@metallissimus
Habe schneller als erwartet einen Rückruf von einem KOllegen bekommen, der auch im DMV (Musikverlegerverband) sehr aktiv ist. Er ist allerdings Verlagsleiter bei einem sehr großen Verlag, aber leider nicht im Klassikbereich. Trotzdem kennt er sich sehr gut aus.
Prinzipiell sei es jederzeit möglich, dass man sich als Autor einfach einen "Druckverlag" suche, der die Abwicklung von Satz und Drucklegung abwickle. Das erfolgt einfach als Dienstleistungsauftrag: der Autor bestellt, schafft an und bezahlt.
Es ist halt eine aufwändige Telefonarbeit, einige Verlage durchzutelefonieren und zu erfragen, ob sie auch reine Druckverlagsaufträge abwickeln.
Etwas schwieriger wird es aber, die Druckerzeugnisse in den Handel zu bringen. Das hat aber i.d.R. wirtschaftliche Gründe. Will heißen: das Repertoire der Verlage ist ohnehin schon ziemlich überladen. Es steht die "Herausforderung" an, einen Verlag zu "begeistern", dass er das eigenverlegte Produkt mit in die Handelskette einschleust.
Die dabei auszuhandelnden Bedingungen sind "reine Verhandlungssache". Der Verlag dürfte seine übliche Handelsspanne nennen und dann muss man sehen, ob das, was zwischen drucktechnischen Produktionskosten und Vertriebsspanne für den/die Autor/en ausreichend respektive zufrieden stellen ist.
Dafür wird dann eine gesonderte Vereinbarung getroffen, für die es aber keine standardisierte Vorlagen gibt.
Soweit die Theorie.
Knackpunkt ist tatsächlich, ob sich ein Verlag finden lässt, der seinen Katalog mit einer Eigenproduktion noch üppiger wachsen lässt. Bei den großen Verlagen ist die Chance da lt. der externen Experteneinschätzung gleich Null! Also lieber die Kleinen kontaktieren und aufpassen, dass sie eine gute Handelsabdeckung haben (selbst bei Musikalienhändlern stöbern und sehen, welche kleineren Verlage auch bis in die kleineren Läden kommen).
Ich drück' Dir auf jeden Fall die Daumen.
lg.