Komme als Lehrer an die Grenzen

Aha, verstehe. Und ab welchem Alter tritt dieses Phänomen ein ? bin jetzt 38 und komm besser voran als meine Schwester mit 26. Sorry, Unfähigkeit hat nichts mit dem Alter zu tun.
Ich kenne genug Kinder wo ich mir denke was mal später ihre Funktion sein wird. Können nicht richig lesen und schreiben, geschweige das gelesene interpretieren. So gesehen sollten die Erwachsenen abgeschaftt werden und alle Kinder in die Walldorfschule geschickt werden damit sich der Freigeist entfalten kann.

Sorry kann ich nicht unterschreiben das Statement, ich lasse mir ungern unterstellen das, wenn ich älter werde mit geistigem Verfall zu rechnen habe. Da habe ich eine Allergie dagegen.
Wenn ich mir die heutige Jugend ansehe wird mir Bange um unsere Zukunft, und das sage ich als NoFuture Generation.

Sorry echt, gruselige verallgemeinung.

Gruß

vom unfähigen Opa
 
Wenn ich mir die heutige Jugend ansehe wird mir Bange um unsere Zukunft, und das sage ich als NoFuture Generation.

Ohoh, vorsicht, auch das wiederum ist lediglich eine Verallgemeinerung.
Aber darum gehts ja jetzt nicht.
Ich könnte mir lediglich vorstellen, das junge Kinder hinter dem Lernen etwas spielerisches sehen und es daher gleich automatisch gerne tun (sofern man es spielerisch vermittelt). Tut man etwas gerne, dann wird man da drin zwangsläufig besser, als wenn nicht.

Die "älteren" Menschen (meinetwegen ab dem Alter 10 + x) wollen hinter allem gleich wieder den Sinn sehen.

"Was, warum muss ich Mathematik lernen, was bringt mir das? Ich lerne Gitarre, weil ich meine Mitmenschen beeindrucken will. Ich lerne dies, um das zu tun..."

Warum nicht einfach mal eine Sache um des Lernens Willen tun? Ich spiele Gitarre, weil ich Gitarre spielen will. Ich gehe laufen, weil ich gerne laufen gehen will und nicht um Gewicht zu verlieren.
Jüngere Menschen suchen eben nicht nach dem Sinn hinter irgendwas, sondern tun es einfach nur, ohne nachzudenken. Das sollte sich jeder immer wieder mal selber vor Augen führen.

Back to topic:

Übrigens, Moll Pentatonic, zumindest in der 1. Lage, kann sie ebenfalls schon und das auch nicht schlecht für ihren Stand.
 
Ich habe mir deinen langen Eingangsbeitrag und einige, aber nicht alle Antworten durchgelesen.
Vielleicht noch mal ein anderer Ansatz. Wie soll ich es am besten ausdrücken...
Es gibt Menschen, die sich schwer tun, Dinge umzusetzen, die sie noch nicht verstanden haben und nicht wissen, warum das so oder so zu tun ist.
Möglicherweise ist deine Schülerin so ein "Verstehmensch" und ihr ist einfach nicht klar, warum ein Akkord so gespielt wird wie er gespielt wird.
Vielleicht solltest du mal versuchen, ihr ein einfaches Beispiel herzunehmen und auf einfache Art zu erklären, was ein Akkord ist, wie er sich anhand von Einzeltönen (die sie ja schon kennt) aufbaut usw.
Das weiss man als Anfänger erst einmal nicht, bzw. denkt auch einfach nicht so sondern sieht nur erst einmal den Akkord als kompliziertes Muster, dass man sich mühen muss, so gut wie möglich nachzubilden.

Grüsse
Frank
 
Ich war jetzt grad dabei, einen ziemlich langen Text zu schreiben, bevor deiner letzter Post kam.
Übrigens, Moll Pentatonic, zumindest in der 1. Lage, kann sie ebenfalls schon und das auch nicht schlecht für ihren Stand
Daher zuerst mal 'ne Frage:

Wie schätzt du ihre Lockerheit und Beweglichkeit der Finger ein? Und bist du mit ihre Spielhaltung zufrieden? Sieht die Art und Weise wie sie greift bzw. zu greifen versucht "gesund" für dich aus?

Zu den Akkorden: Klar sind die ein "Muß", aber wenn sie E-Gitarre spielen will, kann sie die auch noch später lernen, wenn die Finger lockerer geworden sind, wird es ihr wahrscheinlich auch leichter fallen. Ganz abgesehen davon, daß es auf einem schmalen E-Gitarrenhals schon etwas kniffeliger ist, keine Saiten ungewollt abzudämpfen. Da tut man sich als Anfänger auf einer Western- oder Konzertgitarre mitunter schon deutlich leichter.

Und wenn sie E-Gitarre spielen will, denkt sie in erster Linie sicher nicht daran, mit einem Cleansound "Morning has broken" zu klimpern. Macht mal einfache Powerchordriffs mit Sexte und Septim dazu. Rock'n'Roll ist angesagt!!!
 
Hallo, aus meiner Erfahrung kann ich dir nur einen Tipp geben:
Es ist wichtig das Lernverhalten von Schülern zu verstehen.
Aber noch eine Information hätte ich gerne, spielt ihr nach Noten/Tabs oder zeigst du ihr die Akkorde(also zeigen;nachspielen)?
Wie du sicherlich weißt ist unser Gehirn, im Erwachsenen alter darauf konzipiert die Dinge zu leisten die wir früher (1-16 Lebensjahr) gelernt haben. Danach "entrümpelt" sich das Gehirn und die Leistungsfähigkeit verbessert sich aber die Lernerfolge verschlechtern sich.
Wahrscheinlich versteht sie es beim zeigen/nachspiel prinzip nicht, aber auf anhieb beim Noten/Tabs lesen(oder umgekehrt)
Das ganze ist nämlich zum großteil eine verständnis Frage, unterbewusst stellt sich jeder die Frage "warum mein Mittelfinger ins zweite bund?" dies wird durch veranschaulichungen (Noten oder zeigen) beantwortet.
Beantwortet man diese primitiven Fragen dem Lernverhalten entsprechend nicht, hindert dies deine Schüler an der Umsetzung.
Nach 20 Jahren Musik bin ich schon so Leuten begegnet, die scheinbar nichts verstehen. Aber meistens muss man nicht die Technik sondern die Methodik ändern.
 
Ja die verallgemeinerung war auch das was mir sauer aufgestossen ist, deswegen der Vergleich.
Und das ein ältere Mensch alles hinterfragt liegt am Menschen selbst und nicht am Alter, jedenfalls meiner Meinung nach. Aber Sorry echt OT, könnte ewig schwadronieren über das Thema,
aber will diesen wirklich guten Threat nicht stören. Also Schlßstrich darunter.

B2T: Weiß Sie auch schon daß das Pattern verschiebar ist ? Vielleicht mit Ihr ein paar Melodien basteln (Da wären wir beim Spaßfaktor), sowas motiviert ja auch.
Oder was oneagain meint mit den Powerchords ist auch ein Ansatz wegen den vereinfachte greifen, und Sie kann ein wenig abrocken.

Gruß
Christian
@To echt sorry
 
Und wenn sie E-Gitarre spielen will, denkt sie in erster Linie sicher nicht daran, mit einem Cleansound "Morning has broken" zu klimpern. Macht mal einfache Powerchordriffs mit Sexte und Septim dazu. Rock'n'Roll ist angesagt!!!
Das dürfte für einen Anfänger aber deutlich schwieriger sein als normale Akkorde (zumindest gings mir damals so), da man da die Finger schon ziemlich spreizen muss. Außerdem ist da noch mehr Koordination gefragt, schließlich muss man leere Saiten dann abdämpfen oder mit der rechten Hand ziemlich aufpassen. Also, soviel meine Erfahrung dazu, ich weiß ja nicht, wies anderen damit ging...
 
vielleicht bin ich jetzt etwas voreingenommen, weil ich pädagogisch nicht ganz unbelastet bin und bitte nix von dem folgenden persönlich nehmen, aber nachdem ich deine problemschilderung so gelesen habe, muss ich das jetzt fragen: hast du irgendeine vorgeschichte oder sonstige qualifikation als lehrer?

mir kommt es so vor als ob da von der methodischen reihe her etwas nicht stimmt bzw. falsche schwerpunkte gesetzt werden. hast du dir mal gedanken gemacht, was sie an grundtechniken beherrschen muss und (noch wichtiger) WIE man dahin kommt? wenn du selbst keinen fahrplan hast, ist das kein wunder, dass das mädel im kreis fährt. so wie du geschildert hast, fängst du mit single-notes an, wechselst dann auf einmal zu akkorden, beißt dich dann da fest anstatt ne alternative zu versuchen. dann nennst du als deine schwerpunkte triller, bendings usw. und regst dich auf, wenn bei einem akkord mal eine saite abgedämpft ist (man, das passiert mir nach 14 jahren gitarrespielen noch ab und zu).

brich mal deine methodik auf die grundsätze "vom einfachen zum schweren" und "vom bekannten zum unbekannten" runter und beachte den spruch "viele wege führen nach rom".
bsp.:
- wenn sie single-notes beherrscht. bau das aus. fingerfertigkeit und griffbrettübersicht werden da auch geschult und die akkorde kommen dann später wie von zauberhand.
- nerv sie nich mit ewigem technik-gemecker (ich denk, das hat dir bei deinem lehrer auch nicht gefallen, dass der nur technik gemacht hat) und gib der was, wo sie auch mal n erfolgserlebnis hat.
- warum musste es zum bleistift unbedingt ein D-Dur sein? ein Em-Am (oder noch einfacher Asus2) wechsel tut es für den anfang doch auch, bis die finger geschmeidig werden.

und nimm es mir nich übel, aber wenn man dir das hier alles sagen musste: überleg mal, ob du als lehrer brauchbar bist!

ich will dich hier nicht angreifen und ich bezweifle nicht, dass du dein intstrument beherrschst, aber selber können und VERMITTELN sind eben zwei verschiedene paar schuhe und für nen ERFOLGREICHEN unterricht gehört eben auch etwas struktur und hintergrundwissen dazu.
 
Das dürfte für einen Anfänger aber deutlich schwieriger sein als normale Akkorde (zumindest gings mir damals so), da man da die Finger schon ziemlich spreizen muss. ...
also bei den sext- und sept-geschichten dachte ich auch eher an open E, A, und D. und daß das dämpfen mit der rechten hand anfangs wohl gar nicht klappt, hat zumindest mich damals nicht gestört.

schau dich doch mal im https://www.musiker-board.de/gitarren-anfaenger/206529-alle-gitarrenanfaenger-zeigt-ihr-koennt.html thread um, da wird doch sehr viel mit powerchords geschrubbt und ich glaube nicht, daß die alle auch die standardakkorde beherrschen.

ziemlich einfach finde ich übrigens das intro- bzw. chorusriff von "Rock you like a Hurricane", weil da zwischen den einzelnen powerchords immer eine kleine pause ist, die etwas mehr zeit für den wechsel läßt, als wenn durchgehend achtel geschrubbt werden.
 
Jetzt meld ich, der Anfangs ähnliche Probleme wie deine Schülerin hatte, mich zu Wort.
Ich hatte mit offenen Akkorden immer sehr zu kämpfen.
3 Dinge die mir sehr geholfen haben.

1.Stumpfe Akkordwechselübungen bringen GAR NICHTS. Such ihr ne kleine Nummer raus in der sie die Wechsel üben kann.

2.Wenn ich länger an etwas geübt habe, dass mir Schwierigkeiten bereitete, wurde ich verkrampft. Mit einfachen Übungen die bereits sehr gut sitzen( z.b. bei mir E-G-D Wechsel), kann man die Verkrampfung lösen.(am besten immer 4xSchwere Übung und 1x leichte und 4x schwere .....)

3. Drück ihr mal ne andere Gitarre in die Hand. Gerade bei Anfängern kann eine andere Gitarre die Handhaltung stark verändern. Am Anfang gehn die Akkorde nur auf der Paula, später aber auch auf der Strat.

Wie gesagt, das ist nicht der heilige Gral, aber mir hat das echt geholfen.

gruß Freddy
 
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, aber könnte es vielleicht sein, dass sie Linkshänderin ist und es nicht weiß/bemerkt (umgeschult?) und die Gitarre so gehalten hat wie du es getan hast, sie es also einfach nach gemacht hat und es für sie besser wäre sie würde mit rechts greifen anstatt mit links?
 
also bei den sext- und sept-geschichten dachte ich auch eher an open E, A, und D. und daß das dämpfen mit der rechten hand anfangs wohl gar nicht klappt, hat zumindest mich damals nicht gestört.
Klar, das sollte machbar sein.
 
Hi Spyder0815,

The Spoon hat mit seiner Aussage, dass mit zunehmendem Alter Lernprozesse langsamer verlaufen, als im jugendlichen Alter leider recht.
Dies hat physiologisch Gründe. Man kann es sich so vorstellen: Beim Lernen bzw. Wiederholen werden um die die Nervenbahnen und Netzwerke
im Gehirn Myelin angelagert (weißlicher Stoff im Gehirn). Die aktivierten Nervenbahnen und Netzwerke werden wie ein elektrischer Leiter
isoliert. Die Folge ist, dass die Information um bis zu 1000mal schneller transportiert werden und man den Eindruck des selbstverständlichen Könnens gewinnt.
Mit zunehmenden Alter nimmt die Gesamtmenge dieses Stoffes im Gehirn ab. Deshalb werden im Alter auch Bewegung, Erinnerungen langsamer.
Die Abnahme beginnt mit ca. 50 Jahren. Eine Neubildung des Stoffes kann bei geeigenten Lenrmethoden jedoch bis in hohe Alter erfolgen,
jedoch eben nicht mehr so leicht und so schnell wie im jugendlichen Alter.

Gruß
Jürgen
 
Schrschla, soll das jetzt heißen: " Spyder, Du hast noch 12 Jahre, nutze sie, denn danach ist es Zeit sich um seine Angelegenheiten zu kümmern, wie einen Platz im Pflegeheim für angehende Begriffstutzige, alterne 50er Greisenhomies" :D. Nein es ging mir da um die von Voruteilen durchsetzte Verallgemeinerung.
Man muß nur davon ausgehen dass das ganze Leben ein Lernprozess ist, und es immer wieder Neues zu entdecken im unseren Fall das Gitarre spielen lernen. Es wird natürlich immer Menschen geben die das eine schneller können, dazu kann man noch den Faktor Talent hinzufügen, Talent ist frei jeden Alters. Talentierte machen alles spielerisch und ohne größere Mühe, wo sich untalentierte schon eher ängstlich bis verhalten anstellen. Dazu kommt das jeder ältere Mensch durch sein Berufsleben am Leistungsprinzip gekoppelt und jeglicher Leistungsdruck mit Stress endet, der es einem unmöglich macht sich zu konzentrieren, bei Jugendliche sind das dann sowas wie Verlustängste die auch sein Versagen begünstigen.
Nicht zu vergessen der Faktor Intelligenz, der nicht bei jedem Menschen gleich ist, und meiner Meinung nach die Essenz zum lernen ist.

So gesehen kann man das nicht am Alter festmachen wenn man die anderen Faktoren mit hinzu addiert, es gibt durchaus 90 Jährige die geistig auf der Höhe sind, die haben aber nicht das Problem sich nichts mehr merken zu können, sondern sind eher körperlicher Natur wie Rheuma und Athritis.

Sorry, aber das Thema können wir abhaken da wir da, so wie ich glaube, auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden, und ich nicht gewillt bin diesen Threat zu stören, da er sich doch für angehende Lehrer oder die es vorhaben jemanden in die Geheimisse des Guitar-Voodoos einzuweihen.

Ich kann den TO nur bewundern für seine Engelsgleiche Geduld und das er versucht kreative Wege zu finden um es seiner Schülerin doch näherzubringen. :great:

Gruß der "Fast" Opi
Christian;)
 
Hi Christian,

nein Du musst keine Angst haben, dass Du in 12 Jahren zum sabbernden Greis wirst, dem man die Hand zur Gitarre führen muss. Bei mir dauert es übrigens nur noch 9 Jahre... ;)
Ich stimme Dir auch zu, dass das Leben ein stetiger Lernprozess ist, und man ein lebenlang Neues erlernen und verbessern kann, vorausgesetzt man hat Interesse und die Lernhäppchen
sind geeigent gestaltet. Insofern stimme ich Dir auch zu, dass slugs es richtig angegangen ist.
Jedoch ist es einfach Fakt, dass dieser Lernprozess im Alter langsamer wird. Zudem gibt es Anzeichen, dass das sogenannte 'angeborene 'Talent nicht die Rolle spielt, sondern Übung den Meister macht,
d.h. im Durchschnitt der Lernenden ist derjenige erfolgreicher, der sich mit der zu lernenden Thematik länger und intensiver auseineindersetzt. Wunderkinder gibt es sehr, sehr selten.
Die allermeisten Virtuosen, Fachleute, 'Genies' haben über viele Jahre von Kindesalter an stundenlang diszipliniert unter fachkundiger Aufsicht geübt.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel... :p

Für diejenigen, die es interessiert:
- Die Talentlüge
- Das Genie in mir

Gruß
Jürgen
 
Wie schätzt du ihre Lockerheit und Beweglichkeit der Finger ein? Und bist du mit ihre Spielhaltung zufrieden? Sieht die Art und Weise wie sie greift bzw. zu greifen versucht "gesund" für dich aus?

Ungesund sieht es für mich nicht aus. Klar, am Anfang war es etwas unbeholfen und sie suchte ihre eigene Methode, aber so, wie es nun immer wieder probiert sieht es schon recht ordentlich aus.

Aber noch eine Information hätte ich gerne, spielt ihr nach Noten/Tabs oder zeigst du ihr die Akkorde(also zeigen;nachspielen)?

Ich schreibe die Übungen bevor sie zu mir kommt auf Noten/Tabs auf. Während des Unterrichts zeige ich ihr das aber. Also praktisch "3. Finger 2. Bund G-Saite etc.". Wenn sie es dann nach ein paar Minuten nicht mehr weiß (was ja normal ist dann schaut sie nochmal auf das Tabulaturpapier und kriegts dann auch wieder hin.
Am Anfang war ihr eine Tabulatur zuwieder und total verwirrend. Aber mittlerweile kann sie das ganz gut lesen.

B2T: Weiß Sie auch schon daß das Pattern verschiebar ist ?

Jaein. Sie hat schon einmal selbständig Übungen in den Lagen verschoben. Im Hinterkopf hatte sie nicht "ah, jetzt verschiebe ich das ganze von D-Moll auf A-Moll". Aber, dass man das verschieben kann, ist ihr durchaus bewusst.

vielleicht bin ich jetzt etwas voreingenommen, weil ich pädagogisch nicht ganz unbelastet bin und bitte nix von dem folgenden persönlich nehmen, aber nachdem ich deine problemschilderung so gelesen habe, muss ich das jetzt fragen: hast du irgendeine vorgeschichte oder sonstige qualifikation als lehrer?

Eine staatliche Qualifikation habe ich nicht, nein. Ich kann auch niemandem vorweisen, dass ich ein Lehrer bin. Mir ist auch bewusst (und das habe ich oft am eigenen Leib erfahren dürfen), dass man kein guter Lehrer sein muss, wenn man etwas gut kann.

Ich gebe zu, jemand, der von 0 anfängt hatte ich vorher noch nicht. Wie man hier sieht, gibt es dabei manchmal eben Probleme, über die man stolpert. Letztendlich ist das ganze für mich ja auch ein Lernprozess.

Einen groben Fahrplan, soz. den roten Faden habe ich schon. Die Übungen, die ich mit ihr mache, denke ich mir nicht 5 Minuten vorher aus. Die bauen aufeinander auf und ich bin schon der Meinung, dass sie auf lange Sicht die Grundtechniken/-fertigkeiten abdecken.
Vielleicht ist da etwas falsch rübergekommen, aber Trillern und Bendings sind erst mal keine Schwerpunkte. Das ist nichts, was ich ihr momentan beibringe, oder worauf ich wert lege. Das werde ich, wenn die Basis stimmt. Aber davon sind wir noch sehr weit entfernt.

Dass ich mich da an der einen Akkordgeschichte so festgebissen habe, war wohl ein Fehler. Das habe ich nun gemerkt. Aber gut, das macht es mir jetzt auch einfacher wieder mit ihr weiter zu machen.

Ich nehme dir deinen Kommentar auch nicht übel, aber ich bin schon der Meinung, dass ich als Lehrer brauchbar bin. Wie gesagt, auch Lehrer lernen beim lehren.




1.Stumpfe Akkordwechselübungen bringen GAR NICHTS. Such ihr ne kleine Nummer raus in der sie die Wechsel üben kann.
Jo, guter Tipp. Sowas ist natürlich immer besser, als so ne trockene, theoretische Übung.

3. Drück ihr mal ne andere Gitarre in die Hand. Gerade bei Anfängern kann eine andere Gitarre die Handhaltung stark verändern. Am Anfang gehn die Akkorde nur auf der Paula, später aber auch auf der Strat.
Da dran habe ich anfangs z.B. nicht großartig gedacht. Erst hatte sie eine RGX von Yamaha in der Hand (dünner Hals) und bekam anschließend eine Squier in die Hand (dicker Hals). Mit letzterer kommt sie wesentlich besser klar.



Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, aber könnte es vielleicht sein, dass sie Linkshänderin ist und es nicht weiß/bemerkt (umgeschult?) und die Gitarre so gehalten hat wie du es getan hast, sie es also einfach nach gemacht hat und es für sie besser wäre sie würde mit rechts greifen anstatt mit links?

Hm, also sie meint, sie würde, seit sie denken kann, alles mit der rechten Hand machen.
 
Ungesund sieht es für mich nicht aus. Klar, am Anfang war es etwas unbeholfen und sie suchte ihre eigene Methode, aber so, wie es nun immer wieder probiert sieht es schon recht ordentlich aus...
hm, folgender abschnitt aus deinem eingangspost hat mich vermuten lassen, daß sie sich mit der haltung und dem greifen an sich schon sehr schwer tut:
... Sie fühle sich unsicher und findet einfach nicht DIE Spielposition. Gut, dachte ich mir. Dann spielen wir halt im Stehen. Plötzlich fühlte es sich angenehmer für sie an. Sowohl im Rücken, als auch in der Greifhand...
vor allem der letzte satz! es fühlt sich für sie im stehen im rücken und in der greifhand angenehmer an!!!
da stimmt doch etwas mit ihrer haltung im sitzen nicht! es ist unbequem für sie, und dadurch verkrampft sie wahrscheinlich.

mir geht es da ähnlich. auch wenn einiges im stehen schwerer zu greifen ist, komme ich im stehen allgemein besser zurecht, weil die gitarre dann einfach in einer stabilen position an mir hängt und ich nicht mehr den stress habe, die gitarre ruhig zu halten.
also prüft das nochmal in ruhe.

und wenn ihr das ausschließen könnt, bleiben für mich nur noch drei möglichkeiten übrig:

1. sie übt zu wenig.
2. sie übt falsch.
3. ihr seid zu ungeduldig und erwartet zu viel.

ich drück euch die daumen, daß ihr das schafft!

Robs
 
@ schorschla & spyder0815: Verdammt - ich vergreise schon in 4 Jahren, da muss ich echt schneller lernen, sonst geht ja gar nichts mehr.... :D

@slugs: Also bei mir ist es definitiv die Feinmotorik, die den schnellen Akkordwechsel behindert. Aufgrund meiner Größe von rund 1,95 habe ich entsprechend dicke Finger, aber Powerchordübungen haben gezeigt, dass das VERSCHIEBEN des Griffs problemlos ist, aber das UMSETZEN von einer Fingerstellung in die nächste ein wahres Drama wird.
Mein (sehr guter, "nichtpädagogischer" ;) ) Lehrer hat eine Methode entwickelt, wie ich ich nach rund 4 Monaten (!!!!) Stagnation bei C,A,G,E,D zu langsamen Erfolgen hin entwickele:
a) Vorweg eingeschoben: mehr oder weniger diszipliniertes Üben (manche mögen es vielleicht stumpf nennen) der Akkorde ist notwendig
b) Umsetzen von drei Akkorden - bei mir E,G,A auf dem Griffbrett ohne Saiten zu schlagen
c) langsames Umsetzen mit Saiten in der Form eines Arpeggios anschlagen um Dämpfung zu checken
d) zwischendurch lockern
e) Greifen mit Anschlag und dabei auch bei versehentlich gemuteten Saiten weitermachen, damit der Fluss erhalten bleibt

Nach einer Weile werden die Fehler weniger und die "Gedankenpause" zur Ordnung der Finger wird immer kürzer

Ach ja, im Grunde halte ich mich auch eher für talentarm, mag aber Gitarren so als Entspannung und Gegenpol zur Arbeit...
cu
Christian
 
Hallo Christian,

ja, die Methoden a-e sind zweifelsohne sehr gute Lernhäppchen.
Als Ergänzung, kann ich noch ein Methode empfehlen, die zumindest bei mir gut funktioniert.
Wenn ich einen neuen Akkord lerne, führe ich die Bewegung stets sehr langsam und mit maximaler Kontrolle aus
und auch erst nachdem ich mir vor dem inneren Auge genau die Bewegung und die Endposition der Finger vorgestellt habe.
Bei mir funktioniert dieses innerliche Vorbereiten und Visualisieren sehr gut und erleichterte und beschleunigte das Lernen deutlich.

Gruß
Jürgen
 

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