kompressor - wie, wann, warum?

aber nochmal zu der lookahead frage: warum wählt man mal 1ms und mal 10ms?

hmm, gute Frage... hab ich mir noch nie so richtig gedanken drüber gemacht.

Mit nur 1ms Look-ahead-Zeit können nur hohe Frequenzen frühzeitig erkannt werden. Da stellt sich die Frage, ob wir von einer RMS oder Peak-Detektion reden. Bei Peak sollte das ja recht fix gehen, eine 1/4 oder 1/2 Wellenlänge sollte da reichen (?). Bei RMS braucht man bestimmt 1 oder 2 ganze Perioden, bis die Frequenz detektiert ist. Das macht wenn wir von 1 Periode ausgehen bei 1ms look-ahead-time 1000 Hz. Heißt für alles unterhalb 1000Hz bringt dir die Look-ahead Zeit nix.

Der Sinn davon: ein analoger Kompressor verzögert das Signal nicht. Heißt, wenn ein Signal die Threshold überschreitet, wird es nicht sofort komprimiert. Es braucht eine gewisse Zeit, bis die Überschreitung detektiert wurde, dann erst regelt der Kompressor runter. Das kann mit einer "Look-Ahead-Funktion" umgangen werden. Hier wird das Signal am Kompressorausgang um die einstellbare Zeit verzögert, so dass der Kompressor schon im Voraus weiß, jetzt kommt gleich eine Threshold-Überschreitung, ab diesem Zeitpunkt muss ich anfangen runterzuregeln.

Für live-Andwendungen sollte man daher look-ahead mit Vorsicht einsetzen. Beim digitalen Mixdown, sollte das wurscht sein, da (hoffentlich!) die Verzögerungszeit für alle anderen Spuren in der DAW ausgeglichen wird. Bei Summenkompression braucht man sich da drüber gar keinen Kopf machen.
 
Gibts auch schon sowas wie nen "Look Ahead Gate" ?
Wär ich sehr interessiert dran. :D
 

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