Ich weiß ja nicht, wie Du welchen Kontrabaß spielst, aber sustainlos und dumpf habe ich mich damit nie angehört...
Das Spielgefühl eines Kontrabasses ist schwer auf der Basskaraffe zu "emulieren", soundmäßig gibt es schon einige Tricks, aber das real thing wird es nie...
Für beides wäre zunächst gut, wenn auch entgegen dem naive Cliché nicht unabdingbar, ein Fretless.
Ebenfalls für beides m.E. zu empfehlen sind Rundkernsaiten (etwa Thomastik-Infeld Jazz E-Bass Roundwounds oder DR Sunbeams oder HiBeams), weil die lebendiger klingen und sich auch so anfühlen. Wiederum entgegen dem naiven Cliché haben, zumindest gute, Kontrabaßsaiten wenig mit den meisten Flat- oder gar Nylonwounds zu tun, wie man sie auf E-Bässen hat, sondern weisen sehr komplexe Kernkonstruktionen auf. Und dann sollte man bedenken, daß ein 3/4 Bass 104-106 cm Mensurlänge hat, womit sich Saiten sehr anders verhalten.
(Wenn es aus irgendwelchen Gründen aber Flatwounds sein sollten, so würde ich mir erstmal überlegen, ob es nicht auch doch wenigstens Halfrounds sein könnten, und wenn dann doch unbedingt Flats, dann würde ich welche mit guten Höhen, ordentlich Punch und Sustain nehmen, etwa D'Addario Chromes. Von Thomastik-Infeld Jazz E-Bass Flatwounds würde ich aus dem Grund abraten).
Mehr Luft in den Sound kann eine Piezobrücke bringen. Jegliche Art von Dämpfung ist dagegen tödlich.
Schließlich wäre da noch die Spieltechnik. Wenn's denn wirklich nach Hundehütte klingen soll, kannst Du natürlich Thumbing betreiben, also mit dem Daumenfleisch die Saiten streicheln, wie das viel Anfänger instinktiv tun. Prägnanter klingt Wechselschlag à la Jaco über dem Steg-PU, und zwar nicht zu zaghaft. Daß beim Fretless wie Kontrabaß die Tonbildung wesentlich von der Greifhand abhängt, ist trivial. Was man noch tun kann, um dicker zu klingen, ist tiefere Saiten auch in mittleren bis höheren Lagen zu benutzen. Allerdings klingen m.E. nicht alle Fabrikate dort akzeptabel.