Kompressor-Einschleifmöglichkeiten vs. Effekte auf den Vocals

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N'Abend zusammen,

mittlerweile stelle ich mir auf jeder VA die Frage, auf welche Variante die Vocals denn heute komprimiert werden sollen. :D

Ich bin ja persönlich ein Fan der Gruppeninsert-Variante, um die Kompression grade bei leiseren Parts auch ohne ständigen Griff zum Treshold-Regler schnell anpassen zu können, allerdings hat man ja dann das Problem, wie man dann vernünftig Effekte auf die Gesänge bekommt. Direkt per Aux im Kanal ist dann ja Mist, da das teilweise schon recht übel auffällt, wenn der Hall da einfach unkomprimiert mitkommt.

Hall mitkomprimieren (sofern denn überhaupt nur die Vocals übers Effektgerät gejagt werden sollen) ist wohl auch ne suboptimale Idee, da das wohl ebenfalls zu recht merkwürdigen Effekten führen würde, wenn der Kompressor dann wieder aufmacht, oder nicht? Außerdem kann man dann sonst nichts anderes mehr über das Effektgerät laufen lassen.

Die Gruppe nicht auf den Main routen, sondern über nen Stereokanal zurückführen und dann über dessen Aux-Send zu verhallen, nimmt einem halt die Möglichkeit, die Effektanteile der Kanäle einzeln zu regeln.

Die letzte Möglichkeit, vor man den Kompressor dann wutentbrannt doch wieder in den Kanalinsert schmeißt, wäre, den Auxweg, in dem die Effektkiste setzt, auch nochmal durch nen eigenen Kompressor zu jagen (also direkt den SEND zum FX, nicht den Return, sonst wärs ja letztlich das gleiche Setup wie oben beim "mitkomprimierten" Effekt) und den per Sidechain mit dem "eigentlichen" zu koppeln. Auch hier gibts wieder ein Problem, wenn noch andere Quellen über das selbe Effektgerät laufen sollen.

Wie löst ihr das? Eine kompromisslose Lösung gibts ja da fast nicht, außer man hat Comps und FXe bis zum umfallen... :gruebel:


Gruß Stephan
 
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Hallöchen,

ich splitte die Vocals auf zwei Kanäle, einen für Front, einen für Monitor.
Der für Monitor bleibt ohne Dynamics und Effekt (normalerweise) und hat so seinen eigenen EQ. In den FoH-Kanal inserte ich die Dynamics und setze den FX über Auxe ein, fertig...
Damit kann ich dann sogar noch am Gain für die Front nachregeln ohne das es sich auf dem Monitor bemerkbar macht, falls das doch mal notwendig sein sollte.

Ciao, Deschek
 
Hi,
entweder bin ich grade auf dem Holzweg oder wiso legst du den Kompressor nicht auf die Inserts der Gruppe und aus jedem Kanal ziehst du über einen Post-Aux den Anteil für den Hall, welchen du dann über einen Stereokanal (der nicht über den Gruppenbus geht) in den Master geht? Den Hall auf 100% wet (das ist doch dann nur Hall ohne Original-signal oder?).
klar was ich meine? :confused::great:

Schöne Grüße
 
Hi,
entweder bin ich grade auf dem Holzweg oder wiso legst du den Kompressor nicht auf die Inserts der Gruppe und aus jedem Kanal ziehst du über einen Post-Aux den Anteil für den Hall, welchen du dann über einen Stereokanal (der nicht über den Gruppenbus geht) in den Master geht? Den Hall auf 100% wet (das ist doch dann nur Hall ohne Original-signal oder?).
klar was ich meine? :confused::great:

Schöne Grüße

Das Problem bei der Lösung ist, dass der Kompressor das Originalsignal in seiner Dynamik bearbeitet, es also leiser macht, das Hallgerät aber das unkomprimierte Orginalsignal als Ausgang nimmt was eben deutlich lauter sein kann und somit zu einem höhrerne Hallanteil führt
 
warum nimmt man dann nich den aux-master o.ä., das den signalweg kreuzt, etwas runter? :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wöllte ich das machen, würde ich Auxreturn und Kanal auf eine Gruppe legen, und die Gruppe per Insert komprimieren, oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
 
ahhh problem angekommen ;)
nun ja, zum einen sehe ich das so, dass der kompressor das signal ja nicht so extrem dämpfen muss (gut, kommt auf den einsatz an) und zum anderen ist das problem ja nichts neues! wer hat denn hier die allround-/master-lösung der profis am start? :confused:
 
Wöllte ich das machen, würde ich Auxreturn und Kanal auf eine Gruppe legen, und die Gruppe per Insert komprimieren, oder hab ich jetzt was falsch verstanden?

Ich frage mich eben, ob das vernünftig hinhaut. Ich denke mal eher nicht, denn eigentlich will ja schon das Signal, das ins Effektgerät _reingeht_, komprimiert haben. Wie sich die Variante anhört, müsst ich mal testen.

Also Effekt gleich unkomprimiert lassen, ist definitiv Mist (zumindest beim Hall), der neigt dann eben an manchen Stellen dazu, zu stark "hervorzustechen"...
 
Hi,

ich hab den Thread jetzt mehrmals gelesen, aber ich steh auf der Leitung, sorry. :confused:

Comp im Kanalzug bedeutet doch, dass in einem am Post-Fader hängender FX auch das komprimierte Signal ankommt, d.h. die im Ausgangs-Post beschriebenen Schwierigkeiten treten nur bei einem Comp im Gruppeninsert auf, oder hab ich was grundlegendes nicht mitgekriegt?

Geht es lediglich darum, den Comp unbedingt im Kanalzug zu vermeiden, weil man dann so viele davon bräuchte, oder gibt's 'nen anderen Grund?

Gruß,
der Trommelmuckl
 
Geht es lediglich darum, den Comp unbedingt im Kanalzug zu vermeiden, weil man dann so viele davon bräuchte, oder gibt's 'nen anderen Grund?

Richtig, es geht um die Vermeidung des Kompressors im Kanalzug der Vocals. Allerdings nicht wegen der Anzahl an benötigten Kompressoren sondern weil du dann (beim Monitoring vom FOH) auch automatisch den Kompressor auf den Monitoren hast
 
Oops,

Danke Boerx!

O.k., hatte nicht geschnallt, dass das hinter der Ausgangsfrage von Stephan gesteckt hatte. Aber dafür ist die von deschek genannte Splittung die übliche Lösung, oder? So mach ich es jedenfalls auch, weil ich noch keinen besseren Tip gehört habe.

Gruß,
der Trommelmuckl
 
Sofern man genug Kanäle hat, wäre das eine Möglichkeit. Allerdings würde ich schon gerne die Möglichkeit nutzen, die ganze Geschichte gruppenweise zu komprimieren. Wenn dann noch eine zweite Stimme hinzukommt, wird die erste ja automatisch etwas geduckt und das "Gesamtbild" bleibt somit besser erhalten. Klar, was ich meine?

Ich denke fast, dass die Variante, den Return vom Kompressor als ganzes zu verhallen, die einfachste in dem Fall ist. Mit der fehlenden Möglichkeit einer Einzelbearbeitung kann man vermutlich am ehesten leben. Und wenn man mal ein Delay nur auf den Lead-Vox braucht, kann man das ja doch schnell mal unkomprimiert dazumischen. Das ist ja jetzt kein Effekt, den man permanent am Laufen hat und wo das deshalb sooo stark auffällt...


Gruß Stephan
 
also ich komprimiere Vocals (und auch Bläser) eigentlich immer in den Gruppen (außer wenn man nen sehr Dynamischen Künstler vor sich hat, der bekommt dann in den Kanal noch nen zusätzlichen Komp),
Gründe: Monitoring, Verhalten bei Mehrstimmigem Gesang, Anzahl der benötigten Kompressoren, Bequemere Arbeitsweise.
Meistens nutze ich den Hall einfach unkomprimiert, aber auch schon den Gruppen-Send als Hall-Send zu verwenden habe ich schon öfter gemacht, geht auch Problemlos (mach ich immer wenns weniger als 3 Effektwege gibt, da ich gerne Vocal-Hall, Drumhall und Delay habe).
 
Letzte Woche hab ich mal wieder nen Job auf der GB8 gemischt und dabei direkt das unkomprimierte Signal ins Effektgerät geschickt. Wohldosiert - worauf man ja sowieso immer achten sollte ;) - bringt das auch keine unerwünschten Nenbenwirkungen. Geht also auch.

Am Wochenende auf nem MG16/6FX, wo ich mir das Gruppen-Signal mangels Inserts sowieso über einen Stereokanal zurückholen MUSS, hab ich dann wieder das Komplettsignal verhallt. Tut auch.

Also sum summarum ists wohl in dem meisten Fällen gehüpft wie gesprungen. Wenn ich Sänger am Mic habe, bei denen die "S-Laute" etwas mehr rausstechen und dann entsprechend komprimiert werden, neige ich aber schon eher zur "Post-Compression-Verhallung" :D, wenns keinen größeren Aufwand macht, denn da hört man sonst schon recht deutlich, wie der Hall "aufploppt". Der Tipp von Campfire mit dem Gruppen-Send direkt zum Effektgerät ist in dem Zusammenhang echt nicht schlecht, das werd ich mal im Hinterkopf behalten. Wenn man das Effektgerät nur für den Gesang braucht und den Kompressor eh in den Inserts hängen hat, muss man so nicht noch einen Kanal opfern, wo man den Gruppen-Send nochmal reinpatcht, nur, um ihm auf den Aux geben zu können. Ist dann auch gleich wieder eine Fehlerquelle weniger - wenn einer den Kanal dann aus Versehen (oder Absicht :p) wieder auf die Gruppe routet, gibts ja sonst ein nettes Konzert...


Gruß Stephan
 

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