Kritik konstruktiv äußern und eigene Kritikfähigkeit

Haltet Ihr Euch selbst für Kritikfähig (gebend/nehmend)

  • Ja, ich kann gut Kritik üben und einstecken

    Stimmen: 12 66,7%
  • Austeilen kann ich gut, einstecken weniger

    Stimmen: 5 27,8%
  • Ich halte mich aus Kritik möglichst ganz heraus

    Stimmen: 1 5,6%
  • Nein, eher nicht

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    18
Hi :hat:

tolle Gesprächsrunde:)

Das ist eine Situation die man lösen kann. Was aber, wenn es nicht so eindeutig ist?
Mir persönlich fehlt dann häufig das theoretische musikalische Grundwissen um das was ich empfinde auch zu belegen. Notiz an mich: Allein dafür endlich mal die Theorie lernen auch wenn es bislang ohne ging.
hmmmm versuch dann doch erstmal herauszufinden, WAS für dich nicht stimmt, bevor ihr überhaupt weiter darüber redet. Wenn du die Möglichkeit hast die Stelle aufzunehmen, würde ich das machen, und in Ruhe zu Hause anhören. Eine Aufnahme von sich zu hören, ist eine ganz andere Perspektive, als wenn man Live spielt. Vielleicht kommst du dahinter, was für dich nicht stimmt. Und wenn nicht, dann summe den Ton einfach mal vor dich hin, so wie er für dich klingen müsste. Ich denk dann kommst dahinter, was nicht stimmt.

Bei der nächsten Probe kannst dann einfach sagen: "Versuchs doch mal so" - Wenn du ihnen eine gute Lösung präsentieren kannst, brauchst gar nicht mehr zu argumentieren;) Und falls du zu Hause raus findest, dass doch du falsch liegst, und deine Bandkollegen richtig, brauchst es nie wieder anzusprechen.^^
 
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Hi, hab mir jetzt nicht alles durchgelesen - und versucht eine ehrliche Antwort bei der Umfrage zu geben: kann durchaus austeilen, aber nur schwer einstecken. :redface:

Wobei mir die Unterscheidung Feedback und Kritik gefällt. Da kommt mir gleich die aktuelle Situation in unserer Band in den Sinn:
Wir sind eine "Altherrenpartie" um die 50, spielen Blues und haben uns dieses Jahr gefunden. Als letzter kam unser Drummer dazu. Er ist ziemlicher Neuling am Instrument, was man natürlich an seinem Spielstil merkt und es war schon die Diskussion doch einen anderen zu suchen.
Was uns andere stört: wir hören die Bassdrum nicht, selbst wenn wir sie verstärken. Das hat unser Bassist dann letzte Woche ziemlich scharf angesprochen und im Nachhinein gesehen ist da etwas, was Feedback sein sollte schnell in Kritik übergegangen. Vor allem hat es offenbar der Drummer so gesehen, war schnell in der Defensive, was den Rest von uns noch etwas offensiver gemacht hat.
Aber er hat es sich zu Herzen genommen. Diese Woche haben wir die Bassdrum zwar noch immer nicht gehört, aber wir haben das zum einen gleich thematisiert und nicht erst bei der Probenpause. Und wir haben es positiver formuliert und auch erklärt, warum die wichtig ist. Weil es im Rhythmus fehlt und wir dann doch eher ins Schleudern kommen. Die Stimmung war damit gleich viel besser und er fühlt sich offenbar wohl bei uns. Während er letze Woche wohl das Gefühl bekommen hat, wir wollen ihn gleich rauswerfen, aber keiner traut es sich zu sagen.

Wir haben auch daraus gelernt: wenn wir zur Spielweise von einem was zu sagen haben, dann äussern wir es jetzt gleich - wir sind alle keine Profis, machen Fehler oder interpretieren Sachen einfach anders. Ich denke es ist wichtig, als Band eine gute interne Feedbackstruktur zu entwickeln, konstruktive Kritik zu üben - es hat ja keiner was davon, wenn einer das persönlich nimmt. Denn das macht Kritik oft so schwer annehmbar - dass man sich angegriffen fühlt und damit in die Defensive gerät. Was mir dann mitunter passiert ist, dass ich zurückschlage - nur ist damit im Endeffekt keinem geholfen.
 
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Sehr harte Kritik muss von Angesicht zu Angesicht ausdiskutiert werden.
Guter Punkt, empfiehlt sich m.M.n. auch für nicht so ganz harte Kritik. Warum? Weil Geschriebenes oft härter rüberkommt als Gesprochenes und nicht so leicht - z.B. durch Mimik - "entschärft" werden kann; Smileys usw. kommen meist erst nach dem Lesen ins Spiel, und dann kann es zu spät sein.

Zu spät für was? Z.B. für die Einsicht, dass nicht die Person kritisiert oder gar abgewertet wird, sondern ein sachliches Problem benannt wird (bzw. werden soll, was nicht immer dasselbe ist :redface:). Hintergrund ist,
- dass nur wenige Leute in der Lage sind, schriftlich so präzise zu formulieren, wie nötig ist, um Anderen nicht auf die Füße zu treten;
- dass die, die's können, es nicht immer tun, weil das länger dauert und die Zeit manchmal fehlt;
- dass die Aufnahmefähigkeit für Kritik z.B. je nach Tagesform unterschiedlich ist, worauf beim Sprechen in Echtzeit eingegangen werden kann, beim Schreiben aber nicht.

Jm2c
 
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Also ich bin durchaus der Meinung, dass Kritik auch schriftlich geäussert werden kann und darf. Wobei es hier natürlich auch zu einer Schärfe kommen kann, die man erst recht nicht will. Aber das ist bei Kritik immer so, dass es mitunter recht schnell eskalieren kann, weil sich der Kritisierte eben persönlich angegriffen fühlt. Kritik, aber auch Feedback, schriftlich zu äussern verlangt durchaus einiges Fingerspitzengefühl um den richtigen Ton zu treffen. Ist aber in persönlichem Gespräch letztlich nicht anders.
Beispiel: ich hatte mal einen Vorgesetzten, der konnte sehr gut Mitarbeiter führen und hat seine Kritik wunderbar als Feedback verpackt - was uns angespornt hat es beim nächsten Mal besser zu machen. Mein jetziger Vorgesetzter ist hingegen sehr direkt - meint es vielleicht nicht so, aber man fühlt sich schnell mal angegriffen. Und das ist schon paar mal bös eskaliert zwischen ihm und mir.
 
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Ich persönlich würde mir für meiner Band wirklich wünschen, dass für die Bewertung eines Solos (oder auch von eigenen Songentwürfen) die Kommentarfuntion der Soundcloud genutzt würde. Nehmen wir z.b. ein einminütiges Gitarrensolo, besteht dieses ja meist aus mehreren Solo- und Backing-Passagen.

Ich habe aktuell den Fall, dass dem Drummer mein Soloentwurf ab weiter oben besagter 0:23 min nicht gefällt und zwar wirklich ab dem dortigen Break im Backtrack bis zum Ende, bei 1:05.
Nun habe ich aber den Verdacht, dass er eigentlich gar nicht das Solo kritisiert, sondern ihn der Backtrack ab 0:23 stören könnte und er das gar nicht unterscheiden kann. Harmonisch bin ich zumindest seit Entwurf Vers. 3 voll auf Linie, da bin ich mir sicher (Version 1-2 enthielten einige recht rotzig-rockige Überleitungen). Und trotzdem wird auch Vers 3 iregendwie nicht akzeptiert.

Zur Klärung werde ich die Tracks demnächst hier mal online stellen, wobei es mich natürlich eigentlich nicht weiterbringt, wenn es Euch gefällt aber nicht einem der wenigen Bandmitglieder, die überhaupt eine Meinung äußern. Aber vielleicht hilft es trotzdem die Ablehnung besser einzuordnen oder zu verstehen.

Ich persönlich finde die Kommentarfuntion der Soindcloud besonders nützlich um Gutes und weniger Gutes zu separieren. Denn separieren sollte man, ansonsten haut man schnell mit einem zu großen Hammer in eine Komposition, die man Pauschal gar nicht so einfach werten kann.
 
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Ich kenne das Problem aus einer früheren Band sehr gut - da gab es auch das Problem, dass Sänger und Drummer fast ausschließlich "destruktiv" gearbeitet haben. Im Sinne von: Sie haben selbst keine neuen Ideen eingebracht, behielten sich aber das Recht vor, die Ideen vom Bassisten und von mir abzulehnen. Im Falle des Sängers gerne auch ohne wirkliche Begründung, da hieß es dann häufig "Klingt doof!" oder "Zu verkopft!" oder (mein persönlicher Favorit) "Spiel doch was anderes... was cooles..." :ugly: Das hat mich wahnsinnig gemacht.

Ich habe das dann anzusprechen versucht. Die beiden haben recht freimütig erklärt, dass sie eben kein Melodieinstrument spielen und daher auch keine Riffs/Akkorde/Melodien einbringen können. Und dass ihnen deshalb auch die Möglichkeit fehlt, zu Gitarren- oder Bassparts mehr Feedback zu geben als mehr/weniger bzw. schneller/langsamer bzw. höher/tiefer etc. Eine Ansage wie "Mir gefällt der dritte Ton nicht, spiel da mal die Quarte dazu!" darf ich also in 1000 Jahren nicht erwarten, sondern es wird bei "Irgendwie... anders halt. Wie Paramore oder so." bleiben. :weird:

Die Frage für mich war also nun, wie ich damit umgehen soll. Nach einer Weile habe ich gemerkt, dass es nicht die Art der Kritik war, die mich so gestört hat, sondern die Verbindung mit meiner Art des Musikmachens. In der vorherigen Band war es Usus, dass jedes Mitglied mehr oder weniger komplett fertige Songs mitgebracht hat, die die anderen dann gespielt und umarrangiert haben; vor allem aber waren wir musikalisch so auf einer Wellenlänge, dass 90% der Ideen allen gefielen. :) In der neuen Band hingegen waren a) fertige Songs nicht erwünscht und b) 90% meiner Ideen nicht mehrheitsfähig. Auch die beste Kommunikationsstrategie konnte daran nichts ändern.

Der langen Rede kurzer Sinn: Man sollte immer auch prüfen, ob es wirklich nur an der Kritikfähigkeit und/oder -art liegt. :great:
 
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