt hinzuspielen. Und dann mit der nächsten Phrase zu beginnen. (Ich hoffe, du weißt, was ich meine.)
An manchen Stellen hapert es auch noch ein bisschen mit dem Bending, aber das ist Übungssache.

Hey,

vielen Dank für den Zuspruch und ich weiß genau was du meinst, so, dass die Phrasen den Faden behalten. Ich werde künftig daran arbeiten!
Will auch langsam mal das Vibrato in den Bendings mit einbauen, mal sehen...

Danke für die Kritik! :)
Ich gelobe Besserung, hrhr.

Ja das klingt schon ganz gut (wie lange spielst du jetzt ??)

Neben den Bendings fällt mir vorallem dein Rhythmusgefühl auf. Da ist noch deutlich Entwicklungspotential vorhanden.
Mein Rat wäre auf jeden Fall weiter an deinem Rhythmusgefühl zu arbeiten. Je regelmässiger desdo besser !!!

Seit Juni, Dr.Dulle. :)
Bin schon dabei, wegen Rhythmus, habe diverse Rhythmusübungen für Scales, Pulloffs, Hammerons, Bendings usw...

Beim Improvisieren/freien Spiel lass ich meist das Metronom aus, da es mich noch zu sehr ablenkt, vielleicht sollte ich das mal tatsächlich ändern und mich dadurch beißen. Hm, danke für den Hinweis und vielen Dank!

Mal sehen, vielleicht bekomme ich die Version noch besser hin, wenn ich daran arbeite.
Falls ja, würde ich es hier posten.
 
Seit Juni, Dr.Dulle. :)
Bin schon dabei, wegen Rhythmus, habe diverse Rhythmusübungen für Scales, Pulloffs, Hammerons, Bendings usw...

Beim Improvisieren/freien Spiel lass ich meist das Metronom aus, da es mich noch zu sehr ablenkt, vielleicht sollte ich das mal tatsächlich ändern und mich dadurch beißen. Hm, danke für den Hinweis und vielen Dank!

Mal sehen, vielleicht bekomme ich die Version noch besser hin, wenn ich daran arbeite.

a) seit Juni ist ja gar nichts. Dafür klingt es echt gut

b) beim Improvisieren würde ich kein Metronom benutzen, da geht es ja um freies Spiel !!
Man hört auch eher das deine Rhythmusauswahl noch recht begrenzt ist (zuwenig Abwechslung u.a.)

c) versuche doch eher Rhythmusparts unterschiedlicher Songs bzw ganze Songs mit Metronom zu üben.
Je mehr unterschiedliche Songs (Blues, Rock, Funk, Rock`n Roll usw) du wirklich sicher durchhalten kannst,
desdo weiter entwickelt sich dein Rhythmusgefühl.

d) und denk daran es heißt nicht umsonst Rhythmusgefühl. Rhythmus ist mMn der intuitivste Part beim Musizieren.
Also mach deine Rhythmusübungen, auch welche mit Metronom, aber wenn du spielst versuch abzuschalten.
Man kann nicht alles nur mit dem Kopf kontrollieren. Aber Rhythmus ist u.a. der Schlüssel um sexy zu klingen !!!
 
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seit Juni ist ja gar nichts. Dafür klingt es echt gut
Ich grüble schon seit einiger Zeit, ob wir nicht an's Verschieben denken müssen.........bevor die hier überwiegend lesenden/schreienden "wirklichen" Einsteiger ihre Flint.....ähem......Gitarre in's Korn werfen :gruebel: ;). LG Lenny
 
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@Dr Dulle

Wird gemacht, vielen Dank! Nehme ich mir zu herzen.

@C_Lenny

Wenn du es für angemessen erachtest, nur zu. :)
 
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