Kleines und leichtes Topteil

Wenn ein Amp nicht wirklich wie ein Vollröhrenamp klingt und aufs Spiel reagiert, weil er einfach keiner ist, ist das nicht fragwürdig, sondern eine mögliche Begründung.
[...]
Letztlich darf jeder selbst frei entscheiden, was gefällt und was nicht.

Mal als "beisteuerndes" Argument: Der H&K Switchblade war einige Jahre vor dem Tubemeister mit dem fast gleichen Design - eine Röhre für die Gain-Stages, eine für den PI, Rest "boosten und buffern" OP-Amps - schon als "the next big thing" und großer Konkurrent zum damals ebenfalls neuen Marshall JVM gehandelt worden. Ich besitze den Amp mittlerweile im sechsten Jahr, und mit den Jahren hat sich auch das Bild zu meinem - mittlerweile nur noch Proberaum - Amp stark gewandelt durch das Repertoire an restlichen Verstärkern die ich damals als Schüler z.b. noch nicht kannte.
Die Stärken/Schwächen dieses Verstärkerdesigns schlagen sich bei Switchblade und Tubemeister in etwa gleich nieder: Große Variabilität im Sound, wahrgenommener "Fizz" durch das Boosting ohne Röhren und die Unfähigkeit, einen "echten" Midgain-Overdrive-Sound generieren zu können. Der Switchblade hatte aber im Gegensatz zum TM18 wenigstens Wucht im Sound und einen recht mächtigen EQ mit dem man sich den Sound gut hinbiegen konnte, dank der völlig frei konfigurierbaren Regler war das dann "geil und flexibel" wogegen der TM18 später für die gleiche Sache Haue bekommen hat ;).
Ich schätze also dass es immer darauf ankommt an welchen Sound man als Musiker gewöhnt ist und woher man kommt. Jemand der nur gezüchtete Modeller gespielt hat wird die Offenheit eines JCM800 nicht goutieren können, genauso wenig sind Sound-Puristen mit der Mannigfaltigkeit eines Roadking/Triamp/Savage SE wahrscheinlich total überfordert. Und ich glaub der TM war halt leider irgendwann zur falschen Zeit in der Schusslinie, genauso wie in den 2000ern Rectifier als Amp für Poser und Nu-Metal-Kappenträger verschrien waren...was ja auch Quatsch ist :D.

BTT: Der TM18 ist der erste Amp aus der Tubemeister-Serie und somit auch der am niedrigsten entwickelte. Tubemeister 36, Grandmeister (mit neuen Röhren) und die Deluxe-Serie haben allesamt einen großen Schritt vorwärts gemacht und sind spiel- und preistechnisch voll zu empfehlen :great:. Myxin muss ich mit seinem Statement zum TM18 aber Recht geben, allein der Soundunterschied TM18-->TM36 ist deutlich bemerkbar.

Peavey haben in den letzten Jahren auch Miniaturen ihrer größeren Topteile rausgebracht, der Classic 20 soll ganz fesch sein, hat halt kein Midi :)
 
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Der Switchblade gefällt mir klanglich besser als der TM18.
Ob das Schaltungsdesign fast gleich ist, weiß ich nicht.

Mir geht es grundsätzlich auch nicht darum, ob ein Amp nun Vollröhre ist oder nicht, in erster Linie zählt der Sound. Es gibt auch ganz fürchterlich klingende Vollröhrenamps...
Ich weiß, dass man das hier besser jedes Mal dazuschreiben sollte, bevor man wieder angepöbelt wird.

ABER: Ich habe bisher keinen Transistoramp oder Hybridamp mit Röhren (ala Tubemeister, Gigmaster, Blackstar HT etc.) gehört, der mir so gut gefallen hätte, wie ein richtig guter Vollröhrenamp.
Ich kenne auch die PCL Amps, die immer wieder so gelobt werden für ihren "röhrigen" Sound - mir gefallen sie nicht.
Es gibt durchaus gut klingende Transistoramps, wie z.B. die neueren Orange Crush Modelle - keine Frage. Aber gegen einen Rockerverb MKIII haben sie halt aus meiner Sicht keine Chance.
 
Je nachdem wie klein und Leistungsstark es sein soll... bis 5 Watt kann ich den Bugera G5 Infinium nur empfehlen. Hat 2 Kanäle, integrierten Reverb, Powersoak, Boxensimulation etc. etc. und klingt gut für verschiedenste Stile. Zudem ist er mit einem Preis von unter 300€ erschwinglich!
 
Ich habe mich mal etwas bei den Mini-Topteilen umgeschaut und mir scheint, die sind nichts für meinen Bedarf. Zum einen brauche ich etwas Flexibilität. Zwei voneinander völlig unabhängige Kanäle mit eigenem EQ plus eine Switch-Möglichkeit sollten es schon sein. Zum anderen habe ich bei den meisten Modellen doch etwas Bedenken, was die Leistungsfähigkeit bzw. den Headroom angeht. Wie gesagt, ich brauche ordentliche Clean-Sounds, gerne in Richtung eines leistungsstarken Fender-Amps. Und schließlich machen die meisten trotz des sicher geringeren Gewichts und Volumens nicht den Eindruck auf mich, als wären sie speziell auf diese Anforderung hin ausgerichtet. Die scheinen schon in dicken Holz-Chassis drinzustecken und haben auch recht unhandliche Formate (der IRT-Studio ist so schön flach...).

Den Amp1 kenne ich schon und wäre er etwas ausgereifter, würde ich ihn durchaus ins Auge fassen. Hab ihn mir letztes Jahr auf der Musikmesse auf einer Produktpräsentation von Thomas Blug vorspielen lassen und der Sound leidet mit Sicherheit nicht unter den geringen Maßen. Aber ich hab schon mehrfach was von schlechter Verarbeitung und unbrauchbarem Sound aus dem DI-Out gelesen.
 
Da fehlt mir wiederum der FX-Loop (ja, ich weiß, hatte ich noch nicht explizit erwähnt) und besonders platzsparend und leicht wirkt er wiederum auch nicht. Kann er denn soundmäßig was? Also Clean, Crunch und Lead?
 
Kann er denn soundmäßig was? Also Clean, Crunch und Lead?

Clean & Crunch sind seine Parade-Disziplinen, Lead kann er auch, auch wenn man's ihm vielleicht spontan nicht gerade abnimmt...
 
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Wie sieht es denn mit DV Mark Amps aus? Die sind leicht und sehr flexibel. Ob der Sound gefällt musst du testen.
Der hier z. B.
 
"Artikel ist noch nicht lieferbar" scheint nicht so...
Sieht durchaus interessant aus, wenn auch nicht preislich. Wodurch das Teil irgendwie wieder uninteressant wird, ne Cabsim und n Interface brauchst ja dann doch noch zu...
 
Er ist andernorts schon verfügbar, nur bei Thomann noch nicht lieferbar. Könnte also durchaus sein, dass ihn schon jemand gespielt hat, zumindest auf einer Messe.

Aber stimmt schon, der Preis ist sicher zu hoch, um die Anschaffung sinnvoll zu machen, wenn man nicht nach exakt so einem Gerät fürs Studio sucht.
 
Mit dem hat ja alles angefangen ;) Aber ich suche eben nach einer Auswahl an Modellen zum Antesten. Leider scheint es aber (außer dem Bluguitar Amp1 in zweifelhafter Qualität oder für einen Haufen Geld dem Rivera) wirklich keine Konkurrenzprodukte zu geben. Der IRT-Studio ist halt offenbar auch nicht perfekt. Der DI-Out mit Boxenemulation scheint nicht toll zu klingen (wozu dann das Ganze? Das ist doch das Hauptfeature) und auch die Verarbeitung scheint nicht so toll zu sein. Aber ich kann ihn vermutlich morgen mal antesten.
 
Dafür hat der Laney auch n USB, und man kann ne beliebe Software Cabsim ranhängen...
 
Stimmt, aber als DI-Out für live ist das natürlich wieder unpraktisch.
 
Klar, aber das kann kein Röhrenamp den ich bislang gehört hatte wirklich so gut, dass ichs freiwillig nutzen würde :D
 
Teuer, aber mit allen deinen gewünschten Features, wäre dann wohl der Bogner Atma. Ansonsten wenn man etwas abspeckt und auf klassischen Sound steht, geht der Peavey Classic 20 MH sehr gut. Zwei Kanäle, jeder noch boostbar mittels Fußschalter. Moderner und Hi-gainiger dann der 6505 MH von Peavey.

Den Tubemeister Deluxe 20 fand ich übrigens beim Antesten - ich kann es nicht anders ausdrücken - furchtbar. Ein wunderschöner Cleankanal, der toll in Verzerrungen übergeht, und dann ein Leadkanal, der genau die ggü. H&K gehegten Vorurteile bestätigt - schrill, krätzig, viel zu viel obere Mitten und Höhen, und das ließ sich auch mit dem EQ nicht bändigen. OK, ich hatte ne Tele dran, aber dennoch sollte der Amp das können, im Cleanchannel war es ja auch kein Problem.
 
Es gibt keinen Amp der eine so tolle interne Boxensim mitbringt sodass ich damit mehr als einfache Demos fahren würde. Auch nicht mit der H&K Redbox intern im TM (den ich sowieso nicht besonders schätze). Das kriegen die Hersteller nicht hin (Abhilfe gibt's zB von AMT mit dem Impulse Loader im Miniformat)
 
So, ich komme gerade von Session Music wieder und habe eine ganze Weile auf dem IRT-Studio gespielt. Ist schon ein gutes Ding, in Sachen Gewicht und Abmessungen auf jeden Fall auch in dem Rahmen, den ich mir vorstelle (von der Grundfläche aber Obergrenze, das Ganze soll ja auch in einer Tasche transportierbar sein.

Vom Sound bin ich auch sehr angetan, auch von der Flexibilität. Vor allem mag ich auch das Design sehr, so sollte professionelles Equipment aussehen. Zwei Sachen stören mich aber doch: 1. ist die Schaltung und Bedienung etwas verschwurbelt und es gibt keinen Master Volume. Gerade wenn es um den Einsatz auf vorbestückten Festbühnen geht, sollte alles übersichtlich sein und das Master Volume sollte mit einem einzelnen Regler gut an die Gegebenheiten angepasst werden können. 2. kann er einfach nicht richtig clean. Leise klingt er wie in der Sockenschublade versteckt (okay, normal bei Vollröhrenamps) und auf realistischen Lautstärken verzerrt er schnell, wobei der Sound dann auch direkt über dem liegt, was man noch als Crunch bezeichnen könnte. Auf einem ganz bestimmten Punkt ist der Clean-Sound auch durchaus schön aber das wirkt nicht praktikabel auf mich.

Ganz nett fand ich den Yamaha THR100. Er klingt gut, ist sehr leicht (klar, ohne Röhenendstufe) und mit mehr als genug klanglicher Flexibilität (inkl. zwei guten Clean-Channels). Okay, er ist echt hässlich. Und irgendwie ist mir auch nicht klar, warum das Gehäuse so riesig sein muss. Es wirkte beim Hochheben irgendwie nicht so, als wäre das Gehäuse bis zum Rand gefüllt. Aber auf den werde ich vielleicht nochmal einen Blick werfen.

Mal über das Röhrenspektrum hinaus geblickt: Der AMT Stonehead sieht echt interessant aus, nur leider ist mir nicht klar, wo er aktuell zu testen oder auch nur zu beziehen ist. Bei Thomann ist er nicht mehr im Sortiment, Session hatte ihn auch nicht und auf Ebay ist auch keine Spur von ihn zu finden. DV Mark macht mich neugierig. Der Micro 50 ist ja winzig. Hat den hier jemand?
 

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