Kopfplatte-Decal-lackieren

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Gast174516
Guest
Mea culpa, falls es hierzu schon einen thread gibt.

Eine polylackierte Telekopfplatte soll ein Decal bekommen:
  • den Lack der Kopfplatte vorher leicht anschleifen?
  • soll das waterdecal vor dem aufbringen eine dünne Klarlackschicht bekommen?
Danach muss das schöne decal ja wohl noch versiegelt werden:
  • Ist Acryl-Klarlack auf Poly okay wegen Verträglichkeit?
  • wieviele Schichten?
  • ist seidenmatt okay? Ich mag keinen superhighgloss.
  • kann ich den auch mit Schaumstoffrolle rollen oder ist Spritzen unbedingt empfohlen?
Vielen dank für euren Support. Ich mache ne Menge selbst, aber Lack gehört nicht zu meinen Favourites und mache ich normal nicht. Aber ich denke eine Kopfplatte sollte ich sauber hinbekommen.
Doch by the way noch eine Frage zum Decal- dieses sollte extrem gut und alterungsbeständig werden. Was ist zu empfehlen (ist ein Eigenlayout, kein fenderzeugs von ebay)? Am liebsten hätte ich einen Brandstempel, aber das wird dann doch too much ;)
 
Eigenschaft
 
Hi,
das dürfte nicht so schwer sein.

Den Lack der Kopfplatte würde ich schon anschleifen, dann hält die neue Lackschicht besser. Vor allem sollte die Oberfläche sauber sein, also nach dem Schleifen schön mit Lösungsmittel abwischen.

Auf das Decal natürlich keinen Klarlack, sonst slided da gar nichts mehr.

Ob Acryllack und Poly sich vertragen kann so pauschal nicht beantwortet werden. Das müsstest Du vorher an einer unauffälligen Stelle ausprobieren. Wichtig dabei, eine ausreichende Trocknungszeit einplanen, damit die beiden Lacke auch anständig Zeit zum reagieren haben.

Wieviele Schichten ist Geschmackssache. Bei Vintage Fender und deren Reissues zeichnen sich sehr oft die Konturen des Decals im Klarlack als leichte Erhöhung ab, weil der Lack sehr dünn aufgetragen ist. Neuere Baureihen sind oft so dick lackiert, daß es eine glatte Fläche gibt. Den Zwischenschliff nicht vergessen.

Wenn Dir seidenmatt besser gefällt, nimm es.

Auf jeden Fall spritzen, sonst hast Du am Ende das Decal auf der Rolle. Bei der kleinen Kopfplatte kannst Du auch Spraydosen verwenden. Klappt bei mir super und die Oberfläche ist nach dem polieren nicht schlechter als wenn es in der Fabrik gemacht wäre.

Bzgl. der Decal kann ich Dir leider keine Antwort geben, da ich sowas bis jetzt noch nie an einer Gitarre benutzt habe. Da kommen bestimmt noch weitere Antworten von anderen Spezialisten. :great:

Grüße
Manni
 
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Hallo,
ich habe das nun bereits bei drei Eigenbauten praktiziert.
Vorab habe ich nichts geschliffen.
Das Decal hält nach dem Aufbringen bombenfest und wird durch eine spätere Überlackierung auch nicht "abgerollt" o.ä.
Man kann es halt mit dem Fingernagel abkratzen, und man sieht die matte Stelle je nach Lichteinfall d.h. theoretisch mußt Du gar nichts lackieren wenn Dir das so gefällt.
Überlackieren nach Wunsch dann mit einer sehr dünnen Schickt Klarlack (Rest der Kopfplatte abkleben!!!) und etwas polieren ...da reicht eine Schicht, denn es geht ja nur darum, ein versehentliches Abkratzen zu vermeiden.
EDIT Matt oder glänzend mußt Du nach dem jetzigen Lack auf der Kopfplatte ausrichten.
Vor dem Aufbringen kommt kein Lack auf das Decal.
 
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Hallo,
ich habe das nun bereits bei drei Eigenbauten praktiziert.
Vorab habe ich nichts geschliffen.
Das Decal hält nach dem Aufbringen bombenfest und wird durch eine spätere Überlackierung auch nicht "abgerollt" o.ä.
Man kann es halt mit dem Fingernagel abkratzen,....
kann ich bestätigen. Meins klebt seit 20 Jahren bombenfest, auch ohne Schleifen und Lackieren:
 
Wie zu erwarten war gibt´s am Ende des Tages viele Meinungen, einfach auch, weil viele Wege nach Rom führen und weil jeder eben seine eigene Erfahrung gemacht hat, die er hier einbringt. :great:

Ich lackiere beispielsweise immer die komplette Kopfplatte, weil ich finde, daß die anschließende Feinarbeit wesentlich einfacher ist, weil die Übergänge von der neuen zur alten Lackschicht in der Kante verschwinden.
 
Okay, vielen Dank für eure Hilfe. Habt ihr noch einen Tipp, wo ein professionelles (> haltbares!) Decal erstellt werden kann?
 
Neee, aber ich würde davon abraten Teile der Kopfplatte abzukleben. Die Kanten die das Klebeband hinterlässt sind wesentlich schlechter zu entfernen als eventueller Spritznebel auf den angrenzenden Flächen. Einfach die Sprührichtung anpassen und nur am Sattel abkleben.

Sprühdosenacryl auf Poly ist kein Problem. Da kann man sich die Proben sparen.
 
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Decal Folie bestelle ich bei Amazon, nimm eine für Laserdrucker, da hält auch der Druck - Tintenstrahl-Decals sollte man dann schon überlackieren.
 
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Abschleifen, mit Schleifpad und 2000er Schleifpapier auf "Hochglanz" geschliffen. 1. dünne Schicht Acryllack aufgebracht. Um ebene Fläche für Decal zu haben. Decal aufgebracht.
2. Dünne Schicht um decal zu fixieren. 12 Std. warten. Dann noch jeweils 3. & 4. Schicht in Stundenabständen aufbringen um evtl. Kantenverlauf der Decals auszugleichen. Bei Bedarf noch 'ne Schicht.
Gerade die Tage so gemacht. So wird aus 'ner popeligen Harley-Benton 'ne echte Shadok...:rofl:

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IMG_20170714_144641[1].jpg
 
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oder ne Shadokaster ......... :cool:
Zuerst wollte ich sie "Rumpelcaster" taufen. Das entspräche allerdings eher meinen Fähigkeiten. Dem Instrument würde das aber nicht gerecht. Für das bisschen Kohle erstaunlich gut. Dann doch lieber "Telecaster".:D
 
Danke für die guten Tipps. Sobald ich soweit bin und der Hals da ist, poste ich Fotos vom Gewerk!
 
So macht es dieser völlig verrückte Australier, David Fletcher :
Als Pefektionist steckt er auch in solche kleineren Details seiner Baukunst viel Liebe.
 
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Nochmal eine generelle Frage, hab mir da bisher nie Gedanken drum gemacht: Nitro oder Poly? Ich werde vermutlich einen sehr hochwertigen Allpartshals für mein Teleprojekt erwerben. Der Hals ist zwar neu, allerdings bereits geölt. Der Verkäufer- Tischlermeister und Gitarrenbauer- schleift die Kopfplatte lackierfertig und bot sich an, das Decal aufzubringen und zu lackieren: allerdings nur Nitro, PU macht er aus technischen Gründen nicht.
Da ich auch wahrscheinlich einen Thinlinebody von ihm nehme stellt sich für mich eine generelle Lackfrage: ist Nitro überhaupt noch sinnvoll?
 
Um Gottes Willen - solche Fragen lösen Glaubenskriege aus!!!

Kurz: Nitro macht auch heute noch Sinn, wenn man alte Optiken imitieren will, oder Instrumente künstlich vorschnell altern lassen will. Will man das nicht, sondern eine zuverlässige Konservierung des Instruments, haben moderne Lacke Vorteile.

Keine Ahnung warum Dein Gitarrenbauer ausschließlich Nitro anbietet, zumal er wenn er Tischlermeister ist, den Umgang mit DD-Lacken gewohnt sein sollte, aber wenn der schon den Hals geölt hat, dann würde ich ihn an Deiner Stelle auch von ihm lackieren lassen, damit Du eine Garantie auf ein einwandfreies Ergebnis hast. Ich würde jedenfalls nur ungern einen Hals lackieren den jemand anders grundiert hat.

Ich persönlich würde außer für spezielle "relic"-Projekte keinen Nitrolack verwenden - schon gar nicht auf einem Hals.
 
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*edit - unnötiges Vollzitat entfernt - Bezug steht direkt darüber*

Danke Dir. Beim Hals geht es ausschließlich um die Kopfplatte und das auch nur wegen dem Decal, der Rest soll geölt/gewachst bleiben. Allerdings hoffe ich, dass genug abgeschliffen werden kann um eine lackgeeignete Oberfläche zu erhalten, mithin keine Ölspuren auf def Platte verbleiben. Die Nitrofrage bezieht sich nur auf den body.
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
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Salve,

bevor das Decal drauf kommt sollte die Kopfplatte angeschliffen und danach sicherheitshalber entfettet werden.
Ist die Kopfplatte noch nicht lackiert, so muß sie mit mindestens drei Schichten vorab fixiert werden und wie schon geschrieben,
leicht anrauen ( Schleifen mit sehr feinem Schleifpapier ) und entfetten.

Bei einem DD Lack nimmt man zum entfetten Aceton, Seifenwasser oder Spiritus.
Bei einem Nitrolack bitte nur Seifenwasser oder verdünnten Spiritus verwenden.

Jetzt kann das Decal angebracht werden und ich rate, auch wenn man ungeduldig ist, es eine Tag trocknen zu lassen.
Am nächsten Tag kann es mit Lack fixiert werden, um es dauerhaft zu schützen.

Wenn sich auf dem Hals ( Body ) bereits Lack befindet ( Nitrolack ), so ist es kein Problem diesen mit einem DD Lack über zu Lackiern.
Anders herum ergeben sich fatale Folgen, da der Nitrolack ein Einkomponentenlack ist und seine Lösungsmittel den Basislack anlösen und abstoßen.

Nach dem das Decal mit mindestens 6 Schichten lackiert wurde, kann ein letzter Feinschliff erfolgen und Poliert werden.

Gruß euer Masterbuilder

P.S. Nitrolackierungen sind nicht gerade einfach und bedürfen Fachkundige Hände, sie dauern in der Regel auch länger,
da die Lackschichten einen erheblichen Einfluss auf den Trocknungsprozess haben und die Lösemittel erst entweichen müssen.

Einen guten Lackierer erkennt man daran, dass er sich nicht durch beinahe drei-D lackierten Oberflächen auszeichnet, sondern eher,
dass er sein Handwerk versteht und eine dünn lackierte-homogene-Oberfläche schafft, denn Lack kann auch sehr viel vom Sound zerstören.
 
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*edit - unnötiges Vollzitat entfernt - Bezug steht direkt darüber*

Danke für Deine kompetente Antwort, auch wenn mir als Lack-Laien sechs Lackschichten über Decal zunächst sehr viel erscheinen- Du sprichst da gewiss von hauchdünnen Schichten? Wenn ich Dich da noch fragen darf: weiter oben wurde gesagt, Acryl auf Polyurethane ist kein Problem. Korrekt? Und by the way, lässt sich eine kleine Fläche wie eine Telecaster Kopfplatte nicht auch mit einer hochwertigen Schaumstoffrolle glatt lackieren? Ich frage, weil meine Möglichkeiten zu sprayen begrenzt sind und Garten scheidet wegen Pollen/Insekten aus. Thanx!
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
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*edit - unnötiges Vollzitat entfernt - Bezug steht direkt darüber*

Sechs Lackschichten hören sich erst einmal sehr viel an, da gebe ich dir Recht, doch muß auch noch bedacht werden, dass es Zwischenschliffe bedarf und hier wird bedingt auch wieder Material abgetragen.
Bei Lackierungen, wo bereits Lack vorhanden ist, rate ich immer auf eine Probe hin.
Der Koch in der Küche probiert auch erst, bevor er serviert.

Gruß Materbuilder
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
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So, nochmals danke allen. Hab mich jetzt für die Profimethode mit diversen, dünnen Nitrolackschichten und Zwischenschliffen entschieden, um eine bestmöglich homogene Fläche zu generieren und ohne Decalrand. Doch noch eine letzte Frage: dünn gespritzter Nitrolack kann tatsächlich nach 45 minuten Trocknung die nächste Lackschicht bekommen?
 

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